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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

Jadefuchs
Da hast du wohl das [/quote] am Ende des Zitats mitgelöscht^^.
Ich schreib mal kurz, wie ihr zitieren könnt, ohne auf die Zitat-Knöpfe zu drücken.

Am Anfang steht [quote=Name den ihr zitieren wollt] Dann hier der Text dazwischen, den ihr zitiert haben wollt. Und am Ende steht [/quote]

Dann wird es zitiert, solange der Name unter Anführungszeichen steht also Name. Ohne diese Zeichen, wird es nicht in ein Zitatfenster übersetzt.

Beispiel:
Zitat von Mustername:
Blablubb.


Glg,
Tina

07.01.2015 09:30 • #7471


Jadefuchs
Übrigens nicht alle Narze wandeln von der Idealisierungsphase zur nächsten. Genauso wie Co-Narze auch oft Idealisierungsphasen suchen und somit ständig inner neuen Beziehung stehen. Sie bleiben manchmal so lang in der schädigenden Beziehung, bis sie einen neuen gefunden haben. Dann wechseln sie und es stellt sich iwann heraus, derjenige is genauso schlimm wie der vorherige. War und ist bei meiner Mutter so. Sie kann nicht allein leben, weil sie sonst wieder dieses Ohnmachtsgefühl hätte, nicht geliebt zu werden. Wenn man sich nicht selbst liebt, sucht man immer jemanden, der es für einen tut. In dem Fall in einer Beziehung, egal wie schlecht sie nun läuft. (aber er liebt mich doch!)

Ich glaub Co-Narze haben immer noch mehr Chancen und ein freieres Denken, als Narze, was die Wahl der Partner angeht. Narze MÜSSEN sich fast schon neue Opfer suchen. Ohne können sie nicht überleben. Ich glaub denen würd es richtig richtig mies gehen, wenn sie allein leben müssten. Und mit allein mein ich wirklich abgeschottet von der ganzen Welt.

07.01.2015 09:43 • #7472


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

x 3


S
Liebe loba,

ich kann so gut nachvollziehen, wie es dir gerade gehen muss. Ich habe die gleichen Gedanken, Will auch nur, dass er wenigstens annähernd meine Schmerzen spürt.
Aber machen wir uns nichts vor, diese Typen rennen durchs Leben und holen sich nur die Sahnestückchen vom Buffett.
Und ob sie die innere Leere wirklich so wahrnehmen, wie wir denken und in bösen Momenten hoffen, wissen wir auch nicht.
Meiner war ständig nur unterwegs, konnte nie ruhig sitzen oder einfach mal bei mir zu Hause bleiben.
Klar, er wird durch seine innere Leere dazu getrieben, aber einen wahnsinnig unglücklichen Eindruck hat er dabei nie gemacht. Entschuldige, hab mir das alles gerade nochmal so am inneren Auge vorbeiziehen lassen. Fazit: ich blieb traurig und alleine zurück, als er Spaß hatte und feiern ging. Das macht mich gerade etwas wütend.

Wie schaffst du das nur über so einen langen Zeitraum trotzdem nicht die Kraft zu verlieren? Dich trotzdem jeden Morgen neu zu motivieren? Du musst eine sehr starke Frau sein. Ich komme jetzt nach reichlich 2 Monaten schon manchmal an meine Grenzen.

Die Tage sind ok. Da lenke ich mich gut ab. Leider verdränge ich auch viel zu viel. Aber die Abende und die einsamen Nächte!
Jede Nacht träume ich mittlerweile von ihm. Es ist zwar nie die gleiche Situation, aber das Resultat ist es....wir treffen uns, ich bettle um seine Liebe, er sagt mir lieb; aber bestimmt, dass es nicht mehr geht und wendet sich einer anderen zu.
Das tut so weh. Er gehört doch zu mir!

Leider gibt es bei uns auch keine Selbsthilfegruppen. Es wäre so schön mit Betroffenen von Angesicht zu Angesicht sprechen zu können.
Zum Glück gibt es euch hier.

Was deine Therapeutin so von sich gibt, finde ich auch ziemlich, ich will es mal unpassend nennen.
Manchmal hat man den Eindruck, die beherrschen das Thema Narzissmus zwar in der Theorie, sind in der Praxis aber relativ schnell überfordert.

