Das finde ich an diesem Forum sehr gut:
Jeder kann seine persönlichen Nöte hier schreiben und findet immer jemanden, der sofort mit Mitgefühl, Kompetenz und aus eigener Erfahrung antwortet.
Jeder kann hier seine Meinung, Einschätzung und Erfahrungen mitteilen.
Heute kann ich wieder einen Erfolg verbuchen. Musste mich mit meinem n.Ex treffen. Das Treffen selbst war wie erwartet und daher für mich nicht mehr schlimm. Sein Verhalten hat mich nur in allem bestätigt und bestärkt.
Hinterher hat mich allerdings unerwartet eine Schwester vom N. angerufen und mir ein schlechtes Gewissen machen wollen. Sie hätte bis jetzt zu mir gehalten, aber nachdem sie die Next näher kennengelernt hätte und der N. sich so positiv verändert hätte, glaube sie mir nicht mehr. Mein Ex wolle doch nun Freundschaft mit mir, ich solle doch endlich Ruhe geben. Ich solle doch der Familie wegen endlich Frieden geben, schließlich würden doch auch gemeinsame Familienfeste anstehen.
So etwas hatte ich überhaupt nicht erwartet, das hat mich ziemlich beschäftigt, sofort kamen wieder Selbstzweifel.
Ich weiß aber, dass solche Situationen auch nach fast 2 Jahren Trennung kommen können.
Grundsätzlich verletzt es mich aber nicht mehr so, weil ich mir meiner Muster inzwischen bewusst bin.
Das hat mir bis jetzt geholfen:
Kontaktsperre bzw. notwendigen Kontakt reduzieren auf das absolute Minimum, nur E-Mail.
Notwendige Treffen auf neutralem Boden, möglichst Freunde in der Nähe, die im Notfall eingreifen können.
Viele Sozialkontakte, Freunde zum Reden, Sport, Raus ins Leben (aber kein halligalli).
Negativliste über N., die bei Rückfalltendenzen gelesen wird.
Bewusst Kleinigkeiten genießen.
Alleinsein lernen.
Arbeit.
Was Neues lernen.
Auf Dinge sparen, die man sich schon immer mal gönnen wollte.
Alte vergessene Freundschaften wiederbeleben.
Meine Energie umlenken: NIcht mehr für Gedanken an den N. verschwenden, sondern für mich einsetzen:
Gedankenstopps: Wenn wieder so ein verbitterter Gedanke kommt, denke ich in kurz, sag mir, ok, jetzt hast du deiner Trauer/Verbitterung, usw. genug Raum gegeben, jetzt kommt was Positives: Das hast du Schönes heute erlebt. Das fühlt sich besser als vorher an.
Nachdem ich das ganze N. Puzzle zusammengesetzt hatte und mein Trauma angegangen bin (mit Therapie), bin ich nun so weit, meinen Tag weitgehend positiv gestalten zu können.
Und ich kann mit voller Überzeugung sagen:
Diesen Mann will ich nie wieder, auch wenn er wieder kommt (und damit ist ja immer zu rechnen, er lässt mir ja nach wie vor auch keine Ruhe).
Ich kann mein Leben genießen und bin dabei mich zu verändern und zu entwickeln.
Ich kann mit meiner Trauer, Wut, Zweifel umgehen.
Ich bin die Aktive und nicht mehr das Opfer. Ich kann auch gut ohne eine neue Beziehung leben und will mir Zeit lassen, um herauszufinden, ob ich alleine leben will oder mit neuem Partner. Ich weiß, dass davon nicht meine Lebensfreude abhängt.
Ich kann alle, die noch sehr stark in und an ihrer N. Beziehung leiden, nur ermuntern, bald zu versuchen, die Gedanken und die Energie auf sich selbst zu lenken. Verharrt nicht zu lange in der Nachlese. Versucht jeden Tag zu leben, je mehr Zeit ihr von diesem Tag euch und nicht mehr dem N. widmet, desto näher kommt ihr an euer Ziel, wieder glücklich und befreit zu leben.
Mir haben diese kleine Schritte geholfen, aber ich bin sie auch konsequent gegangen.
19.11.2014 00:43 •
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