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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

sahara
sorry, doppel

25.08.2014 09:01 • #4951


E
Guten Morgen ihr Lieben,

Wie geht es euch heute?
Mir geht es ziemlich schlecht. Es ist jetzt über 1 Woche aus dass ich erfahren habe dass mein Ex Narzisst eine Neue hat.
Anfangs war auch ein befreiendes Gefühl dabei, ich konnte endlich alle Kontakte Co löschen- zum ersten Mal.
Jetzt spüre ich immer mehr die Nachwirkungen meines Traumas, fühle mich total leer und ausgelaugt. Wie kann ich damit umgehen?
Ich bin draufgekommen dass trotz der Trennung 2012 mein ganzes Leben nach ihm gerichtet war, das fällt jetzt ab und doch hab ich das Gefühl, dass er noch immer Macht über mich hat. Ich träume jede Nacht von ihm, meine Gedanken kreisen ständig um ihn.
Was soll ich tun? Wie soll mein Leben jetzt weitergehen?

@Piccolina
Mein Ex hat mich auch nie durch Schimpfwörter etc entwertet, es waren eher seine zutiefst demütigenden Handlungen, die mein Leben zur Hölle machten.
Ich finde eine noch viel grausamere und subtilere Art jemanden zu entwerten...

25.08.2014 09:02 • #4952


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

x 3


P
Liebe Elfenstaub, was genau hat er gemacht? Hat er auch gelogen?

Als bei mir alles rauskam (war im Frühjar 2013, habe ich ihm ja nochmal eine Chance gegeben. Und ja, er hat sich sehr bemüht, dashieß für ihn: er hat mich nicht betrogen, nicht mit anderen gechattet etc. ABER er hat dennoch noch Geheimnisse aus der Vergangenheit gehabt, die ich selbst nach und nach durch dumme Zufälle und Rumschnüffeln herausgefunden hatte (Schulden etc). Und da hätte er dann ehrlich sein müssen, aber er hat mir immer nur ein bisschen Wahrheit davon gesagt in der Hoffnung, dass ich dann aufhöre zu fragen. Was ich nicht getan hatte, da die Geschichten immer so halbscharig waren, also nicht stimmig waren.

Dazu kam, dass er immer, wenn er Diskussionen mit mir vermeiden wollte, lieber verschwiegen hat oder halt gelogen. Es waren kleine Lügen, aber dennoch. Es war so zermürbend...so sehr. Er gab mir die Schuld, dass er gelogen hat...weil ich soviel diskutiert und gezickt habe. Das ist so gemein gewesen...

25.08.2014 09:06 • #4953


sahara
Zitat von Piccolina:
Ja, das stimmt...ich meinte nur, er macht mich nicht nieder oder hat es nicht gemacht, wie es hier so oft der Fall ist. Aber klar, durch sein Lügen ist das auch Entwertung.

Warum, warum, warum? Ich versteh es nicht...ich hoffe, der Schmerz vergeht irgendwann, momentan bin ich so gefangen darin, auch wenn ich mich ablenke...


Eine Entwertung und ein Niedermachen anderer muss nicht verbal stattfinden, sie zeigt sich auch besonders subtil im Verhalten des Narz dir gegenüber!

Hab Geduld mit dir selbst und gib dir Zeit darüber hinweg zu kommen. Das alles zu verdauen dauert.
Das Gefühl eingesponnen und gefangen zu sein, löst sich nicht so schnell, weil schlicht zuviel passiert ist.

25.08.2014 09:16 • #4954


E
Liebe Piccolina,

Mein Ex war ein einziges Lügengerüst, er hat mich nicht nur mind. 2x betrogen sondern permanent mit anderen geschrieben, sich durch andere Bestätigung geholt. Das mit der halben Wahrheit kenne ich auch, er kann sich einfach nie etwas zugestehen, denn dann würde er sich selbst verlieren...

25.08.2014 09:27 • #4955


sahara
Ich habe diesen Text schon einmal gepostet und er hat mir und anderen sehr geholfen zu verstehen. Deshalb noch einmal für diejenigen, die durch eine Trennungsphase mit einem Narzissten gehen.
Der Text stammt nicht von mir, sondern von Linee.

