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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

M
Zitat von Resonare:
Trotzdem musste auch ich verarbeiten bis der Arzt kam. Ich habe all das, was mir wiederfahren ist, unzählige Male aufschreiben und erzählen müssen. Ich glaube, dass sich durch das Erzählen etwas in einem reinigt und beruhigt. Darum nur raus mit der Sprache! Glücklich Wieder und wieder.

Das alles geschieht ja auch in winzig kleinen Schritten. Es kommt ja nicht allein mit einem Aha-Erlebnis wie diesem In der Kindheit verar*scht worden, wieder vom Narz verar*scht. Kleine Schritte können sein, sich ganz bewusst mit etwas, das einem am Herzen liegt zu befassen wenn man gerade wieder beginnt über Narz nachzudenken. Ein Buch zu lesen, das man schon immer lesen wollte, einer Theatergruppe beizutreten...wollte man schon immer...hat man aber nicht getan weil...Oder wenn das Gefühl der Sehnsucht nach Liebe auftaucht. Schwuppdiewupp, Klamotten anziehen und selbst ein paar Liebeshäppchen verteilen gehen Glücklich Einer Freundin beim Garten umgraben helfen, für eine kranke Nachbarin einkaufen gehen. Solche Sachen...So ändert sich ganz langsam etwas in einem. Immer wieder rausschlüpfen aus den Beziehungsgedanken.


Hallo Resonare

Wunderbar geschildert ! Es liegt an uns, welche Lösung wähle ich?

LG

14.11.2014 17:24 • #6661


R
Ja Polaris, das verstehe ich natürlich und ich würde mich wohl auch erstmal zurückziehen. Wollte nur einfach mal erwähnt haben, dass ich Phoenix nicht in MMs Beitrag wieder erkannt habe. Und natürlich meine Wertschätzung ausdrücken. Ich habe mir einiges von den beiden abgeschrieben.

Liebe Medium,

Zitat:
Es liegt an uns, welche Lösung wähle ich?


das interessiert mich Medium. Hast Du Dir ähnlche Gedanken gemacht? Versuchst auch Du weniger in Beziehung zu denken? Glaubst Du auch, dass das eine mögliche Art ist, nicht mehr auf Narz-Muster anzuspringen- und wieder einmal wichtiger- einfach zufriedener zu werden?

liebe Grüße

14.11.2014 17:41 • #6662


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

x 3


J
Liebe Resonare,

das hast Du gut geschrieben. Und man sagt das ja auch so, durch andere Erfahrungen findet eine Verhaltensänderung statt.
Ich empfinde das als sehr schwierig, vielleicht bin ich auch noch zu frisch getrennt. In der Realität ist es nämlich so, dass mich die normalen Männer nicht interessieren. Sie langweilen mich ohne Ende.
Ich glaube, diese Abhängigkeit ist keine Abhängigkeit von der Person, sondern von der Situation. Schon mit der Muttermilch quasi eingesogen, dieses Ping Pong Spiel. Als Kind nichts Anderes gelernt und vorgelebt bekommen. Nichts Anderes kennend, als dieses Hin und Her des Machtspieles, denke ich, dass ich eine Komplementärnarzisstin bin und ebenso süchtig nach diesem zerstörerischen Spiel. Ja, das denke ich gerade. Ich finde keine andere plausible Erklärung für meine Abhängigkeit.

14.11.2014 18:17 • #6663


H
Liebe saxana,

die Zeit mit meinem Borderliner war sehr belastend und nicht leicht zu verstehen.
Es gab schöne Momente, aber am Schluss überwogen leider die schlechten Momente.
Aus Kleinigkeiten machte er Riesenprobleme. Kam ich seinen Wünschen und Forderungen nicht nach, fühlte er sich ungeliebt und er wurde entweder wütend oder schmollte.

Ich selbst tickte selten aus; ich war eher oft traurig und deprimiert. Wenn er mich verbal verletzte, merkte er an meinem Gesichtsausdruck, dass ich zwar traurig oder ärgerlich war, hat aber die Zusammenhänge nie verstanden. Ich musste ihm immer mitteilen, wie ich denke und fühle und warum. Das war sehr anstrengend und kostete viel Kraft! Er war zudem noch narzisstisch.

