@Flederhamster
Zitat:Also ja DEM Typen allen Ernstes ne facebook-Nachricht geschrieben, dass ich ja so schrecklich viel Mist gebaut hätte in unserer Beziehung, ich so furchtbare Schuldgefühle ihm gegenüber habe, er ja mit fast allem recht hatte was er sagte und ich mich freuen würde von ihm zu hören. Was geht da ab in mir?
Mein Leben ist tausendfach besser ohne diese Person, mein Selbstwert so gewachsen, ich bin auf einem unglaublich guten Weg und so zufrieden mit mir- was für ein komischer regressiver Rückschlag ist das? Ich versteh mich nicht!
auch ich hatte meine Rückschläge und habe damals die die Motivation dahinter nicht verstanden.
Durch intensives (therapeutisch begleitetes) Heineinhorchen in mich habe ich folgendes herausgefunden:
Auch mir ging es wesentlich besser. Ich hatte Fortschritte in 7-Meilenstiefeln gemacht. Weg zu ihm. Hin zu mir. Ich vermisste ihn nicht einmal und dennoch gab es auch bei mir derartige Aussetzer.
Sie hatten mit meinem Ex als Person NICHTS zu tun.
Es hat mit mir und meiner Geschichte/Prägung zu tun.
Kurzfassung: als Kind gelernt, kranke Beziehungen zu führen, mich zurück zu stellen, mich selbst nicht ernst zu nehmen, Fehler bei mir suchen usw.
Narz reaktiverte diese Muster aufs heftigtste inkl. hochtrabender unechter Gefühle (auch aus der Kindheit vertraut. Hin- und Hergeworfen werden).
Durch diese Beziehungserfahrung wurde mir mehr bewusst, als dass ich es mit einem schwer kranken Menschen zu tun hatte und dass er mir nicht gut tut.
Es gab zwei Türen in meinem Leben.
Die eine Tür war stets verschlossen. Dies war die vertraute Tür. Unerbittlich, unnachgiebig und lieblos.
Die andere Tür stand stets offen. Hinter ihr befindet sich mein Weg und auch die Möglichkeit, wirklich zu leben und geliebt zu werden.
Ich rüttelte meine ganze Kindheit hindurch an Tür eins.
Tür eins assoziierte ich mit Liebe und mit Erlösung.
Tür zwei nahm ich nicht einmal wahr bis ich dieses Desaster mit Narz erlebte.
Es war so schmerzhaft und so unlösbar, dass ich gezwungen war, nach Alternativen zu suchen, heißt, meine Augen zu öffnen.
Und dann erst nahm ich Tür zwei wahr. Meinen Weg. Meine Selbstliebe und meine Entscheidung für mich.
Ich ging diesen Weg und fühlte mich (wie Du) so gut wie noch nie. Ich wuchs wie ein Pflänzlein und man begegnete mir liebevoll.
Und dann Bäääämmm! rannte ich eines Tages den Weg zurück und hämmerte wie im Affekt wieder an Tür eins.
Warum?
Weil es ein zutiefst eingefleischtes Muster ist.
Da bin ich dem Glück so nah, bin eigentlich schon mittendrin, nämlich in meinem Leben und bekomme Angst vor diesem Leben, vor meiner Stärke, vor der Liebe.
Und so kratze ich mir noch einmal vergeblich die Finger an dieser erbarmungslosen Tür eins wund.
Und das ist gut so.
Denn würde sie sich nur einen Spalt weit öffnen,
so würde ich all die Energie, all die Liebe in den Raum hinter dieser Tür investieren.
Aber sie bleibt geschlossen und etwas besseres kann mir nicht passieren.
Das Verschlossensein zwingt mich,
zurück in mein Leben, zurück zu Tür zwei zu gehen
und aufzuhören, zu kämpfen.
Darum zu kämpfen, dass sich Tür eins öffnet, ist verschenkte Energie.
Diese Energie darf ich in mein eigenes Leben stecken.
Ich nehme mein Lebensgießkännchen und gieße meine eigenen Blümchen statt
diesen ewig ausgehungerten Parasiten zu gießen/füttern.