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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

Jadefuchs
Seufz, jedes Mal wenn ich nen schlechten Tag hab, denk ich daran, dass ich ihn gerne sprechen würde.
Ganz schön ironisch, wenn man bedenkt, dass ers nur schlimmer machen würde. Am Ende würd ich nicht nur mit schlechter Laune, sondern auch noch heulend ins Bett steigen.
Hab mich wieder an das letzte Gespräch erinnert heut. Da versuchte ich ihm verständlich zu machen, dass diese ganzen sarkastischen Witze, die er über mich reisst, mich hinunterziehen, dass sie mich erniedrigen. Stück für Stück.
Das einzige was er aus diesem Gespräch für sich mit rausgenommen hat war dass ich wohl doch nicht so stark sei, wie er gedacht hat. Heißt er hat 1. nichts kapiert und 2. mich schon wieder runtergemacht. Meine Fresse, sogar im Gespräch ums niedermachen, macht der einen nieder. Sollt mir echt mal sone Liste schreiben. Hatte mal eine, aber hab die iwann weggeworfen.

Fühl mich so ätzend grade und das in der Lernzeit, das passt grad gar nicht.

1 Tag Auszeit, hoffe das reicht für neuen Ansporn. Was treibt ihr so?

31.01.2015 22:33 • #8101


M
Zitat von saxana:
Liebe momo,

danke der nachfrage: mir geht es zwischenzeitlich wesentlich besser. Mir ist der horst schön egal geworden. Und das lebt sich erstmal wieder gut. Da ich nicht mehr angst habe, den zeitpunkt zu versemmeln, wenn er doch wieder reumütig angekommen wäre, antworte ich garnichts mehr oder pseudonett. Ehrliche gedanken stehen ihm nicht mehr zu - nur noch eine scheinheiligkeit - so leer, wie er selbst.

Das wichtigste ist jedoch das innere abschließen, das schluss-entlieben. Erst diese losgelöstheit gibt einem die egal-kraft.

Da bei mir auch vieles in mehreren wellen besser wurde, kann ich nur jeder noch traurigen verletzten seele sagen: ja, das ist so!
Eine welle der verzweiflung und rückerinnerung kommt und droht einem, die beine erneut wegzuziehen. Jedes mal, wenn man so eine welle wieder ausgestanden hat, wirds immer besser! Neue wellen sind immer schwächer als die davor!



Liebe Saxana,

schön, dass wir alten-Häsinnen nun drüber hinwegkommen! Ja, kleine Wellen sind es, die altes hinfortspülen und Platz für Neues schaffen, oder?

Ich bin dieser Tage, als ich wieder ein Scheibchen abgetrauert hatte, aufgewacht. Noch bevor das bewusste Denken einsetzte, vielleicht hatte ich von ihm geträumt, war auf einmal in meinem Kopf: gut, dass er nicht mehr da ist! Der Gedanke und das Gefühl war einfach da, mit einem inneren Ausrufezeichen und ohne Fragezeichen ...dann kam ein Nachgedanke: Es war stets nur mein Traum, von dem, was hätte seien können

Ich würde ihn nicht als menschliche Hülle, Monster, Projektion usw. betiteln (Horst ist doch schön neutral, ich habe ja mal für mich XA=Ex Außerirdischer festgelegt). Da war schon mehr. Er hat seine Hobbies, seinen Humor, seine Interessen, seine Gedanken. Er ist ein Mensch der Liebe sucht, diese jedoch nicht finden und vor allem nicht annehmen kann. Er spürt sich nur in den Extremen, im Drama. Hierfür tut er alles und nimmt mein Sterben in Kauf - weil er dies nicht anders kann und nicht emotional versteht. Ihm geht es immer schlechter, wofür ich immer verantwortlich sein werde! (seine Sicht natürlich)

Er muss mich beschimpfen, bekriegen, beschuldigen...hier spürt er sich, hier ist er sicher, hier muss er keine verstörenden Selbsteinsichten gewinnen.