Psychopathie und kognitive Dissonanz

Fast jeder, der eine Beziehung mit einem Narzissten/Psychopathen hat, durchläuft eine Phase (und Form)der Leugnung. Es ist sehr schwer die traurige Realität zu akzeptieren, dass die Person die behauptete dein bester Freund oder die Liebe deines Lebens zu sein, eigentlich eine hinterhältige Schlange ist, deren einziger Zweck im Leben ist, die um sie herum zu erniedrigen und zu dominieren.
Statt sich dieser Realität zu stellen gehen einige Opfer ganz auf Leugnung. Sie sind nicht bereit irgendeinen Teil der Wahrheit zu akzeptieren, die, wenn sie unterdrückt wird, oft in Angst, Projektion und Albträume hochkommt.

Irgendwann aber, kommt der Beweis einer stark gestörten Persönlichkeit durch, vor allem wenn der Narzisst nicht mehr in ein bestimmtes Opfer investiert und somit nicht mehr einen erheblichen Aufwand leistet, um seine Maske auf zu behalten. Dann ist totale Leugnung nicht mehr möglich. Die Schleusentore der Realität brechen plötzlich auf und eine ganze Menge an Ungereimtheiten, glatte Lügen, Manipulationen, Kritik und emotionaler Missbrauch strömt durch die Oberfläche unseres Bewusstseins.

Doch selbst dann ist es schwierig solch schmerzhafte Informationen auf einmal aufnehmen.
Unser Herz sehnt sich noch nach das, wozu wir überedet wurden - während der Köderphase - nach unserer wahren Liebe. Unsere Gedanken sind immer noch mit Erinnerungen, von den sogenannten guten Zeiten mit dem Narzissten, gefüllt. Doch die Wahrheit über die Untreue, die ständige Täuschung, die Manipulation und den Verrat kann nicht mehr geleugnet werden. Wir können nicht rückgängig machen, was wir über den Narzissten gelernt haben; wir können nicht bis zum Punkt der ursprünglichen Unschuld, der völligen Verblendung, zurückkehren. Das Ergebnis ist eine widersprüchliche Erfahrung:
eine Art innerer Kampf zwischen dem festhalten an der Leugnung und dem akzeptieren der Wahrheit.

Kognitive Dissonanz - Im Jahr 1984, prägte George Orwell seinen eigenen Begriff für diesen inneren Widerspruch: er nannte es widersprüchliches Denken. Widersprüchliches Denken ist nicht logisch, aber es ist ein häufiger Abwehrmechanismus zur Bewältigung von Betrug, Dominanz und Missbrauch. Die Opfer betreiben widersprüchliches Denken oder kognitive Dissonanz, in einem teilweise unbewussten Versuch, die widersprüchlichen Forderungen und das Verhalten der gestörten Individuen, die ihr Leben übernommen haben, unter einen Hut zu bringen.

Die Leugnung an sich kann verschiedene Formen annehmen. Sie kann sich als Fortsetzung der Idealisierung des Narzissten, während der Köderphase der Beziehung, manifestieren oder sie kann die Schuld verlagern, für das was in der Beziehung schief ging, von ihm, dem Täter, auf uns selbst, oder auf andere Opfer. In der Tat ist die einfachste Lösung weder sich selbst die Schuld zu geben, noch dem Narzissten, noch den anderen Opfern. Wie oft ist man dem Phänomen begegnet, bei dem Menschen die Partner haben die sie betrügen, auf andere Frauen (oder Männer) schlagen, statt ihre Partner verantwortlich für ihre Aktionen zu halten.
Es ist viel einfacher jemandem die Schuld zu geben, mit dem man nicht emotional involviert ist als jemandem den man liebt, besonders wenn man noch an diese Person oder an der Beziehung festhält.

Andere Opfer projizieren die Schuld zurück auf sich. Sie akzeptieren des Narzissten Projektion von Schuld und fangen an sich zu fragen: was habe ich falsch gemacht, um ihn zu vertreiben? Was fehlt in mir, dass er so negativ oder unglücklich in der Beziehung war? War ich nicht schlau genug, tugendhaft genug, hart arbeitend genug, schön genug, s.y genug, aufmerksam genug, unterwürfig genug etc.