Ich hatte meine letzte Therapeutin einmal um ein Paargespräch gebeten. Sie kannte meinen N aus meinen ganzen vorhergegangenen Gesprächen und war auch der Meinung, dass bei ihm wohl mindestens ein Hang zur NPS bestehe. Als wir dann im Gespräch saßen, hat mein Ex mich vor ihr so richtig schön auflaufen lassen. Er verdrehte die Tatsachen so, dass er als das arme Opfer da stand. Sie merkte gar nicht, wie ich immer kleiner wurde und nicht mehr gegen seine Geschichten ankam.
Ich saß dann weinend da und erzählte; dass es mir maßlos weh tat; dass er den Kontakt zu seinen Ex-Affären; die erwährend unserer kurzen Trennungspausen immer hatte, auf Biegen und Brechen aufrecht erhielt. Er sagte, es wären mittlerweile alles gute Freundinnen. Darauf antwortete die Therapeutin, dass ich ihm ja nicht seine Freundschaften verbieten könnte.
Bei der nächsten Sitzung habe ich mich bei ihr für den erteilten Freibrief bedankt, den er nur allzu gern angenommen hatte.
Meine jetztige Therapeutin ist ebenfalls der Meinung, dass eine NPS vorliegt. will aber nicht darauf eingehen. Es macht mich traurig, denn es würde mir viel helfen. Aber so fühle ich mich recht unverstanden. Ich habe mir allerdings vorgenommen das in der nächsten Sitzung konkret anzusprechen.

Ich schlittere seit meiner frühesten Kindheit von einer Katastrophe zur nächsten.
Zur Lebensaufgabe habe ich mir daher meine eigene Erklärung zusammengebastelt. Sie klingt vielleicht etwas kitschig, aber mir hilft sie immer über schwere Stunden.

Ich glaube, Gott ist sich sehr sicher dass meine Seele stark genug ist, um all diese Qualen und den Schmerz ertragen zu können. Er hat daher dieses Leben für mich vorgesehen, um meine Seele auf die nächste Stufe zur Glückseligkeit erheben zu können.
Hätte er diesbezüglich nur den kleinsten Zweifel, würde er mir das niemals zumuten.

Die Seelen derer, die augenscheinlich ein gutes Leben führen, sind einfach noch zu schwach, um mein Leid ertragen zu können.


Ich möchte auch gerne noch ein Beispiel zum Thema unerträgliche innere Leere erzählen....

2013 verunglückte mein Schwager tödlich mit dem Motorrad.
Ich war geschockt. Habe viel geweint, tagelang kaum gegessen etc.
Meinen Ex hat diese Situation komplett überfordert. Er saß ohnmächtig neben mir. Ihr könnt euch das vielleicht am besten vorstellen, wie ein kleines Kind wenn Mama dasitzt und weint. Obwohl diese wahrscheinlich zu wesentlich mehr Empathie fähig sind. Er schaffte es nicht einmal mich nur kurz in den Arm zu nehmen.
Am nächsten Tag erwischte ich ihn dabei, wie er in seinem Partykeller ein gutes Stück weit angetrunken versuchte traurig zu sein. Es klingt sicher seltsam, aber genau so war es. Er wollte sich unter allen Umständen zum Weinen bringen. Es klappte aber nicht. Es kam dann nur ein unecht geseufztes: Ach, ja, der Ralf!
In diesem Moment habe ich erstmals bemerkt, wie sehr er manchmal unter seiner Empathieunfähigkeit leidet. Es war ein Trauerspiel und ich konnte ihn nur noch in den Arm nehmen. Tröstete ihn, dass er ja zu meinem Schwager nicht so viel Kontakt hatte, wie ich und dass das schon in Ordnung sei.

3 Tage nach dem Unfall mahnte er mich schon wieder, ich solle mich doch endlich wieder zusammenreißen. Eine Woche nach der Beerdigung verließ er mich, da meine Aufmerksamkeit in den letzten Tagen nicht bei ihm war, sondern bei meinem Schwager und meiner hinterbliebenen Schwester mit 2 kleinen Kindern. Dankeschön!


Sade

07.01.2015 13:05 • #7473


Loba
Hallo Sade,

waren wir vielleicht mit dem Selben Typen zusammen? Diese unstete Raserei kenne ich nur allzu gut. Genuß gab es nur in der Verbindung mit Alk., ansonsten gab es keine Entspannung, Niemals! Ich sollte ihn unterhalten, wenn es nichts zu tun gab, oder sonst wie bespaßen! Lesen oder mal ein Nickerchen machen war mir nicht gestattet, weil da wäre ihm langweilig geworden und wofür hat er mich denn sonst?
Meistens haben wir dann gestritten, da gab es genug zu reden.