Er ist ein Mensch, den ich viele Jahre über alles geliebt habe. Ich habe seine Hobbies, seinen Humor, seine Interessen, seine Gedanken, seine Berührungen, seine Stimme, seinen Gang, seine Hände, seine Schrulligkeiten uvm. geliebt. Er ist ein Mensch, den ich mir vor vielen Jahren ausgesucht habe, weil auch ich seinerzeit nicht anders lieben konnte. Er ist ein Mensch, der meine positiven Veränderungen nicht mit gehen konnte, sondern diese mit aller ihm zur Verfügung stehenden Macht verhindern wollte. Meine Veränderungen für mich, waren für ihn gefühlt lebensbedrohlich und gegen ihn.

So nehme ich jetzt meine schönen Gefühle dieser Zeit, meine Erfahrungen, meine Erinnerungen, schaue auf mich, was ich für richtig halte und was ich empfinde, wie ich diese Beziehung bewerten möchte und gehe weiter

...es ist Zeit weiterzugehen! Er entscheidet, wie er das möchte. Das liegt weder in meiner Macht, noch in meiner Verantwortung.

Momo is back in town Ihr seid die Besten!

Herzlichst Momo

31.01.2015 23:58 • x 4 #8102


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

x 3


M
Liebe Tina,

diesen Satz ...dass ich wohl nicht so stark bin... den kenne ich zu genüge! Bäh und nochmals bäh! Nee, weil wir Menschen sind und alles kann der Mensch nicht (er)tragen. So!

Lasse den Kopf nicht hängen, morgen ist ein neuer Tag. Ich mag diesen 08/15 Satz mittlerweile, er ist mir ans Herz gewachsen und so manches Mal mein Mantra: der Schlaf räumt auf, bringt Ruhe ins Gemüt und Erholung, die Synapsen verknüpfen sich auf Hochtouren neu...

Was ich dir noch zu der kürzlichen Altersdiskussion schreiben wollte:

- ich lerne von meiner 25 jährigen Kollegin Strukturiertheit

- ich lerne von meiner 28 jährigen Kollegin Fürsorglichkeit mit mir selbst

- ich lerne von meiner 30 jährigen Kollegin dem Leben freundlich und energievoll zu begegnen

- ich lerne von meiner ü 70 jährigen Freundin, dass morgen ein neuer Tag ist

- ich lerne von meinem Kind, wie wundervoll bunt der Alltag ist und eine Nudelsuppe manchmal ein Festmahl ist

Liebe Tina, ich finde du bist eine wundervoll junge Frau mit einer sehr weisen und klugen Seele und ich lerne sehr gerne auch von dir!

LG Momo

01.02.2015 00:16 • x 1 #8103


M
In diesem Sinne: eine gute Nacht, denn morgen ist ein neuer Tag!

Bussis Momo

01.02.2015 00:20 • #8104


Jadefuchs
Lieb von dir, danke Momo

Zitat von Momo:
So nehme ich jetzt meine schönen Gefühle dieser Zeit, meine Erfahrungen, meine Erinnerungen, schaue auf mich, was ich für richtig halte und was ich empfinde, wie ich diese Beziehung bewerten möchte und gehe weiter herz

...es ist Zeit weiterzugehen! Er entscheidet, wie er das möchte. Das liegt weder in meiner Macht, noch in meiner Verantwortung.