Wenn man kognitive Dissonanz erfährt, sinkt das rationale Wissen über Psychopathie nicht in vollem Umfang auf eine emotionale Ebene ab. Folglich, das Opfer bewegt sich ständig hin und her zwischen der idealisierten Phantasie und der erbärmlichen Realität des Narzissten.
Das ist ein sehr verwirrender Vorgang und ein emotional belastender noch dazu.
Anfangs, wenn man der eine ist, der von ihm idealisiert wird, ist die Phantasie, dass ein Narzisst dich lieben kann und dass er mit dir gebunden ist und dich respektiert.
Dann, sobald du entwertet und / oder entsorgt wurdest, bleibt die Phantasie, dass er in der Lage ist andere zu lieben, nur dich nicht. Dass vor allem du nicht die Richtige für ihn warst, aber andere können es sein. Dies ist die Fantasie, von der der Narzisst jedes Opfer zu überzeugen versucht, wenn die Abwertungsphase eintritt. Ich denke Narzissten glauben das wirklich, weil sie nie etwas falsches an sich oder an ihrem Verhalten sehen, so wenn sie nicht mehr von einer Person begeistert sind, folgern sie, dass es ihre (oder seine) Schuld sein muss; dass sie (oder er) fehlerhaft ist.

Weil man sich mit dem emotionalen Missbrauch vom Narzissten, mit dem man zusammen war, abfindet und vor kurzem durch die Abwertungsphase gegangen ist - in der Tat, für dich war es lang und langwierig - hat man diese besondere Phantasie aufgenommen, trotz allem was man über die Unfähigkeit des Narzissten nicht lieben zu können oder gar sich um andere zu kümmern, weiß. Aber mit der Zeit und ohne Kontakt, werden das rationale Wissen und das Emotionale fusionieren und das letzte Stück der Illusion über den Psychopathen, wird sich auflösen.

Kognitive Dissonanz ist ein wesentlicher Bestandteil das Opfer eines Persönlichkeitsgestörten Individuums zu sein. Es kommt in gesunden Beziehungen nicht vor, aus mehreren Gründen:

1) gesunde Menschen mögen gute und schlechte Teile in ihrer Persönlichkeit haben, aber sie haben keine Jekyll und Hyde Persönlichkeit; eine Maske der Vernunft, die ein im Grunde bösartiges und zerstörerisches Selbst versteckt. In einer gesunden Beziehung gibt es eine gewisse Transparenz: Im Grunde genommen, was du siehst ist das was du bekommst. Menschen sind das was sie zu sein scheinen, mit Mängel und Allem.

2) gesunde Beziehungen basieren nicht auf emotionalem Missbrauch, auf Dominanz und einem Berg von bewussten Lügen und Manipulation

3) gesunde Beziehungen enden nicht abrupt, als ob sie noch nie passiert wären, weil normale Menschen sich nicht so schnell aus tieferen Beziehungen lösen können

4) Im Gegenzug jedoch, wenn gesunde Beziehungen einmal enden, akzeptieren beide Seiten das und ziehen weiter.

Kognitive Dissonanz geschieht in den Fällen, wo es einen unüberbrückbaren Widerspruch zwischen einer schrecklichen Realität und einer zunehmend unplausiblen Phantasie gibt, die, einmal völlig enthüllt, so schmerzhaft zu akzeptieren wäre, dass man sich lieber an Teile der Phantasie klammert, als dieser traurigen Realität ins Auge zu sehen und weiter zu gehen.

Außerdem ist kognitive Dissonanz auch ein Zeichen dafür, dass der Narzisst immer noch eine Form von Macht über dich hat: dass seine zerütteten Maßstäbe immer noch einen Platz in deinem Gehirn haben.
Dass obwohl du ihn vielleicht in gewisser Weise ablehnst, auf einer anderen Weise seine Meinung immer noch wichtig für dich ist. Unnötig zu sagen, dass sie es nicht sollte. Er ist ein Schwindler; seine Meinungen sind verzerrt; seine Beziehungen zu anderen, auch denjenigen, von denen er behauptet sie zu lieben, nur leere Dominanz Bindungen. Rational weißt du bereits, dass seine Meinung keinen Platz in deiner eigenen geistigen Landschaft haben sollte.

