Hallo, interessante Gedanken die ich hier lese!
Meine Geschichte:
Ich war ca. ein Jahr mit einem N zusammen. Beim Kennenlernen fand ich ihn zunächst nur nett, irgendwie haben wir uns dann zufällig immer öfter getroffen. Er hat sich von seiner 8jährigen Beziehung getrennt und ist in eine eigene Wohnung gezogen. Nach ca. 8-10 Wochen wurden wir ein Paar. Er war lieb und nett und machte den Anschein als würde ihm sehr viel an mir liegen. Dann häuften sich Vorfälle (Streit ohne ersichtlichen Grund, er bestellte mich zu sich, um dann mal kurz zum Nachbarn zu gehen und die ganze Nacht dort zu bleiben, war unzuverlässig, später kamen noch andere krassere Dinge wie man sie von NPSlern kennt, dazu etc.), wenn ich versuchte ihm mein Empfinden dabei zu erklären gab es Streit, ich wäre zu wenig verständnisvoll, oder ich würde Sachen falsch sehen. Einige Male habe ich ihn dann links liegen lassen, woraufhin er mit 1001 Versprechen ankam und ich wieder weich wurde, weil es sich so anhörte als habe er es wirklich mal verstanden.
Bereits ziemlich am Anfang der Beziehung habe ich sein Verhalten mal bei Google eingegeben und bin dann sofort auf NPS gestoßen. Aus Neugier und weil es ja manchmal auch wirklich schön war bin ich in der Beziehung geblieben und habe beobachtet und gelernt.Ich habe wochenlang alles im Netz aufgesogen was es zu dem Thema gab und auch Fachliteratur und unzählige Studien zu NPS gelesen Zeitweise habe ich E Mail Kontakt zu einem Psychopathen gehabt, den ich über ein Forum kennen gelernt habe (aus USA, und seine Intelligenz und gleichzeitige Bösartigkeit haben mich beeindruckt). Von diesem hab ich am meisten gelernt. Er konnte jede kleinste Reaktion bzw. Aktion meines NPS voraussagen, und er hat mich angeleitet wie ich diesen manipulieren kann. Für ihn war es nützlich, da er sich gerne am Drama anderer weidet, für mich war es hilfreich weil es mir gezeigt hat dass es sinnlos ist auf positive Entwicklung eines NPS lers zu hoffen. Ich habe gehandelt wie der Psycho es vorschlug und es kam genau das Ergebnis raus welches er vorausgesagt hatte (bzw. was ich in dem Moment erreichen wollte). Zum Beispiel wollte ich Mädels Abend machen, hätte ich es einfach gesagt wäre mein N beleidigt gewesen, also hab ich ihn so manipuliert dass ER an dem besagten Abend gerne mal ohne mich sein wollte. Ich hab gesagt ok, wenn du es brauchst, hab dann ein bisschen die Stille aber sich nach ihm verzehrende gespielt und bin dann ab mit den Mädels feiern. Nur so als Beispiel. Egal weiter im Text.
Nach ca. neun Monaten war ich eigentlich nicht mehr verliebt. Nach längerer Pause kontaktierte ich den Psycho wieder, um ihn zu fragen wie ich das mit der Trennung am besten anstellen sollte (ich hatte keine Lust auf Drama, Stalking usw.). Sagte der doch zu mir: Du wirst dich noch nicht trennen.
Ich: Warum nicht?
Er: Du bist doch noch nicht fertig mit Lernen
Tja, da hatte er recht, denn es kamen mit den nun folgenden zwei versuchten Trennungen( die nach dem gleichen Bekannten Schema wieder in die Beziehung führten) in mir erst Mitleid und dann Rache hoch, weshalb ich mich wieder drauf einließ. Nur Liebe war schon lange nicht mehr da, das war mir auch immer bewusst.
Glücklicherweise gab mir der Psycho noch einen Ratschlag, das war vor der ersten Trennung: Das Sicherste sei, mich innerhalb der Beziehung abzunabeln, klammheimlich, schon mal zu verarbeiten und wenn ich merken würde dass ich allgemein wieder mehr Energie hätte, einfach ohne Erklärung, großes TamTam usw. es zu beenden. Das habe ich genau so gemacht. Während der drei Monate die ich dafür gebraucht habe, empfand ich stellenweise Abneigung, Wut, dann aber immer mehr Gleichgültigkeit gegenüber dem N. Das war ein super Gefühl, dass mir seine Aktionen und seine Reaktionen EGAL wurden.
Nachdem ich die Trennung ausgesprochen hatte, kam ich natürlich trotzdem nicht um das Stalking, Hoovering etc. herum, aber ES MACHTE MIR NIX.
Ab und zu beantworte ich Whatsapp (aber immer glaubwürdig gleichgültig) aber das tue ich nur weil ich keine Lust hab dass er mal irgendwann vor der Tür steht. Das funktioniert erstaunlich gut. Leider hat er wohl noch kein neues lohnendes Opfer gefunden, aber das ist ja nur ne Frage der Zeit. Dann hätte sich das Nerven auch erstmal erledigt.
Und je mehr Zeit ich ihn in angebrachter Entfernung halten kann, desto stärker werde ich.
Es hat mich trotzdem ich es früh gemerkt habe und ich nicht wirklich lange große Gefühle für ihn hatte, viel Energie gekostet. Es ist einfach unheimlich anstrengend, so jemanden lenken zu wollen. Aber genau das Lenken hat mir bewiesen dass NPS die richtige Diagnose ist, sonst hätte es ja bei ihm nicht funktioniert. Und es war super wichtig dass ich das begriffen habe. Meiner Meinung nach bleiben nämlich viele in der Situation weil immer wieder Hoffnung aufkeimt, dass es bei ihm ja nicht so schlimm ist, und dass die Diagnose NPS ja auch oft eine Fehldiagnose sei etc. ICH konnte mir das nicht mehr einreden, da ich es selbst ausprobieren konnte bei ihm Knöpfe mit vorhersehbaren Reaktionen zu drücken. Gruselig.
Ich finde es mittlerweile trotzdem gut und lehrreich, dass ich das ausprobiert habe, denn es hat mir den Schmerz und die Scham genommen.
An alle die sich noch nicht gelöst haben: ES WIRD NIEMALS BESSER WERDEN!
Ihr werdet niemals sicher sein, sondern immer auf der Hut!
Bitte tut euch das nicht an. Schreibt hier und lässt euch unterstützen, aber so dass es euer N nicht merkt.
Ihr könnt es schaffen. Ehrlich.
Liebe Grüße ( und sorry für den langen Text) von andracula
03.05.2017 20:55 •
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