Und schön, dass es dir wieder gut geht! Ist gut, wenn du so darüber denken kannst. Aus den Worten fühlt man deine innere Ruhe

Wünsch euch ebenfalls eine schöne Nacht, werd jetz weiter Film gucken hehe

01.02.2015 00:50 • #8105


S
All diese worte - tina, momo, lassy,

sind sehr schön und sollen allen noch kleinen elfen helfen, daran zu glauben, dass es ein tag nach narz gibt, der alles verändert. Scheibchenweise weggetrauert ist schön beschrieben. Es ist wie eine seelen-narz-schälkur. Wer hoffte, das geht mit einem peeling ab, muss leider feststellen, dass der schmerz zu tief und zu gravierend war.
Ich hab auch gehofft, nach drei monaten ist finish und war sehr traurig, dass ich immer noch litt.
Später hab ich einfach akzeptiert, dass der schmerz mein begleiter ist. Und ich nie antworten auf meine fragen nach dem warum erhalten werde. Im geiste habe ich mir eine antwort für alles gegeben: die wahrheit sagt er mir nie! Wenn er antwortet, dann nur so, dass es manipulativ ist. Einfach gelogen. Also was will man mit so einer antwort?
Im besten fall lügt horst - im schlimmsten fall wirds erniegrigend. Wer braucht das schon!

Es hat während der beziehung nicht geklappt, wieso sollte es danach klappen. Nach dem 5. On/Off vielleicht....

Ich hatte auch ein mantra: der morgen ist klüger als der abend. Kommt aus dem russischen.
aber auf jeden fall auch: morgen ist auch noch ein tag!

Irgendwann-unmerklich-, war er da - der tag nach narz!

Gebt euch zeit und verzeiht euch selbst, dass es nun mal wehtut, so unmenschlich tiefgreifend verletzt worden zu sein. Verzeiht euch einfach zunächst den schmerz und die trauer - dat is völlig normal.

Lg aus ägypten -ohne narz und jede menge discotheken
eure saxana

01.02.2015 17:31 • #8106


E
Sahara, wo bist du?

01.02.2015 17:59 • #8107


H
Hallo meine Lieben,

mir geht es gar nicht gut.
Ich hatte wieder den ganzen Tag gegrübelt und habe das Gefühl, als ob die Trennung erst gestern war und ich keinen einzigen Schritt weiter gekommen bin. Ich weiß nicht mal, was der Auslöser ist? Vielleicht weil ich mich heute am Sonntag so langweile und dann die Gedanken kommen? Ich weiß es nicht.
Aber in mir nagt ein Gedanke. Ein Gedanke, den ich gar nicht mehr abstellen kann.
Ein Gedanke, den meine Freundinnen und auch ihr nicht für gut befindet.
Ich würde ihm gerne ein allerletztes Mal schreiben. Ihm mitteilen, wie schlecht ich mich während der letzten beiden Wochen der Beziehung fühlte.
Wie ich mich fühlte, als er mich in den nächtlichen Telefonaten wie eine Kriminelle verhörte. Wie ich mich fühlte, als er in unserer letzten Nacht, in der wir uns in einer intimen Situation befanden, anfing, zu streiten und ich ihn fragte, ob ich nach Hause gehen solle und er spöttisch meinte, geh doch, es hält dich niemand. Daraufhin flüchtete ich nachts um halb drei aus seiner Wohnung. Wie ich nach Hause kam, weiß ich nicht mehr. Am nächsten Tag machte er Schluss.

Gerne würde ich ihm sagen, dass sein Verhalten mich dermaßen verletzte, dass es mit Worten gar nicht auszudrücken ist. Dass er emotionale Gewalt an mir verübte, dass ich immer noch Schlafstörungen habe, dass er mir im Nachhinein sogar die meiste Schuld übertrug und er sich bis heute wohl keiner Schuld bewusst ist.
Ach, und noch viel mehr würde ich gerne schreiben….ich weiß, dass er darauf nicht reagieren wird, dass da niemals eine echte Entschuldigung kommt und ich erwarte das auch nicht. Auf meine Mails hat er ein einziges Mal reagiert, nämlich mit einer Anwaltsdrohung. Ansonsten kam von ihm nichts mehr. Ich hatte in der Beziehung so verdammt viel geschluckt und habe das Gefühl, ich müsste das alles noch rauslassen.

Könnt ihr mich verstehen?