Genau wie du habe ich nicht den Eindruck, dass der irgendwie leidet, denn das wäre ja auch ein Gefühl. Mit einer selbstverständlichen Rücksichtslosigkeit schlägt sich Missiöh durchs Leben, als hätte er das größte Recht dazu und nimmt sich einfach alles, was ihm gefällt. Drum frage ich mich manchmal schon, ob da wirklich eine tiefe innere Dunkelheit herrscht, oder ob das nur ein Trostpflaster für die Opfer ist, die am Boden liegen und eine tatsächliche Leere fühlen?

Ich weiß nicht, ob ich stark bin... viele Leute sagen das wohl, aber gerade glaube ich das eher nicht. Ich weiß allerdings auch nicht wie man zusammenbricht... das passiert dann wohl irgendwann mal... oder auch nicht. Du stehst ja auch schon seit zwei Monaten gerade und brichst nicht.

Die Phase der Träume hatte ich auch, aber die ist schon seit bald einem Jahr vorbei, bis auf ein paar Ausnahmen immer mal wieder. Es wird also doch besser. Wenn man zurück blickt, erkennt man das auch... aber wer will den schon zurück blicken, wenn da die Hölle lodert?

Vielleicht führt tatsächlich der steinige Weg zur Glückseeligkeit. Jesus Weg zum Kreuz mit der Dornenkrone auf dem Haupt, war auch nicht besonders! Aber danach saß er an der Seite des Herrn. Budda, der seinen goldenen Käfig freiwillig verlassen hat um unter den Menschen zu leben, war auch nicht auf Rosen gebettet. Aber trotzdem auf dem Weg zur Erleuchtung und hat sie erhalten.

Wie auch immer, nach Erleuchtung und Glückseeligkeit fühlt sich das alles noch überhaupt nicht an (wobei ich keine Ahnung habe, wie sich das anfühlt)

Vielleicht sollten wir dem Herrn danken, dass er uns von diesen Deppen befreit hat und jetzt radikal nach vorne blicken. Eine kluge Frau hat mal zu mir gesagt: Gottes Mühlen mahlen langsam ...

Und es gibt noch etwas Positives zu berichten: Hab mir Elims Rat zu Herzen genommen, mich in Schale geworfen und bin in die Stadt gefahren. Einfach nur um zu bummeln. Dabei habe ich eine ganz wunderschöne Tasse gefunden, die mich freut und viele Freunde und Bekannte getroffen mit denen ich mich bestens unterhalten habe. Alles in allem ein sehr vergnüglicher Vormittag.

Es geht also doch noch

07.01.2015 14:47 • #7474


E
Zitat von Loba:
Und dann frage ich mich: wie oft denn noch? Wie oft will mich Gott denn noch prüfen bis er mir endlich die Aufgabe zuteil werden lässt, in der ich aufgehen kann? Langsam werde ich nämlich alt.

Liebe Loba, du hast diese Aufgabe doch schon. Die einzige Aufgabe, die wir im Leben haben ist nämlich die, UNS SELBST glücklich zu machen. Nicht einen Mann, nicht unsere Kinder, Verwandten oder sonst irgendwelche Menschen. Und schon gar nicht ist es unserer Aufgabe, einen NPSler glücklich zu machen oder gar zu heilen.

Zitat von Loba:
Wie viele Prüfungen muss ich noch bestehen, bis ich endlich ankomme?

Solange, bis du bei DIR SELBST angekommen bist.

Ich beschäftige mich ja im Moment sehr viel mit meinen eigenen Verletzungen aus der Kindheit und den destruktiven Mustern, die daraus enstanden sind. Und ich kann die Frage, ob ich eine Narzisstin bin für mich ganz klar mit ja beantworten. Allerdings bin ich eine Komplementärnarzisstin. Die kindlichen Verletzungen sind die gleichen. Aber während sich der N von seinen Gefühlen abschneidet und daher nicht lieben kann, habe ich die andere Richtung eingschlagen und liebe ZU VIEL. Ich habe ein Buch von einer Psychologin gelesen die schreibt, dass traumatisierte Kinder im Erwachsenenleben einem Wiederholungszwang erliegen. Das Trauma/die traumatische Situation wird wieder und wieder reinszeniert, solange bis eine Heilung erfolgt ist.

