3937

Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

S
Oje, liebe lassy,
das tut mir ja ordentlich leid für dich! So passiert es - wie du beschreibst. Gut, dass sich deine mum irgendwann von ihm getrennt hat! Du schreibst ja, dass du schon mit 5 zerbrochen warst. Eigentlich ganz klar in der wichtigsten prägungszeit.

Darf ich dich mal fragen, wie es sich anfühlt, wenn man dissoziiert? Bekommt man das böse nicht mit oder laufen parallelfilme ab? Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist.

Es ist natürlich klar, dass du auf linie getrimmt warst. Es war halt ein sehr bekanntes und zutiefst verinnerlichtes muster. Aber schön, dass du es erkannt hast und dich quasi selbst an den haaren da rausgezogen hast. Erkenntnis ist mächtig!

Die tanzschritte des lebens lernen wir optimal in der kindheit. Dass sie schlecht sein werden, ahnen wir ja nicht. Wir nehmen sie als normal an, als gegeben. Fatalerweise wiederholen wir sie so lange, bis wir über unsere eigenen füße stolpern. Schön, dass du die tanzschritte deines lebens erkannt hast und überdenkst.

Der nächste narz bekommt deine füße zu spüren - vielleicht auch mal zu hoch angesetzt

Lg saxana

20.02.2015 16:10 • x 1 #8401


B
Liebe Kunigunde,

ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Nur ein Wort: Danke.

Danke für diese Worte. Ich schreibe in diesem Forum schon lange mit. Aber dass ist das treffendste, was man mir je geschrieben hat. Ich werde meinen Sohn bitten, mir das auszudrucken und ich werde das bei mir tragen. Immer wenn ich dann schwach werden sollte, werde ich deine Worte lesen. Und ich werde ihn rausholen, meinen Stolz.

Ich war gestern bei meiner Anwältin und ich war stark: Er wird jetzt ein letztes Mal aufgefordert, fehlende Unterlagen einzureichen, ansonsten geht es vor gericht.

Ich ziehe es durch. ICH BIN STARK !

Danke liebe Kunigunde.

Lieben Gruß Biene

20.02.2015 22:50 • #8402


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

x 3


L
Ich versuche diese Dissoziation mal zu beschreiben, liebe saxana.
Mein Ex verletzte mich: Ich weine und die Welt geht unter. Ich bin so verletzt und erzähle das meiner Freundin.
Meine Freundin sagt: Das hast du mir alles vor 2 Wochen schon erzählt! Du erzählst immer das Gleiche!
Ich denke, wie kann das sein?
Spinnt die?
Denn eigentlich ist unsere Ehe doch prima!
Danach ist Ex minimal nett.
Danach bin ich der Meinung, unsere Ehe sei super, so schlimm ist er doch gar nicht, was hatte ich denn…. alles ist weg.
Dann verletzt mich Ex wieder. Ich rufe meine Freundin an. Selber Ablauf.
Meine Freundin hat das 2 Jahre lang mitgemacht und mir immer wieder erzählt, dass ich das vorletzte Woche schon erzählt habe, letzte Woche alles super fand und unter Dissoziation leide.
Die bekommt man, wenn man als Kind Gewalt mitmacht und ohne Erklärung alles normal weiter geht. Das Schlechte ist einfach weg, denn sonst müsste man die Wut spüren und den gewalttätigen Vater einfach erwürgen.

Und das kannste als Kind leider nicht!

Und die Aggression, mein wichtigster Lebensantrieb, war auch weg. Ich passte mich nur noch an.

Ns dissoziieren ja auch, Ex-N auf jeden Fall, weil sie ja auch toll sein müssen, da sie sonst Bestraft werden (meiner wurde von seinem Vater so geprügelt, dass er sich einnässte, in etwa wie bei mir), daher log er, dass sich die Balken bogen, sogar 2 Polizisten log er an. Aber daran konnte er sich angeblich auch nicht erinnern, wie an Vieles nicht, von dem er ernsthaft dachte, ich habe es mir ausgedacht.
Ich habe dann auf Bitte meiner Freundin alles aufgeschrieben, und da war es - da stand es! Und als ich es las, konnte ich mich auch wieder erinnern. Ganz kurz - denn da es so weh tat, war es gleich wieder weg.

Man hat einfach keine Erinnerung mehr an das Vorgefallene und redet sich die Sache schön.

Also zwei solche geben ein tolles Team: Da spielt sich Vieles auf einer komplett unbewussten Ebene ab.

Es lief immer im selben zeitlichen Rhythmus ab: Alle 10 Tage brauchte er den Stress und Streit und quälte mich sadistisch.