01.02.2015 19:03 • #8108


S
Ja, liebe herbstfee, ich kann dich sehr gut verstehen!

Das ist jetzt eine neue welle der verarbeitung! Ein scheibchen muss wieder vertrauert werden.
aber die antwort ist klar: er wünscht keine kontaktaufnahme. Anderenfalls droht er mit klageschritten.

Da führt kein weg rein - noch nicht. Vielleicht sehr viel später...

Dein wunsch nach klärung und erklärung ist sowas von normal. Hätten wir alle auch gerne! Damit man endlich verstehen und abschließen kann.

Das kenn ich auch an mir: wenn ich zuviel lange weile habe, kommen sehr schwermütige gedanken hoch und treiben einen in die grübelgruft. Das schöne wort ist nicht von mir, das beschrieb eine userin aus einem anderen thread. Also nur ausgeborgt. Aber es trifft den nagel so voll auf den kopf!

Und deshalb zusehen, dass man schnell da wieder rauskommt. Freundeschnatterei oder hier schreiben. Manchmal hilft auch ein gläschen wein und hemmungsloses geheule.
Manchmal hilft mir das lesen von witzen - am besten schwarzer humor

Kannst du dir vorstellen, warum er so rabiat ist?
Ich konnte nach trennung partout keine worte mehr von ihm ertragen - sonst hätte ich es NIE geschafft. Ich musste die leitung zunächst rabiat trennen. Vielleicht geht ihm das auch so

Bis dahin - bis zu einem möglichen wiedersehen - schmeißt du aber dein leben nicht weg, hörste?
Spar dir alles auf bis dahin, aber lebe zwischenzeitlich ein bisschen. Versuch es einfach - hauptsache, nicht im grübeln steckenbleiben!
Sag dir immer wieder: nagut, ich hab was zu klären und zu verstehen, aber heute ist noch nicht der tag dazu. Vielleicht morgen?

Lg saxana

01.02.2015 19:27 • #8109


E
Liebe Herbstfee,

ich kann dich so gut verstehen, ich glaube, das können wir alle hier.

Zitat von Herbstfee2014:
Ich habe (…) das Gefühl, als ob die Trennung erst gestern war und ich keinen einzigen Schritt weiter gekommen bin.


So geht es mir auch manchmal. Meine Entsorgung ist jetzt etwas über sechs Monate her und ich habe zwischendurch echt gute Tage. Tage, an denen ich mich glücklich und froh und mit mir, ihm, der Beziehung und der Trennung im Reinen fühle. Und dann wieder so Tage wie gestern, wo ich den ganzen Tag traurig bin, vor Verzweiflung und Sehnsucht laut weine und nicht weiß, wie ich es nur eine Minute länger aushalten soll, mich nicht zu melden.

Zitat von Herbstfee2014:
Ich würde ihm gerne ein allerletztes Mal schreiben. Ihm mitteilen, wie schlecht ich mich während der letzten beiden Wochen der Beziehung fühlte. (…) Gerne würde ich ihm sagen, dass sein Verhalten mich dermaßen verletzte, dass es mit Worten gar nicht auszudrücken ist. Dass er emotionale Gewalt an mir verübte, dass ich immer noch Schlafstörungen habe, dass er mir im Nachhinein sogar die meiste Schuld übertrug und er sich bis heute wohl keiner Schuld bewusst ist.


In meiner Phantasie fahre ich manchmal zu ihm hin. Klingele Sturm, renne in unsere ehemals gemeinsame Wohnung und fange an ihn zu verprügeln. Ich möchte in diesen Momenten meinen ganzen Schmerz und meine Wut in rasende Gewalt katalysieren und ihm einfach nur so unglaublich wehtun, wie er mir wehgetan hat. Natürlich mache ich nichts dergleichen. Aber ordentlich zusammenschreien, das würde ich ihn schon gern.

