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Ex-Partner von Narzissten / Hochstaplern - Austausch?

S
Liebe sade,

Schön ruhig bleiben ist die devise! Die mitarbeiter vom jugendamt sind auch nur menschen wie du und ich. Sie können nichts, wenn du dich vehement dagegen aussprichst. Sie haben eins im kopf: zum wohle des kindes! Und wenn du die ganzen versagensmomente immer und immer wieder entgegensetzt, können sie dich nicht zwingen.

Ein beispiel:
Bei meiner ersten tochter lief der vater zum jugendamt und wollte das ungestörte umgangsrecht einklagen. Ich entgegnete, dass er püppi nicht mal mehr richtig kennt und sie sich entfremdet hatten. Er weiß nichts mehr von ihr.
Das spielte keine geige, die jugendamtsmitarbeiterin pochte auf die umgangsregelung. Sie ging also auf meine einwände überhaupt nicht ein. Was ich wollte war lediglich, dass ein umgang zunächst in meinen räumen stattfinden muss, damit er die kleine wieder besser kennenlernt. Nicht mehr und nicht weniger.
Nun, sie setzte mich unter druck....

Und was hab ich gesagt? Wenn sie das durchdrücken wollen wider besseren wissens durch mich, dann werde ich unbekannt verziehen. Ab da an war ruhe im schiff.

Sie sind nur auf eins bedacht: zum wohle des kindes - aber überhören dezent einwände seitens der bezugsperson.

Du weißt, was für dein süßes kind das beste ist und du wirst deinen rücken durchdrücken, um das beste für die kleine rauszuholen! Sicherheit geht vor alles und rechtfertigt jede argumentation!

Was hastn du davon, wenn die kleine zerschellet im graben liegt, nur weil er seiner aufsichtsverantwortung nicht so nachkommt? Was hat die kleine davon?

Nichts, rein garnichts! Tolle väter sind richtig gut, aber luschen eben nicht.

Lg saxana

19.08.2015 21:03 • #1891


S
Liebe saxana,

Du hast ja Recht. Klar muss man da ruhig bleiben. Hysterisches Gekeife spielt nur dem anderen in die Hand.

Aber das deutsche Rechtssystem hat da einige schwere Denkfehler.

Ich unterstelle ihm keinesfalls, dass er permanent betrunken sein würde, wenn er das Kind hätte.
Ich möchte auch, dass ein guter Umgang zwischen Vater und Kind zustande kommen kann.
Aber wo haben die Ängste der Mutter bitte schön ihren Raum?

Soll ich wirklich warten, bis evtl doch einmal etwas dummes passiert und ich mein Kind im Krankenhaus oder schlimmeres besuchen kann? Soll ich dann hingehen und sagen....Siehste!

Ich grübel und grübel und finde die Lösung nicht.

Lg Sade

19.08.2015 21:37 • #1892


A


Ex-Partner von Narzissten / Hochstaplern - Austausch?

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R
@sade, gut, dass du das so klar beschrieben hast. Ein guter Vater ist für mich ein Vater, der seine Verantwortung kennt!

Ein betrunkener Vater ist kein guter Vater-so einfach ist das! Er wäre kein guter Vater für die kleine Maus.

Was ich damit sagen wollte: Mach Dir kein schlechtes Gewissen, weil Du ihn nur als Zahlvater haben möchtest. Das ist doch sehr verständlich.


Wenn das Jugendamt die Situation für in Ordnung befindet, dann kannst Du Dich nicht dagegen stellen. Aber Du kannst sicherlich taktisch planen. Vielleicht ist es ja auch besser, bei Deinem Ex anzusetzen. Es kann durchaus wirksam sein, vorzugaukeln, dass Du gerne möchtest, dass er sich um seine Tochter kümmert und Du ihn für einen guten Vater hältst.
Wenn er merkt, dass Du keine Widerstände zeigst, verlirt er vielleicht das Interesse an subtilen Machtspielchen.

Betreute Wiederannäherung heißt doch, dass er im Beisein mit einer Betreuungsperson mit seinem Kind Kontakt haben kann. Stimmt das so? Wer wäre dann die Betreuungsperson? Jemand vom Jugendamt?