Wie kommst du darauf, dass dein Partner Borderlinezüge hatte? Wie war seine Art der Kommunikation? War er widersprüchlich? War er verletzend? Hat er dich oft kritisiert? Hat er oft geleugnet? Hat er manipuliert? Musstest du seine Wünsche und Forderungen erfüllen? Erkannte er deine Grenzen nicht an? Hatte er Angst, dass du ihn verlässt? Hatte er Probleme mit dem Alleinsein? Hatte er nur wenig Vertrauen zu dir?

Die Diagnose Borderline ist nicht einfach zu stellen. Laut meiner Therapeutin haben viele Menschen 1-2 Symptome und leiden dennoch nicht unter dieser Krankheit. Bei ihm trafen fast alle Symptome zu.
Nach anfänglicher Idealisierung sah er, dass ich nur ein Mensch war mit Fehlern und Schwächen, fing an, mich abzuwerten und machte dann ziemlich überraschend Schluss!

LG
Herbstfee

14.11.2014 18:52 • #6664


M
Liebe Medium,
Zitat:
Es liegt an uns, welche Lösung wähle ich?


Zitat von Resonare:
das interessiert mich Medium. Hast Du Dir ähnlche Gedanken gemacht? Versuchst auch Du weniger in Beziehung zu denken? Glaubst Du auch, dass das eine mögliche Art ist, nicht mehr auf Narz-Muster anzuspringen- und wieder einmal wichtiger- einfach zufriedener zu werden?


Liebe Resonare

Jeder von uns kommt an den Punkt: Wie verscheuche ich die Sorgen aus meinen Gedanken.

Das was ich in der Beziehung erlebt habe, war zu viel für mich. Ich konnte nicht schlafen, ich konnte nicht essen, ich konnte mich nicht mehr ausruhen oder entspannen. Meine Nerven waren völlig zerrüttet, meine Zuversicht war völlig weg. Mein Körper fühlte sich an, als steckte er in einen Schraubstock, dessen Schrauben immer fester angezogen wurden. Die Starre lähmte mich. Eines Nachmittags, als ich herumsaß und mich bemitleidete, rief mich eine Freundin an und fragte: Ob ich ihr helfen könnte. Ich hatte keine Lust dazu, offen gestanden hatte ich zu gar nichts Lust. Ihre Hartnäckigkeit gab ich schließlich nach. Vier Stunden dauerte meine Hilfe, als die rum waren, stellte ich fest, dass ich mich in dieser Zeit zum erstenmal seit Wochen entspannt und friedlich gefühlt habe. Diese Erfahrung riss mich aus meiner Lethargie und veranlasste mich, ein wenig nachzudenken - was ich seit Wochen nicht mehr getan habe. Ich stellte fest, dass es schwierig ist, sich Sorgen und Gedanken zu machen, während man in seiner Freizeit etwas tut, das Planung und Überlegung verlangt. Also beschloss ich nicht mehr müßig zu sein und fing mit sehr kleinen Schritten an, meine Freizeit wieder einen Sinn zu geben. Ähnlich wie von dir geschildert. Nach und nach wurde ich zufriedener und das Beziehungsdenken rückte Stück für Stück in den Hintergrund. Rückblickend erscheint mir alles so unwirklich und hat heute an Bedeutung verloren. Ob das nun die Lösung ist um zukünftig nicht mehr auf Narz.- Muster anzuspringen bezweifle ich. Doch eine so einfache Sache wie Beschäftigung hilft uns sicherlich dabei unsere Sorgen und Gedanken zu vertreiben. Auf mich wirkte es nervenberuhigend und das bis Heute.

Herzliche Grüße

14.11.2014 18:54 • #6665


sahara
Zitat von Resonare:
Das Erkennen der eigenen Muster, das sich selbst reflektieren ist ein wichtiger Schritt aber es beginnt wohl alles mit dem Tun. Denn dieses sich reflektieren, das füllt noch nicht das eigene Leben.



