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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

S
Nachtrag an tina: das heißt nicht, dass du das gefühl verlierst, nur der schmerz bekommt jetzt einen schleier des vergessens. Der typ ist verschleiert...

23.02.2015 22:51 • #8416


Jadefuchs
Jup hm. Aber ist irgendwie erschreckend. Da macht eine Liste wirklich Sinn, dass man sich erinnern kann.
Früher hatte ich Skypeverläufe, die ich nachlesen konnte. Die sind jedoch jetzt leider gelöscht, durch Zulegen eines neuen Computers usw.

Dass das so schnell geht, das Vergessen.

Noch dazu kann ich jetz wohl mit einiger Sicherheit sagen, dass meiner einer der harmloseren Narze war. Zu mindest jetzt noch. Er hat gewisse Standards, hat seine Ehre zu verteidigen und hat nen gewissen Beschützerinstinkt. Das heißt er macht Frauen nicht so schnell fertig, würde vor allem auch nie handgreiflich werden.

Das ist eine der faszinierenden und auch erschreckenden Eigenschaften eines Narz. Nicht nur auf den ersten Blick, sondern auch auf nen zweiten und dritten und weitere Blicke wirken sie souverän. Wie ein Mensch, bei dem man sich noch einiges abschaun könnte. Ich hab ihn für viele seiner Eigenschaften bewundert und tu es heute noch. Und doch ist da diese komplett andere Seite an ihm.

Makaber, aber vllt. ist das dieser Tradeoff der Natur. Sie nimmt ihnen die Gefühle und gibt ihnen dafür Eigenschaften, die sie für gefühlvolle Menschen anziehend machen. Das ist so...ironisch

23.02.2015 23:14 • #8417


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

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E
Hallo ihr Lieben,

ich melde mich auch mal wieder zu Wort. Ich würde ja gerne viel öfter schreiben. Leider bin ich aber auch ziemlich viel unterwegs und es fehlt mir dann oft die Zeit. Aber ich lese jeden Tag mit.

@saxana und lassy: Vielen Dank für eure Texte in den letzten Tagen, sie habe mir gutgetan.

Zitat von Kimberly2:
Was brauchen Sie (von ihm), um ihn endgültig loslassen zu können?

Danke Kimberly für diese Anregung. Ich habe mir gleich Gedanken darüber gemacht. Das erste, was mir dazu einfiel, wäre ein Eingeständnis seinerseits, dass er mich vermisst und dass es ein Fehler war sich von mir zu trennen. Beim längeren Nachdenken und auch -spüren kam mir jedoch noch ein anderer Gedanke. Nämlich der, dass ich mich irgendwie selbst dazu verpflichtet habe ihn nicht zu verlassen, niemals. Als hätte ich ihm (und damit auch mir) unterbewusst versprochen, dass ich für immer bei ihm bleiben und ihn (und vor allem den kleinen Jungen in ihm) nicht im Stich lassen werde, so wie seine Mutter und alle anderen Menschen es in seinen Augen getan haben.

Ich glaube Herbstfee war es die einmal schrieb, sie war fest davon überzeugt, ihr EX würde sie niemals verlassen. Das selbe glaubte ich auch. Als ich dann letztens den obigen Gedanken aufgriff und zu mir selber sagte: Aber ICH werde IHN verlassen da tat das fast noch mehr weh als die tatsächlich von ihm vollzogene Trennung. Ganz seltsam. So als ob ich illoyal wäre und mir selber gegenüber ein Versprechen brechen, meine Werte verraten würde. Und dann habe ich mir gesagt: Ich DARF ihn los- und verlassen. Er selber hat mir die Erlaubnis dazu gegeben als er mich entsorgte. Ich muss nicht mehr egal was kommt zu ihm stehen. Seitdem habe ich echt das Gefühl, dass es etwas vorwärts geht. Ich sage mir immer wieder selbst, dass es ok ist wenn ich gehe und ihn sich selbst überlasse. Weil er eben kein kleines Kind mehr ist sondern ein erwachsener Mann, der seine eigenen Entscheidungen trifft und deren Konsequenzen er zu tragen hat. Und der sich etztendlich um sich selbst zu kümmern hat.

24.02.2015 17:43 • x 1 #8418


S
Liebe tina,
das vergessen ist ja garnicht schnell! Du schreibst, dass die trennung - so ihr denn zusammen wart, nun in etwa 6 monate her sind. Das sind 6 x 30 tage x 24 stunden x 60 minuten x 60 sekunden. Und jede einzelne sekunde hat höllisch wehgetan...
Man vergisst leicht, dass jeder atemzug eine qual war!
Wir schalten ja das herz nicht einfach aus und den verstand schon mal garnicht. Das ist ne heidenarbeit gewesen, weiterzuleben.

