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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

Z
Liebe Herbstfee,

hoffe, Du hattest ein schönes Wochenende. Ich war auf einem Weihnachtsmarkt, da gibt es bei uns ganz viele. War eine schöne Adventsstimmung.

Scheint so, als wären wir die einzigen, die noch hier sind. Aber macht nix, wir können uns auch gegenseitig aufmuntern!

Zur Zeit bin ich sehr müde. Ich habe das Gefühl, jetzt holt mich die ganze Anstrengung der vergangenen Zeit mit Trennung und Aufarbeitung ein.
Die erste Zeit war ich am Boden zerstört, dann habe ich mich in Aktivitäten gestürzt, um ich abzulenken, dann Wechselbad der Gefühle (Trauer, Wut, Freude, usw.). Jetzt kehrt der Alltag ein.
Und wie Du auch schreibst, die Freunde könnens nicht mehr hören......

Im Moment versuche ich, die Wochenenden für mich zu leben, ohne Termine und Action. Das geht ganz gut, ich brauche die Zeit für mich.

Die Grübeleien werden immer weniger, ich kann das Alleinsein auch ganz gut genießen. Für den Fall der (Rück)fälle habe ich ja meine Liste.

Was im im Moment sehr stört: Ja, ich sehe die ganzen Pärchen. Aber da versuche ich mich an die guten Zeiten zu erinnern und denke, ok, hatte ich auch, also gönn es allen anderen.

Was mich mehr stört: Wenn ich erlebe, wie andere ältere Paare um mich herum sich streiten oder gegenseitig schlecht behandeln. Dann denke ich oft, hallo, was hab ich alles investiert und nachgegeben, damit es dem N. gut geht. Und er hat mich so schlecht behandelt. Es ist für mich oft ein richtiger Schock, wenn ich sehe und höre, was sich andere alles an den Kopf werfen. Und das ist wohl in einem Bestimmten Rahmen normal. Das muss ich erst lernen.

In diesem Zusammenhang ärgert mich dann wieder, wenn Freunde und Bekannte mich immer wieder fragen, ob ich schon ein neuen Mann gefunden hätte. Als ob das ein Makel wäre, keinen zu haben.

Ich bin gar nicht erst auf der Suche. Ich habe nichts gegen Männer, ich trauere auch nicht meiner Beziehung nach oder hoffe, dass er zurückkommt. Gott bewahre!

Aber ich bin nicht in der Stimmung, mich auf eine neue Beziehung einzulassen. Ich brauche keinen, um mich gut zu fühlen. Und ich bin mir auch gar nicht im klaren, was für ein Mann das sein müsste. Da ist bei mir noch ein Vakuum.

Vielleicht liegt das auch an meinem Alter. Ich hatte ja schon alles: Mann, Kinder, Arbeit, Haus, Enkel. Ein erfülltes Leben.

Den nächsten Abschnitt kann ich auch ganz gut alleine leben.Hat ja auch Vorteile. Da ja bekanntlich jüngere Männer nicht so sehr auf Frauen ü 50 stehen, bleiben nur die Männer ü 50.
NÜchtern betrachtet, alles potentielle Pflegefälle. So einen habe ich jetzt los, warum soll ich mir den nächsten ins Haus tun? Nee, geht gar nicht. Und einen charmanten, gutaussehenden unverbrauchten Mann ü 50 zu treffen, ist wohl mehr als ein Glücksfall.

Und Glück kommt von allein, da fang ich nicht das Suchen an! Ich renne keinen Mann mehr nach, so wie ich es bei meinem N. getan habe.

Jetzt muss mich einer suchen und finden, denn ich bin auch ein Glückfall, da bin ich mir ganz sicher!

Liebe Herbstfee, ich wünsche dir eine schöne Woche, vertrau Dir, es wird jeden Tag besser!

Zartbitter

01.12.2014 10:56 • x 1 #6991


Jadefuchs
Zitat von zartbitter:
Es ist für mich oft ein richtiger Schock, wenn ich sehe und höre, was sich andere alles an den Kopf werfen. Und das ist wohl in einem Bestimmten Rahmen normal. Das muss ich erst lernen.


