Zitat von Sunshine84:@ gaylen: Wie genau merkt man ob man wirklich verarbeitet oder doch verdrängt? Bin mir da nie sicher wenn ich nicht mehr dran denke ob ichs wirklich verarbeitet habe oder einfach nur nicht dran denken will.
Hallo Sunshine,
Ich kann dir den Unterschied nur aus meiner Sicht erklären, ich habe es mir anhand von Erleben so herausgearbeitet.
Also nimm es bitte nicht als fachliche Meinung.... auch ich bin nur Laie.
ZB. seine Ex Ehefrau....
Sie wusste, das etwas in ihrer Ehe nicht stimmte, hatte zuletzt Angst und kam psychisch überhaupt nicht mehr in die Spur. Sie versuchte gar nicht erst sich eventuell umzuhören, IHN und die Art ihrer Ehe zu begreifen. Sie erduldete Schläge und Vergewaltigungen .
Er ging wegen einer vorgeschobenen Kleinigkeit, sie verstand es nicht und versuchte ständig mit Anrufen, Besuchen etc ihn zurückzugewinnen.
Genau das Falsche, den Narz noch hinterher zu rennen, sie spielte ihm dabei doch noch voll in die Hand.
Der Rosenkrieg ging über drei Jahre.
Gut sie war definitiv sehr Co abhängig.
Das soll kein Vorwurf sein in ihre Richtung, denn ER hat sie so geformt.
Er zog die Scheidung durch, denn sie hatte auch so ihm nichts mehr entgegen zu setzen. Wie auch nach 30 Jahren mit ihm.
Kurz vor Jahresende kam zwischen uns Frauen ein Gespräch zustande.
Nach zwei Jahren ihrer Abwesenheit, die er gut für die Scheidung nutzte (Haus ausräumen, sie degradieren bei Bekannten und Anwalt), war sie wieder da.
Wenn ich könnte, würde ich flitzen, aber einem Narz nie wieder in die Nähe kommen.
Ich fragte nur was sie meinte über das Wesen ihres Ex und der Ehe.
Sie sagte mir (obwohl sie versuchte mich auszuhorchen...so nebenbei)... SIE wolle in ein neues Leben gehen im Neuen Jahr. Sie möchte einfach vergessen.
30 Jahre? Wie geht das?
DAS ist für mich einfach VERDRÄNGUNG.
Man versucht sich nicht mit den Ursachen auseinander zu setzen. Man vergisst keine Zeit...
SIE hasst und weiß nicht mal warum diese Beziehung so war, warum sie so krank geworden ist.
Die Gedanken an den Narz sind immer da, man kann nichts wegradieren. Er ist mehr oder weniger, immer ein Teil deines Lebens. DAS ist ein Fakt.
Aber wie verläuft dein weiteres Leben, wie ist der Weg?
Und da unterscheide ich zwischen Verdrängen und Verarbeiten.
Knabbere ich mein weiteres Leben lang an meiner kranken Psyche, laufe der angenommenen Liebe hinterher, versuche nicht meine Co Abhängigkeit zu beenden um zu gesunden und wieder zu mir selbst zu finden?
Ich wollte wissen, WAS nicht stimmte...wieso er so war, wieso ich so geworden bin und wie ich das annehmen oder ändern kann.
Das ist es doch, was wir hier versuchen....
Ihn zu begreifen...seine Art...seine Störung...das ewige Hin und Her...unsere Abhängigkeit...
Warum wir noch diese Sehnsucht verspüren, obwohl wir genau wissen, ER tut uns gut oder einfach weh.
Wir versuchen zu ergründen, IHN und UNS.
Nur so können wir wissen, wie wir uns IHM gegenüber, seinen Manipulationen gegenüber verhalten und lösen können.
Wir lernen durch Austausch und Informieren, Wissen zur Hilfe zu erwerben.
Ja wir beschäftigen uns mit ihm, aber das tut man auch bei der Verdrängung, OK.
Aber wir schieben nichts weg, wir arbeiten an uns, an unserer Geschichte und finden auf Grund der Erkenntnisse den neuen Weg.
Die Wahrheit nicht auf Dauer mit einem gestörtem Wesen zusammenleben zu können, von dieser unerwiderten Liebe Abstand nehmen zu müssen...um unser selbst und der event. Kiddies wegen.
Gedanken an ihn sind bei beiden Aspekten nicht auszuschließen. Das ist auch nicht das relevante.
Ich lerne zu begreifen, damit umzugehen und habe ich seine Art durchschaut mich zu erwehren und zu lösen.
Die Menschen hier, versuchen alle zu verarbeiten, sonst wären sie nicht an dem Thema interessiert.
Einer ist weiter, andere fangen erst an.
Jedem seine Zeit...gebt sie Euch.
Mir ist das auch nicht leicht geworden in dem letztem Jahr.
Ich habe keinen Hass gegen meinen Narz mehr. Ich möchte ihn beileibe nicht entschuldigen, denn einige Sachen hat er mir bewusst angetan.
Wut verraucht ....Hass würde mein leben zerstören.
Nur verstehe ich nun seine Art der Sucht, seine Jagd nach Futter und seine Gestörtheit und nie kommende Heilung.
Ich akzeptiere einfach das Ende meiner Beziehung, die ich so nicht möchte.
Mit dem Wissen, habe ich die Macht mich zu wehren, meine, auch bei mir auftretenden Erinnerungsmomente als gegeben anzunehmen, klare Entscheidungen für mich zu treffen und meinen weiteren Leben einen neuen, besseren Sinn zu geben.
Das ist für mich, sich dem Dämon zu stellen und zu gesunden.
Für mich ist dies der beste Weg gewesen...nur Jeder findet den seinen, vielleicht einen anderen?...es gibt sicher für jeden eine Art....
Entschuldigt bitte, das es sooo lang wurde, aber wie soll ich sonst meine Gedanken in Worte fassen?
Das Thema ist leider komplex.
Lg, Gaylen