Es sind zwei Dinge, die mich davon abhalten. Zum einen weiß ich, dass er es gar nicht verstehen würde. Ich habe schon während der Beziehung versucht, ihm klarzumachen, wie sehr mich sein Verhalten verletzt und demütigt. Schon da war absolut kein Verständnis dafür da. Er bekam dann immer diese so oft zitierten kalten Augen und ich wusste, er macht einfach dicht. In seiner Welt ist er unfehlbar, es sind immer nur die anderen, die ihn verletzten und enttäuschen. Sein Spruch war immer: „Was hab ich denn gemacht?“ Zum anderen möchte ich diesem Menschen kein einziges meiner Gefühle mehr schenken. Auch nicht die negativen. Es ist nämlich wirklich so, diese Vampire nähren sich von jedem Gefühl, ganz gleich ob positiv oder negativ. Die Genugtuung ihm zu zeigen, wie viel Schmerz er in mir auslösen kann gebe ich ihm nicht! Mich ihm gegenüber so gleichgültig (und glücklich!) wie möglich zu zeigen ist meine stärkste Waffe.

Zitat von Herbstfee2014:
Ach, und noch viel mehr würde ich gerne schreiben (…)Ich hatte in der Beziehung so verdammt viel geschluckt und habe das Gefühl, ich müsste das alles noch rauslassen.


Schreib ihm, liebe Herbstfee aber schick den Brief nicht ab. Schreib hier. Ich rede manchmal laut mit meinem. Ich beschimpfe ihn und sage ihm alles, was ich loswerden will. Besonders im Auto, wenn mich niemand hören kann. Dann schreie ich ihn richtig an.

Meiner Meinung nach ist es total wichtig das alles rauszulassen. Aber eben nicht dem N gegenüber, er ist nicht die richtige Adresse. Lass es hier raus oder erzähl es Freundinnen. Wenn sie es nicht mehr hören können, sag ihnen, dass es wichtig ist für deinen Verarbeitungsprozess, dass du es immer und immer wieder erzählst. Es ist eben ein Trauma und das wird man nicht so schnell los.

Ich habe auch unheimlich viel, viel zu viel geschluckt in der Beziehung. Nach der Trennung tauchten so nach und nach immer mehr verletzende Situationen in meiner Erinnerung auf, die ich während der Beziehung verdrängt hatte. Und mit der Erinnerung kam der Schmerz, den ich eigentlich in der Situation schon hätte spüren sollen. Und das trauere ich jetzt ab. Ich nehme mir den Raum, den Schmerz, die Ohnmacht, die Verlassenheit zu spüren. Leicht ist es nicht, aber ich weiß, dass es notwendig ist, wenn ich meine Lebensfreude zurück haben will.

Liebe Herbstfee, lass ihm keine Aufmerksamkeit mehr zuteilwerden. Das hat er nicht verdient!

Fühl dich ganz lieb gedrückt
von elim

01.02.2015 19:46 • x 1 #8110


Jadefuchs
Hey liebe Herbstfee,

vllt. hilft dir dieser Link dabei, dich etwas auszuko*en https://www.trennungsschmerzen.de/letzte ... d-f18.html
Da kannst du in verschiedenen Threads deine Gedanken in einen Post reinstecken, alles so formulieren, als würdest du ihm schreiben und kannst es dann auch abschicken. Nicht an deinen Narz (bzw. Borderliner), aber vllt. ist das auch gar nicht nötig.

Als ich letzte Worte an meinen Narz hatte und diese nicht an ihn richten konnte/ wollte, hab ich sone Art Tagebuch geführt, in das ich alles reingeschrieb, was mir grade einfiel. Damit hab ich mir viel des ganzen inneren Stresses rausgeheult, hab mich an alte Situationen erinnert und teilweise auch verarbeitet. Mir hats etwas geholfen, vllt. bringt es dir ja auch etwas.
Kannst das natürlich auch inner privaten Datei machen, oder eben hier im Forum. Ganz wie du magst.