Denk doch sowas nicht! Ich kann dir das recht einfach erklären, das is gesellschaftlich bedingt. Früher hatten Frauen vielviel weniger zu melden als heute. Da blieb man zusammen, wusch seine Wäsche nicht öffentlich usw. usf.. Sogar zerbrochene Ehen wurden weitergeführt, entweder für die Kinder, oder um den Schein zu bewaren. Das das normal ist halt ich für nicht richtig. Nur gesellschaftlich bedingt. Es ist einfacher zusammen zu bleiben, oder gemein und unzufrieden zu sein, als sich gegenseitig zu achten und zu lieben.

Aber hah, das musste ich auch erst lernen. In meiner Familie, vor allem mütterlicherseits gibt es viel Streit, Missgunst und kaum Herzlichkeit. Sarkasmus und hinter-dem-Rücken-reden blablubb, da war ich echt erstaunt, als ich zum ersten Mal bei einer Freundin übernachtete und plötzlich eine vollkommen zufriedene Familie kennenlernen durfte. Die waren herzlich, stritten nicht und wenns mal Meinungsverschiedenheiten gab, dann wurde nicht sofort rumgeschrien oder beleidigt weggestapft, sondern das legte man in einer ruhigen Diskussion bei.
Meine Güte da dacht ich mir manchmal, an diese Verläufe eines Gesprächs hätte ich im Traum nicht gedacht.
Da dacht ich mir sowas muss ich noch lernen^^


Hatte ebenfalls ein sehr schönes Wochenende, oh man war echt super. Aber mir ist wieder einmal aufgefallen wie viele Verhaltensweisen ich von meinem N. übernommen habe. Dieses giftige, gemeine Sticheln, das einem selbst Spaß bereitet, das Gegenüber aber nervt. Hab mich aber zusammengerissen und wenn ich den Drang hatte, es nicht getan. Das hat die Tage viel entspannter für mich und meine Freunde gemacht. Darauf bin ich stolz

Glg,
Tina

01.12.2014 14:39 • #6992


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

x 3


Jadefuchs
Achja und einen Freund brauch ich auch nicht unbedingt. Ich kenn das, werde auch öfter gefragt was es denn so in meinem Liebesleben gibt. Dann kann ich nur antworten...nichts.

Aber mir macht das nichts aus, ich hab auch so meinen Spaß. Ne Freundin hat mir mal erzählt sie könnte das nicht, sie braucht immer wen an ihrer Seite. Tjo, verschiedene Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen.

Ich denk mir ich schau mich um, suche aber nicht zwingend. So lernt man trotzdem nette Leute kennen, aber da muss nichts für die Ewigkeit dabei sein.

Edit: Ich rate jedem/ jeder hier, der/die mal ne Auszeit vom Alltag braucht, fahrt einfach nen Tag weg. Irgendwohin annen Ort, den ihr nicht kennt und schaut euch die Gegend an, geht Wellnessen oder besucht ne Party. Das beeinflusst die Stimmung tagsüber, aber auch euren Schlaf ungemein wohltuend.

01.12.2014 15:10 • #6993


H
Liebe zartbitter,

mein Wochenende war nicht so toll. Ich war zu sehr mit Grübeln beschäftigt und habe mir dadurch selbst das Wochenende verdorben.
Aber heute geht es mir wieder viel besser.

Schade, dass die anderen nicht mehr so regelmäßig schreiben. Das kann allerdings auch ein gutes Zeichen sein.

Das Gefühl der Müdigkeit kenne ich. Vor allem dann, wenn ich von meiner Therapie komme, welche sehr anstrengend ist.
Du schreibst vom Wechselbad der Gefühle. Wann kam bei dir die Wut? Bei mir ist es so, dass ich mehr Trauer und Sehnsucht verspüre. Wut eher selten!

Mich fragt zum Glück niemand, ob ich schon einen neuen Mann habe.
Das liegt aber auch daran, dass ich noch trauere und da traut sich niemand zu fragen!
Ich kann mir zur Zeit nicht vorstellen, wieder einen Mann in mein Leben zu lassen.
Kann ich denn überhaupt wieder vertrauen? Und welcher Mann möchte eine traumatisierte Frau?
Nein, für mich ist das kein Thema! Ich muss erst mal sehen, dass es für mich wieder aufwärts geht.