19.08.2015 21:53 • #1893


R
@sade,
ich kann auch deine Ängste als Mutter gut verstehen. Trotzdem musst du das Grübeln abstellen, unbedingt!

Deinem Kind kann überall was passieren, das darf man sich nicht ausmalen. Und du kannst dein Kind nicht vor allem schützen.

Konzentrier Dich jetzt erst mal auf Deine Kur oder Therapie, das ist ein Zeitgewinn, der Dir wieder Energie und Luft verschafft. Versuche in dieser Zeit, eine innige Beziehung zu Deinem Kind zu pflegen. Damit kannst Du es stärken. Wenn Du nicht gegen Deine Ängste ankämpfst, wird sich das auch auf Dein Kind auswirken.

Also lass diese destruktiven Gedanken und komme ins hoffnungsvolle Leben zurück.

Du hast eine gute Perspektive! Schau nicht weiter in das dunkle Loch hinein, sondern aus dem dunklen Loch heraus. Denn das haben Löcher an sich, sie sind nicht geschlossen, sondern haben ein Loch. Und wenn du herausschaust, siehst Du, was dich dort erwartet. Ein heller strahlender Punkt. Orientier Dich daran.

Und wenn Du mir jetzt entgegnest, du weißt nicht, wo du herausschaeun kannst, weil du vor lauter Dunkelheit den hellen Punkt nicht finden kannst. Dann geb ich Dir einen Tipp: Schau Deiner Kleinen ins Gesicht. In ihren Augen, in ihrem Lächeln spiegelt sich der helle Punkt wider. Die ganze Lebensfreude und die Hoffnung kannst Du in ihr sehen. Und ihre Liebe zu Dir. Und Du kannst ihr all das geben, was sie von Dir jetzt braucht: Deine Liebe und Zärtlichkeit, Deine Verletzlichkeit und Einfühlsamkeit.
Überleg mal, wie viel Vertrauen Dein Kind in Dich hat! Du bist für es die ganze Welt.

Also wirst Du doch auch so viel Vertrauen in Dich selbst und Selbstliebe aufbringen müssen. Da musst Du ansetzen, Du wirst das auch schaffen.Deine Eltern unterstützen Dich, Dein Kind unterstützt Dich, die Therapie wird Dich unterstützen. Und wenn Du Dich bei trübem Wetter an einen lieben Menschen kuscheln willt, Du bist ein lieber Mensch! Und mit Deiner lieben Maus seid ihr schon zu zweit!

sade, ich weiß, wovon ich rede! Ich weiß, wie Du Dich fühlst, und es ist auch keine leichte Situation. Aber Du kannst auch Deine Gedanken ein Stück weit steuern, Und wenn du schon grübeln willst, dann lieber darüber, was Du nach gelungener Kur/Therapie für tolle Sachen erleben willst. Oder denk Dir Vorschläge aus, was der Vater mit seinem Kind alles Schönes unternehmen könnte, z.B. Babyschwimmkurs, Babygym, musikalische Frühförderung, Wimmelbücher anschaun, Fingerfarbenmalkurs, schöne Kinderklamotten kaufen, Streichelzoo, eine Reise zum Sandmännchen, in Deiner Phantasie ist alles erlaubt, was schön ist!

19.08.2015 22:27 • x 2 #1894


G
Zitat von sade76:


Das bringt mich zu Gaylens Nachricht an Betrübter Mann. Der Satz wieder nur ein weiterer zahlender Vater hat mich etwas getroffen und ich fühle mich schlecht. Mir wäre es auch das liebste, wenn mein Ex uns einfach in Ruhe lassen würde. Obwohl ich weiß, dass er sicher ein guter Vater für die Kleine wäre. Aber jeglicher Kontakt zu ihm wirft mich so sehr aus der Bahn, dass ich kaum noch fähig bin für die Kleine da zu sein. Da er schon seit einigen Wochen keinen Kontakt mehr zu unserer Tochter hatte (obwohl ich es ihm angeboten hatte) bat ich ihn mit Rücksicht auf mich noch eine Weile zu warten. Das will er aber nicht. Und ich weiß, dass es sein Recht ist und trotzdem kann ich es momentan nicht.
Nun frage ich mich, ob ich nicht auch nur so eine verbitterte Sitzengelassene bin, die ihren Stress mit dem Ex auf dem Rücken des Kindes aufträgt.
Ich will doch einfach erst einmal etwas stabiler werden. Es bringt dem Kind doch nichts wenn Mama jedesmal einknickt und tagelang nur weint.




