Hallo,
auch ich möchte mal kurz mit Euch teilen, wie mein N. mich in ziemlich genau 2 Jahren absolut brechen konnte.
Ende 2020/Anfang 2021
Ich war lebensfroh, zufrieden mit meinem Leben, hatte noch Zukunftsängste, weil meine Abschlussprüfung vor mir stand, aber ich verkraftete alles sehr gut. Ich hatte sehr viele Freunde, mit denen ich teilweise 5 Mal im Jahr in den Urlaub/Kurztrips geflogen bin. Bin viel ausgegangen, schon lange Single, aber weil ich niemanden wollte, da ich nicht wusste, wo meine örtliche Jobreise hingeht. Ich hatte genügend Geld und war glücklich.
Ende 2022/Anfang 2023 - Heute
So langsam komme ich wieder aus dem Loch, aber schwanke nach mittlerweile 6 Monaten kranker, manipulativer und demütigender Trennung immer noch zwischen Depression, Hass/Wut, Resignation und Freude.
Was war passiert?
Ziemlich direkt nach meinem Abschluss, also der freudigsten Zeit meines Lebens, lernte ich N. kennen.
Phase 1, ca. 5 Monate: Lovebombing vom Feinsten, ich hätte nie gedacht, dass ich jemanden kennenlerne, der mich so abgöttisch liebt und akzeptiert wie ich bin, der mich so wunderschön und überragend findet und ich die Eine bin. Während ich am Anfang noch recht abweisend war (Zusammenziehen nach einem Monat - Wie bitte? Eltern kennenlernen nach 5 Wochen - Ja, ok, ich muss die ja nicht wiedersehen.) Nachdem ich dann ein Job in der Nähe von N. ergab, bin ich sowohl aus Liebe als auch aus Berufsgründen bei N. eingezogen. Es war immer noch alles perfekt.
Phase 2, ca. 4,5 Monate. Future Facking. Es wurde geredet übers Heiraten, Heiratsantrag nach ca. 7,8 Monaten Beziehung und 3 Monate zusammenleben, ich hab nicht aus tiefster Überzeugung angenommen, wollte aber auch nicht abweisen. Ich war davon überzeugt, N. zu heiraten, jedoch nicht jetzt gleich und sofort (passte N. überhaupt nicht, dass ich auf einen Termin 2023 vertröstete). Kind Haus und Kegel wurden ebenfalls geplant, allerdings alles mittelfristig, und eben NICHT sofort.
Phase 3, ca. 6 Monate. Manipulationsphase
Da ging es los.
- Meine Grenzen, sei es körperlicher oder jedweder Art, wurden nicht akzeptiert. Es wurde einfach von N. bestimmt und selbst in die Hand genommen, auch wenn ich es partout nicht wollte
- austesten meiner (leider nicht vorhandenen) Grenzen, wie weit kann N. gehen? Ständige Vergleiche und Erzählungen über Exen, was mich verletzte. Was kann N. also sagen und tun, bis ich sage Stop? Wohl so einiges, wie man gleich sieht...
- Isolation von Freunden und Familie, wenn ich etwas vor hatte dann jedes Mal kurz vor Abfahrt ein riiieesen Streit aus dem Nichts, damit ich bloß keine Lust mehr habe, zu meinen Freunden zu fahren, was teilweise tatsächlich passierte. Alleine ins Schwimmbad? N. möchte mit...
- keinerlei Empathie für meine Bedürfnisse. Während ich gezwungener Maßen den halben Tag im Stau stand und mir keine getrennte Wohnung suchen DURFTE wurde es N. Zuhause auf dem Sofa langweilig. Danke für Nichts...Ich dagegen fing an erhebliche Schlafstörungen zu entwickeln, nicht einmal am Samstag durfte ich ausschlafen, weil N. bespaßt werden wollte. Mein psychischer Zustand schlug sich auf mein Essverhalten und die Arbeit aus.
- Victim Blaming. Alles wurde verdreht, ich trug für alles die Schuld
- Manipulation: Du kannst nicht alleine wohnen und brauchts jemanden, der sich um dich kümmert (Wie bitte? Ich hatte davor 9 Jahre alleine gewohnt...). Deine Freundin XY ist blöd, dein Kumpel YZ will gar nicht mit dir befreundet sein, nur mir bedeutest du so viel.
Phase 3 aus meiner Sicht: Absolute Nichtwahrnehmung aller Warnsignale
Phase 4, 3 Monate bis zum meinem Auszug. Der Discard. Fremdgehen, sofortiges Schluss machen und fast aus der Wohnung werfen, Flucht am Wochenende meinerseits, Demütigungen, Beleidigungen, immer wieder austesten, ob ich immer noch keine Grenzen habe (natürlich hatte ich die nicht). Ich auf Knien rutschend, N. mir gegenüber erhaben und ignorant. Über diese 3 Monate in der gemeinsamen Wohnung könnte ich ein Buch schreiben. Das hat mich gebrochen. Mit jeder Faser meines Körpers und Ichs.
Phase 5, 6 Monate bis heute. von mir ist eine leere Hülle geblieben, zumindest die ersten 4 Monate war es extrem.15kg abgenommen, ungesund gegessen, monatelang Schlafstörungen. Eine leere Wohnung, die ich erstmal einrichten musste sowie immer noch die Hoffnung, wann denn meine große Liebe des Lebens wieder zu mir zurückkommt. Einmal tat es N. mehr oder weniger, aber am nächsten Tag war alles wieder wie in den 3 Monaten davor. Demütigungen, austesten der nicht vorhandenen Grenzen, einreden von falschen Tatsachen. Ich empfinde nichts mehr für N, zumindest hoffe ich das. Würde ich bei meinem (immer noch nicht ganz wiederhergestellten) Rückgrat wieder zumindest teilweise drauf reinfallen? Die Hoffnung auf eine Erklärung oder Entschuldigung habe ich aufgegeben. Ich hoffe, dass die Neue schnellstmöglich das Weite sucht. Ich empfinde pures Mitleid für Next, keinerlei Wut oder Hass.
Phase 6, ab 1.1.23 hat der Wahnsinn ein Ende. Ich habe Urlaub für Januar gebucht, ich habe vereinzelt wieder neue Freunde gefunden oder baue mir einen Freundeskreis auf. Ich date ein bisschen. Ich fahre zu meinen Eltern. Mit dem Essen hapert es noch, das muss ich in Angriff nehmen. Ich habe keine (extremen) Schlafstörungen mehr so wie damals. Es gibt immer mal Tage, an denen ich weniger an alles denken muss, aber dennoch sind meine Gedanken zu einem Großteil damit beschäftigt.
Ergebnis: innerhalb von genau 2 Jahren habe ich neben einem Haufen Geld sowohl meine Würde, mein Rückgrat, meine Persönlichkeit, mein Ich und mein ganzes Selbst verloren. Und einen Teil meiner Freunde. Ich wünschte, ich hätte N. nie kennengelernt. Vielleicht war es Schicksal, dass mir das hoffentlich nie wieder passiert, denn ich habe so etwas noch nie gesehen, weder bei mir noch bei anderen. Und nun? Wer weiß das schon....
21.12.2022 17:39 •
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