Alles Liebe

01.12.2014 17:00 • #6994


sahara
Hallo zartbitter, Herbstfee, Jadefuchs

nach fasr 1,5 Jahr Trennungszeit würde ich mir eine neue Partnerschaft vorstellen können.
Aber man braucht echt ein Jahr, um das was man mit Narz erlebt hat zu verarbeiten und wieder zu sich selbst zu kommen.
Anfangs sucht man verzweifelt Boden unter den Füssen zu gewinnen. Das Vertrauen in andere ist futsch und baut sich erst gaaanz langsam wieder auf. Durch meine Erfahrung wird das auch ein sensibles Thema bleiben und das ist auch richtig so. Wenn, dann werde ich mir beim kennen lernen sehr viel Zeit lassen, eher langsam auf den anderen zu gehen.

Das Alleinleben war ich schon vor Narz gewohnt. Ich habe immer meine Zeit zwischen meinen Beziehungen gebraucht und sie mir auch genommen. Deshalb fällt mir das alleinsein nicht wirklich schwer. Ich geniesse es sehr, zu tun, was und wann ich gerne machen will, oder auch mal nix, je nach Bedürfnis.

Mamchmal kommt natürlich der Wunsch mit einem Mann zusammen zu sein, klar. Der Mensch ist nicht dazu geschaffen auf Dauer allein zu sein. Aber nicht um jeden Preis, so bedürftig sehe ich mich nicht.

Und schliesslich gibt es auch in der Partnerschaft Momente, in denen ich meinen Partner zum Mond schiessen könnte und mich frage, warum ich nicht alleine geblieben bin. Genauso oft wie es Momente beim allein leben gibt, in denen man sich Zweisamkeit wünscht.
Es sind in beiden Konstellationen nur kurze Zeiten. Alles gibt es nicht, nicht in einer Partnerschaft und auch nicht alleine. Ich fühle mich auch ohne Partner vollständig.

Menschen, die sich ein Leben ohne Partner nicht vorstellen können, die haben Angst alleine leben zu MÜSSEN, weil sie es nicht gelernt haben. Die meisten nehmen dafür sehr viel in Kauf. Das ist nicht mein Weg.
Ich akzeptiere die Lebenswünsche anderer, und die anderen sollten meinen Lebensweg ebenso akzeptieren! Nichts ist besser oder schlechter, nur anders.

01.12.2014 19:03 • x 2 #6995


Bettina Maria Paula
Zitat:
Menschen, die sich ein Leben ohne Partner nicht vorstellen können, die haben Angst alleine leben zu MÜSSEN, weil sie es nicht gelernt haben. Die meisten nehmen dafür sehr viel in Kauf. Das ist nicht mein Weg.
Ich akzeptiere die Lebenswünsche anderer, und die anderen sollten meinen Lebensweg ebenso akzeptieren! Nichts ist besser oder schlechter, nur anders.

Bei mir ist es ja auch ewig her und ich habe einen Partner und bin zufrieden und mit mir im Reinen.

Das Narzissmusthema hat mir viel gebracht bei meiner Persönlichkeitsentwicklung - ich bin nie mehr von dem Wohlwollen eines anderen Menschen abhängig und geh jetzt nicht mehr als das verträumte Lottchen durchs Leben das auf den Prinzen am Schimmel wartet.
Als Kind habe ich immer mit offenen Augen geträumt - von der Traumhochzeit - der Traumfamilie - dem Traumhaus und vom grossem Glück und hab dann geweint als ich glückliche Familien sah und auch das was die haben mit allen Mitteln wollte.
Aber wenn man dann so reinschaut in die nach aussenhin heile Weltfamilien - sind die oft alles andere als heil. Jede Familie hat ihre Sorgen - Alk. böses Schwiegermonster - Job - zerstritten - sprachlos - nur Fassade ohne Tiefgang -das ist halt das Leben - ein Auf und ein Ab

Aber das Alleinesein muss auch geübt werden - es ist wie ein Loch das aufgerissen wird und einen runterreissen will - aber man darf sich einfach nicht runterreissen lassen - soll sich am Rand festhalten - rauskraxeln und einen neuen Weg bestreiten.

Jetzt rede mit sozusagen leicht und flockig weil ich den schwierigen Weg hinter mir habe - ein Weg der für jeden hier anders verlaufen wird und doch haben wir was gemeinsam - wir wurden seelisch vergewaltigt

Damit wir unsere Erfahrung weitergeben dürfen möchte ich von ganzem Herzen bitten - ihr Lieben - ihr die es von Herzen und ehrlich meint - bleibt bitte hier und lasst diesen thread nicht vertrocknen

Leider zieht so ein Thema natürlich auch Narzissten an und die Forenleitung ist verständlicherweise mit der immer wiederkehrenden Kriegssituation zwischendurch überfordert - da wir hier ja anonym schreiben - aber böse Unterstellungen bei machen betroffenen Teilnehmern Risse hinterlassen.