Einmal zeigte ich ihn an, da war ich schon ziemlich weit, nämlich mir von außen Hilfe zu holen, was vorher undenkbar f mich war, er leugnete standhaft vor dem Staatsanwalt, kam dann nach Hause und heulte (mit Tränen) was ich ihm angetan hätte dass er sich dort rechtfertigen musste!
Ich solle mich entschuldigen.
Aber ratet mal wer sich nie entschuldigt hat? Weil das ja alles nie war, weswegen ich die Anzeige erstattet hatte.

Hätte ich diese Sch… Dissoziation nicht gehabt, hätte der das gar nicht mit mir so machen können, der Sadist.

Los geworden bin ich die Dissoziation in der Klinik, ich weiß gar nicht so richtig wie, ich redete das erste mal von meiner Kindheit, und weil die Leute so irre entsetzt waren, begriff ich, wie grauenhaft schlimm das gewesen sein musste. An den Bildern, die ich dort gemalt habe, kann man die Entwicklung sehen: Vorher war alles in Gut und Böse aufgeteilt, links gelb und rechts lila, dann entstand eine Brücke, in die von unten (lila) ein gelber Schmerztropfen nach oben durch die Bretter der Brücke ploppt. Und so hat das Ganze sich verbunden, unter unendlichen Schmerzen, (ich heulte und schrie 7 Wochen quasi durch), weil ich den ganzen Dreck der Kindheit noch mal erleben musste.

21.02.2015 01:56 • #8403


L
Im Grunde war das eine ganz beschissene On/Off Beziehung. Eigentlich hat er ständig mit mir Schluss gemacht, musste das aber mit seinem christlichen Deckmäntelchen vereinbaren und hat dann wieder so getan als ob…
das war jahrelange Folter, eben auch wegen dem christlichen Getue.

21.02.2015 02:45 • #8404


K
Guten Morgen biene62,
wenn ich Dir mit meinem Appell an Dich, Deinen Selbstwert, Stolz, Dein Selbstbewusstsein und Deine Selbstachtung nach all den erfahrenen und zugelassenen Beleidigungen, Demütigungen, Herabwürdigungen, Respektlosigkeiten, seelischen Verletzungen Deines EX endlich wieder hervorzukramen und zu aktivieren, helfen konnte, dann habe ich DAS natürlich von Herzen getan.

biene, auch Du hast nur dieses eine Leben und wichtigste Vorraussetzung für ein glückliches, zufriedenes, selbstbestimmtes, mit Freude und Zuversicht gelebtes Leben ist eine gesunde Portion Selbstliebe.

Ich denke, nur wer sich und sein Leben mag, kann das, sein Leben, die zwischenmenschlichen Begegnungen, Erlebnisse und Erfahrungen genießen und sortiert Menschen, die einfach nicht in sein Leben, zu seinen Werten, Vorstellungen und seinem Anspruch und Vermögen passen, konsequent aus.

Auf Knien rutschend, fast schon unter dem Teppich kriechend, kleinlaut um Liebe, Akzeptanz und Respekt bittend - kein, in seinem Selbst und Inneren, seiner Persönlichkeit gesunder Mensch kann und möchte so weit unten, erniedrigt und gedemütigt einen anderen Menschen erleben bzw. soweit bringen.
Gewissen, Skrupel, Moral, Anstand lassen DAS nämlich gar nicht zu!

biene, für Dich ALLES GUTE und schreib immer mal von Deinen Schritten zurück in Dein selbstbestimmtes, zufriedenes, glückliches Leben.

Ich denke an Dich.

21.02.2015 09:42 • x 1 #8405


W
@saxana Danke! Nein es war kein Traum! Niemals hätte ich gedacht, soweit zu gehen! Nicht ich, sondern mein inneres! Im Krankenhaus habe ich halt viel über legt, wie Menschen so sein können! Dann kam noch hinzu, dass mich mein Bruder besuchte und mir erzählte, was mein Ex nach der ersten Trennung abgezogen hat! Damals hatte ich keinen Kontakt zu meinem Bruder! Mein Ex hat nie ein Wort der Reue über die Lippen gebracht! Eher das Gegenteil! Er hat versucht meine Familie zu zerstören, durch Lügen! Ich bin dann wieder zurück zu ihm und danach kam erst der Kontakt wieder zu meinem Bruder! Hätte ich dies alles vorher gewusst, hätte ich meinem Ex niemals eine weitere Chance gegeben! Das belastet sehr und doch bin ich froh, es nach 3 Monate erkannt und beendet zu haben! Immer wieder kommen diese Vorwürfe an mich, er hat doch auch gutes getan! Es ist mir klar, er hat nie ri htig geliebt! Er hat mich nur benutzt und trotzdem erlebe ich ihn jeden Tag! Seit 2 Tagen bin ich zuhause, im März weiter Krankenhaus und gestern fuhr er an mir vorbei! Ich bin fast gestorben und doch blieb ich stark, schaute weg! Da ich ja in der gleichen Stadt mit ihm lebe, jeder kennt jeden, ist es noch schwieriger! Seine Familie sehe ich, vor allem seine Mutter! Sie redet nur schlecht! Und doch muss man sich jeden Tag sagen, niemals mehr dieses Monster! @biene zieh es durch bitte!

