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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

H
@Elfie,
Schön, dass Du mit Kindern und Hund weg fährst!
Gratulieren würde ich ihm auch.
Mein Ex hat auch nie gefragt wie es mir geht, und wenn, was äusserst selten vorkam, hat es ihn eh nicht interessiert.
Ich bin so froh, dass ich das Essen letzten Freitag abgesagt habe.
Meine Erinnerung an ihn verblasst auch immer mehr und wenn ich mich erinnere, dann ist es nur negativ. Ist schon ganz schön traurig, denke ich manchmal.

18.07.2014 05:57 • #4771


O
Zitat von BellaBella:
Keine Nachfrage tut trotzdem weh, das kenne ich.

Wie oft hatte ich irgendwas. Einmal sogar mir den Kopf so heftig gestoßen, dass ich schlimm geblutet habe. Wir telefonierten abends, am nächsten Morgen keine Frage wie es mir geht. Hatte der echt vergessen. Die sind ja nur mit sich selbst beschäftigt...
.


Denk an diese Sachen, Bella, an all die Missachtungen. Dann fällt es dir leichter, deinen Plan durchzuziehen. Ich könnte von meinem Narz auch x Vorfälle benennen, wo es ihn nicht interessiert hat, wie es mir geht. Es ist eher umgekehrt: ich muss mich anstrengen mich zu erinnern, wann es ihn, abgesehen von der Honeymoonzeit, überhaupt mal gekümmert hat.

@Elfie

Zitat:
Er ständig beleidigt war wegen Kleinigkeiten ... ich konnte es anfangs gar nicht glauben wegen welchen Nichtigkeiten er tagelang (!) eingeschnappt war.
Dann anfing verbal um sich zu schlagen.


Genau so ist es. Aus dem nichts wird terrorisiert. Weil man etwas anderes gesagt/getan/gedacht hat als der Herrgott Narz es sich vorgestellt hat - und schon wird man abgestraft. Widerlich, da geht jedes normale Empfinden irgendwann flöten und man zweifelt an sich selbst, traut seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr undundund.

Da habe ich sowas von die Schnauze voll von so einem Kindergartenverhalten. Brauchen wir ein Kleinkind an unserer Seite ? Nein. Also weg, weg, weg.

Schönen Start ins Wochenende euch allen und lasst euch die Laune nicht verhageln !

Ophelia

18.07.2014 07:11 • #4772


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

x 3


S
Guten Morgen allerseits,

zunächst möchte ich mal kurz vorstellen:
Mein Name ist Sabine, ich bin 57 Jahre alt, seit 17 Monaten geschieden und ich habe mich hier registriert, weil ich es einfach nicht schaffe, Herrn EX endgültig aus meinen Gedanken zu verbannen.
Mit Familie oder Freunden darüber zu reden, bringt leider nicht viel - sie sagen letztlich nur das, was ich mir selbst auch immer wieder sage: Nicht dran denken, lass doch diesen A***, denk an Dich, etc., etc.

Vielleicht hilft es mir ja, Euch Wildfremden meine Geschichte zu erzählen?

Da diese recht umfangreich ist (es waren immerhin fast 13 gemeinsame Jahre), werde ich - wenn ich darf - dazu einen eigenen Beitrag schreiben

Trotz allem aber - Euch allen einen schönen Start in ein sonniges Wochenende!

Sabine

18.07.2014 09:34 • #4773


S
Meine Story:

Im Sommer 1999 lernte ich durch einen Online-Kontaktanzeige meinen jetzigen Ex kennen - nachdem ich zuvor 3 Jahre alleine mit meinen Kindern gelebt hatte (mein erster Mann war früh verstorben).
Es schien alles zu passen - er war alleinerziehender Vater einer Tochter, die Kinder verstanden sich auf Anhieb und wir hatten (angeblich!) unglaublich viel gemeinsam.
Er sprach recht schnell vom Zusammenziehen, nach 3 Monaten gar schon von Heirat.

Okay - nach 9 Monaten zogen wir zusammen in ein Dörfchen 10 km von meiner Heimatstadt, da nur dort ein bezahlbares Haus für ein 6-köpfige Familie zu finden war.
Alles schien perfekt; er war ja selbständiger IT-Berater, der viel von zu Hause aus arbeitete. So war immer jemand da, wenn die Kinder aus der Schule kamen.

