Nein, liebe warumnochmal,
Nein, wir sind nicht schuld, weder du, noch ich und im Grunde auch nicht mal diejenigen, die uns das alles antuen.
Am allerwenigsten jedoch sind wir schuld. Im guten Glauben - reinen Herzens - haben wir gehofft, bis es wirklich nicht mehr ging. Wer opfert schon so viel Kraft für einen anderen Menschen? Wohl nicht viele.
Das, was ich bei mir mehr beachten muss, ist die sogenannte Selbstfürsorge. Ich habe ignoriert, dass es mir schon sehr lange sehr schlecht ging. Und ich war auch bereit, noch mehr zurückzustecken. Aber da hatte mich mein Körper abgehalten. Einfach ausgebremst. Braver Zeitgenosse. Hat mich beschützt, als ich mich nicht beschützen wollte.
Ich lese, dass auch du die Notbremse für dich gezogen hast - also du hast die Trennung herbeigeführt. Ich auch. Aber im Grunde nur, um die Wahrheit herauszufinden. Ob er sich ändern würde wollen, wenn der superGAU da ist. Nichts von alledem ist eingetroffen. Er findet sich ganz OK so.
Wenn man hofft, dass er merkt, was er verloren hat, und sich diese Hoffnung nicht erfüllt, dann ist es auch eine sehr lange Enttäuschungslitanei. Im Grunde liebt man ja denjenigen noch...
So, er hat also gesagt: zieh hier ein, ansonsten bist du selber schuld an deinem Druck.
Weißt du was? Du bist unglaublich stark. Hast die helfende Hand nicht angenommen, die dich schlagen würde...
Das zu erkennen, ist schon mal eine große Leistung. Und dann trotz aller Widrigkeiten nicht zurückzufallen, zeugt vom unerschütterlichen Optimismus und der Glaube an die eigene Kraft. Nein, du musstest nicht zurück in den emotionalen Käfig, der dich auf Raten vergiftet. Nein, du konntest dir vertrauen - egal, was kommt.
Viele Menschen ertragen lieber einen goldenen Käfig mit den ganzen Qualen, und schlussendlich sind sie emotional gestorben.
Du kannst echt stolz auf dich sein!
Ich bin auch so, auch wenn es oft viel schwerer ist, aber ich bleibe mir selbst treu. Lieber lerne ich, wie man Kreissägen bedient und Pumpen aus- und wieder einbaut, als mich für so eine Leistung zu verkaufen. Lieber buckle ich die Schränke selbst hin und her, als einen Menschen neben mir zu ertragen, der mich im Namen der Liebe quält!
Ob das bei denen Ursachen hat, dass sie so werden ließen, ist mir heute egal. In der Hoffensphase war viel mein Mitleid beteiligt. Aber nun ist es weg. Hatte er Mitleid mit mir? Nee...
Ich wünsche dir weiterhin jede Menge Optimismus. Behalte ihn unbedingt!
Du weißt halt, dass im Vordergrund Wolken sind - aber, und da sind wir ganz optimistisch, dahinter lacht die Sonne!
LG Saxana
11.01.2015 14:13 •
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