21.02.2015 11:19 • #8406


B
Guten Abend liebe Kunigunde,

noch einmal ein herzliches Dankeschön an Dich. Was Du mir gestern geschrieben hast habe ich mit dem Handy abfotografiert und heute auf meiner Arbeit in den Pausen immer wieder gelesen.

Ich hoffe, ich halte nun durch. Der Kampf um den Zugewinn geht immer noch. Der Aufstockungsunterhalt wird nun schriftlich von meiner Anwältin festgelegt. Er zahlte zwar immer, aber für mich war es sehr wichtig, dass er es schriftlich bekommt.

Ich werde weiterhin hier schreiben. Es ist schon eine große Hilfe, seine Sorgen aufzuschreiben.

Liebe Kunigunde, schön, dass Du an mich denkst. Dein Name ist ganz fest in meinem Kopf. In Gedanken nehme ich Dich mal ganz fest in den Arm. DANKE.

Lieben Gruß Biene

21.02.2015 19:26 • #8407


S
Liebe lassy, zunächst erst einmal lieben dank für die erklärung.

Alle, die ich kenne, die sowas ähnlich erniedriegendes durchgemacht haben, leiden unter dem immer-und-immer-wieder-erzählen-müssen. Wie ständiges durchgekaue, weil man es entweder nicht versteht oder noch nicht verdaut hat. Für andere unbeteiligte hört es sich ewig gleich an, zumal ja auch viele verquere situationen ein und dasselbe muster aufweisen. Ich kenn das von meiner mum auch. Ich bin mindestens seit 30 jahren die gute freundin... Und jedesmal leide ich mit. Ich schaffe es nicht, zu sagen, dass mich das alles nichts angeht. Ich liebe meine mum von herzen und ihr leid ist auch mein leid.

Blöd für mich, da man als kind nie front gegen den anderen elternteil beziehen dürfte. Eine schöne zwickmühle.

Wenn man als kind, so wie du, gezwungen wurde, aus reinem selbstschutz auszublenden, weil dein leben ja davon abhing, fängt man an, zu vergessen. Das schlechte auszublenden, weil es anders nicht gegangen wäre. Dieses schema wird früh trainiert und lässt sich bestimmt nicht leicht abschütteln. Mein ex berichtete von ähnlichen situationen, dass erst erbärmliche prügel angesagt waren und dann ist man einfach zur tagesordnung übergegangen. So, als ob nie was war.
Damit war natürlich der prügler fein raus. Ohne die konsequenzen tragen zu müssen und ohne das leid des geprügelten sehen und annehmen zu müssen, wurde erwartet, dass auch der geprügelte damit einverstanden zu sein hat.
Schlimm, sehr schlimm, menschenverachtend!

Bei meinen beiden töchtern ist es mir je einmal passiert, dass ich in rage so getobt habe, dass ich unkontrollierte dinge schrie. Sie sahen mich mit entsetzten augen an...
Ich kam zu mir, bin schnell auf den balkon gerannt (rauchen) und habe bitterlich geweint. Ihr leid traf mich mit unvermittelter wucht. Anschließend habe ich mich wie verrückt entschuldigt und wir haben gemeinsam geweint. Und dann haben wir darüber gesprochen, welche ursachen mich zum austicken gebracht hatten und wir haben gemeinsam lösungen entwickelt. Es ist dann nie wieder vorgekommen.

Also das leid meiner töchter hat mir pronto wehgetan und hat mich ein für alle mal gestoppt, unkontrolliert zu agieren.
Anders als bei dir und viele deiner mitleidenden. Es war ihnen nicht nur schei. egal, dass sie sich wie monster aufführten - nein, es war auch noch gut so. Und als sahnehäubchen wurde obendrein so getan, als ob es rechtens war und das opfer gefälligst die schnauze zu halten hatte. Und das opfer übernahm die schuld...

Wenn ich dich recht verstanden habe, schweigt man also lieber über erlittenes unrecht und ist gewillt, es zu vergessen, als dass man sich dagegen wehrt. Es ist ein zutiefst anerlerntes erblindungsmuster, um die wirklichen schlimmen gefühle nicht spüren zu müssen.