Nein - ich schreibe hier jetzt nicht die ganzen 12 Jahre auf; nur soviel: Wir lebten nach rd. 2 Jahren im Großen und Ganzen von meinem Gehalt und dem Kindergeld; aber die Steuerrückzahlungen sind immer schön aufs Firmenkonto geflossen ...

Der Anfang vom Ende war der Spätherbst 2010:
Es ging uns damals gar nicht so schlecht - die Kinder waren inzwischen alle aus dem Haus und wir waren wieder zurück in meine Heimatstadt gezogen - wenn auch in eine etwas überdimensionierte Wohnung.

Aber - er fing Immer wieder davon an, dass in diesem Jahr ein ansehnlicher Geldbetrag reif würde, den er vor Jahren in der Schweiz angelegt hätte. Irgendwann meinte ich dann wohl: Na, dann lös das Schweizer Konto doch auf. Nach vielen angeblichen Telefonaten und Überweisungsschwierigkeiten zwischen der Schweizer Bank und unserem Konto fuhren wir sogar gemeinsam in die Schweiz um das Geld abzuholen. Natürlich gab es nix - aber er hatte vorher von seinem hoffnungslos überzogenen Firmenkonto einen kleinen Betrag abgehoben und mir dann weisgemacht, dass er dieses Geld in Basel bar an der Kasse erhalten habe, der Rest käme innerhalb von 10 Tagen auf unser deutsches Konto.
Wir verlebten eine schöne Woche in Luzern und am Lago Maggiore; Hotelrechnungen wurde über meine Kreditkarte bezahlt - und damit natürlich wieder mal das Privatkonto belastet.

Nach unserer Rückkehr fragte er mit schöner Regelmäßigkeit, ob das Geld denn eingegangen sei - was ja gar nicht sein konnte, denn es gab weder Geld noch Schweizer Konto ...

Ende November ging mir das dann so auf die Nerven, dass ich anbot, noch mal schnell zusammen nach Basel zu fahren. Er verhinderte aber mit irgendwelchen Ausflüchten, dass ich mitkomme - und am nächsten Tag platzte dann ein Teil der Bombe:

Er kam nicht nach Hause, ging nicht ans Handy und ich war schier verrückt vor Sorge. Also meldete ich ihn bei der örtlichen Polizei als vermisst. Und am späten Vormittag dann ein Anruf von der Kripo der Nachbarstadt: Wir haben ihren Mann festgenommen, bitte kommen Sie heute nachmittag mit einem Strafverteidiger!.
Der Herr Ex hatte mal so eben einen Elektronikmarkt überfallen (mit ungeladener Handfeuerwaffe) und einen hohen 4-stelligen Betrag erbeutet!

Aber das war noch lange nicht das Ende unserer Ehe - es sollten noch viele verrückte Erkenntnisse, Verletzungen, etc., etc. folgen ...
to be continued

18.07.2014 10:57 • #4774


A
Liebe SaHe, erstmal willkommen hier.

Ich bin gespannt wie deine Geschichte weiter geht. Schreib dir einfach alles von der Seele, schon das alleine hilft.

Liebe Grüsse

18.07.2014 11:09 • #4775


S
Meine Story - Teil 2:

Tja - also bin ich mit unserem Anwalt in die Nachbarstadt gefahren, und dort gewartet, was der Haftrichter entscheidet. Da Herr Ex wohl während der Vernehmung nach Aussage unseres Anwalts viel wirres Zeug redete (heute bin ich überzeugt, dass das sehr wohl überlegt von ihm war!), wurde entschieden, ihn zunächst mal in der Forensik der nächstgelegenen Psychiatrie einzuweisen.
Dort blieb er dann 3 Monate - und ich dummes Kamel tat, was ich konnte, damit es ihm so gut wie möglich ging und er schnellstmöglich bis zur Verhandlung auf freien Fuß kam. Ich habe mir sogar von meinem Arbeitgeber 6.000 € geliehen, um das überzogene Privatkonto und sein Firmenkonto einigermaßen ausgleichen zu können - und um den Anwalt wenigstens z.T. bezahlen zu können.
Als er im Februar 2011 aus der Forensik entlassen wurde, schien alles ganz wunderbar - kurze Zeit wenigstens. Schlimm für mich war nur, dass er oder seine Familie nie fragten, wie ICH mich eigentlich fühle

Im August war dann die Verhandlung - er erhielt 3 Jahre ohne Bewährung, die er im November antreten musste. Die im Gericht anwesende Gutachterin bescheinigte ihm eine histrionische Persönlichkeit!