Hallo sade...muss mich doch noch mal melden...

Das meine Worte dir ein Schlechtfühlen vermitteln, wollte ich damit nicht erreichen, zumal sie auch nicht auf deine Situation angepasst waren.
Viele Männer sehen sich oft nur als Zahlväter. Leider ist vom Gesetz es wohl grundsätzlich so vorgesehen, sofern nicht schwerwiegende Gründe dagegen sprechen, das Kind bei der Mutter, die es geboren hat, zu belassen.
Ich finde Zahlväter nicht gut...es gibt zuviele (leider oft auch wegen diesem Gesetz und uneinsichtiger, hassender Mütter)davon.
Wer diese Regelung erdacht hat, ist mir z.Zt. nicht bekannt.
Deshalb behaupte ich nicht, das ein Vater sein Kind nicht lieben könne. Manche Väter sind da oft involvierter als eine Mutter.
Leider ist es aber auch öfters so, dem Vater den Kontakt zum Kind und der Mutter nebenbei zu entziehen.
Ich bin auch nicht grundsätzlich dafür. Dafür gab ich dem betrübten Mann den Rat sich mit der zukünftigen Mutter zu arrangieren, zum Wohl des Kindes. sind die Parteien sich feind oder aus anderen Gründen nicht annäherbar, ist es wohl besser zum Wohle des Kindes zu entscheiden. Meist eben die Mutter, aber es gibt auch andere Entscheidungen...anders herum.

Es erfordert viel Kraft und sehen eine Entscheidung zu treffen.
In deinem Fall lese ich die Aussage er wäre ein guter Vater, gleichzeitig auch die Darlegung seiner Verantwortungslosigkeit. Alk usw. betreffend.
Ich habe mich vor fast 25 Jahren u.a. aus diesen Gründen scheiden lassen, habe meinem Mann aber das Recht (obwohl ich das Sorgerecht bekam) zugestanden, seine Tochter zu sehen, zu besuchen und mit ihr etwas zu unternehmen, sofern er nicht Alk. wäre.
Hat er diesbezüglich Probleme gebe ich mein Kind (ja und auch seins) nicht ihm zu Obhut. Basta!
Seine Alk. stand über der Liebe zu seiner Tochter, leider...
Ich streite aber deshalb seine Liebe zu ihr nicht ab, sie war damals sehr wohl vorhanden. Nur zum Wohle des Kindes mussten Prioritäten gesetzt werden.
Meine Tochter liebt ihren Vater trotz seiner Alk.(so ist es heute ja anerkannt) noch immer.
Ich habe ihn nie schlecht sondern nur als kranken Menschen dargestellt. Seine Liebe habe ich nie bezweifelt oder untergraben. Er ist mit 54 am Alk. leider verstorben...mein Kind ist in dem Bewußtsein aufgewachsen, einen liebenden wenn auch kranken Vater gehabt zu haben.
Und ich werfe mir dabei nichts vor.

Das du erst einmal gesunden musst, nach dieser Beziehung ist klar. Das JA sollte dafür eigentlich eine Lösung finden. Wenn du soweit hergestellt sein solltest(und ja das kann dauern), dann kann man eine endgültige Entscheidung treffen. Besuchsrecht im Beisein einer neutralen Person finde ich gut. Wenn deinem Mann am Kind liegt, akzeptiert er es. Versucht er nur seine Belange durchzudrücken, ist die Liebe zum Kind nicht groß genug und ein Umgangsrecht nur zum Schaden. Das muss dem JA klar gemacht werden.
Vielleicht können dir die Therapeuten dabei auch noch raten?
Und dem Jugendamt um eine Aussetzung der Entscheidung animieren?
Zum Wohle deiner Stabilität und der des Kindes?