So viel schmerz auf einen fleck hab ich auch noch nie erlebt! Nicht eine einzige beziehung von mir endete so grandios und so dauerlutscherhaft...

Lg saxana

24.02.2015 22:44 • #8419


S
Liebe elim,
schön, wieder von dir zu lesen.
Ich kann das nur bestätigen, wie du es empfunden hast. Man sieht in den flegeln die kleine verletzte seele, die man nicht enttäuschen will. Auf deibel komm raus - bis es an die eigene materie geht. Und erst, wenn man auf dem zahnfleisch kraucht, kommt man auf die idee, sich selbst auch zu schützen.

Bei mir war es so, dass ich schlichteweg ihm die verantwortung in die hände gelegt habe. Ich hab gesagt: geh, in der hoffnung, dass er merkt, was er verliert. Und siehe da? Er war sich selbst am nächsten. Pfui, du flegel...
Soviel kraft investiert, so viel erduldet, ausgeharrt und gehofft - für nix.

Was nützt es mir, wenn er später schreibt: ich war die liebestreueste seele... Er soll daran ersticken!

Lg saxana

24.02.2015 22:59 • #8420


Jadefuchs
Es ist wohl wirklich so. Uns, oder zu mindest mir, wurde eingetrichtert, dass meine Bedürfnisse zweitrangig sind.
Genau so wurden wir dann vom Narzissten behandelt, als hätten wir keine Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt. Nur ihre, die sind wichtig. Und wir haben uns daran gehalten, weil es uns gefreut hat ihnen zur Hand zu gehen, ihnen zu helfen.
Empathische Menschen helfen gerne andren Leuten, stellen ihnen auch ihr Kapital zur Verfügung, alles kein Problem. Hauptsache ihm geht es gut.

Eine schauerliche Mischung, Bedürfnis-Verdrängung gepaart mit Helfer-Syndrom. Und je verletzter der kleine Junge in ihnen ist, umso mehr wollen wir sie lieben. Sie können ja nichts dafür, die Armen. Sie haben es sich nicht ausgesucht.

Man selbst ist sich der beste Therapeut. Ich frag mich wie die Anleitung zur Selbsthilfe bei sowas aussieht.
Also eins kann ich gewiss heute sagen, dass ich nicht mehr auf einen Narzissten reinfallen werde. Dafür hab ich zu viel gelesen und zu viel erlebt. Ich werde wahrscheinlich noch einigen von ihnen begegnen, weil die Dunkelziffer der nicht erkannten narzisstischen Sprösslinge einfach zu hoch ist, aber näher als ne Woche Kontakt, kommt mir keiner mehr von denen.

25.02.2015 12:39 • x 2 #8421


E
Zitat von saxana:
Soviel kraft investiert, so viel erduldet, ausgeharrt und gehofft - für nix.

Das ist eines der Dinge, die mir am meisten weh tun. Ich habe ALLES für diesen Menschen getan. Habe soviel erduldet, ausgehalten und mich behandeln lassen wie Dreck. Und wofür? Dafür, dass ich am Ende genauso weggeworfen wurde wie man verschimmeltes Brot entsorgt. Als ob das alles nichts wert wäre, was ich für ihn und unsere Beziehung getan habe, als ob ICH nichts wert wäre. Aber das liegt wohl in der Natur der NPS. Solche Menschen können nichts, aber auch GAR NICHTS wertschätzen.

Ich bin nach wie vor unendlich dankbar, dass ich dieses Forum gefunden habe. Überhaupt, dass ich auf das Thema Narzissmus aufmerksam wurde. Für so viele Dinge, die während der Beziehung unverständlich für mich waren habe ich jetzt im Nachhinein (endlich) eine Erklärung bekommen. Das betrift ja nicht nur sein Benehmen mir gegenüber sondern auch sein Verhalten allgemein. Z. B. dass er sich selbst ÜBERHAUPT NICHT wahrnimmt und immer, aber auch wirklich immer vom Input anderer abhängig ist. Im positiven wie auch im negativen Sinn. Wenn der N morgens bei der Arbeit von einem Kollegen gesagt bekam er sehe müde oder krank aus, dann fühlte er sich augenblicklich auch müde oder krank. Wie schrecklich das sein muss so wenig bei sich selbst zu sein, dass einen äußere Umstände dermaßen beeinflussen (können).


Zitat von Jadefuchs:
...dass meiner einer der harmloseren Narze war...

Das war der N, mit dem ich zusammen war auch. Log nicht, betrog nicht, schlug nicht (zumindest nicht pysisch). Manipulierte und entwertete nur. Als harmlos würde ich das aber nicht bezeichnen. Ein Wolf im Schafspelz, das ist was er ist.