Wir schrieben uns sehr eifrig, alle seine Briefe enthielten immer wieder die Beteuerung, wie leid ihm das alles tue, wie sehr er mich liebe, etc., etc.

Und dann wurde es Februar 2012. Da kam ein Brief von ihm, in dem er mir mitteilte, dass er künftig weder Briefe noch Besuch von mir wünsche, dass meine letzten Briefe ungelesen in seiner Zelle lägen.
Ich war wie vom Donner gerührt, dachte an Haftkoller oder was auch immer. Ein Anruf bei der Sozialarbeiterin ergab nur, ich solle das jetzt einfach mal so hinnehmen. Und danach? Kein Wort, kein Brief, kein gar nichts mehr.

Erst dann begann ich, vorsichtig in seiner Vergangenheit zu recherchieren - und durfte erfahren, dass er mich bereits im 3. Jahr nach unserer Heirat angefangen hatte zu betrügen; dass er mich vom allerersten Treffen an belogen hatte, dass er nie der war, für den ich ihn hielt.
Ich war bis zum Sommer 2012 kurz vor einer massiven Depression - bis ich dann nach vielen Gesprächen mit Freunden und meinen Kindern endlich entschied, die Ehewohnung aufzugeben und mir was Eigenes zu suchen.
Danach ging es mir eine Zeitlang wirklich besser und ich reichte die Scheidung ein, damit ich nicht evtl. auch noch nach seiner Entlassung hätte Trennungsunterhalt zahlen müssen. Am Scheidungstermin habe ich ihn nach 15 Monaten zum ersten und auch zum letzten Mal gesehen.

Ach ja, erwähnte ich bereits, dass er es geschafft hatte, sich vom normalen Strafvollzug in eine sozialtherapeutischen Anstalt verlegen zu lassen?

Tja - und dann gibt es noch Ex's Tochter! Zu ihr habe ich ein tolles Verhältnis, ihre kleine Tochter, die morgen 1 Jahr alt wird, ist MEINE Enkelin. Dadurch erfahre ich natürlich immer wieder mal, was Ex so treibt (er wurde letzten September auf Bewährung vorzeitig entlassen).
Natürlich hat er längst eine Neue, mit der er jetzt zusammenzieht. Und für die er alles tut ... (Hat er für mich auch mal - Wäsche gewaschen, Fenster geputzt z.B.)

Leider leider ist auch das Vater-Tochter-Verhältnis massiv gestört; er interessiert sich kaum bis gar nicht für Tochter, Schwiegersohn und Enkelin. Und das belastet mich halt zusätzlich - meine Stieftochter hat so einen Vater nicht verdient!

Und was mache ich blöde Kuh? Durchforste das Internet nach Anzeichen von ihm, quasi in der Hoffnung, was Negatives zu finden? Oder wie oder was? Wenn ich mich dazu zwinge, das zu unterlassen, geistert er trotzdem immer wieder durch meine Gedanken - egal, was ich gerade tue.

Ihr könnte Euch sicher vorstellen, dass es für mich fast nicht vorstellbar ist, jemals wieder einem Mann zu vertrauen, geschweige denn eine Beziehung einzugehen.'
Ich bin eigentlich sehr zufrieden in meiner Single-Wohnung (die ich allerdings noch mit meinem jüngsten Sohn teile, bis der mal endlich auf eigenen Füßen stehen kann). Und trotzdem wünschte ich mir, mich mal spntan mit jemandem zum Jazz, auf ein Glas Wein oder so verabreden zu können. Was sehr schwierig ist, da ich viel zu oft Phasen habe, in denen ich mich zuhause hinter einem Buch verkrieche...

