Frohes neues Jahr ihr Lieben
Ich möchte euch meine Gedanken zu der Diskussion, die um Willow entstanden ist mitteilen.
Ich habe Saharas Worte zwar als sehr direkt und aufrüttelnd empfunden und sehr wohl als wohlwollend. Sie schrieb, dass Willow keine der helfenden Hände, die ihr gereicht werden, annimmt. Das ist hier ein wenig unter den Tisch gefallen, aber das ist meinem Eindruck nach etwas sehr wichtiges.
Ich will Dich einmal dirket ansprechen Willow. Über Dich zu schreiben fühlt sich blöd an.
Meiner Meinung nach geht es nicht darum, wie lange Du brauchst, um Dich vom N zu lösen- wie wir alle wissen, kann man das nicht mit dem Willen steuern und auch dass Du nichts positives in Deinem Leben siehst, kannst Du zunächst einmal mit dem Willen nicht ändern. Wenn einem dreckig geht, man nicht imstande ist, Glück zu empfinden, ist es eine Zumutung, wenn einem das auch noch vorgeworfen wird.
Aber was Du tun könntest ist, Dich fremden Gedanken zu öffnen, sei es erstmal nur hier im Thread. Wir alle gingen hier intensiv auf Deine Gedanken ein aber sie scheinen Dich überhaupt nicht zu erreichen. Bei Dir habe ich ganz intensiv das Gefühl, dass Du nichts Gutes annehmen kannst. Dass Du Dich ganz vehement an Leidthemen festhälst. Bitte betrachte das nicht als Vorwurf. Ich möchte Dich nur darauf aufmerksam machen.
Du kannst Dir jetzt nicht über ein Schnipsen mit den Fingern ein Glücksgefühl zaubern aber Du kannst lernen, Dich und Dein Denken zu hinterfragen, und lernen anzunehmen.
Wenn ich es richtig erinnere (ich habe nicht die Zeit, es nachzulesen), dann schriebst Du von der enormen psychischen Belastung wegen Deines dro.genabhäängigen Sohnes. Weiter schriebst Du, dass er nicht bereit ist, irgend eine Hilfe anzunehmen. Ich selbst habe keine Kinder Willow aber ich weiß aus eigener Erfahrung und durch Beobachtung bei den Kindern meiner Freunde, dass kein Wort der Welt so mächtig ist, wie das bloße Vorleben. Es ist, als verbinde ein unsichtbares Band Eltern und Kinder. Verhalten sich Eltern anders als wie gewöhnlich, so folgen die Kinder oftmals...
Was ich damit sagen möchte ist, dass bei euch Zuhause eine Atmosphäre der Aussichtslosigkeit zu herrschen scheint. Eine Stimmung, die zu sagen scheint: es gibt keinen Ausweg. Und bei solch großen Belastungen scheint es wirklich schwierig, Licht am Ende des Tunnels zu sehen aber wenn niemand beginnt, kleine Schritte in Richtung Licht zu tun, das Licht nur für möglich zu halten, dann wird sich nichts ändern.
Die eigenen Glaubenssätze sind derartig mächtig, dass sie zur Lebensrealität werden können. Wenn ich es nicht für möglich halte, dass ich der Liebe Wert bin, dass es Möglichkeiten gibt, ein zufriedenes Leben zu führen, dann fehlt der Boden, auf dem die schönen, angenehmen Dinge wachsen können.
Du kannst ja so viel um Deinen Narz trauern wie Du willst aber versuche doch mal, Dich für die Antworten, die Du erhälst zu öffnen. Die eigenen Gedanken, die eigenen Wünsche haben eine enorme Macht- im positiven wie im negativen.
Ich selbst habe sehr viel im Leben dadurch gelernt, dass ich mich neuen Gedanken öffnete, nicht dadurch dass es mir vorgelebt wurde oder ich es in die Wiege gelegt bekommen hätte. Der Gedanke war meine Prothese. Immer ging der Gedanke voraus und ich humpelte hinterher
Von daher ahne ich, wie Du gerade denkst. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da konnte auch ich keine positiven Bilder von außen in mir aufnehmen. Wenn ich heute zurück denke, dann staune ich. Erst jetzt, viele Jahre später verstehe ich, was mir damals Freunde und wohlmeinende Menschen sagten aber ich konnte es nicht aufnehmen. Aber ich hatte eine Ahnung...ich erschnupperte eine Spur, der ich folgen wollte...Eines war klar: hinaus aus dem Schmerz. Wie, das gehen sollte, das war alles andere als klar. Jetzt gerade erinnere ich eine Szene, in der ein enger Freund mit mir diskutierte. Ich weinte und klagte und er redete und redete und ich zog mich schließlich mit dem Gefühl des Unverstandenseins zurück. Heute würde ich die gleichen Worte wie er selbst wählen wenn ich jemandem raten würde Aber ich kenne eben auch die andere Seite und weiß, dass es einen so schmerzvollen Grundzustand gibt, indem es nicht möglich ist, sich neuem zu öffnen.
Darum, liebe Medium, es gibt seelische Zustände, in denen man sich wirklich nicht mehr über den Sonnenschein oder über ein Lächeln freuen kann. Und ich meine, man sollte es sich auch nicht versuchen, abzuringen. Wenn man es nicht kann, zeigt das nur, dass es mehr als an der Zeit ist, sich den tiefen Verletzungen, die in einem stecken zuzuwenden. Das ist keine Kritik, eher eine Ergänzung zu Deinem schönen Beitrag.
liebe Grüße
14.01.2015 20:28 •
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