Guten Morgen an alle und vielen Dank erst einmal für die lieben Worte.
@Matissa
Wow! Gut, dass du dich nicht wieder hast belabern lassen und stark geblieben bist. Ich sollte mir eine Scheibe abschneiden.
@GTI
Wie lange seid ihr denn mittlerweile getrennt bzw. wie lange habt ihr schon keinen Kontakt mehr? Ich habe deine Geschichte leider nicht mitbekommen.
Ich denke es war gut, dass du ihn nicht gesehen hast, aber auch, dass du dich nicht beirren hast lassen und deinen Freund trotzdem getroffen hast. Wobei ich sagen muss, dass es keine Niederlage gewesen wäre, dem Narz aus dem Weg zu gehen und die Verabredung sein zu lassen. Ich merke ja, wie groß der Einfluss von meinem Narz mittlerweile schon wieder ist, und das nach 4 Jahren ohne Kontakt und obwohl ich es besser weiß und von meiner Seite wirklich keine Gefühle mehr in seine Richtung da sind.
Trotzdem ist da diese Konditionierung, die man als Frau oft schon von Kindheitsbeinen an genossen hat. Sei lieb, sei nett, sei still, sei bescheiden, sei höflich, sei das gute Mädchen, fall Leuten (Männern) nicht ins Wort, so benimmt sich keine Dame, xyz gehört sich nicht für ein Mädchen, Frauen haben sich zu kümmern, Frauen sind das sanfte Geschlecht usw. usf. Für mich war das echt schwierig, mir die Erlaubnis zu geben, auch mal anders zu sein. Auch nur mal an mich zu denken und mich nicht immer erst an die 10te Stelle zu setzen. Auch mal Nein sagen zu dürfen ohne erst stundenlang zu überlegen, wie das beim anderen ankommen könnte. Mich nicht deshalb schuldig zu fühlen. Ich tu mich immer noch sehr schwer damit, das für mich umzusetzen und für mich einzustehen und aufzustehen. Aber ich merke, dass es besser geworden ist und vielleicht ist der Narz meine größte Prüfung in der Hinsicht. Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich auf einem guten Weg bin und sich das Thema bald erledigt.
@Saxana
Zu dem Satz:
Im nachhinein würde ich wahrscheinlich wieder grübeln, ob einer wirklich so schauspielern könnte. Ja, doch, gewisse individuen können das!
fällt mir gerade noch eine Anekdote aus der Beziehung mit meinem Narz ein. Wie ich ja schon sagte, macht er gerne aus Mücken Elefanten und als er dann wieder anfing wegen irgendeiner Kleinigkeit rumzujaulen meinte ich, er solle doch nicht so theatralisch sein. Ui, danach war die Hölle los. Scheint, als hätte ich ins Schwarze getroffen. Schauspielern kann meiner nämlich wunderbar.
Freut mich übrigens, dass dem/der einen oder anderen meine Geschichte evtl. weiterhilft. Narzisten ändern sich nicht bzw. können sich nicht ändern. Auch nicht nach langer Zeit und mit viel Abstand. Das habe ich mittlerweile auch begriffen.
Mein Partner ist nicht wirklich froh, aber er hat mich machen lassen und ist sehr verständnisvoll. Als ich dann letztendlich anfing zu begreifen, was mein Ex für ein Mensch ist, hatten wir ein langes Gespräch darüber. Ich fühle mich wie in Geiselhaft und weiß noch nicht richtig, wie ich ausbrechen kann. Er weiß, wie schwer ich mich damit tue, aber auch ihm zuliebe, möchte ich endlich einen klaren Schnitt. Mir geht es schlecht wegen dem Kerl und mein Partner soll nicht darunter leiden müssen, weil er mich dann immer wieder aus den Löchern rausziehen muss, die der Narz verursacht.
@freisein
Danke für deine Worte. Ich denke immer noch darüber nach fair zu sein, und mich ihm zu erklären, wieso ich keinen Kontakt mehr möchte und ich schätze, das blockiert mich. Ich denke, ich bin ihm das irgendwie schuldig. Aber du hast Recht. Ich schulde ihm nichts und wenn, dann ist die Schuld mittlerweile millionenfach abgegolten.
@all
Ich habe die letzten Tage ein tolles Gedicht gelesen, das mir sehr passend erschien. Ich weiß nicht, ob ihr es kennt, aber ich lasse es einfach mal da:
Zitat:Ich gehe eine Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren.
… Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder hinauszukommen.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle schon wieder hinein…
aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine Schuld.
Ich komme auch sofort wieder heraus.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich gehe darum herum.
Ich gehe eine andere Straße.
Sogyal Rinpoche