Ich bin glücklich dass ich hier schreiben durfte und meine Sorgen verarbeiten - mir hat das www immens geholfen - ein Danke von mir ist mehr als angebracht

Der Blick zurück tut dann mit der Zeit nicht mehr weh wenn man es schafft zu akzeptieren dass es sich einfach um die Vergangenheit handelt und die wunderschöne Zukunft vor uns liegt

Es liegt alleine in unserer Verantwortung was wir daraus erschaffen

02.12.2014 08:37 • x 2 #6996


Jadefuchs
Das is schon n Phänomen. Ich komm mehr als gut gelaunt heim und sofort nachdem ich mit dem N. ein Wort gewechselt habe, kommt wieder der ganze Frust hoch. Ich frag mich wie lang das noch so anhält. Hätte gern nen Zustand, wo ich einfach normal mit ihm reden kann (solang er das ebenfalls durchhält) und das nicht meine Stimmung negativ beeinflusst.

Hach, wird echt Zeit für einen Umzug. Brauche neue Wände um mich. Aber hey, es gibt wirklich einfache Methoden seine Laune wieder zu heben. Zu mindest mir gehts so, ich muss mich nur aufraffen und etwas tun, was ich schon längst hätte erledigen sollen. Danach, nach getaner Arbeit gehts mir besser. Oder aber ich fang an irgendwas zu basteln, geh Lebensmittel einkaufen, geh ne Freundin treffen, geh iwo außerhalb lernen oder hör einfach nur Musik. Das steigert mein Wohlgefühl für den Tag. Probierts auch mal aus! Ist zu Beginn vllt. anstrengend, aber es lohnt sich definitiv

Glg,
Tina
Ps: Hör grad

02.12.2014 12:06 • #6997


H
Hallo Zartbitter, Jadefuchs, Sahara, Bettina,

schön von euch zu lesen! Ich bin froh, dass es diesen Thread noch gibt. Aber auch traurig, dass sich einige zurückgezogen haben, deren Beiträge ich gerne las.

Tja...das Thema Partnerschaft?! Das ist für mich noch lange kein Thema! Ich muss nicht nur die Trauer überwinden, sondern vieles, was in dieser Partnerschaft geschah, verarbeiten. Es wird noch dauern.

Aber vor ihm war ich drei Jahre Single. Von daher kenne ich das Alleinsein und habe nicht drunter gelitten. Im Gegenteil! Ich konnte tun und machen was ich wollte. Klar ist es schön, einen Menschen an der Seite zu haben, den man liebt und der einen liebt. Der einen wirklich liebt! Bei dem man die Gefühle auch spürt!

Liebe Sahara, auch ich werde mir beim Kennenlernen sehr viel Zeit lassen und sollte das der Mann nicht verstehen, so wäre er sowieso nicht der Richtige für mich!
Und wenn, dann möchte ich eine Partnerschaft, in der alles klar ist und einen nicht verwirrt zurück lässt. Wo der Partner auch Verantwortung für die Beziehung übernimmt und nicht flüchtet.

Auch ich muss erst wieder lernen, zu vertrauen.

Mir ist kürzlich bewusst geworden, wie sehr ich auch auf die Kommunikation fremder Menschen achte! Verletzungen und Widersprüchlichkeiten nehme ich stärker wahr. Geht es euch auch so?

Alles Liebe

02.12.2014 17:32 • #6998


Bettina Maria Paula
Zitat von Herbstfee2014:
Mir ist kürzlich bewusst geworden, wie sehr ich auch auf die Kommunikation fremder Menschen achte! Verletzungen und Widersprüchlichkeiten nehme ich stärker wahr. Geht es euch auch so?


Auf jeden Fall ist das so - vor allem trage ich mein Herz - nicht mehr auf der Zunge - sondern überlege mit genau bei wem ich Smalltalk rede und wem ich mich öffne
Freundschaften bei denen ich bei der Türe rausging und ich mich schlapp fühlte und das Gegenüber in 2 Stunden sich in Wirklichkeit nicht die Bohne für mich interessiert hat - und nur über sich redete - habe ich gekürzt oder es hat sich einfach ohne Unmut in Luft aufgelöst.