Aber wenn du dich emotional immer noch für das was er denkt oder fühlt, interessierst, dann gibst du einer gestörten Person zu viel Macht über dich: eine andere Form der kognitiven Dissonanz, vielleicht die gefährlichste. Schneide diese imaginären Bänder ab und schneide die Power-Gurte ab, die dich immer noch an eine pathologische Person binden.

Es kann nichts Gutes dabei herauskommen, einem Narzissten einen Platz in deinem Herzen oder deinem Verstand zu erlauben. Das Schisma zwischen seiner zerrütteten Perspektive und deiner gesunden, schafft die innere Spannung, die auch kognitive Dissonanz genannt wird. Diese innere Spannung zu beseitigen bedeutet dich vom Narzissten zu befreien - Körper, Herz und Geist.
Was er tut, sagt, denkt oder glaubt - und die dummen Psychospielchen die er spielt - zählt einfach nicht.

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__________________

25.08.2014 09:30 • x 1 #4956


E
Liebe sahara, vielen Dank für deinen Beitrag, ich finde mich in vielen Ansätzen dieses Textes wieder....
Vor allem die Stelle in der angesprochen wird, dass man sich in gewisser Weise mit dem neuen Opfer vergleicht, dass man selbst nicht gut genug war,.. Das habe ich sehr stark gespürt, weil er wusste, dass ich zu ihm zurückgekommen wäre, er sich aber dann für eine andere entschieden hat. Das ist übrigens ein Punkt, den ich trotz meines Wissens über diese Persönlichkeitsstörung nicht nachvollziehen kann. Ich weiß zwar, dass es besser für mich ist, aber warum hat er sich letztendlich für eine andere entschieden? Wo ich doch jahrelang das perfekte Opfer für ihn war? Auch nach der grausamen Trennung seinerseits waren meine Türen traurigerweise offen. Warum hat er sich doch für eine andere entschieden? Wurde ich ihm zu stark? Im Gründe kann ich froh sein, dass er von mir abgelassen hat, aber verstehen kann ich es nicht. Ich kann aufgrund der ganzen theoretischen Texte etc. nachvollziehen wie er tickt, aber ich kann nichts verstehen, das ist so schwierig. Kann man solche Menschen überhaupt verstehen? Das mit dem Power Gurt ist toll erklärt...genau diesen fühle ich noch. Man soll sich davon lösen, ist mir klar. Aber wie? Wie kann man aus einer Sache herauskommen die in meinem Fall mehr als 8 Jahre lang Bestandteil meines Lebens war? Nur durch Zeit?

25.08.2014 10:23 • #4957


sahara
Liebe Elfenstaub
du hast viele Fragen, du wirst leider nicht auf alle eine Antwort finden, weil du hier nicht von 'normalen' Masstäben und moralischen Werten ausgehen kannst.

Er hat sich für eine andere entschieden! Punkt.
Nicht weil du schlechter oder besser bist, nicht weil du schöner oder hässlicher bist.... nicht alles muss zwangsläufig mit dir zu tun haben! Er hat wieder neuen Input gefunden und sonnt sich wieder neu im Glanze seiner Selbst. Diese Next kann einem nur leid tun, mehr nicht!
Aus deinen Fragen lese ich auch ein leises Bedauern darüber, dass du nun nicht mehr sein Opfer bist. Willst du das denn wirklich immer noch sein?

Diese Erfahrung lehrt dich etwas über dich selbst in der Interaktion mit anderen und in deiner Haltung dir gegenüber.
Wichtig ist jetzt, dass du dich selbst anschaust, dich in deiner Persönlichkeit erkennst, dir deine Stärken und Schwächen bewusst machst, dich aus der Opferrolle entfernst, dich lernst abzugrenzen vom verletzenden Verhalten anderer und dich damit selbst achtest und schützt, dich selbst wert schätzt, dich annimmst und nicht darauf wartest, bis es ein anderer tut.