In meinem narzfall wurden diese erblindungen immer dann ausgelöst, wenn sein verhalten drohte, die beziehung zu zerschießen. Er hielt sich für optimal beziehungstauglich, legte aber immer wieder dermaßen beziehungsfeindliche aktionen an den tag, dass ich mehr als einmal signalisierte, dass ich das nicht ertragen möchte. Fakt ist aber: er agierte und ich reagierte. Das ist ihm bis heute nicht klar. Und ich idiotin zog nicht schnell genug richtige konsequenzen, sonder versuchte, durch worte zu erklären und hoffte auf einsehen.

Es ist für alle, auch für dich, die so einen emotionalen holocaust erlebt haben, wichtig zu erkennen, dass die zeit der echten hilflosigkeit nun vorbei ist. Ja, ihr dürft euch wehren, wenn etwas zu schwer verletzend war. Und zwar gleich, noch ehe der berg an verletzungen zu viele hässliche krater mit sich trägt. Dann dauert die heilung auch nicht so lange.

Lg saxana

22.02.2015 19:42 • x 1 #8408


L
Danke Saxena für dein Verstehen und Mitgefühl… und deinen letzten Satz: Lernen sich zu wehren.
Die Prägung ist so schlimm lähmend und heftig, auch eben durch die körperliche Gewalt so tief eingebrannt, dass es irre schwer ist da raus zu kommen. ich hab das nur Schritt für Schritt und über den Kopf hinbekommen.
Denn ich habe nach jedem Konflikt immer gehofft und getan, dass alles gut wird.
Und Ex N hatte alle paar Tage einen Anfall in dem er mich so quälen musste, wie seine Eltern es mit ihm gemacht haben: Ein grausames Spiel.
Heute sehe ich das alles so klar, und ich habe nicht einen Funken Hoffnung mehr, sondern nur noch für mich.
Dann hatte ich durch die dysfuntionale Fam.-Situation so ein barbarisches Helfer-Syndrom, ich hatte mich schon mit 14 komplett selbst verloren da es immer nur um andere und ihre Bedürfnisse ging. Auch bei Ex-N., der ja einen Haufen Altlasten mitbrachte und einen Dummen suchte sie ihm aufzubürden.
Da war ich genau die Richtige immer schön im alten Fahrwasser, sich ausnützen lassen, selbst zu nichts kommen und sich dabei noch toll fühlen - schwer verständlich.
Aber ist es nicht schön zu sehen dass man doch raus kommen kann aus so einem elenden Leben?

23.02.2015 10:04 • #8409


L
Auch wen ich immer noch nicht gesund bin ist mir jeder Tag ohne Gewalt-Täter Gewinn und ich weine dem Ex N keine Träne nach.
Heute weiß ich, das war keine Liebe, das war alles nur wie eine Halluzination von mir, nichts war das was es hätte sein sollen.

23.02.2015 10:09 • #8410


L
... freload=10
Curkuma hat mir sehr geholfen gegen geistige Verwirrung durch Traumata, Vergesslichkeit, Unkonzentriertheit, Sachen verlieren, Tunnelblick, Angstanfall, Überforderungs-Gefühle etc.

23.02.2015 10:49 • #8411


Jadefuchs
Hab heute versucht mich an alte Gespräche mit meinem Narz zu erinnern. Streite, oder Diskussionen die wir hatten, in denen er mich fertig gemacht hatte.

Das waren so viele. So endlos viele hoffnungslose Tage für mich und Minuten, in denen sich mein Magen und mein Hals zusammengezogen hatten, sodass ich nicht mal heuln konnte und einfach nur mehr am würgen war.

Ich kann mich an fast keine Streits mehr erinnern. Ich weiß, dass sie stattgefunden haben, weiß aber nicht mehr worum es dabei ging, wann wir die geführt haben und weshalb blablubb. Habe alles vergessen.
Ich frag mich ob ich das alles verdrängt habe. Oder ob das normal ist.

23.02.2015 22:28 • #8412


S
Liebe tina,

Wie lange seid ihr schon getrennt?

Lg saxana

23.02.2015 22:30 • #8413


Jadefuchs
Gute Frage. Wir waren nie richtig zusammen, konnten uns also auch nie wirklich trennen.
Alles was ich sagen kann ist, dass wir die letzten ernsten Gespräche vor ein paar Monaten geführt haben. Danach kam nichts mehr Bedeutendes.

Also so in etwa letztes Jahr August/ September.

23.02.2015 22:34 • #8414


S
Ja, liebe tina,
dann hast du schon das gütige vergessen. Jetzt ist es schon schwer, sich zu erinnern.
Nur, wenn du alles nachliest, wird sich deine pein erinnern. Das war bei mir auch so - irgendwann legt sich der gütige schleier des vergessens drüber.
Gut so!

Lg saxana

23.02.2015 22:48 • #8415


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag