Omshanti
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Piccolina
Piccolina
Zitat von Omshanti:
Wie seid Ihr mit Eurer Angst umgegangen, Eure Geschichte öffentlich zu schreiben?
Zitat von Piccolina:Zitat von Omshanti:
Wie seid Ihr mit Eurer Angst umgegangen, Eure Geschichte öffentlich zu schreiben?
Herzlich willkommen erstmals!
Wie habe ich das gemacht? Mir war es egal, um ehrlich zu sein. Ich habe so sehr Hilfe benötigt in der Phase (und brauche sie immer noch), dass das unwichtig war. Es ging da bei mir um wie überlebe ich das anstatt was, wenn mich jemand erliest?. Mir war das erstere wichtiger. Generell sage ich auch, dass, sollte mich jemand erlesen, es egal ist. Meine Freunde kennen die Geschichte, die würden mich sofort hier erkennen. Die anderen nicht. Denn ich schreibe ja nur zutiefst intime Details, aber nichts Wirkliches aus dem Alltag, woran mich jetzt ein Bekannter erkennen würde. Ichs chreibe NICHT, wo ich arbeite, wo ich wohne, wer ich bin. Ich schreibe nur aus meiner Seele...paradox ausgedrückt.
Und dann: wenn mich jemand tatsächlich erkennen sollte, wäre es mir ggf. egal. Ich habe nichts falsch gemacht, ich habe lediglich erlebt.
Weisst Du, was ich meine?
Medium
Zitat von Bettina Maria Paula:@all
Jeder darf schreiben hier was er für richtig hält - wir sind ja nicht mehr in der Schule
Medium
Zitat von Omshanti:
Hallo Piccolina,
lieben Dank für Deine Antwort.
Ich verstehe was Du meinst, ich jedoch habe einiges falsch gemacht, zumindest was Außenstehende grundsätzlich erstmal so sehen würden, da ja kaum einer die Hintergründe kennt.
Die *beep* äußeren Tatsachen für das Umfeld machen mich erstmal eindeutig zur Täterin, die es nicht besser verdient hat. DAmit kann ich auch leben, weiß doch ich und meine engsten Freunde was war. Nichtsdestotrotz gibt es ein Kind und dem möchte ich nicht zumuten, dass ein solches Gerede über die Mutter aufkommt. Es hat genug mitgemacht.
Der jahrelange Prozess in meiner Ehe, hat kaum einer nah mitbekommen, selbstverständlich Familie und nahe Freunde. Den auch mein Mann ist nach außen hin immer nett, freundlich, hilfsbereit und gut gelaunt. Was sich im inneren abspielte, weiß ja kaum einer.
So kann man auch nicht nachvollziehen, dass ich nach jahrelangem Kampf aufgegeben habe, resigniert und mich nur noch aus tausend Gründen der Angst und Bequemlichkeit nicht aufraffen konnte, mit Kind zu gehen.
Dann der andere Mann, eine enge Verbindung, tiefe Freundschaft, KEINE klassische Affaire mit ins Bett gehen, aber täglicher Kontakt, persönlich und via WhatsApp. Sein unglaubliches Werben um mich, das Gefühl zu bekommen angekommen zu sein, den absoluten Traummann - und trotzdem zurückgehalten. Keine Affaire begonnen.
Und dann haben sich ab Sept. 13 die Ereignisse überschlagen. Der andere hat von heute auf morgen umgeschlagen, er könne nicht mehr, wolle nicht mehr, ich zeige nichts, trenne mich nicht etc. Ich konnte das voll verstehen und erkannte jetzt was er mir bedeutete. Fing an zu kämpfen wie verrückt.. verstand ich ja seine Beweggründe.. ohne zu wissen, was auf mich zukommt... tzrotz unfassbarer Beschimpfungen die kamen, Mails voller Wut und Hass.. ich interpretierte alles als verletzte Seele und verstand .. auch wenn ich plötzlich alles nur mögliche an den Kopf geschmissen bekam, was immer verständnisvoll von ihm akzeptiert wurde .. immer bekam ich nur gesagt wie gut er mich versteht und wie toll ich bin.. usw.. und dann.. plötzlich.. brach eine Welle der Beschimpfung aus. ..
kurz danach Diagnose bei meinem Mann K*r*e*b*s, zehn Tage später ebenfalls diese Diagnose bei meiner Mutter.