Dieser Ablöse- und Reifeprozess braucht viel Zeit, klares Ja. Erst mit der Zeit lernt man zu verstehen und lernt zu akzeptieren, was ist.

25.08.2014 11:26 • #4958


E
Liebe sahara,
Ja klar ist es ein leises Bedauern, was mir eben zu schaffen macht ist, dass mein Verstand begriffen hat, aber mein Herz eben nicht. Das ist denke ich mein größter Zwiespalt im Moment. Was es so schwer macht ist dass ich von mir ausgehe...ich habe ihn ja wirklich geliebt und nicht nur benutzt so wie er mich. Das trifft dann auf deine Aussage zu, dass man nicht von normalen Maßstäben ausgehen kann, das muss ich wohl begreifen.

25.08.2014 11:51 • #4959


P
Zitat von Elfenstaub26:
Liebe sahara,
Ja klar ist es ein leises Bedauern, was mir eben zu schaffen macht ist, dass mein Verstand begriffen hat, aber mein Herz eben nicht. Das ist denke ich mein größter Zwiespalt im Moment. Was es so schwer macht ist dass ich von mir ausgehe...ich habe ihn ja wirklich geliebt und nicht nur benutzt so wie er mich. Das trifft dann auf deine Aussage zu, dass man nicht von normalen Maßstäben ausgehen kann, das muss ich wohl begreifen.


Elfenstaub, so geht es mir auch. Ich habe ihn tatsächlich sehr geliebt, aber mich kaputt gemacht, wenn ich gemerkt habe, er lügt (bei uns waren es nach der Bombe nur Kleinigkeiten, also danach hatte er keine anderen Frauen mehr etc, aber diese Bombe war bei mir traumatisch. Ich glaube, ich habe ihm eine Chance gegeben, weil ich erstens in dieser Zeit selbst labil war und zweitens ich immer an das Gute im Menschen glaube, und ich dachte, jeder hat zweite Chance verdient. Er hat sich für SICH wirklich Mühe gegeben, aber er hat das alles für mich gemacht, nicht, weil er wusste, dass seine Art und Weise FALSCH ist bzw andere Menschen verletzt. Diese Gewissenslosigkeit spielt hier eine Rolle. Und dadurch dass er dennoch weiter gelogen hat, um Diskussionen aus dem Weg zu gehen oder damit ich nicht seine gesamte Vergangenheit erfahre, habe ich gemerkt, er hat da ein gestörtes Verhältnis zu Lügen etc. Ich habe es einer Freundin mal so erklärt:

Für ihn war es vermutlich so, als hätte ich ihm gesagt bitte höre auf zu niesen, niese nie wieder, denn mir tut das wahnsinnig weh, sowas tut man nicht und es gefährdet die Beziehung. Er konnte AUFNEHMEN, dass ich Niesen hasse, aber er konnte nicht verstehen, warum es mir weh tut (bei Niesen ist es ja tatsächlich auch für uns völlig unverständlich, aber ich glaubem für ihn war es so auch mit Lügen!). Er hat daraufhin versucht, das Niesen zu vermeiden, aber ab und zu wars einfach ein Reflex und er hat es wieder getan...und hat aber im Grunde nie verstanden, was daran so schlimm ist.

So stell ich mir das zumindest vor...

25.08.2014 12:01 • #4960


E
Das ist ein guter Vergleich finde ich... @Piccolina. Ich glaube, dass man einfach nicht nachvollziehen kann wie es ist, wenn Lügen und Falschheit in einem selbst so dermaßen manifestiert sind dass sie selbstverständlich scheinen. Wie ist dein Stand jetzt wenn ich fragen darf? Wie lange bist du getrennt und wie geht es dir dabei?

25.08.2014 12:10 • #4961


P
Du meinst das mit dem Niesen ist ein guter Vergleich?