Liebe Resonare
ein ganz toller Beitrag, danke dir herzlich.

Ja, das Erkennen ist ein sehr wichtiger Schritt. Beginnend mit dem Verstehen der Persönlichkeitsmuster des Gegenübers kommt man mit Fragen: Was ist hier mit mir passiert und warum überhaupt? Welche Gründe haben mich dazu bewogen, mir das anzutun? Wer bin ich eigentlich? zu sich selbst, zu den eigenen Mustern und deren Ursachen.

Und ja, dann beginnt das Tun. Besonders mit der Frage: Wer bin ich eigentlich in meinem Wesen? Was macht mich wirklich aus in meinem Innersten?
Und... Wie behandle ich mich eigentlich? Was für eine Einstellung habe ich zu mir selbst?

Man lernt sich selbst wirklich wahr zu nehmen, indem man in sich rein horcht und spürt. Sich klar wird über die eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Lebensvorstellungen.

Um dann langsam zu beginnen, sich selbst gut zu tun, sich zu erfreuen an Dingen, die unser Herz erfüllen. Wie du richtig schreibst, mit kleinen Dingen sich ins Leben begeben und sich wieder einbringen ins Leben, daran teilnehmen. Lust aufs Leben spüren, die nicht immer im Großen sattfindet, sondern vielmehr in vielen kleinen Glücksmomenten.

Und je mehr wir das tun, umso weniger spielt Narz eine Rolle. Die unerfüllte Sehnsucht nach ihm wird weniger, weil wir uns selbst erfüllen.

14.11.2014 19:06 • #6666


R
Liebe Jordis,

Zitat:
Und man sagt das ja auch so, durch andere Erfahrungen findet eine Verhaltensänderung statt.


Ja aber ich meinte speziell (für die Anfangszeit) keine Beziehungserfahrungen.

Zitat:
Ich empfinde das als sehr schwierig


Ja, es ist ja auch nicht leicht. Wenn es das wäre, dann würden nicht so viele Menschen damit ringen. Ich ja auch.

Zitat:
vielleicht bin ich auch noch zu frisch getrennt.


Das hat sicherlich einen starken Einfluss auf Dein Denken und Fühle. Lass Dir Zeit für Deine Entwicklung. Am Anfang geht es ja auch erstmal darum, diese große Verletzung heilen zu lassen. Man kann ja nicht schwer verwundet beginnen, ein Haus zu bauen. Aber darum sollte man sich davor schützen, wiederholt verletzt zu werden. Darum hoffe ich für Dich, dass Du nicht auf sein Beziehungsangebot eingehst. Aber ich weiß auch, dass einen so eine Nachricht erstmal beruhigen kann.

Zitat:
In der Realität ist es nämlich so, dass mich die normalen Männer nicht interessieren. Sie langweilen mich ohne Ende.


Dann ist es erstmal so, willentlich ändern kannst Du das sowieso nicht.
Ich wollte Dir mit meinem letztem langen Post sagen, was mir geholfen hat: nämlich nicht über Männer nachzudenken, weder über die Normalos, noch die Narze. Nicht um mich abzulenken, sondern um meine Aufmerksamkeit auf mich selbst, mein Umfeld zu richten, um mich neuen Erfahrungen zu öffnen und wachsen zu können. Ich glaube nämlich, eine Narzbeziehung erfordert größte Aufmerksamkeit und dadurch verlieren wir vieles Wichtiges aus dem Blick und ahnen nicht einmal mehr, dass wir dadurch vieles verpassen, was uns glücklich machen würde.

Zitat:
Ich glaube, diese Abhängigkeit ist keine Abhängigkeit von der Person, sondern von der Situation. Schon mit der Muttermilch quasi eingesogen, dieses Ping Pong Spiel. Als Kind nichts Anderes gelernt und vorgelebt bekommen. Nichts Anderes kennend, als dieses Hin und Her des Machtspieles, denke ich, dass ich eine Komplementärnarzisstin bin und ebenso süchtig nach diesem zerstörerischen Spiel. Ja, das denke ich gerade. Ich finde keine andere plausible Erklärung für meine Abhängigkeit.