Fühl dich bitte nicht schlecht und sehe meine Worte nur als einen gutgemeinten Hinweis an. Jede Familiensituation ist anders und sind Kinder betroffen, noch mehr zu differenzieren. Ich würder mir hier virtuell dabei nie ein Urteil oder eine Verurteilung erlauben, das geht gar nicht. Verzeih bitte

Ich wünsche dir viel Mut und Kraft dich in dieser Situation zu behaupten... LG, Gaylen

20.08.2015 12:10 • #1895


S
Liebe gaylen,

Da hast du ja auch schon einiges mitgemacht!
Du hast recht, jede situation ist anders und überall gibt es unterschiede. Und auch gleichnisse.
Die beziehung mit einem schwierigen menschen zu verarbeiten, ist schon herbe genug. Wenn dann aber noch ein murkel ins spiel kommt, ist es tatsächlich verdammt schwer. Deine forderung, den umgang nur zuzulassen, wenn er nicht Alk. ist, finde ich richtig gut. Das ist auch ein guter ansatz für sade. Mehr muss man dann eigentlich nicht mehr sagen vorm JA. Das sagt schon alles.

Ich denke, die zeit wirds zeigen, wie sich der umgang tatsächlich gestalten könnte.
Mir macht es eher sorge, dass sade mit kontakt so schrecklich leidet, was ja auch ganz normal ist. Dass sie dann tagelang sehr sehr traurig ist und irgendwie nur mechanisch für die kleine dasein kann.

Ich finde, auch hier sollte man immer zuerst dem grundsatz folgen: zum wohle des kindes!

Oje, liebe sade, das ist alles grad nicht leicht für dich! Ich fühle mit dir.... momentan beißt sich da der hund in den *beep*.
Umgangsrecht ja, aber es tut noch so weh, dass du dadurch geschwächt wirst. Und das ist ja auch nicht zum wohle der kleinen.

Lg saxana

20.08.2015 12:42 • #1896


A
Hallo an alle!

Ich habe die letzten Wochen nur still und heimlich mitgelesen. Es hat in mir gebrodelt, um mich herum gebrodelt, es gab soviele Erkenntnisse über mich, warum ich? schöne Gespräche in der realen Welt, bittere Enttäuschungen in der realen Welt und ganz vieles mehr. Ich möchte mich hier gerne wieder einbringen, denn um den Erstschlag zu ertragen, ward Ihr mir eine ganz große Hilfe.

Vielen Dank dafür!

Liebe Grüße!

22.08.2015 17:48 • #1897


G
Willkommen....

Schön Aprilwetter, wir können immer Gleichgesinnte gebrauchen. Aus den Erfahrungen anderer lernt man...und man fühlt sich nicht allein.

LG, Gaylen

22.08.2015 18:17 • #1898


A
Hallo Gaylen,

vielen Dank für Dein Willkommen

Ich war schon mal da, war allerdings durch ein heftiges Unwetter hier geschockt und hatte mich dann erstmal in die 2. Reihe verzogen.

Ja, es hilft ungemein, sich mit anderen auszutauschen, die dasselbe oder ähnliches erlebt haben. Mit dem Lesen hier, Gesprächen mit Menschen vom Fach , in sich selbst gehen, sich selbst nachfühlen, auch vor mir selbst unausgesprochene Dinge endlich zuzulassen, kommt man aus dem Gedankenkarussel heraus. Sich mit sich selbst befassen zu müssen, ist nicht immer angenehm. Momentan empfinde ich es so, als hätten sich Mosaiksteine, für die ich bisher keinen Platz finden konnte, von selbst an die richtige Stelle in meinem Leben geschoben. Auf einmal war das Mosaik fertig.

Von daher hat mich das N-Thema sehr nahe an mich herangebracht. Warum waren von frühester Kindheit an alle Beziehungen so? Ich habe innerhalb von 6 Wochen mein Beziehungsleben mal ganz rigoros analysiert. Das Thema Vater , an das ich nie ranwollte, stand auf einmal als Schlüssel zu allem da.