Meine Entsorgung ist jetzt knapp sieben Monate her und ich finde, ich habe schon ziemliche Fortschritte gemacht. Ich bin natürlich phasenweise immer noch sehr traurig, vermisse ihn oft und weine auch noch, aber das ist kein Vergleich zu den ersten drei bis vier Monaten. Und trotz allem, was ich bisher über diese Störung erfahren habe und entgegen meiner Gewissheit, dass mit diesem Menschen niemals eine partnerschaftliche Beziehung auf Augenhöhe möglich sein wird, habe ich natürlich immer noch ein kleines bisschen Hoffnung. Dass er sich meldet, sagt dass alles ein Fehler war und dass er mich zurück will. Aber wisst ihr was? Das würde gar nicht gehen, weil er sich in meinem Umfeld einfach nicht mehr blicken lassen könnte. Ich habe ja ziemlich schnell aufgehört ihn zu schützen und es vielen nahen Menschen (endlich) erzählt, wie er so zu mir war. Meine beste Freundin sagte gestern zu mir: Ich fahr da echt irgendwann mal hin und verprügel' den, und mein bester Freund meinte, er würde ihn am Liebsten mit einem nassen Lappen ins Gesicht schlagen Der wäre echt nirgends mehr willkommen... Und irgendwie schützt mich das auch vor einer Wiederholung, sollte die Möglichkeit dazu sich jemals ergeben.

Fühlt euch alle lieb gedrückt!

25.02.2015 13:16 • #8422


H
Hallo ihr Lieben,

endlich komme ich mal wieder dazu, hier zu schreiben. Ich hoffe, es geht euch allen gut!

Liebe Tina,

du kannst dich überhaupt nicht mehr an die Streitereien und Diskussionen erinnern?
Ich erinnere mich noch an jeden Streit, an jede Diskussion, an jede Kränkung und an jede Situation, in der er wieder für Verwirrung sorgte.

Aber weißt du was, ich lasse diese Gedanken nur noch selten zu. Ich habe festgestellt, dass ich tagsüber kaum noch an ihn denke.
Die „gefährlichen“ Momente sind die Momente, in denen ich nachts wach werde und ich mich diesen Gedanken stellen muss. Da kommt immer noch starke Sehnsucht hoch. Ich muss mir etwas einfallen lassen, wie ich zukünftig damit umgehe.

Hallo liebe Elim,

vielen Dank für den tollen Beitrag. Während der Zeit mit ihm dachte ich oft, er ist ein Kind im Erwachsenenkostüm. Wenn ich ihm Grenzen setzte oder seine unstillbaren Wünsche nicht erfüllte, reagierte er oft wie ein Kind:
kindlich, bockig, schmollend
Überhaupt nicht wie ein erwachsener Mann!

Ja, ich war es, die hier einmal schrieb, dass ich damals überzeugt war, er würde mich niemals verlassen. Er war anfangs so verrückt nach mir. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass er wegen Kleinigkeiten Schluss macht.

Auch ich bekam kaum Wertschätzung. Und Einfühlungsvermögen war nur wenig vorhanden. Ich erinnere mich, dass ich mal Fieber hatte und er mich besuchte. Er legte seine Hand zuerst auf den Arm, dann auf die Stirn und meinte, ich hätte ja überhaupt kein Fieber und sei ja panisch. Worauf ich entgegnete, dass ich ja wohl besser wüsste, ob ich Fieber habe oder nicht. Darauf entsponn sich eine Wahnsinnsdiskussion, die endlos schien. Fazit war, als er nachts dann nach Hause ging, mein Fieber enorm anstieg und es mir noch schlechter ging und ich meine Hausärztin rufen musste.
Aber auch da meinte er, dass könne ja sooo schlimm gar nicht angestiegen sein.
Ich hasste diese Endlosdiskussionen, die mich oft so erschöpften und Kopfschmerzen bei mir auslösten. Ich fühlte mich während dieser Zeit oft so kränklich. War das bei euch auch so?

25.02.2015 18:05 • #8423


S
Ja, liebe elim,
das kann ich nur bestätigen. Man wendet ungeheuer viel kraft auf und geduld, aber nichts wird so gewertschätzt, wie es geschätzt werden sollte. Nämlich als außergewöhnliche leistung. Sie halten es für zustehend und angemessen.
Das gilt überall! Als nahe verwandte, als chefs, als kollegen...
Die muster sind ewig gleich. Sie denken, es steht ihnen zu - einfach so! Überschreiten munter die grenzen und wundern sich dann wegen der gegenwehr.

Es ist schrecklich, begreifen zu müssen, dass es tatsächlich skrupellose menschen gibt, die NUR ihr eigenes wohl im sinne haben. Denen blinkt lediglich ein ICH-ICH-ICH aus den augen.