Dies war meine Story in Kurzform - ich hoffe, es kommt einigermaßen rüber, weshalb ich denke, hier in diesem Themenkomplex richtig zu sein.

18.07.2014 11:45 • #4776


K
liebe sahe, ich habe deine zeilen gelesen und es tut mir sehr leid und ich fühle mit dir. ich bin neu hier und meine geschichte ist nicht ganz so schlimm wie deine, aber die verletzungen sind so schlimm, ich komme kaum darüber hinweg das zu verarbeiten so benutzt worden zu sein. wie habt ihr das geschafft? all diese demütigungen und missachtungen. heute so und morgen so. wie ein fähnchen im wind. nie klare linien. alles wurde immer verdreht. ich dachte ich habe kleister im hirn und bin bald reif für die klapse. an allem war ich schuld. als ich ihn ertappte , hab ihm nicht mehr vertraut und habe sein ipad mit den vielen affären erwischt ist er durchgedreht und ich war schuld, dass ich ihm nicht alles gab - seine antwort- irgendwas fehlt bei mir! was ich nicht geben kann, und ich habe alles getan. ich war am ende meiner kraft! wieso war ich immer an allem schuld?
lg kleinfee

18.07.2014 21:21 • #4777


P
Zitat:
wieso war ich immer an allem schuld?
lg kleinfee

Weil er niemals schuld ist in seiner Welt. Er kann damit nicht umgehen. Seine Fehler Projeziert er auf andere. Die weiße Weste gilt es zu beschützen. Deshalb wälzt er alles auf andere ab.
An sich hat ein Narzisst rein gar nichts,nur seine Maske (die Illusion seines gewünschten Seins) und diese gilt es zu beschützen. Also lügt er.
Er denkt er ist grandios,ein Held,makelos. Alles was dagegen spricht muss dementiert werden,anderen in die Schuhe geschoben werden,andere sind Schuld wenn etwas schief geht.

In dem du ihn auf die Affären hinweist, konfrontierst du ihn mit der realität, doch die will er nicht sehen.

18.07.2014 21:48 • x 2 #4778


P
Zitat von kleinfee:
liebe sahe, ich habe deine zeilen gelesen und es tut mir sehr leid und ich fühle mit dir. ich bin neu hier und meine geschichte ist nicht ganz so schlimm wie deine, aber die verletzungen sind so schlimm, ich komme kaum darüber hinweg das zu verarbeiten so benutzt worden zu sein. wie habt ihr das geschafft?
lg kleinfee

Das ist ein langer Prozess und ich denke vergessen wird man das niemals,nur die art und weise wie man damit umgeht wird sich ändern.
Also bei mir war es erst trauer, dann die recherche über Narzissmus, hass und wut , analyse der gesamten Beziehung,die Erkenntniss das ich nicht Schuld bin, loslassen der Info suche nach Narzissmus, loslassen nach Antworten zu suchen, erkenntnisse darüber warum ich es mit mir machen ließ.
So in etwa lief es ab. Natürlich immer wieder ups and downs dazwischen und Gedankenkarussel. Mir half es sehr gut ,mir immer wieder die Verletzungen ins Gedächtnis zu rufen, da geht jede emotionale bindung irgentwann flöten.
Ich denke bei jedem ist es anders, liegt sicher auch am eigenen Wesen was am besten hilft.
Eines ist aber gewiss, es gibt keine 100%tigen Antworten auf das WARUM, warum hat er dies und das getan, warum warum,..
Loslassen,ist das Zauberwort in vielerlei hinsicht... und Zeit.

