Liebe Leute,
ich lese gerade eure Beiträge und bewundere die vielen starken Frauen und auch Männer die sich zur Trennung und zu einem neuen Leben ohne Narzisst entschlossen haben und neuen Lebensmut gefunden haben. Ich musste mich trennen und gehe gerade durch die Hölle. Immer hatte ich ein komisches Gefühl bei dem Mann, aber benennen konnte ich es nie. Er war nicht nur „egoistisch“ oder „komisch“ wie ihn Leute nannten, bei denen ich mich ausweinte.
Alles passt… Spiegelung, Manipulation und Schaden zufügen, den ich nicht greifbar beweisen kann ohne mich lächerlich zu machen.
Aber von Anfang an. Tut mir leid, dass es so viel ist.
Ich bin ein eher schüchternes, zurückhaltendes Wesen. Manchmal ein bisschen schwermütig vielleicht, aber sehr liebevoll und auch liebesbedürftig. Narz und ich lernten uns über unsere Arbeit kennen. Wir arbeiten in verwandten Bereichen. Narz redete oft mit mir, ich mit ihm und so freundete man sich ein bisschen an. Als ich einen Jobwechsel plante, bot mir Narz seine Hilfe an. Doch aus dem Jobwechsel wurde nichts, Narz blieb aber am Ball, was unseren Kontakt anging. Unzählige SMS jeden Tag, lustige Mails, aber nie… zudringlich. Nie ein Flirtversuch, gar nichts. Endlose Gespräche, Museumsbesuche, eine stete Bereitschaft mir beizustehen und mich zu trösten, wenn etwas schief lief.
Denn Narz spürte wohl, dass ich mich zunächst nicht körperlich zu ihm hingezogen fühlte.Und so mimte er den guten und verständnisvollen Freund, immer zur Stelle…. Bis ich „weich“ wurde und wir uns nach 6 Monaten küssten. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits über beide Ohren verliebt. Er hat mich so eingelullt, dass ich richtig „süchtig“ nach den gemeinsamen Treffen wurde. Ich hatte so Herzklopfen wie lange nicht mehr. Frei nach dem Motto „und dann hat es zoom gemacht“.
Kaum hatte Narz mich in seinen Fängen, da veränderte sich etwas . Plötzlich war ich gar nicht mehr so interessant, ja vielmehr konnte ich schnell mal versetzt werden für wichtigere Dinge( seine tolle Mutter, seine Freunde, etc.) Wenn ich etwas nicht wollte, zog er es trotzdem durch. Dann musste ich … gehen.
Es folgte ein Wechselbad der Gefühle: liebevollste SMS und herzigste Mails, Kuchschelzeit … dann plötzlich Funkstille und ruppiges Verhalten. Alles musste nach seinem Kopf gehen. Widersprach ich, wurde ich „bestraft“: mit Schweigen. ( Das sei die schlimmste Strafe hat er mal gesagt, die hat seine Mutter bei ihm angewendet). Also drei Tage Liebsglück pur, dann abrupter Rückzug ( Nähe und Distanz). Fast immer musste ich ihn betteln, wieder mit mir in Kontakt zu treten.
Dann unterstellte er mir jedes Mal, wenn ich das Gespräch suchte, ich ziehe mich doch zurück. Aber das musste ich ja, nachdem er mich ausgeladen hatte und tausende Termine vorgeschützt hatte. Aber er stellte es so hin, als sei ich die Böse .( Falsche Opferrolle) Immer musste ich ihm mit einem Treffen nachrennen, plötzlich wollte er nicht mehr etwas Verbindliches planen mit mir. Mit anderen Menschen schon.
Wenn ich Narz um etwas bat, dann tat er es nie, beziehungsweise tat es so, dass mir ernsthafte Konsequenzen drohten. Ich bat ihn, ein Auto für mich auszusuchen, weil ich nichts davon verstehe. Hat er nie, mein TÜV lief aus, stattdessen glotze er Luxuswägen an, die er sich nie leisten konnte. Schließlich musste ich einen Bekannten bitten, mit mir zum Händler zu fahren. Anderes Beispiel: Wenn ich Narz darum bat, Fotos für mich für die Arbeit zu machen, dann machte er grottenschlechte oder gar keine.Ich verließ mich anfangs auf ihn, zumal er ein sehr guter Fotograf ist.… mehrmals bin ich deswegen mit meinem Chef zusammengerückt , weil ich nichts liefern konnte. Schließlich machte ich meine Bilder selbst. Es gibt noch tausend andere Beispiele.