Mir geht es nicht gut. Wir sind seit letzten Sonntag getrennt, also bisschen über eine Woche. Am Samstag war er bei mir und hat all seine Sachen abgeholt, mit seinem besten Freund (den ich sehr mag) und meine Mutter war auch dabei. Das war Wahnsinn. Das Schlimme ist, ich weiss, dass er auch traurig ist und im Grunde eventeull erkennt, dass er schuld hat an allem (Schuld im Sinne von, seine Lügen). Er hat gesehen, dass es mir sehr schlecht geht und ich glaube, er war im Grunde voll überrumpelt, dass ich die Trennung diesmal so Hals über Kopf durchgezogen habe. Das ist ihm noch nie passiert, das weiss ich. vor allem, man muss dazu sagen, er hat sich tatsächlich bemüht, sich zu ändern, wir sind sogar gemeinsam zur Paartherapie, und er musste SEINE Geschichte erzählen. Auch wurde mir von seinem Umfeld immer wieder gesagt, dass er noch nie so war bei einer Frau. So lieb und sich so bemühend, sich zu ändern. Daher fällt es seinem Umfeld (Family und Freunde) so schwer, dass es mich jetzt nicht mehr gibt. ABER: ich habe mich kaputt gemacht. Er konnte nicht aus seiner Haut raus , aus seiner Störung. Und das erste Mal ist ihm vielleicht bewusst, was für Konsequenzen es hat nun. Ich habe mal gelesen, dass auch Narzissten in ein Loch fallen können, auch meine Therapeutin hat gesagt, dass es das tatsächlich gibt. Ich glaube überigens nicht, dass er bereits eine Neue hat, ich glaube aber, er hat gechattet mit Frauen oder sonstwas, aber das macht auch keinen Unterschied mehr. Was ich sagen will: er ist für sich in ein Loch gefallen, weil er verlassen wurde (und ich glaube tatsächlich immer noch, dass er mich wirklich geliebt hat, auf seine Weise) und selbst nicht fassen kann, was da jetzt passiert war. Aber es kann gut sein (und ist wahrscheinlich), dass er zwar jetzt mal ganz kurz selbstreflektiert ist, aber bald wieder seine Abwehr aufbaut und so weiterlebt wie zuvor. Und noch schlimmer, weiterlebt wie VOR MIR. Da war er nämlich ein komplettes A*schloch, leider.


Ich habe meine tiefs und meine weniger tiefs und meine ganz schlimmen tiefs. Gestern war schlimm, aber es war auch Sonntag. Ich habe zum Glück ganz viele Freunde, die sich die Klinke an der Tür geben, aber ich muss ja auch irgendwann dennoch alleine sein und meinen Schmerz aushalten. Es kommt in Wellen und jede Welle erschüttert mich zutiefst. Es ist kein normaler Liebeskummer, weil ICH mich getrennt habe, obwohl ich ihn noch liebe. Aber weiss, dass ich es machen musste. Ich wollte wieder glücklich werden. Ganz fies ist (und das hat mir meine Therapeutin schon vorhergesagt): ich vergesse, wie unglücklich ich mich gefühlt habe, denke, das alles war doch gar nicht so schnlimm und wünsche mir nur, in seinen Armen zu sein. Und genau da brauche ich Durchhaltevermögen. Ich weiss nicht, ob ich es schaffe, ich lebe von Tag zu Tag, hangel mich durch und mache jeden abend was anderes mit Freunden, hauptsächlich essen gehen, auch wenn ich alle Portionen halb zurückgehen lasse.

Da wir beruflich verbunden sind, bekomme ich manchmal leider mit, was er tut...das ist sehr sehr schwer. Vor allem reden mich Kollegen an, wie es mir/uns geht, und weil L ja gekündigt hat und das ja wegen uns getan hat, bleiben sie ganz erstarrt, wenn ich ihnen sage, wir haben uns getrennt. Das tut immer weh...

Und wie geht es Dir?