Bittere Erkenntnis, ich die ich dachte, dass ich meinen Selbstwwert realistisch einschätze, muss jetzt sagen: er ist nur sehr schwach da. Brimge ich Leistung, werde ich geschätzt/geliebt. Hier ist mein Ansatz, damit der was-auch-immer-er-ist der letzte dieser Spezies war, der mich im negativen beeindrucken konnte.

Ich freue mich, wieder bei Euch zu sein.

LG, Aprilwetter

22.08.2015 18:41 • x 1 #1899


Anna29
Interessantes und trauriges Thema.
Meine Mutter ist eine Narzisstin und mein Vater und auch wir Kinder mussten seehr viel ertragen.
Die Einfamilien-Haus-Fassade war immer ordentlich, hintenrum hat sie jedem das Leben schwer gemacht, Fehler gesucht, erniedrigt, beleidigt, bloß gestellt....mein Vater hat es nie geschafft sich zu trennen. Er leidet heute noch und baut immer mehr ab...er hat sich total in seine eigene Welt zurück gezogen. Meine Schwester und ich können ihm nicht helfen- zur Mutter halten wir Not-Abstand und erfüllen nur noch unsere Pflichten.

22.08.2015 18:49 • #1900


A
Hallo Anna,

herzlich willkommen hier!

Die perfekte Fassade kenne ich auch. Bei mir ist es der Vater. Meine Mama hat durch ihn mittlerweile ihre physische Gesundheit verloren, aufgrund dessen, dass sie finanziell von ihm abhängig ist, hat sie keine Möglichkeit (oder sieht keine bzw keine Kraft mehr) sich von ihm zu trennen. Ich habe vor 3 Jahren jeglichen Kontakt zu ihm abgebrochen, meine Mama kann ich nur kontaktieren, wenn sie bei ihrer einzigen Freundin ist. Das tut mir sehr weh, vor allem, weil ich weiß, dass es gesundheitlich sehr schlecht geht.

Telefonieren geht nicht, da es keinen Festnetzanschluss mehr gibt und er, wenn er aus dem Haus geht, das Handy mitnimmt. Da er zudem noch ein Hypochonder ist und damit ziemlich viel beim Arzt, nutzt sie die Zeit, um zu ihrer Freundin zu fliehen. Dann können wir mal in Ruhe telefonieren.

Es ist eine unglaublich traurige Situation. Ich wünsche Dir auch viel Kraft!

Liebe Grüße, Aprilwetter

22.08.2015 19:02 • #1901


Anna29
Hallo Aprilwetter,

kommt mir sehr bekannt vor!
Ich rufe meinen Vater auch nur auf seinem Handy an oder er mich, wenn er allein im Gartenhäuschen sitzt.
Wenn die Mutter im Hintergrund ist, wird direkt gezetert und geschimpft über die unmögliche Tochter, die ja alles bekommen hat, aber fast nie vorbei kommt.
Zitat:Bei uns war immer alles sauber und ordentlich.-- tja, aber Herzenswärme von der Mutter gabs keine sondern nur Terror und Niedermachen.
Ich habe lange gebraucht alles zu verstehen und zu reflektieren- schade, mein Vater hat nie die Chance.
Er ist allein auch total hilflos und gehört zur älteren Man lässt sich nicht scheiden-Generation.

22.08.2015 19:13 • #1902


A
Hallo Anna, die dauernden Gesprächsunterbrechungen von ihm, wenn ich meine Mama anrief, kenne ich auch. Wir hatten vor Jahren die Abmachung, dass ich sie freitags Abend anrufe. Da ist er in der Kneipe. Er hat sich nachts, wenn sie schlief, mittels Wahlwiederholungstaste angeschaut, mit wem sie telefiniert hat. Irgendwann gab es nur noch das Handy, über das er wacht.