Das verstehe ich sehr gut Jordis aber Du bist doch auch noch etwas mehr als ein Mensch in Beziehung zu einem Mann.
Du bist doch noch viel mehr als eine vielleicht-Komplementärnarzisstin!
Das wollte ich Dir sagen- viele Menschen haben große Probleme, sich einmal ganz ohne Beziehung zu denken.
Und dass ich glaube, dass Du Dich eher in Deinem Beziehungsbverhalten änderst, wenn Du beginnst, Dich in ganz anderen Bereichen (also nicht Beziehungen) kennenzulernen oder Dein Verhalten zu ändern.
Das soll auch kein Aufruf sein, lebenslang single zu bleiben Aber vielleicht mal eine Weile nur mit sich selbst verheiratet zu sein.
Ich habe eine interessante Erfahrung gemacht. Je intensiver ich mich einer Tätigkeit widme, die ich liebe (muss mich manchmal auch dazu zwingen), dann erfüllt das etwas in mir und in genau diesen Momenten ist mir der Narz wurscht.

Andere wissen es besser zu sagen, als ich :

Zitat:
Was ich heute bin, ist ein Hinweis auf das, was ich gelernt habe, aber nicht auf das, was mein Potential ist.
Virginia Satir


Zitat:
Es gibt mehr Menschen, die kapitulieren, als solche, die scheitern
Henry Ford


Zitat:
Die Aufmerksamkeit auf dem was ist, erschafft nur noch mehr von dem, was ist.
- das ist es, was ich heute versuchte zu sagen. Allerdings brauchte ich dafür mehr als einen Satz

Hihi, ich hatte ein ganz bestimmtes Zitat gesucht und habe die obigen gefunden und sie passen eins besser als das andere so gut als Antwort auf Deine Fragen Jordis. Ich kann nicht aufhören also weiter

Zitat:
Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis,
vielleicht ist keins da.


Oder vielleicht ist die Angst vor dem Hindernis sogar größer als das Hindernis selbst?

Zitat:
Sie werden nie wissen, wozu Sie fähig sind, wenn Sie auf Ihre Ängste
hören oder sich von negativen Erfahrungen leiten lassen


Zitat:
Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst.
Ambrose Red Moon


Herrlich! Ich gewinne Zuversicht!

Zitat:
Viele Gelegenheiten im Leben werden verschenkt, weil wir uns etwas nicht
zutrauen
Georg Popp


Zitat:
Unmöglich sind nur Dinge, denen man sich verschließt


Hoffentlich stimmt das
Huch! Ich sollte mich dem doch nicht verschließen!

Zitat:
Die Minute, in der man das zu tun beginnt, was man tun will, ist der Anfang einer wirklich anderen Art des Lebens
Richard Buckminster Fuller


Was willst Du tun Jordis? Geh mal in Dich Jordis. Da gibts bestimmt einiges zu entdecken.

Zitat:
Die Menschen sind nicht Gefangene des Schicksals, sondern nur ihres Denkens
Franklin D. Roosevelt


Zitat:
Verändere die Betrachtungsweise von Dingen und die Dinge, die du betrachtest, werden sich ändern
Dr. Wayne Dyer


(Ausnahme: der Narz )

Zitat:
Du musst nicht großartig sein, um etwas zu beginnen – aber du musst etwas beginnen, um großartig zu sein.
Zig Ziglar


Balsam für die Seele, nicht wahr?

Zitat:
Wer ohne Flügel geboren ist, sollte sie nicht am wachsen hindern...


Zitat:
Die Chance klopft öfter an, als man meint, aber meistens ist niemand zu hause


Ich bin zuhause. Bitte noch mal klopfen!

So, ich halte mal die Luft an. Ich liebe diese Zitate und ich glaube, dass eine Beziehung zu einem Narz einen von all dem in diesen Zitaten Beschriebenem abhält. Es geht nicht zusammen, darum ist es so wichtig, keinen Narz-Kontakt zu haben. Der Blick, das Herz wird einfach auf die falschen Themen geheftet.
Wenn ich meinen Blick auf eine wunderschöne Blume richte, dann erinnert das an die Blumen in mir.
Wenn ich meinen Blick auf einen Narz richte, dann erinnert (und verinnerlicht sich immer mehr) das an den Schmerz in mir (ohne Chance auf Linderung).