18.07.2014 22:26 • x 1 #4779


K
danke polaris für deine worte. das warum macht mich manchmal fast verrückt, denn ich will es immer verstehen. ich habe soviele dinge gesehen und ihm gesagt und ich denke ich habe es mit meinen augen gesehen, aber es waren eben nur meine ansichten. eine aussprache war nicht möglich, ständige verdrehungen der tatsachen haben mich mürbe gemacht. immer war ich der verlierer, zumindest hat er es so vermittelt. er war immer das opfer zum schluss. vereinbarungen wurden nicht eingehalten, alles wurde nach stimmungslage entschieden, ständige unzuverlässigkeiten, immer im unklaren. unsicherheit hat mein leben dominiert, immer verständnis gezeigt bis mein akku völlig leer war. es kam nichts zurück. nur dann wenn ich mich distanzierte dann war ich wieder die traumfrau, die beste von allen, ohne die man nicht leben kann, bis zur nächsten abwertung dass ich ein nichts war. wenn ich dies äusserte dann hab ich falsch zugehört, nicht verstanden , meine überempfindlichkeit. gestalkt wurde ich auch schon. er legte mir ein altes küchenhandtuch vor die türe, ohne dass ich ja nicht leben kann. sich unbedingt in erinnerung bringen. eifersuchtsdramen dass ich mit anderen männern ausgehe, aber er darf fremdgehen?! wie kann man etwas einfodern was man selbst nicht bereit ist zu geben? meine gefühle schwanken zwischen wut, hass, traurigkeit, liebe, das volle programm. ignoranz trifft ihn tötlich, damit kann er nicht umgehen. er muss immer der gute sein.
ich glaube ich brauche noch viel zeit und eure unterstützung

18.07.2014 23:07 • #4780


N
Guten Abend @all,

auch ich bin noch nicht all zu lange Zeit aus so einer Beziehung ausgebrochen- wie aus einem Gefängnis. Ich war schon so geschwächt, dass ich umso mehr meinte, ihn zu brauchen. Das ist ein fataler Teufelskreislauf. Man wird durch den Partner massiv geschwächt, verunsichert, gedemütigt etc. und sucht dann gerade bei ihm Schutz, Geborgenheit, einen Freund. Aber was geschieht? Man wird nur noch mehr seiner Kräfte beraubt, man wird so tief irritiert, dass man nicht mehr weiß, was richtig, was falsch ist (obwohl der innere Notruf grell schrillt). Zum Schluss meint man, ohne ihn kaum noch leben zu können und verharrt deswegen in einer unerträglichen Situation.

Allerdings wird sich nie etwas daran ändern wenn man selbst nicht aus dieser Situation heraustritt. Es gibt keinen anderen Weg. Wer lange Zeit diese Ignoranz, diese Machtspiele, diese Demütigungen und fruchtlose Kommunikationsversuche unternommen hat, weiß dass die ersehnte Veränderung nicht durch den Partner kommen kann. Ausgeschlossen! Diese Einsicht ist sehr schmerzvoll aber notwendig, um endgültig einen Schlusstrich zu ziehen. Wenn man ihn dann zieht, dann folgen schreckliche Wochen. So war es jedenfalls bei mir. Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne, litt wahnsinnig, vermisste ihn...Und irgendwann hatte ich die Entzugsphase durch und wachte wie aus einem Alptraum auf. Meine Kräfte, mein Verstand waren wieder da und ich fühlte erstmals wieder Leichtigkeit. Ich stellte fest, dass ich mich in eine Art seelische Unterwelt begeben hatte und dort verzweifelt nach Liebe suchte. Gerade dort, wo es nichts zu holen gibt! Und weil diese Suche so kräfteraubend, so intensiv war, vergaß ich alles um mich herum, vergaß, dass es ein Leben außerhalb dieser Unterwelt gab. Ein Leben im Licht. Ich stellte fest, dass es dort oben Liebe gibt, für die man nicht kämpfen muss. Manchmal vergesse ich das noch heute und mir geht es dann sehr schlecht aber immerhin weiß ich es und daher weiß ich jetzt auch, wo ich nicht nach Liebe suchen werde.

Zitat:
Weil er niemals schuld ist in seiner Welt. Er kann damit nicht umgehen. Seine Fehler Projeziert er auf andere. Die weiße Weste gilt es zu beschützen. Deshalb wälzt er alles auf andere ab.
An sich hat ein Narzisst rein gar nichts,nur seine Maske (die Illusion seines gewünschten Seins) und diese gilt es zu beschützen. Also lügt er.
Er denkt er ist grandios,ein Held,makelos. Alles was dagegen spricht muss dementiert werden,anderen in die Schuhe geschoben werden,andere sind Schuld wenn etwas schief geht.