Da hier ja jetzt doch schon oft von der Höheren Macht geschrieben wurde, noch ein Spruch aus meiner Gruppe: Pain is God's megaphone In meiner Vorstellung ist meine Höhere Macht eine liebevolle, fürsorgliche und meint es immer nur gut mit mir. Ich stelle mir dann immer vor, wie sie im Himmel (oder wo auch immer) sitzt mit ihrem Megafon und mir zubrüllt: Siehst du nicht, was ich dir sagen will? Jetzt guck endlich bei dir hin. Fang an, dich um dich selbst zu kümmern! Lerne endlich, dich selbst zu wertschätzen und zu lieben! Und da ich ehrlcih gesagt keinen Bock auf eine weitere Erfahrung dieser Art habe, guck ich halt Mal was eigentlich meine Themen so sind. Auch wenn das verdammt schmerzhaft ist, viel schlimmer als die Beziehung/Trennung mit/von N kann es ja auch nicht sein.

Glaub nicht, dass ich deine Gefühle nicht verstehen kann, mir geht es nämlich ganz genauso. Tief in mir drin wünsche ich mir jemanden, um den ich mich kümmern kann. Aber ich glaube auch, dass es nur eine Entschuldigung ist, vor meinen eigenen tiefen Verletzungen wegzulaufen. Statt mich selbst zu heilen versuche ich lieber, jemand aneren zu heilen. Statt mich meinem eigenen verletzten inneren Kind zuzuwenden, kümmerte ich mich lieber um das innere Kind des N.

So, das war jetzt erst Mal genug psychologisches Geschwafel...

Liebe Grüße an Alle
elim

07.01.2015 19:19 • x 1 #7475


E
Nur starke Menschen bekommen schwere Wege.

07.01.2015 19:21 • #7476


E
Achso, was ich noch sagen wollte.

Einen kompetenten Therapeuten zu finden ist verdammt schwierig. Ich bin vor 16 Monaten in eine neue Stadt gezogen und habe in der Zeit vier(!) Stück ausgetestet, bevor ich jetzt endlich bei der richtigen gelandet bin. Man sollte da auch seinem Bauchgefühl vertrauen. Man merkt m. M. n. doch relativ schnell, ob es passt. Und wenn nicht, dann eben weitersuchen. Die Mühe lohnt sich!

07.01.2015 19:25 • #7477


H
Zitat von elim:



Wir alle tragen die Verantwortung für unser Leben und auch für unsere eigene Zufriedenheit selbst. Also lass dich bitte nicht hängen. Versuch, dich aufzurichten und nach vorne zu schauen.



Liebe Elim,

ich befinde mich schon seit über einem Jahr in dieser schrecklichen Phase. Ich nenne diese Zeit bewusst Phase, da ich immer noch Hoffnung habe, es könnte sich bessern. Nachdem es mir schon einige Monate zuvor besser ging, kam nun wieder ein großer Rückfall und ich habe das Gefühl, ich stehe wieder am Anfang.
Ich überlege gerade, ob ich mich hängen lasse? Was genau ist hängen lassen? Ist denn hängen lassen nicht auch gesund? Zumindest für eine gewisse Zeit?

07.01.2015 19:26 • #7478


E
Zitat von Herbstfee2014:
Was genau ist hängen lassen? Ist denn hängen lassen nicht auch gesund? Zumindest für eine gewisse Zeit?


Oje, verdammt schwierig darauf zu antworten. Ja, hängen lassen und trauern ist auch gut für eine gewisse Zeit. Und auch immer Mal wieder zwischendurch. Weil es nämlich überaus wichtig ist, den Schmerz abzutrauern.

Sich hängen lassen bedeutet für mich, vorwiegend negative Gedanken zu haben. Zu glauben, dass man nie wieder glücklich sein wird. Dass man nur mit diesem einen Mann glücklich sein kann. Dass man nie wieder einen anderen findet.

Sich nicht hängen lassen bedeutet, die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Nicht in Selbstmitleid zu versinken. Zu versuchen, sich gut um sich selbst zu kümmern. Den Kopf heben und nach vorne schauen. Hoffnung und Zuversicht zu haben.