Lg saxana

25.02.2015 20:54 • #8424


Jadefuchs
haha^^ ja elim. Dass der Typ nicht mehr in mein Leben tritt, dafür hab ich auch gesorgt.
Ich könnt mich ja selbst ohrfeigen dafür, aber ich bin immer noch verrückt nach ihm. Da war meine Entscheidung über seine Grenzen zu gehn wirklich die beste, die ich treffen konnte. Auch wenns verdammt weh tut.

Hah, in meiner Familie ist der aber sowieso schon lange berühmt berüchtigt. Als ich noch von ihm und meinen damit verbundenen Problemen berichtete, da wurden alle hellhörig. Jeder riet mir, mich von ihm fern zu halten. Kein Wunder.
Wenn das nur so einfach wäre. Ich glaube es wäre leichter, wenn ich ein stabiles Umfeld hätte. Das aufzubauen ist mein Ziel.
Hah^^ das ist meine neue Herausforderung, als kleiner Chaot

Und naja, verhältnismäßig harmlos natürlich. Er ist immernoch krankhafter Narzisst, ohne sich selbst darüber im klaren zu sein. Vllt. wird ers irgendwann verstehen, nach unzähligen misslungenen Beziehungsversuchen. Und noch ein paar mehr Schicksals-Schlägen.

26.02.2015 01:11 • #8425


L
Ex N ist inzwischen Komplett größenwahnsinnig. Er hat schon immer heimlich vor sich selbst die Menschen entwertet und auch vor mir immer irgendetwas Schlechtes an echt erfolgreichen Menschen gefunden. Dafür umgab er sich mit erfolglosen Langweilern die sich seine Sprüche reinziehen durften.

Ex steht weit über Gott, misst mit zweierlei Mass und seine Gemeinde frisst ihm aus der Hand! Und dabei sagte er immer er hasst Leute die mit zweierlei Mass messen.
Mal sehen wo der endet.
Er hat so viele Schulden das kann gar nicht gut gehen.

26.02.2015 08:49 • #8426


L
Ich habe jetzt ein ganz anderes Gefühl gegenüber Männern: Früher mussten sie süß und hilflos und in Schwierigkeiten sein, und heute, wenn ich so was höre, bringe ich mich gleich in Sicherheit. Ich suche heute einen stabilen Mann, der sein Leben auf der Reihe hat, und keine Katastrophe mit Altlasten auf 2 wackeligen Beinen.
Früher brauchte ich auch unbedingt jemanden zum Aufschauen, heute suche ich einen Menschen, der bei sich selbst ist.

26.02.2015 08:53 • #8427


G
Hallo ihr lieben,
Jaa dieses Gefühl, dass man alles getan hat und einfach entsorgt wurde kenne ich gut.
Ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben... Er drohte sich umzubringen. Ich wollte für ihn da sein. Er lud all seine Probleme auf mich ab.
Jeden tag erzählte er wie schrecklich sein Leben sei.
Jedesmal wenn ich das Gefühl hatte, dass es ihm etwas besser geht... Wollte ich den Kontakt wieder einstellen. Und sofort kam wieder die Drohung sich umzubringen.
Ich konnte nicht anders. Hatte richtig Angst, dass es es wirklich umsetzt (heute weiß ich, dass es nur dazu diente mich gefügig zu machen).
Als ich dann nicht mehr reagierte wie er es von mir wollte (lieb und nett... Und immer für ihn da..)
Wurde auch ich entsorgt wie Dreck.

Auch ich habe den Weg zurück definitiv verschlossen.
Ich bin über Grenzen gegangen, die er niemals akzeptieren würde.
Er wird sich niemals wieder melden.

Ja und das Paradoxe ist, dass ich manchmal denke: hättest du es lieber gelassen. Vielleicht hätte er sich irgendwann wieder gemeldet...
Völlig krank oder?

Daher verstehe ich dich gut liebe tina... der Verstand weiß wie krank das ist.
Das Herz will einfach diesen Menschen bei sich haben. Nur diesen.....

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag !
LG

26.02.2015 08:57 • #8428


L
Ich bin selbst platt wie sehr ich mich verändert habe. Wie kritisch und klar ich die Männer beurteilen kann, mit denen ich mich übungshalber date, und Ex N kommt mir sowas von blöde und arm vor… ich war wie hypnotisiert, wie unter Dr.oge.

26.02.2015 09:01 • #8429


L
Bitte betet für mich dass ich jetzt den Richtigen finde…dass ich auch mal glücklich sein darf in diesem Leben… und die Liebe kennen lernen darf...

26.02.2015 09:03 • #8430


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