Natürlich bin ich für echte Freunde nach wie vor zu jeder Tageszeit da und die können mir ruhig all ihre Sorgen anvertrauen - aber es muss halbwegs ausgeglichen sein - das gilt natürlich auch für die Partnerschaft

Meine Luftschlösser - Luftburgen - nähern sich langsam dem Boden

Ja - man hört viel genauer hin und lernt dadurch ganz bewusst seiner Intuition zu vertrauen. Ich suche den Augenkontakt und achte auch auf die Körpersprache vom Gegenüber - du auch ?

Alles Liebe

02.12.2014 18:58 • #6999


Jadefuchs
Keine Sorge, die andren werden auch wieder schreiben. Ich denk, die meisten hier haben zurzeit einiges um die Ohren oder brauchen etwas Abstand.

An mir ist mir aufgefallen, dass ich viel mehr auf narzisstische Merkmale achte. Ich bin auf der Hut was neue Leute angeht. Aber mehr als sonst abschirmen muss ich mich nicht, ich war noch nie sonderlich leicht zu entrüsten, wenns um Fremde ging.

Glg,
Tina

02.12.2014 19:51 • #7000


M
Huhu und wildes Winken! Ich bin jedenfalls noch da. Ich schrieb ja bereits vor dem letzten Zoff hier, dass ich mich mal kurzzeitig rausziehen muss. Bin gerade beruflich wie privat am Limit. ...und, ich schaffe es wieder! Das nehme ich dieser Tage mit und teile es gerne mit Euch: ich schaffe das Leben freudig mit all seinen wunderbaren Herausforderungen wieder und ihr werdet es auch! Kunterbunte Gruesse Momo

02.12.2014 20:52 • #7001


F
Huhu,

mich gibt es auch noch auch wenn ich hier nicht mehr täglich lese, so bin ich mir sicher, dass mir gerade dieser thread sehr viel Rückhalt gegeben hat. Auch denke ich, dass ich schon ein ganzes Stück weiter gekommen bin, meine Prioritäten was ganz wichtig war: eine neue Perspektive zu finden, die ich viel viel schöner ohne Narz finde.

Ja, jeder wird hier seinen eigenen Weg beschreiten, ohje, wenn ich an den Anfang, also gleich nach der Trennung daran denke, wie es mir erging - puuuuh.....
Heute weiß ich, dass das Leben nach vorn gelebt wird nach hinten verstanden wird!

Meine Erfahrung, gerade mit Narz der abgelaufenen Trennung helfen mir regelrecht im (Arbeits-) Alltag den Fallstricken auszuweichen, die Täuschungen zu enttarnen - ich habe gemerkt, dass die Bewertung bei mir einen Raum eingenommen hat. So kann ich besser sortieren.

Im Moment plane ich einen Umzug das mit Kiga-Kind ist nicht ohne, aber wir freuen uns darauf. Ich habe mir die Rolle des Organisierens zugeschrieben leiste mir die kleinen Helferlein - Umzugsfirma, Heizungsfritze usw. So bekomme ich das auch hin.

Sicher erfahre ich Dinge vom Narz oder the Next (durch mein Kind läßt sich das nicht vermeiden), aber ich bin nicht mehr getriggert, oder verletzt - nö, Mittlerweile nehme ich das nur als Info hin. Mir ist bewußt, dass ich dies alles erfahren soll (z.B. geht the Next mit einer guten Bekannten von mir allein aufs Konzert - die kannten sich vorher gar nicht). Ist mir aber tatsächlich hupe, denn mit MEINEM Leben hat das nix zu tun.

Mir war wichtig, MEINE Ziel zu formulieren, den Blick von ihm abzuwenden, wirklich mich zu fragen, was will ich, wo will ich hin. Diese Chance hätte ich niemals bekommen, wenn er nicht über Nacht abgehauen wäre heute weiß ich eine gute Anwältin seeehr zu schätzen.

Bei the Next Ex trifft auf jeden Fall zu:
Viele Menschen sind lieber aus den falschen Gründen mit IRGENDJEMANDEM zusammen, als aus den richtigen Gründen alleine zu sein.
Ich hätte i.M. keine Zeit, Raum für eine Partnerschaft - aber ich bin mir sicher, irgendwann könnte das passieren!