14.11.2014 23:39 • x 1 #6667


cilli54
Hallo zusammen und guten Abend! Ich bin ja nur noch selten hier,kenne daher auch noch nicht alle.
Ich dachte immer...tja,jetzt geht es bergauf...ging es auch viele Monate lang.
Ich habe Hilfe durch den weissen Ring erhalten und kann nur sagen: Das sind wirklich Engel! Lächel,mag sich merkwürdig lesen,dennoch bin ich dem weissen Ring überaus dankbar!
Sie unterstützen mich so tatkräftig,dass mir manchmal die Sprache fehlt,einzigartig!
Gestern erhielt ich mal wieder ein Schreiben von dem Anwalt meines Ex-Narzissten...puhhh...
Fast 18 Monate sind wir getrennt.Ich wähnte mich halbwegs in Ruhe...lach!....wie gesagt,ich wähnte mich in Ruhe!
Jetzt will diese Filzlaus 12.000 Euro von mir! Oh ja...ihr habt schon richtig gelesen! Zwölftausend Euro!
Nicht genug,dass er mich eh in die Insolvenz getrieben hat...mich psychisch so ruiniert hat,dass ich nicht mehr leben wollte....nöööö...jetzt will er durch seinen Anwalt noch mehr Geld!
Diese Abartigkeit dieser seelenlosen Kreaturen ist mit nichts vergleichbar auf dieser Welt!
Das musste ich mal loswerden
lg Cilli

14.11.2014 23:56 • #6668


R
Liebe Medium,

Zitat:
Jeder von uns kommt an den Punkt: Wie verscheuche ich die Sorgen aus meinen Gedanken.

Das was ich in der Beziehung erlebt habe, war zu viel für mich. Ich konnte nicht schlafen, ich konnte nicht essen, ich konnte mich nicht mehr ausruhen oder entspannen. Meine Nerven waren völlig zerrüttet, meine Zuversicht war völlig weg. Mein Körper fühlte sich an, als steckte er in einen Schraubstock, dessen Schrauben immer fester angezogen wurden. Die Starre lähmte mich. Eines Nachmittags, als ich herumsaß und mich bemitleidete, rief mich eine Freundin an und fragte: Ob ich ihr helfen könnte. Ich hatte keine Lust dazu, offen gestanden hatte ich zu gar nichts Lust. Ihre Hartnäckigkeit gab ich schließlich nach. Vier Stunden dauerte meine Hilfe, als die rum waren, stellte ich fest, dass ich mich in dieser Zeit zum erstenmal seit Wochen entspannt und friedlich gefühlt habe. Diese Erfahrung riss mich aus meiner Lethargie und veranlasste mich, ein wenig nachzudenken - was ich seit Wochen nicht mehr getan habe. Ich stellte fest, dass es schwierig ist, sich Sorgen und Gedanken zu machen, während man in seiner Freizeit etwas tut, das Planung und Überlegung verlangt. Also beschloss ich nicht mehr müßig zu sein und fing mit sehr kleinen Schritten an, meine Freizeit wieder einen Sinn zu geben. Ähnlich wie von dir geschildert. Nach und nach wurde ich zufriedener und das Beziehungsdenken rückte Stück für Stück in den Hintergrund. Rückblickend erscheint mir alles so unwirklich und hat heute an Bedeutung verloren. Ob das nun die Lösung ist um zukünftig nicht mehr auf Narz.- Muster anzuspringen bezweifle ich. Doch eine so einfache Sache wie Beschäftigung hilft uns sicherlich dabei unsere Sorgen und Gedanken zu vertreiben. Auf mich wirkte es nervenberuhigend und das bis Heute.