Ich war immer seine Tochter, wenn ich gut in der Schule war und er mit mir angeben konnte. Lief etwas nicht nach seinem Kopf, war meine Mama, die ihm das Balg untergeschoben hatte (seine Sicht) dran schuld. So wie er meine Mama überwacht hat, hätte sie nie eine Chance zum Fremdgehen gehabt.

Mittlerweile bin ich der Meinung, dass er ein notorischer Frauenhasser ist. Als meine Oma, die sehr viel für ihn getan hat, schwer an Parkinson erkrankt war, hat er solange auf Mama eingeredet, bis Omi im Pflegeheim war. Die Pflege meiner Omi hätte jadie Aufmerksamkeit meiner Mama von ihm abgezogen. Das konnte er nicht zulassen.

Seine Mutter ist Mitte der 50-iger Jahr nach Hamburg gegangen. Sein Vater war zu der Zeit 1 Jahr im Krankenhaus mit einem Lungenleiden. Nachbarn haben sich um ihn und meine Tante gekümmert. Diesen Schlag hat er nie verwunden. Anstatt aber daran zu arbeiten, ist es seine schlechte Kindheit, dass keiner ihn versteht und dass er extrem unselbstständig ist. Nun hat er auch noch seit einem halben Jahr die Diagnose: schwere narzisstische PS mit Borderline- und histrionisch/paranoiden Prägungen im schizophrenen Formenkreis. Damit hat er ein hervorragendes Alibi für sein Verhalten, denn er ist ja krank.

Ich könnte grade ganz, ganz viele Sandsäcke einhauen

Liebe Grüße!

22.08.2015 19:38 • #1903


Anna29
Es ist wirklich traurig...aber irgendwie beruhigend zu lesen, dass man nicht die Einzige ist, die so etwas erlebt hat.
Ich habe mich oft für meine Mutter geschämt- alle Jugend-Freundinnen hatten liebe, verständnisvolle Mütter, die für sie da waren. Meine liebte es unser Leben schwer zu machen und zu terrorisieren.
Ich war nie gut genug- der erste Satz zum Abitur war, warum ich nicht einen besseren Durchschnitt erreicht habe.
Ich war eine *beep*, weil ich mich mal mit einem Jungen traf....sie kontrollierte auch alles extrem und macht es bei meinem hilflosen, einfach zu gutmütigen, stillen Vater heute noch so.
Mein 1. Ziel nach der Schule war Ausziehen.
Sie sieht aber ihr Verhalten null ein....und nimmt auch keine Therapie an. Wir sind dann die Bösen, die sie fertig machen wollen, obwohl sie ja immer so fleißig und ordentlich und toll ist, wie sie selbst empfindet.
Sie kam selbst als uneheliches Kind auf einem Dorf zur Welt...der Vater wurde gezwungen ihre Mutter zu heiraten, hatte dementsprechend Hass und Frau und Kind viel geschlagen.
Das ist zwar traurig und prägend- aber versucht man es nicht selbst besser zu machen?

Ich kann dich total gut verstehen- ich habe auch oft den Wunsch auf Sandsäcke einzuschlagen und die Hoffnung auf Besserung gibt man nie zu 100% auf....

22.08.2015 19:47 • #1904


A
Hallo Anna,

die Hoffnung habe ich aufgegeben. Er kann mit seinen mittlerweile 64 Jahren wahrscheinlich auch nichts mehr ändern. Das Verhalten ist zu ausgeprägt. Das einzige, was ich mir noch für ihn wünsche ist, dass er das, was er meiner Omi angetan hat, auf ihn selbst zurückfällt.

Er hat meiner Mama verboten, ihre Mutter im Pflegeheim zu besuchen. Sie durfte nicht mit zur Beisetzung. Gleichzeitig hat er aber Erbansprüche erhoben. Diese Zeit war so widerlich, dass ich heute noch an mich halten muss, um nicht sofort zu ihm zu fahren und ihm den Zeiger zu verbiegen.

Aber irgendwann wird er wohl einsam und verbittert auf sein Dasein zurückblicken. Leben kann ich das nicht nennen. Aber ob dann noch eine Einsicht kommt? Ich glaube nicht.

Liebe Grüße!

22.08.2015 20:04 • #1905


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