Das Thema Spiegelung: Bitte jetzt nicht in den falschen Hals bekommen, ich will nicht, dass ich überheblich wirke, aber wie soll ich es beschreiben. Ich bin jünger und im Vergleich zu Narz auch besser aussehend, habe eine höhere Bildung als Narz genossen und komme aus finanziell gesicherten Verhältnissen. Ich bin also das, was Narz immer sein wollte, denn Narz wollte immer hoch hinaus, protzen, prahlen, .. mit Wissen, Statussymbolen… Wären seine Eltern nämlich Akademiker gewesen, dann wäre auch er zur Uni gegangen, behauptete er immer. Die seien schuld, er wäre hochintelligent Er führte mich wie eine Trophäe vor, stellte mich jedem vor und erzählte , was mein Vater beruflich machte… sogar seinem Bankberater und seinem Versicherungsmenschen.
Und um mich zu beeindrucken, trat Narz am Anfang als kulturell interessierter Mann bei mir auf, mit gutem Kleidergeschmack, der mit mir Cocktails trank und Latte Macchiato nippte. Er hatte komischerweise alle Interessen, die ich hatte, und ich war hin und weg. Ich nannte uns mal blauäugig „seelenverwandt“.
Doch das Glück nahm ein schnelles Ende: Nach und nach nahm er zu, hat sich nicht mehr gewaschen, die Wohnung komplett verwahlosen lassen… ich durfte nichts anfassen, nicht putzen.Er trug schrecklich kitschige T-shirts, schaute permanent Fußball und betrank sich jeden Abend, so dass er oft einen Filmriss hatte (mit 40 Jahren wohlgemerkt). Wenn er saufen war, meldete er sich nicht mehr, wer weiß, was er da machte…
Als ich einen sehr lieben Menschen verlor, tröstete er mich anfangs, meldete sich aber dann nicht mehr bei mir… zur Trauer kam also die Angst verlassen zu werden Seine angewiderte Begründung am Telefon:“ du ziehst dich zurück!“
In letzter Zeit drückte er mich am Handy weg und als ich ihm enttäuschte SMS schrieb , warum er mich wegdrückt, antworte er, er könne meine Aufregung nicht verstehen, ich interpretiere alles falsch. Und tat am nächsten Tag so, als sei nie etwas gewesen.
Er sagte mal zwei Dinge zu mir, die mich stutzig machten:
„Ich kann nicht lieben. Nur soweit, dass es nicht weh tut.“
„ Ich habe keine Freunde. Das sind Menschen, die förderlich für meine Karriere sind.“
Vor zwei Wochen „vergaß“ er ein Treffen mit mir. Als ich ihm schrieb, wo er ist, sagte er, bei seinen Eltern ( die spielten sowieso eine ganz besondere Rolle für ihn, obwohl er von ihnen früher regelrecht misshandelt wurde und der Knabe nun mittlerweile 40 Jahre alt ist). Ich solle drei (!) Stunden auf ihn warten ( Im Regen, Elterhaus ist ca 10 Kilometer weg…). Mir wurde es zu bunt und ich fuhr heim. Es kam eine sinnbefreite E-Mail am nächsten Morgen mit einem „witzigen“ Zeitungsartikel. Keine Antwort von mir mehr, denn ich war sauer. Habe daheim Rotz und Wasser geheult.
So… seitdem mal wieder Funkstille. Ich bat um meine Sachen, denn ich kann nicht mehr und erklärte ihm in einer Mail, dass es aus ist, denn er geht nicht ans Telefon. Keine Antwort. Jetzt hab ich Angst, er stellt meine Kleider, die bei ihm in der Wohnung sind, einfach in meiner Arbeitsstelle ab, da ich ein paar Tage frei habe. Und die Kollegen haben meine Unterhosen in der Hand
Ich schäme mich so, dass ich mich so lange so dreckig behandeln lassen hab. Und ich muss immer noch an ihn denken….. an die „Illusion“ die er mir vorspielte.
Ich könnte nur noch heulen und hab so eine unglaubliche Wut in mir, ich würde ihm am liebsten alles sagen, was mir grad so durch den Kopf geht….
20.10.2015 15:19 •
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