Hi, ich lese hier nun seit ner Weile drüber und weiß nicht, ob ich mich hier noch einklinken kann ...
Ich bin gerade .. noch relativ frisch, getrennt von einem Mann mit hohen passiv-aggressiven Anteilen.
Meine Geschichte in Kürze: Vor ca 2 Jahren verliebten er und ich uns.
Ich war im ersten Moment gar nicht so begeistert von ihm, aber etwas rührte mich ganz doll. Heute weiß ich längst, was es war: ein urvertrautes Muster, das ich damals noch nicht erkannte.
Er war lieb und süß, warb auf eine ganz berührende Art und Weise um mich --- und hatte mich dann.
In der Anfangszeit war alles schön. Wir führten eine Fernbeziehung u die restlichen Umstände waren auch etwas schwierig, aber wir hielten zusammen. Glaubte ich.
Nach unserem ersten Weihnachten und Neujahr (sehr schön.. mit Familie etc.), gab es im Februar zum erstenmal den Donnerschlag. Bei einem Skypeanruf schmiß er einfach den Hörer auf und weg war er.
Nicht mehr erreichbar, keine Meldung von ihm... absolut nichts mehr!
Ich war am Boden zerstört und verstand die Welt nicht mehr.
Da er auch Asperger Anteile haben soll, setzte das eine fatale Entwicklung in mir frei. Meine eh schon vorhandene Neigung zu Selbstüberanspruchung, übergroßem Verantwortungsgefühl und dem mich selbst Infragestellen, wurde angefacht davon.
Er war plötzlich der Arme, der doch nix dafür konnte und ich suchte nach dem, was ich verkehrt gemacht haben könnte.
Es tat riesig weh damals.
Nach ein paar Wochen tauchte er wieder auf. So, als wäre nie etwas gewesen.
Ich war so doof damals...
Überfroh über den Kontakt, der wieder entstand, ließ ich mich auf ein Treffen ein, das uns eine Aussprache ermöglichen sollte.
Er kam dann zu mir.
.... und alles begann von vorn.
Es täte ihm leid, daß er mir so zugesetzt hätte usw. Es wirkte echt.
Eine Weile lief alles recht gut. Es schien, als hätten wir eine Hürde überwunden und ich konnte mir nicht vorstellen, so etwas wie im Februar würde je wieder passieren. Er übrigens auch nicht.
Er vertraue mir jetzt mehr und nein, jetzt würde er sowas nie wieder machen.
ES gab einen Urlaub, der sehr schön war, aber danach...im Spätherbst ging es wieder los.
Seine Abläufe, seine Dinge, seine Bedürfnisse...
Er wollte mir weis machen, ich vereinnahme ihn zu stark. Im ersten Moment war ich irritiert und dachte darüber nach. Ich beobachtete genau und merkte, daß im Grunde doch alles, wirklich fast ausnahmlos alles von seinem Rythmus, seinen Regeln, seinen Nähe-Distanzwünschen, seiner Zeit etc. bestimmt wurde.
Ich sprach mit ihm, d.h. ich versuchte es. Kommunikation im persönlichen Bereich war immer schwierig.
Auch wenn ich noch so sachlich und fair mit ihm sprach - so sagte er meistens einfach nichts.
Er wurde zunehmend unfreundlicher.
Ich bemühte mich zwar weiterhin um die Beziehung, aber ich legte ihm auch vor die Füße, ich gedächte nicht, mich in seinem Leben aufzulösen. Ich wäre auch da und ich wäre ein eigenständiger Mensch und keine Verlängerung seiner.. Ich bat ihn darum, respektvoller zu sein mir gegenüber.
Fortan wurde es immer schlimmer und spätestens ab da verstehe ich mich nicht mehr...-warum ich noch geblieben war.
Es war so, als dürfe das nicht wahr sein, als hätte ich versagt.
Bei jedem Fehler, den ich in seinen Augen machte, beendete er die Beziehung. Das nahm keiner von uns mehr ernst, aber es hinterließ Unsicherheit. Natürlich tat es das.
Er schmiß Pläne, die wir gemeinsam gemacht hatten, einfach alleine wieder um, hielt sich nicht an Verabredungen, log und war nie für mich da. Es gab auch keine wirkliche Kommunikation...
Extrem ist es nach unserem 2. Weihnachten und Silvester geworden (die nochmal schön waren).
Und zuletzt hatte ich persönlich eine Riesenkrise, die nix mit ihm zu tun hat. Ich rief ihn tränenaufgelöst an und sagte ihm, wie sehr ich mich nach seinem Arm sehnte und so froh wäre, wenn er am WE käme (Die Wochen davor war ich stets zu ihm gefahren und es drehte sich alles nur um seine Angelegenheiten, wobei ich ihm half und ihn unterstützte).
Da sagte er ganz cool, es täte ihm leid, aber er hätte keinen Bock, am WE zu kommen. Das waren seine Worte.
Und es war der Punkt, an dem es in mir überkochte und ich ihm eine Wutmail schrieb. Nein, nicht beleidigend, aber deutlich.
Daraufhin versank er wieder in den Schweigemodus.
Das ist nun gute 3 Wochen her und es ist klar, es ist aus.
Ich möchte auch nicht mehr.
Im Gegensatz zu sonst, hab ich mich nicht bei ihm gemeldet. Ich möchte keine Gemeinheiten, keine Kälte, keine Lieblosigkeit mehr ernten... Finito.
Aber ich leide. Es tut höllenweh.
Wir waren ja auch einander nah... oder ich glaubte das nur.
Ich habe ganz gute Tage und auch solche, an denen es einfach nur furchtbar ist... furchtbar furchtbar...
Ich hab ein Kindheitstrauma, was Schweigerei betrifft. Einstmals erzählte ich ihm das, aber es macht für ihn keinen Unterschied. Bei jeder Gelegenheit schwieg er mich aus.
Ich hab so sehr die Nase voll davon, aber gleichzeitig fällt es mir so schwer zu verstehen, daß er mich einfach ausgeschaltet hat. Er lebt sein Leben weiter und all das, was wir zusammen hatten, ist wohl bedeutungslos für ihn.
Die Gleichgültigkeit war so schlimm.
An manchen Tagen könnte ich die Wände hochlaufen vor Schmerz... - und so tut es gut, hier zu lesen.
Und ich bin fest entschlossen, ihm niemals wieder eine Chance zu geben, sollte er das je nochmal versuchen!
Danke für's Zuhören.
Kira
12.03.2015 12:48 •
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