An deinen Narz/ Borderliner etwas zu schicken ist keine gute Idee. Das könnte ihn nur zu weiterem Hoovering verführen. Der Sucht nachzugeben ist ein Schritt rückwärts. Die Sucht umzulenken wär ein Schritt nach vorn. Also schreibs dir ruhig von der Seele.

Mitfühlende Grüße,
Tina

01.02.2015 20:08 • #8111


H
Danke, liebe Saxana, für deine lieben Worte!

In seiner letzten Mail an mich wünschte er, dass ich ihm nicht mehr schreibe, das sei Belästigung und dass er sonst seinen Anwalt einschalten würde. Das war ziemlich hart für mich.

Meine Therapeutin warnte mich davor, ihm nochmal zu schreiben. Ein Borderliner würde nur die negativen Erlebnisse speichern und sei für eine Klärung daher gar nicht aufnahmefähig.
Für ihn bin und bleibe ich auf ewig die Schuldige! Die Schlechte!

Ja, Grübelgruft trifft es ganz gut! In ihr sitze ich gerade und grüble.

Danke für den Tipp mit den Witzen. Aber die kommen bei mir nicht so an. Die Woche beschwerte sich eine Kollegin bei mir, ich sei nicht mehr so unterhaltsam wie früher. Ich sei in mich gekehrt.
Ich reagierte gar nicht und da ich ihr nicht vertraue, weiß sie somit auch nichts von meinem Erlebten und der Trennung.

Du fragst, warum er so rabiat ist? Ich denke, weil er verletzt ist. Bei der Trennung gab er mir 100% Schuld. Aber im letzten Telefonat gab er sich eine ganz kleine Teilschuld, machte aber dennoch klar, dass ich überwiegend Schuld hätte.

Ein Wiedersehen mit ihm wird es nicht mehr geben, da er wieder in sein Bundesland zurück ist. Er ist einfach verschwunden.....

Nein, ich werfe mein Leben nicht weg, aber sehr lebenswert ist es schon lange nicht mehr. Immer wenn ich denke, es geht aufwärts kommen solche Tage wie heute.

Ich schlafe nochmal über meinen Gedanken - aber wenn ich das Gefühl habe, ich müsste ihm schreiben, dann mache ich es. Vielleicht am nächsten Wochenende...

LG
Herbstfee

Liebe elim,

schön, wieder von dir zu lesen!

Es tut mir leid, dass auch du einen schlechten Tag hattest. Ich hoffe, es geht dir heute besser!
Oja…Verzweiflung und Sehnsucht. Das kenne ich nur zu gut!

Mein Ex begriff ebenfalls nicht, wie verletzend er zu mir war. Für ihn war das alles normal und legitim. Was er im Elternhaus erlebt, übte er an mir aus. Schließlich war das für ihn ja alles normal.

Liebe elim, ich weiß, ich sollte ihm nicht schreiben. Aber wenn ich diesen Gedanken die nächsten Tage noch habe, dann MUSS ich es tun.

Bitte seid nicht böse auf mich...

01.02.2015 20:14 • #8112


L
Liebe Narzissten-Geschädigte Frauen,

das Problem bei Folter - und die Beziehung zu einem Narz/Sozio-/Psychopathen ist nichts anderes, so hart das jetzt klingt - ist, dass das Gehirn sich durch die Traumatischen Erfahrungen definitiv und sichtbar verändert hat. Es hat Stresszonen aufgebaut, und diese werden stets beim kleinsten Anlass wieder aktiviert und man fällt in die Rück-Erinnerung, alles steht vor einem wie gestern gewesen. Das nennt sich Flash Back und ist normal. Dazu kommt der immense Schmerz wieder hoch als wäre nichts dazwischen gewesen. Das Ganze nennt sich Posttraumatische Belastungs-Störung. Darauf sollte man sich auch behandeln lassen.