25.08.2014 12:30 • #4962


E
Liebe Piccolina, deine Worte könnten von mir sein Ich fühle mit dir. Genau, das mit dem Niesen trifft es!
Ich kann mir gut vorstellen, dass ähnlich wie bei dir ein dunkler Schleier auf dem Leben liegt denn als Komplementärnarzisst kommt es einem nach der Trennung vor als wäre ein Stück von einem selbst gestorben. Das ist denke ich das Schlimme, dass wir einerseits nicht begreifen können wie schlimm alles ist und aber auch sosehr diese Abhängigkeit spüren die jetzt zum Vorschein kommt.
Du hast meinen vollen Respekt für deine Entscheidung, dass du dich getrennt hast, das hätte ich nicht geschafft. Ich wurde gegangen nur um mich nach der Trennung wieder aufzupäppeln (er kam wieder mit seiner überaus charmanten und einfühlsamen vorgegaukelten Art an). Als ich ihm wieder verfallen war und vergessen hatte wiesehr mich die Trennung und alles davor verletzt, warf er mich wieder auf den Boden und hatte bereits ein neues Opfer gefunden. Seit einer Woche weiß ich es jetzt definitiv und ich fühle mich wie wenn ich mich erneut getrennt hätte obwohl die eigentliche Trennung schon fast 2 Jahre aus ist.... Einfach furchtbar. Diese langen Wege die man nach so einer schlimmen Beziehung gehen muss machen mich sehr müde und laugen mich aus. Aber ich muss nach vorne schauen und hoffe, dass ich ihn nie wieder sehe oder etwas von ihm mitbekomme, das wäre das Beste für mich.
Meldet er sich denn noch bei dir? Nach Trennungen sind diese Monster ja besonders sentimental und kommen wieder an....

25.08.2014 13:55 • #4963


P
Nein, er hält sich zurück. Wir müssen noch paar Organsiatorische Sachen uns mitteilen, aber ansonsten hält er sich zurück.

Ich fühle mich so alleine...also ich bin nicht alleine, habe wirklich viele liebe Freunde, aber im Endeffekt bin ich ja doch alleine...also eher ohne ihn. Das trifft es besser. am schliemmsten sind die Nächte und das Aufwachen...davon muss ich mich erstjmal immer erholen. Zudem verarbeite ich anscheinend viel in der Nacht und habe schlimme Träume. Die meine Ängste widerspiegeln.

Wie geht es Dir denn? Habt Ihr noch Kontakt jetzt? Das mit der Neuen gibt einen noch so einen Todesstoß irgendwie, richtig?

25.08.2014 15:32 • #4964


E
@Piccolina
Ok, ich hoffe für dich dass es dabei bleibt und dass er sich nicht wieder manipulativ in dein Leben schleicht...da muss man sich wirklich gut abgrenzen können um mit solchen Menschen ein normales Verhältnis führten zu können was Formalitäten angeht denke ich...

Ja mir geht es genauso ich wache auf und mir fällt alles wieder ein...dann schleppe ich mich durch den Tag und habe Angst einzuschlafen weil ich sofort wieder von ihm träume. Was träumst du denn?
Ich habe zum Glück auch tolle Freundinnen, die mir helfen und mich ablenken, aber am Ende sitzt man doch wieder alleine da und grübelt....
Nein, wir haben im Grunde keinen Kontakt mehr, das letzte war vor einer Woche, da hat er ein Bild auf whatsapp mit seiner Neuen gepostet- er wusste genau dass ich es sehe. Ich habe ihn dann darauf angesprochen und er meinte nur, dass es lieb ist dass noch immer an ihn denke, das Leben muss normal weitergehen und ich brauche aber nicht enttäuscht zu sein weil ich hätte ihn wohl auch nicht aufgeklärt wenn ich einen Neuen hätte entsetzliche Art einfach. Und ich solle auf mich aufpassen, das schreibt er immer nach seinen Abschieden.
Das mit der Neuen war ein harter Schlag ja, ich hätte es ihm irgendwie nicht zugetraut, so komisch es klingt. Vor allem diese miese Art es mir unter die Nase zu reiben tut unglaublich weh. Der einzige tröstliche Gedanke ist, dass er ein neues Opfer hat und ich frei bin dass das wohl der letzte Rückschlag für mich war, ich kann mir nicht vorstellen, dass noch etwas Schlimmeres kommen kann.
Ich drück dich

25.08.2014 15:41 • #4965


A


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