02.12.2014 21:02 • x 1 #7002


sahara
Zitat von Herbstfee:
Mir ist kürzlich bewusst geworden, wie sehr ich auch auf die Kommunikation fremder Menschen achte! Verletzungen und Widersprüchlichkeiten nehme ich stärker wahr. Geht es euch auch so?


Ja Herbstfee, am Anfang reagiert man natürlich sehr stark auf Widersprüchlichkeiten und Abwerungen anderer. Ob sie nun einem selbst gelten oder man sie bei anderen beobachtet.
Es ist als ob alle Sinne geschärft sind. Man nimmt alles schärfer wahr und sieht manchmal auch im Kleinen was Grosses. Hin und wieder hab ich gedacht, ich spinne. Und ich wusste anfangs auch nicht wirklich, ob ich richtig liege mit meinen Eindrücken oder ob ich mir manches einbilde. Meine Antennen waren einfach äusserst sensibel, was auch kein Wunder ist.

Aber mit der Zeit wird das besser und man ist nicht mehr bei jeder Geste oder Wort hellhörig. Dennoch bleibt immer noch ein geschärfte Wahrnehmung und die bewahre ich mir.
Auch interpretiere ich für mich nicht mehr, wie eine Aussage oder ein Verhalten gemeint sein könnte. Ich frage gezielt nach!
Menschen, die sich laut und theatralisch in Szene setzen wollen, nehme ich nicht mehr ernst, genauso wie Menschen, die zuuuu freundlich sind und sich vor Nettigkeit schier überschlagen.
Und ja, genau BMP...
Zitat von Bettina Maria Paula:
Ja - man hört viel genauer hin und lernt dadurch ganz bewusst seiner Intuition zu vertrauen. Ich suche den Augenkontakt und achte auch auf die Körpersprache vom Gegenüber - du auch ?


...der Augenkontakt ist sehr viel wichtiger geworden. Genauso wie das Gefühl, das eine Person während und nach deren Anwesenheit bei mir hinterlässt.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man Narze am Augenkontakt erkennen kann. Sie können Menschen unverwandt und aussergewöhnlich lange ansehen oder anstarren. Ein Mensch mit Empathie senkt dagegen die Augen sehr viel früher, weil er spürt und nachfühlen kann, dass das dem anderen unangenehm ist. Eigentlich logisch.
Schön, dass ihr da seid
sahara

02.12.2014 21:24 • #7003


sahara
Zitat von freisein:
Meine Erfahrung, gerade mit Narz der abgelaufenen Trennung helfen mir regelrecht im (Arbeits-) Alltag den Fallstricken auszuweichen, die Täuschungen zu enttarnen - ich habe gemerkt, dass die Bewertung bei mir einen Raum eingenommen hat. So kann ich besser sortieren.


Yepp, freisein, unsere Sinne sind geschärft und unser Selbstwert nimmt Raum ein, das hast du gut beschrieben.

Und ja, du hast recht, man kann aus diesem Dilemma was für sich und die Zukunft mit nehmen. Sozusagen aus schlechter Erfahrung was für sich Gutes gewonnen.

02.12.2014 21:32 • #7004


F
Zitat von sahara:

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man Narze am Augenkontakt erkennen kann. Sie können Menschen unverwandt und aussergewöhnlich lange ansehen oder anstarren. Ein Mensch mit Empathie senkt dagegen die Augen sehr viel früher, weil er spürt und nachfühlen kann, dass das dem anderen unangenehm ist. Eigentlich logisch.



Sahara, das hast du wirklich gut formuliert - ja, das kann ich bestätigen auch nachvollziehen!

Ich habe an MIR gemerkt, woran ich Narze (was ich ja erst ein bissel später verstehe) erkenne - weiß nicht so richtig, wie ich das formulieren soll...Also, im Nachhinein habe ich für mich festgestellt, dass ich die Narze anfangs (also ganz am Anfang) irgendwie lustig ulkig fand - soll jetzt überhaupt nicht überheblich klingen, aber ich fand die echt belustigend, in ihrer Art, wie die sich z.T. anstellten. So dieses mit Kanonen auf Spatzen schießen (Männlein wie Weiblein) - ich hoffe, ihr könnt das eventuell nachvollziehen. Später konnte ich über die Narze z.T. nur noch säuerlich lächeln....

02.12.2014 21:34 • #7005


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