Als ich das las Medium, hatte ich ein Bild eines Vampirs im Kopf. Er hat sein Opfer ausgesaugt und nun liegt es kraftlos da und weiß sich nicht zu helfen.
Und ging es Dir auch so? Diese tiefe Ausgelaugtheit und Hoffnungslosigkeit erlebte ich bei normalen Trennungen nicht. Das ist kein normaler Liebeskummer mehr.

Das riesen Problem ist ja bei Narzopfern, dass sie rein energetisch ausgelaugt sind und das völlig. Man braucht dann dringend menschliche Wärme, simple tägliche Tätigkeiten...Man muss sich wirklich erholen wie ein Mensch, der eine schwere Krankheit hinter sich hat. Wenn man gerade drei Wochen im Krankenhaus war, hilft auch keine Erkenntnis, sondern man muss rein energetisch wieder zu Kräften kommen.

Ja, ich denke, gerade am Anfang sind solche Überwindungen wie Du sie mit Deiner beharrlichen Freundin erlebtest nötig. Man muss sich selbst zwingen, so wie man sich auch am Anfang mit purer Willensstärke zwingt, nicht mehr auf Narz zu reagieren. Erst danach kommt alles andere, so dass es später kein Willensakt mehr ist, sondern ein Bedürfnis.


herzliche Grüße zurück


Liebe Sahara,

Zitat:
Und je mehr wir das tun, umso weniger spielt Narz eine Rolle. Die unerfüllte Sehnsucht nach ihm wird weniger, weil wir uns selbst erfüllen.


Ja das wollte ich ausdrücken. Hast Du auch diese Erfahrung gemacht?
Ich habe zudem wirklich den Verdacht, dass ich mich selbst durch die Narzbeziehung dem Glücklichsein verschloss.
Das Glück, etwas, dass auch ich als Kind leider nicht oft erlebte. Ich war ein zurückhaltendes, melancholisches Kind und manchmal frage ich mich, ob mir die Ausgelassenheit, Menschen ohne Arg, Menschen, die mir geben, was ich verzweifelt beim Narz suchte, und sogar bis zu einem gewissen Grad das Glück einfach fremd sind. Als hätte ich keine Sensoren dafür entwickelt aber sehr gut ausgeprägte für Konflikt-Schmerz-Beziehungen. Vielleicht fühle ich mich auf verdrehte Art sogar durch Schmerz erfüllt? Eben weil es vertraut ist, meine Seele mit Schmerz zu füllen?
Jetzt jedenfalls will ich mich dem Glück öffnen und meine Seele mit Glück füllen
Auch wenn meine Seele erstmal ausrufen mag Hey! Was ist denn das?! Das kenne ich nicht. Ungewohnte Kost. Was soll ich damit?
Aber jetzt erfülle ich mich erstmal mit Schlaf

Gute Nacht

15.11.2014 00:20 • #6669


sahara
Erst mal Resonare, so wie du durch deinen Beitrag Jordis versuchst aufzuhelfen, das ist einfach wunderschön. Du hast etwas ganz besonders liebevolles in dir, das rührt mich an.

Und danke für das...
Zitat:
Wer ohne Flügel geboren ist, sollte sie nicht am wachsen hindern...


Weisst du, seelischer Schmerz ist uns bekannt, da kennen wir uns aus. Damit können wir umgehen.
Aber mit Glück?
Ich denke heute, dass ich selbst meinem Glück nie wirklich getraut habe, es nicht angenommen habe. Weil ich über lange Jahre dachte, ich hätte es nicht verdient oder es steht mir nicht zu.
Auch wusste ich gar nicht wirklich, was wahres Glück ist.
Ich dachte immer, das muss etwas ganz Großes sein, etwas umwerfendes, ein Feuerwerk. Tja, und Narz hat mir genau dieses Glück versprochen. Ein Glück von dem ich als Kind schon geträumt habe, ein tiefes Sehnen nach Erlösung. Der Prinz, der mich auf sein Pferd nimmt (annimmt) und mich aus meiner Traurigkeit erlöst. Nur leider ist es bei Worten geblieben, und die Traurigkeit wurde erstmal schlimmer.