Was mir dagegen hilft/Geholfen hat:
Rapid Eye movement: Man erinnert sich an die Situationen und Gefühle und rollt dann die Augen wie eine liegende Acht, das habe ich ohne Therapeuten gemacht und war sehr hilfreich.

Ich habe sehr viel recherchiert und behandle mich jetzt selbst mit Curcuma in großen Mengen und täglich über so gut wie jedes Essen gestreut, das heilt angeblich auch das Gehirn. Ich bin wieder konzentrierter und etwas belastbarer.

Ich hatte von dem PTS auch enorme Zucker-Probleme (Angst-Stress-Symptom) und kämpfe immer noch, habe aber einiges an Tees und Kräutern ausfindig gemacht und das hilft auch.

Manchen Leuten hilft auch Homöopathie, bei mir bewirkt das gar nichts.

Vergebung mit einer zweiten Person durchgeführt hat bei mir auch vieles geheilt.

Und Ruhe. Ich achte ganz anders auf mich und meine Bedürfnisse und Grenzen.

Gegen die Wut war ich am Boxsack, da kam die Wut der Jahre raus, denn Depression ist das Gegenteil von Aggression, oder unterdrückte Aggression die sich gegen mich selbst richtete. Das äußert sich bei mir als Schuldvorwürfe gegen mich selbst.

Noch heute denke ich manchmal hätte ich nur dies oder jenes getan, dann wären wir noch zusammen, so ein Schmarren, aber da geht es im Innersten nicht um Ex-N sondern um eine falsch erworbene Lebens-Einstellung, als als Kind alles an mir hing und ich im Grunde überfordert war. Es hat mit Kontrolle zu tun, der Größenwahn oder Selbstzweifel und alles dazwischen, diese ständige Ungewissheit in einer dysfunktionalen Familie. Und dieses Hin und Her mit den Schuldgefühlen und Selbstzweifeln kann einem die ganze Energie auffressen.

Mein Th. gab mir die Aufgabe, wie eine gute Mutter mit mir umzugehen, eine liebende beschützende Mutter.

Auch das hilft mir sehr. Ich bin überhaupt nicht mehr ruppig und ungeduldig mit mir und lobe mich viel.

Es dauert aber alles viel länger als man denkt… leider.

01.02.2015 20:53 • #8113


E
Zitat von Herbstfee2014:

Bei der Trennung gab er mir 100% Schuld. Aber im letzten Telefonat gab er sich eine ganz kleine Teilschuld, machte aber dennoch klar, dass ich überwiegend Schuld hätte. .


So sind sie leider. Es ist ihr Muster. Wenn sie nicht spalten würden, gingen sie daran zugrunde. Ich wette, meiner gibt mir auch die Schuld an der Trennung, obwohl er mich entsorgt hat. Ich bin davon überzeugt, dass er tief in sich drin denkt, ich hätte ja nicht gehen müssen. Er guckte auch ganz ungläubig, als ich ihm zwei Tage nach der Trennung eröffnete, ich hätte eine neue Wohnung gefunden und würde in der Woche darauf ausziehen. In seinem Blick las ich echt die Verwunderung, so nach dem Motto „Wie, die geht jetzt wirklich?“

Zitat von Herbstfee2014:

Nein, ich werfe mein Leben nicht weg, aber sehr lebenswert ist es schon lange nicht mehr. Immer wenn ich denke, es geht aufwärts kommen solche Tage wie heute.


Es wird aber wieder lebenswert, für dich, für mich, für uns alle. Diese Momente werden seltener und dauern kürzer an. Wie gesagt, ich bin auch noch sehr sehr oft traurig und weine um meinen Verlust. Aber wenn ich daran denke, wie es mir in den ersten drei Monaten ging… Ich war wie ein Zombie. Hab nicht geschlafen, nicht gegessen, nur geheult. Die Haut unter meinen Augen hat sich schon angefühlt wie Papier, so durchweicht war die. Heute kann ich demgegenüber schon eine deutliche Verbesserung spüren. Und wer weiß, wie es aussieht, wenn noch mal drei Monate vergangen sind. Es wird besser. In kleinen Schritten und mit Rückfällen, aber es wird langsam besser.