Und der andere mitten im Spiel ich-will-dich-ich-will-dich-nicht. Dachte ich noch, ich verstehe es ja, ist ja auch alles schei... und klar ist er verletzt. Hatte ich ihm nie wirklich gezeigt was er bedeutet für mich.
Und nun die Erkrankungen. Keine Frage wo ich hingehörte. Ich kämpfte an allen Fronten, versuchte meinen Mann zu unterstützen, weinte viel mit ihm und hatte zum ersten Mal ECHTE Gespräche zwischen uns. Dieses Diagnose hat einen Riss in seiner Fassade verursacht. Wir hatten zum ersten Mal die Chance echt zu reden.
Langer Kampf. Um meinen Mann um ihn durch die Krankheit zu bringen, meine Mutter, die noch immer kämpft, und den anderen. Die Arbeit flog mir um die Ohren dank Umstruktuierungen. Alles brach um mich zusammen.
Aber ich wusste inzwischen was ich wollte und mit meinem Mann ging das reden dann doch endlich einigermaßen und im Mai 14 trennten wir uns auf gemeinschaftlicher Basis. Verstehen uns mit kleinen Ausnahmefällen sehr gut, leben noch zusammen. Er ist von der Krankheit geheilt, hat es fürs erste überstanden, hatte in der Reha eine kurze Affaire, die jetzt am auslaufen ist und keinen Bestand hat wohl.
Mein anderer Mann jedoch fand immer wieder neue Gründe wütend zu sein, mich abzuwerten, Gründe zuzumachen, sich zurückzuziehen, nicht anders zu können. War ich anfänglich die unerreichbare Traumfrau (das war sogar mir echt zuviel), die einfach nur mega toll war in allem und überhaupt perfekt, wurde ich immer mehr und mehr in seinen Worten zu einem fürchterlichen Menschen. Neid, Missgunst, Egoismus; Pessimimus negativ erdrückend einengend vereinnahmend etc. pp. Alles genau das Gegenteil von alldem was mir in den ersten Monaten erzählt wurde. Was früher bewundert wurde, wurde jetzt kritsiert.. sein Lieblingssatzbeginn wurde .. das ist jetzt kein Vorwurf aber.. ... und dann ging es rund. Immer freundlich. Aber die Worte..
Das ich mich getrennt hatte, eine Wohnung suche, mein Kind das weiß, unser Umfeld.. nichts... es gab immer neue Gründe warum es gerade so furchtbar ist mit mir, immer neue Gründe wütend zu sein. Ständiger Wechsel aus Liebenserklärungen und absoluten abschieben. Von ich vermisse Deine Nähe so hin zu Du nervst.
Ich habe es lange nicht begriffen, lange darauf geschoben, dass er so frustiert ist, weil er so um mich gekämpft habe und ich ihm nicht zeigte, was ich fühle. Lange gedacht das muss ich wieder gutmachen. Bis ja, bis vor 2 Wochen, als mir mal wieder nach wochenlangem hingehalte und hin und her gesagt wurde er kann gerade nicht anders und man müsse ja Angst vor einer Zukunft mit mir haben.
Da wurde ich langsam wach. Setzte ihm per WhatsApp ganz klar die Pistole auf die Brust. Entweder oder. Verbindlich zu mir sehen oder mich in Ruhe lassen.
Dreimal dürft Ihr raten wofür er sich entschied.
Um mir bei einem Treffen im Ort zu sagen er hätte ja meine Bitte nach Ruhe respektiert.
Meister der Verdrehungen, der Interpretationen. Wie mein Mann. Nur anders. Dieser ist introvierter. Will im Grunde nur seine Ruhe und sein Ding machen.