Für mich ist eine innere Einstellung. Nicht aufzugeben und immer weiter um mein persönliches Glück zu kämpfen. Neue Wege zu suchen, wenn die alten nicht funktioniert haben. Ich stelle mir dann immer bildlich vor, wie ich mich selbst an den Haaren packe und aus dem Treibsand ziehe

Eben den Schmerz zu fühlen - aber nicht zu leiden. Kann es auch nicht besser erklären.

Bei mir geht es ja im Moment auch total Hin und Her. Manchmal bin ich direkt froh, dass ich ihn los bin und freue mich auf die Zukunft. Und dann gibt es wieder Momente in denen ich so furchtbar traurig bin und ihn so schrecklich vermisse, dass ich nicht weiß wie ich es auch nur eine Minute länger aushalten soll ihn nicht anzurufen. Das Krasse ist, dass ich mich dann auch genau so fühle - als sei ich noch keinen Schritt weiter gekommen. Dabei kann mein Kopf sich ganz genau daran erinnern, dass es auch schon andere, glückliche Momente gab. Aber fühlen kann ich das in dem Moment überhaupt nicht. Und das ist glaube ich genau der Punkt. Das Herz braucht länger bis es heilt. Und seine Erinnerung fühlen wir deutlicher als die des Kopfes.

07.01.2015 19:41 • x 2 #7479


sahara
Zitat von Loba:
Drum frage ich mich manchmal schon, ob da wirklich eine tiefe innere Dunkelheit herrscht, oder ob das nur ein Trostpflaster für die Opfer ist, die am Boden liegen und eine tatsächliche Leere fühlen?


Dass Narz glücklich ist, der Eindruck täuscht gewaltig!
Du SOLLST wissen, dass er glücklich ist. Das heisst aber noch lange nicht, dass er es ist.
Narz tut doch in der Aussenwelt immer so, als würde es ihm bestens gehn. Niemals würde er der Welt da draussen sein wahres Gesicht zeigen, niemals.

Du weisst doch selbst wie das war, wenn sich die Haustür von innen geschlossen hat, oder nicht?
Gelangweilt, maulig, streitlustig, unzufrieden, mäkelig, unruhig....
Ein Mensch der glücklich ist, der ist nie getrieben unterwegs oder ständig beschäftigt und immer unter Spannung.
Wie fühlt sich Glück an? Es ist ein wunderschönes inneres Gefühl. das du IN dir spürst und dich froh macht. Und Glückliche sind entspannt und sind ganz bei sich. Glückliche müssen nicht der ganzen Welt das Glück beweisen, sie SIND es.

Narz fühlt das nicht oder nur sehr eingeschränkt.
Das Erleben ist vollkommen oberflächlich, deshalb kann er schöne Erlebnisse nicht innerlich spüren. Schöne Erlebnis gehen an ihm vorbei, nicht in sein Inneres hinein, es ist nicht emotional greifbar.
Weil Narz positive Erlebnisse eben nicht verinnerlichen kann und davon nicht berührt wird, kann er das auch nicht emotional speichern. Alles verpufft bald wieder, es hält nicht an, deshalb muss schon das nächste Erlebnis her. Immer wieder Neues, immer wieder von vorne.
Ist das Glück?

07.01.2015 21:25 • x 1 #7480


sahara
Zitat von Loba:
....vielleicht ist jetzt aber endlich mal die Zeit gekommen meine eigene Fassade einzureißen und nicht immer nur so zu tun, als ginge es mir ach-so-super. Das tut es nämlich ganz und gar nicht immer.

das hast du gut erkannt.
Wem willst du denn beweisen, dass es dir ach-so-super geht?
Steh zu deinen Gefühlen, zu deiner Wut, zu deiner Trauer. Lass diese Gefühle raus und halte sie nicht bei dir. Zeig wie du dich fühlst, dann kannst du diese Gefühle auch loslassen.

Das was du für dich tust z.B sporteln, für wen tust du das?
Ich glaube du tust das für jemand anders, aber nicht für dich. Erst wenn du alles für DICH tust, zu deinem Wohlbefinden, erst dann wird dir das alles auch gut tun. Erst dann fühlst du dich nicht mehr gezwungen, erst dann wird deine Lebensfreude wieder langsam zum Vorschein kommen.
Lebensfreude entsteht zuerst im Inneren und zeigt sich erst dann im Äusseren.
Wie zu Beispiel das hier...