Heute weiss ich, dass das Glück nichts Großes ist, nichts was mich aus den Schuhen haut. Nicht ungedingt von aussen kommt, nicht an dich heran getragen werden kann.
Heute weiss ich, Glück steht mir zu und nun lerne ich, mich von innen heraus dem Glück zu öffnen.

Glück ist ein leises Singen der Seele und so fühlt es sich tatsächlich an.

15.11.2014 01:19 • #6670


cilli54
Glück ergibt sich einfach nicht aus Zitaten.Man kann vielleicht ein wenig Kraft daraus schöpfen...wenn man es dann will.
Glück ist eh ein seltsames Wort und ich denke,dass man hier stundenlang philosophieren könnte,was dieses Wort eigentlich ausmacht....
Bei uns kommt es meines Erachtens eher darauf an,sich wieder selber zu lieben! Denn das ist der entscheidende Punkt bei uns: Wir haben durch unsere Geschichte mit den Narzissten verlernt uns selber zu lieben.Insofern haben wir eines mit den Narzissten gemeinsam gehabt:Wir liebten uns selber nicht mehr.Jedoch fangen wir wieder an...step by step...stone by stone..
Und dann kommt der Tag....wir nehmen uns wieder so an,wie wir sind! Liebenswürdig,toll,attraktiv,humorvoll....einfach ein wunderbarer Mensch,der es wert ist,geliebt zu werden und der auch wieder lieben kann!
Das ist es,was uns ausmacht und uns von den Narzissten unterscheidet: Wir lieben uns selber und können somit auch Liebe geben!
Ein langer und haariger Weg,ich weiss...aber wir schaffen es alle
in diesem Sinne
Cilli

15.11.2014 03:04 • #6671


J
Ich glaube nicht, dass wir durch den Narz verlernt haben uns selbst zu lieben. Das ist doch eine Illusion. Vielmehr glaube ich, dass wir uns nie selbst geliebt haben, jedenfalls die Meisten von uns, weil wir ungeliebte Kinder waren. Auch glaube ich nicht, dass Selbstliebe zu lernen ist und schon gar nicht durch den Entzug des Suchtmittels. Möglich, wir leben ohne den Stoff, süchtig bleiben wir immer. Ich weiß, das will niemand so lesen. Und es ist ja auch einfacher, das Opfer zu sein. Und ich möchte das niemandem absprechen, doch weiß ich bei mir, warum ich süchtig bin. Das gefällt mir ganz und gar nicht, aber ich muss mir das selbst eingestehen. Ich bin kein Stück besser. Ich projiziere auch, ich habe auch nur meins von ihm gewollt und ich fühle mich ohne ihn wie ein halber Mensch.

15.11.2014 15:45 • x 1 #6672


cilli54
Uffa...jordis....ich kann dich so schlecht einschätzen....aber...hast du wirklich mit einem Narzissten zusammen gelebt?

15.11.2014 16:25 • #6673


cilli54
Sorry....wenn ich hier so manche Texte lese....wisst ihr eigentlich was Narzissmus ist? Entschuldigt mal bitte...aber wir sind hier die Opfer....kann nur den Kopf schütteln. Es gab hier mal andere Zeiten,in denen wir uns gegenseitig unterstützt haben! Ich bin immer noch gerne bereit,Hilfestellung zu leisten,da ich weiss wovon ich schreibe...aber mit Pseudo-Psychologen habe ich hier echt nichts mehr am Hut

15.11.2014 16:35 • x 1 #6674


H
Liebe Jordis,

dein Beitrag bringt mich zum Nachdenken.
Auch wenn in meiner Kindheit nicht über Liebe oder Liebhaben gesprochen wurde, so fühlte ich mich als Kind keineswegs ungeliebt.
Dennoch glaube ich, dass ich mich ebenfalls nicht richtig liebe d. h. mich nicht so annehme wie ich bin.
Und mein Ex gab mir das, wonach ich mich sehnte. Zumindest am Anfang! Auch ich war lange Zeit süchtig nach ihm und vielleicht bin ich es immer noch...?

15.11.2014 16:37 • #6675


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