Während der andere zwei akademische Titel trägt, hoch angesehen, in seinem Gebiet bekannt. Eloquent, intelligent, angesehen, sehr beliebt, immer gut gelaunt, immer hilfsbereit, immer freundlich. Jeder mag ihn. Und nichts darf an dieser Fassade des Gutmenschen rütteln. Unsere Kinder sind befreundet. Unser Leben ist in diesem kleinen Ort eng verflochten. Und ich muss ihm begegnen. Immer wieder. Niemand außer meiner engsten Freundin, die alles mitbekommen hat, sein ständiges Hin-und Her. Sein Nachrichten via WhatsApp, niemand würde mir je glauben, zu was er fähig ist.
Und jetzt der totale Kontaktabruch. Nicht jedoch ohne nachzutreten, mir schrifltlich mitzuteilen, dass man mir dankt das ich ihn gezwungen habe Farbe zu bekennen, jetzt geht es im endlich wieder gut, tonnenschwere Lasten fielen von seinen Schultern und er sei wieder in seiner Mitte.
EINE Woche vorher sprach er noch von Liebe. Wie zärtlich er mich liebe. Wie sehr er mich vermisst..
Fassungslos einem Schauspiel vertraut zu haben, tatsächlich an seine Worte geglaubt habe, die jedoch immer nur Worte waren. Das wird mir jetzt erst bewusst. Reden konnte er... aber nicht danach handeln...
Monatelang wurde mir die Hölle heiß gemacht, dass ich nicht soviel schreiben soll in WhatsApp, dass er ein reales Leben hat, ich ihn nerve damit, seine Arbeit sooo wichtig ist, ich ihn abhalte, sein Kind würde er schon vernachlässigen. Ich war nur noch panisch, ängstlich darauf bedacht, nicht zuviel zu schreiben. Nichts falsche zu schreiben. Nicht zu oft. Nahm es hin, dass er kein Bedürfnis hat mit mir zu telefonieren (wir konnten uns von August bis Anf. September 5 Wochen nicht sehen) .. er fand immer neue Gründe warum ich jetzt Schuld bin das er jetzt so ist.. immer neu.. immer wieder...
Und jetzt? Seit dem Kontaktabbruch ist er nonstop in WhatsApp online. Von früh bis in die Nacht. Und JA, ich kontrolliere das bewusst, ganz bewusst, um mich selbst daran zu hindern wieder zu schreiben. Denn das ist das deutlichste, beweisbare Zeichen für mich, wie er mich - wie mit vielem anderen - in die Defensive getrieben hat. Mir das Gefühl gab er hat ja Recht, soviel schreiben ist blöd. Und jetzt? Ist da wohl längst eine Neue, die er einwickelt. Jetzt kann man 15 Stunden am Tag schreiben, trotz hoch angesehenen Job und Kind.
Mir wurde vorgerechnet wieviel Minuten wir in seinem Urlaub telefoniert haben in den 14 Tagen.
Und gleichzeitig war er 3 Tage mit einer Kollegin im Urlaub. Alles rein freundschaftlich.
Ich habe immer alles hingenommen, nicht gesehen wie er mit meinen ihm sehr wohl bekannten Ängsten und Schwächen Klavier spielte. Mich in dieser ewigen Unsicherheit und Angst festhielt, ich könne ihn wieder verlieren. Ganz subtil. Und immer konnte er ja nicht anders, als sich so verhalten. ICH habe ihn ja dazu provoziert...
Und da sitze ich nun... und erkenne, ich bin ein Prachtexemplar von Komplementärnarzisstin und durfte zwei verschiedene Formen genießen, bis ich jetzt erkenne, was los ist...
Sorry, verdammt lang....
Lumina12
Medium
Medium
Zitat von Lumina12:Liebe Medium,
alles Gut.
Ich finde es auch schön, dass es so viele Meinungen gibt und wir uns hier alles sagen können. Wenn wir das respektvoll tun ist wirklich alles gut.
Gute Nacht.
writer_
Lumina12
flederhamster
Zitat von Lumina12:ich denke heute, dass ich diese Narz-Erfahrung für meine seelische Gesundheit gebraucht habe und das mir das nicht ohne Grund passiert ist. Heute ist es ist gut so wie es ist. Vielleicht geht es euch irgendwann ja genauso.
elim
elim
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