Zitat:
Und es gibt noch etwas Positives zu berichten: Hab mir Elims Rat zu Herzen genommen, mich in Schale geworfen und bin in die Stadt gefahren. Einfach nur um zu bummeln. Dabei habe ich eine ganz wunderschöne Tasse gefunden, die mich freut und viele Freunde und Bekannte getroffen mit denen ich mich bestens unterhalten habe. Alles in allem ein sehr vergnüglicher Vormittag.

Das hast du FÜR DICH getan: Du hast dich schön gemacht und etwas Schönes gekauft, was DIR gefällt. Deshalb war der Tag mit deinen Bekannten so entspannt und ausgelassen.

07.01.2015 22:02 • x 1 #7481


F
Danke Sahara, du hast es auf den Punkt gebracht Loba, ich kann dir noch dazuschreiben:
NACH der Trennung war Narz irre auf Außenwirkung (vor allem bei mir) bedacht. Er legte sich einen neuen Haarschnitt zu, neue Klamotten, Passbild von Next unserer Tochter präsentierend in der Geldbörse, pfeifend durch die Wohnung schlendernd kluge Ratschläge, die auch wie Schläge bei mir ankommen sollten (Du brauchst einen Partner auf Augenhöhe, mit Intelligenz, was Studiertes, ich bin nur ein Bauschlosser..., Du findest ganz sicher schnell wieder einen Neuen )
So, der Budenzauber dauerte genau 3 (!) Wochen bereits am Äußerlichen sah ich, DER ist NICHT glücklich auch die sog. Verliebtheitsphase war bei ihm schnell rum. Er konnte sich bei mir nicht (nehr) verstellen, ich kenne ihn einfach zu gut als ich ihn vor gut 2 Wochen zuletzt gesehen hatte: NEIN, der ist definitiv nicht glücklich, er kommt mir sooooo leer vor. Sein Selbstmitleid kenne ich seit Jahren schon er ist (mir zumindest) das alte A...loch. So kannte ich ihn die letzten knapp 10 Jahre. In der Trennungszeit legte er noch eine gehörige Schippe drauf zeigte mir, was HINTER seiner Maske steckt: das blanke Grauen! Diesen abgrundtiefen Hass spürte ich mit jeder Geste, Mimik. Da ist er nun wieder der Alltags-Narz ich habe genau gesehen: DEN will ich in meinem Leben nicht mehr!

DAS ist es auch, für sich zu sortieren, was will ICH was will ich NICHT!

07.01.2015 22:02 • #7482


Jadefuchs
@ sahara's Beitrag: Genau aus dem selben Grund werdet ihr Narze so gut wie nie am Boden zerstört sehen. Sie empfinden das Ende der Beziehung nicht wie wir, als schlimm, traurig, Entwurzelung. Solang sie in ihrer Umgebung Leute haben, an die sie sich wenden können, wenn wir fehlen, fehlt ihnen auch nichts.

Ich denke ne gewisse Zeit schmerzt es sie doch. Aber die geht viel eher vorbei und sie kommen zurück zu ihrer unruhigen, monotonen Gefühlslage, auf der Suche nach ner weiteren Co-Narz. Wie ne Art Stand-by-Modus. Nicht glücklich, aber auch nicht unglücklich.
Ist wohl auch der Tatsache zuzuschreiben, dass sie fast nur kognitiv empathisch (das verstehen der Situation) fühlen, nicht jedoch emotional empathisch (das wirkliche nachfühlen der Situation).

07.01.2015 22:03 • #7483


F
Zitat von Jadefuchs:

Ich denke ne gewisse Zeit schmerzt es sie doch. Aber die geht viel eher vorbei und sie kommen zurück zu ihrer unruhigen, monotonen Gefühlslage, auf der Suche nach ner weiteren Co-Narz. Wie ne Art Stand-by-Modus. Nicht glücklich, aber auch nicht unglücklich.

Danke Jadefuchs - DAS ist der Zustand, den ich bei ihm so gesehen habe, nicht glücklich, aber er hat sich damit arrangiert!

07.01.2015 22:06 • #7484


S
Liebe elim, wie heißt denn dein buch? Vielleicht hab ich das noch nicht in meiner sammlung!

Ich lese hier alles mit...
Ihr seid echt süß!

Lg saxana

07.01.2015 22:51 • #7485


A


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