Dieser Beitrag hat mich zur Anmeldung veranlasst. Er hat so viel in mir ausgelöst. Ich dachte, dass ich diese Worte in ihrer tieferen Wahrheit hätte vor 2 Jahren noch nicht hätte erkennen können. Aber jetzt trifft dieser Beitrag mitten ins Herz. Es ist wahr, ein N kennt keine Übernahme der Verantwortung für irgend etwas. Schuld wird delegiert oder projiziert. Er hat ein Bild von sich, an das er selbst glaubt und das er auf Teufel komm raus aufrecht erhalten muss weil er sonst vor dem Nichts stehen würde. Vor der Frage, wer er ist, vor der Einsicht, vielen Menschen Unrecht getan zu haben, Fehler gemacht zu haben, vor wahnsinnigen Ängsten, vor Minderwertigkeitsgefühlen, vor schrecklicher Angst etc.

Zitat:
als ich ihn ertappte , hab ihm nicht mehr vertraut und habe sein ipad mit den vielen affären erwischt ist er durchgedreht und ich war schuld, dass ich ihm nicht alles gab - seine antwort- irgendwas fehlt bei mir! was ich nicht geben kann, und ich habe alles getan. ich war am ende meiner kraft! wieso war ich immer an allem schuld?


Das ist ein wunderbares Beispiel, wie Verantwortung an andere delegiert wird. Selbst wenn Du ihm irgend etwas nicht geben könntest (eh Quatsch), dann würde ein verantwortungsvoller und liebevoller Partner gaaaanz anders reagieren. Er würde mit Dir fühlen, ihm würde es im Herzen weh tun, Dich so verletzt zu haben, er würde alles tun, um Dich zu trösten, er würde sich mit Dir, mit euch, mit sich selbst auseinander setzen, er würde sich entschuldigen. Aber ein N fühlt keine Verantwortung, er ist immer Opfer und wird Dich immer für das, was er Dir antut auch noch verantwortlich machen. Das ist Gehirnwäsche pur. Mit den besten Argumenten, Erklärungen wirst Du nie gegenan kommen. Ein Eingeständnis seiner Unvollkommenheit, Fehlerhaftigkeit bedeutet für einen N den seelischen Tod- so wenig Substanz hat er in wirklichkeit. Einem normalen Menschen fällt es nicht schwer, einen Fehler einzugestehen, darum kann man nicht nachvollziehen, warum dies für einen N ein Problem ist. Die kleinste Kritik droht sein fragiles Selbstbild zu zerstören, also wechselt er lieber die Partner, anstatt sich selbst zu hinterfragen. Neuer Partner oder neue Affäre, neue Bewunderung, neue Aufregung.

Ist das eigentlich nicht, nicht nur verletzend, kräfteraubend, sinnlos, sondern auch sehr sehr langweilig? Unter einem interessanten Menschen stelle ich mir heute etwas anderes vor. Nach dem 20. Mal on-off kann auch die Anspannung, die dies mit sich bringt, nicht mehr über die eigentliche Leere dieses schrecklichen Spiels hinwegtäuschen.

Liebe Grüße,

Nocturne

19.07.2014 00:14 • #4781


K
hallo nocturne, danke für deine worte. ja eine leere war da. ich dachte immer ich bin es nicht wert, dass man sich um mich kümmert und bemüht. es gab liebe worte nur, wenn er aufmerksamkeit bekam. 20 mal on-off reicht wohl nicht in 4 jahren. er war anfangs mein traummann, aber er dockte immer an meinen wünschen die ich fürs leben hatte an. es stimmt, dass selbst nach einer trennung nie eine entschuldigung kam, sondern vorwürfe seinerseits mit wärst du nicht so gewesen, dann.... und ich habe mich schuldig gefühlt und das spiel fing von vorne an mit tollen versprechungen, die natürlich nie wahr wurden. einmal hatte er eine freundin zwischendurch und er rief mich ständig nenemher an, wollte mich sehen. ich habe schrecklich gelitten, ich sagte nein. dann kamen worte wie nur du verstehst mich, nur mit dir konnte ich das erleben. er machte so lange bis er sein ziel erreichte und ich hing wieder drin. die andere frau wusste von mir nichts. irgendwann sagte ich das geht so nicht. mir und ihr gegenüber ist das unfair. ich wollte abspringen, sagte ich kann das nicht mehr. ich habe jemand anderen, damit er loslässt. er kam dann mit einem verlobungsring. ich wurde schwach. die andere wusste das nicht! ier sagte er hat es ihr erzählt. bis sie anrief und ihm weiterschrieb, da dachte ich da stimmt doch was nicht. ich habe sie kontaktiert. sie ist aus allen wolken gefallen und ich auch. er hat uns beide gegeneinander ausgespielt und hat einen auf leidenden hund gemacht. ich habe meine tasche gepackt. sie hat mich nach 2 wochen als psychopatin beschimpft, denke er hat sein spiel bei ihr weitergespielt, ich war der looser. er hat mir eine email geschickt, dass er mir grosszügig verziehen hat. hä? ich dachte ich stehe im wald! und nach 9 wochen kam er wieder an, dass er mich sooooo liebt. ich war am durchdrehen. kann mich jemand verstehen warum ich mir nicht mehr glaube, meinen werten und meinem bauchgefühl? die andere hängt immer noch an seinen lippen! aber egal, ich muss da raus.
lg kleinfee