Nicht besser wird es aber für diese Bordis und Narze. Die sind in ihrer Dunkelheit gefangen. Wir nicht. Das ist ihre Dunkelheit die wir spüren, ihre Dunkelheit, die sie auf uns übertragen habe. Aber wir kommen wieder da heraus. Wir haben nämlich auch vor dieser Beziehung im Licht gelebt. Sonst wären wir gar nicht interessant für die gewesen.

Zitat von Herbstfee2014:

Mein Ex begriff ebenfalls nicht, wie verletzend er zu mir war. Für ihn war das alles normal und legitim. Was er im Elternhaus erlebt, übte er an mir aus. Schließlich war das für ihn ja alles normal.

Meiner hatte einen Suizidversuch unternommen, als er achtzehn Jahre alt war weil er sein Leben (seine Eltern) einfach nicht mehr aushielt. Ich sagte dann mal zu ihm, dass er sich mir gegenüber genauso verhalten würde, wie es seine Eltern es ihm gegenüber getan hätten. Und er wisse doch, wo ihn das hingeführt hat. Nämlich, dass er mit aufgeschnittenen Pulsadern in der Badewanne lag. Glaubst du, irgendetwas kam davon bei ihm an? Nein, nichts, aber auch gar nichts.

Zitat von Herbstfee2014:

(…)ich weiß, ich sollte ihm nicht schreiben. Aber wenn ich diesen Gedanken die nächsten Tage noch habe, dann MUSS ich es tun.

Bitte seid nicht böse auf mich...


Wir sind nicht böse. Weil wir dich eben so gut verstehen können. Weißt du was? Ich würde wahrscheinlich sogar wieder zurückgehen, wenn meiner ankäme und die richtigen Knöpfe drücken würde. Obwohl ich mittlerweile so viel weiß. Obwohl ich weiß, dass er sich nie ändern und mich immer weiter wie ein Stück Dreck behandeln wird. Kurz nach der Trennung drückte ich das noch drastischer aus: Ich würde ihm noch die Füße küssen, dafür dass der mich zurücknimmt und mich weiter wie Sche.ße behandelt. Es sind schon unheimliche Kräfte, die da wirken.

Was mich auch noch davon abhält, mich zu melden, ist dass es mir nach jedem Kontakt immer noch schlechter geht als vorher. In der „sehnsüchtigen“ Situation kann ich mir das natürlich nicht vorstellen. Aber es kommt doch eh keine befriedigende Reaktion. Das wirft mich dann jedes Mal noch mehr zurück, als einer dieser schlechten Tage. Die Verzweiflung ist dann tausend Mal schlimmer als die Sehnsucht, die ich vorher spürte. Es ist wie Tina schreibt. Es ist eine Sucht und jeder Kontakt ist wie ein Rückfall. Man beginnt gefühlt wieder bei Tag 1 der Verarbeitung.

Versuch es doch mal mit Tinas Vorschlag und schreibe es in ein Tagebuch. Oder schreib eine Mail, so das du das Gefühl hast, du adressierst ihn wirklich direkt. Dann speicher die als Entwurf und nimm dir vor, noch eine bestimmte Zeit mit dem Absenden zu warten. Und wenn dann dieser Zeitpunkt gekommen ist, ist das Bedürfnis vielleicht schon weniger geworden.

@Tina: „Verhaltensoriginell“ fand ich übrigens super…

01.02.2015 21:13 • #8114


Jadefuchs
Verhaltensorigineller hat jemand anders geschrieben.
Musste ich aber auch lachen drüber x) maln nettes Synonym
Edit: Ah da, habs gefunden. Avocada hat das geschrieben hehe. Nur gut

01.02.2015 23:42 • x 1 #8115


A


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