19.07.2014 08:32 • #4782


S
Zitat von Anul:
Liebe SaHe, erstmal willkommen hier.

Ich bin gespannt wie deine Geschichte weiter geht. Schreib dir einfach alles von der Seele, schon das alleine hilft.

Liebe Grüsse


Liebe Anul,
Du hattest recht - das Aufschreiben gestern hat tatsächlich geholfen. Und das erneute Reflektieren, dass man gegen einen Narzissten/Pseudologen im Prinzip nur eine Chance hat: Weit weglaufen, und vor allem versuchen, sich über sein Verhalten, das einem dann doch immer mal wieder zu Ohren kommt, nicht zu ärgern

Ich werde auch seine Tochter nochmal in einer ruhigen Minute darauf hinweisen, dass er ja eigentlich nicht anders kann - und dass fürs eigene Seelenwohl letztlich nur der Nicht-Kontakt hilfreich ist.

19.07.2014 09:16 • #4783


P
Hallo Kleinfee und all

Sie haben immer jemanden in der Hinterhand. Versuchen überall ein hintertürchen offen zu lassen. Warum? Weil sie nicht alleine sein können. Sie ertragen sich selbst nicht. Da ist scheinbar nichts in ihnen , was für sie wertvoll ist. Diese innere leere versuchen sie zu stopfen mit vielerlei dingen.
Am besten liest man sich diese seite mal durch
http://www.re-empowerment.de/haeusliche ... shandlung/

Ein auszug :
Zitat:
Je länger die Betroffene den feindseligen Angriffen auf Ihr Denken, ihre Psyche, Ihre Wahrnehmung und Ihr Sein ausgesetzt ist, desto größer werden ihre Selbstzeifel: Botschaften und Verhalten des Täters führen dazu, dass sie an ihrer Wahrnehmung und ihrem Verstand zweifelt. Ihr wird glauben gemacht, dass die Grausamkeiten verdient, dass es an ihr liegt, dass die Beziehung “schlecht läuft” und es daher auch ihre alleinige Verantwortung ist, ddass die Partnerschaft sie glücklicher für ihn zufriedenstellener und befriedigender läuft. SIE muss ihr Verhalten verändern. Der Andere will, dass sie das Gefühl hat, der Grund für beinahe alle Beziehungsprobleme zu sein.


Kann auch nur jedem empfehlen sich die seite genauer anzusehen und die Artikel zu lesen , ist auch alles sehr verständlich geschrieben

19.07.2014 09:20 • x 1 #4784


P
Zitat von Hope62:
@BellaBella,
ich bin auch nicht immer für dieses kleine Kerlchen da, er spürt ganz genau, wenn es mir nicht gut geht, was mir anfangs ein wahnsinnig schlechtes Gewissen bereitet hat, doch trotzdem liebt er mich bedingungslos.

Bin gerade auf diesen Spruch gestoßen
Der Hund bleibt dir im Sturme treu ,ein Mensch nicht mal im winde.
also ich denke da hast du einen guten tausch vollzogen tausche psychisch kranken gegen treuen Hund. Perfekt

19.07.2014 09:52 • x 1 #4785


A


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