Ex-Partner und Trennung von Narzissten - Austausch

Zitat von Acht:

Nicht nur, dass es von vorn losgeht, sondern es kann auch noch schlimmer werden als vorher, weil die vorübergehende Loslösung als starke Herabwürdigung wahrgenommen wurde und je nach Ausprägung im Hintergrund Rachepläne laufen, von denen man gar nicht ahnt, dass sie im Kopf des Anderen vorhanden sind. ...

Ja, nach sowas ist man ein völlig anderer Mensch, absolut desillusioniert und sieht die Welt mit anderen Augen.
Ich kann von mir sagen: Ich hätte gut darauf verzichten können, kann daraus auch nichts Positives ziehen und gehöre nicht zu den Menschen, die dem Täter für die Läuterungnoch dankbar sind

Zitat von Acht:

weil die vorübergehende Loslösung als starke Herabwürdigung wahrgenommen wurde

Definitiv - das ist genau genommen eine der schlimmsten Kränkungen für narzisstische Menschen, wenn ihnen die Aufmerksamkeit entzogen wird. Auf der anderen Seite praktizieren sie das als silent treatment selber, um andere abzuwatschen, die sich nicht so verhalten, wie sie das gerne hätten.

Zitat von Acht:

und je nach Ausprägung im Hintergrund Rachepläne laufen, von denen man gar nicht ahnt, dass sie im Kopf des Anderen vorhanden sind.

Darum ja auch immer der Appell, niemals die Macht der Kränkung zu unterschätzen. Das geht bis zum Mordmotiv.

Ich bin jetzt anderthalb Jahre getrennt. Kontakt besteht nur noch wenn es ums Kind geht.

Ich dachte, wenn er ausgezogen ist geht's mir besser. War auch kurz der Fall. Aber mittlerweile habe ich wieder vermehrt Angst und Depressionen. Laut meiner Therapeutin soll das typisch sein nach so einer Erfahrung. Es dauert Jahre bis man das überwunden hat.

Zitat von Nostraventjo:

Laut meiner Therapeutin soll das typisch sein nach so einer Erfahrung. Es dauert Jahre bis man das überwunden hat.

Bärbel Wardetzki sagte mal, dass man für jedes Jahr in so einer Konstellation mind. 3 Jahre braucht, um das alles zu überwinden. Allerdings ging sie dabei von günstigsten Bedingungen - also gar keinem Kontakt mehr - aus.

Zitat von gabehcuod:

Bärbel Wardetzki sagte mal, dass man für jedes Jahr in so einer Konstellation mind. 3 Jahre braucht, um das alles zu überwinden. Allerdings ging ...

Oha, da ist mein Leben ja schon fast vorbei dann.

Zitat von gabehcuod:

Darum ja auch immer der Appell, niemals die Macht der Kränkung zu unterschätzen. Das geht bis zum Mordmotiv.

Ich bin ehrlich geschrieben beruhigt, dass du das schreibst. Es gibt nämlich nicht wenige Fachleute, die angesichts der dahinterliegenden Raffinesse und Bauernschläue, noch schmunzeln müssen. Das verstört mich immer, wenn ich so etwas in öffentlichen Interviews mit Psychologen oder Psychiatern wahrnehme und das zeigt auch, dass wir nach wie vor z. T. falsches Verhalten falsch bewerten und auch noch belohnen.

Zitat von Heffalump:

Rat: Glashaus + Steine. Achte mal darauf, wem du vor die Füße spuckst. @Forenleitung könnt Ihr bitte mal das chemisch toxische Element aus diesem Thema entfernen.

Dann informiere die Forenleitung aber bitte fairerweise auch darüber, dass hier nicht jeder User, der seine Gefühle zum Thema teilen möchte, willkommen ist und aus diesem Thread rausgeworfen wird.

Hab ich dich gebeten, es zu verlassen?

Mir stößt nur deine Maßregelung, denen gegenüber auf, die mehr durch haben, als du. Auch, wenn ich glaube, du das nicht mit Absicht, sondern ohne Fernlicht machst

In die Falle bin ich auch selbst getappt, ich dachte immer, diese Fähigkeiten angewendet für die Spendenakquise gemeinnütziger Projekte und man macht wirklich etwas Vernünftiges
So läuft´s eben nur nicht.

Zitat von Acht:

Es gibt nämlich nicht wenige Fachleute, die angesichts der dahinterliegenden Raffinesse und Bauernschläue, noch schmunzeln müssen.

Zum Glück gibt's auch Fachleuten wie den Kollegen Reinhard Haller aus Österreich, der sich als erster umfassend systematisch mit dem Bereich Kränkung auseinandergesetzt hat (auf dem entsprechenden Buch basiert auch eine Miniserie Am Anschlag bei ZDFNeo) und sich in dieser Tradition zuletzt auch mit dem Gefühl Hass in Buchform befasst hat.

@gabehcuod
Ich werde mir das mal zu Gemüte führen, danke! Ich finde Frank Urbanioks Sicht- und Herangehensweisen, da sehr wertvoll, auch wenn er als Person selbst öfter aneckt.
Und er ist kein wirklich guter Rethoriker

Zitat von gabehcuod:

Zum Glück gibt's auch Fachleuten wie den Kollegen Reinhard Haller aus Österreich, der sich als erster umfassend systematisch mit dem Bereich ...

Du bist doch hier mehr oder weniger Fachmann.

Kannst du mir kurz und einfach erklären warum ich jetzt wieder an Angst und Depression leide obwohl so lange getrennt und kaum Kontakt? Ich lebe meinen Alltag frei, arbeite an mir, trotzdem ist mein Körper und Kopf ständig in Alarmbereitschaft.

Geht es darum, das in all den Jahren das zum Allgemeinzustand geworden ist und der Kopf diesen Zustand gewohnt ist?

Ich erinnere mich dass ich wochenlang überlegt habe, was ich (nur gedanklich) meinem Ex wohl alles an Stress machen könnte um ihm zu schaden. Auto zerkratzen usw. usw.
Sowas kenne ich von mir gar nicht sonst und Gott sein Dank, ja auch nur gedanklich in der No Contact Phase.
Ich war so wütend auf ihn, ich hätte ihn schlagen können.
Aber Wut ist heilsam und auch nur eine Phase des Prozesses der Heilung.

Zitat von Debby3:

Mal ne Frage … Ich habe den Eindruck Du willst Dir selbst was beweisen …warum willst Du Dir selbst was beweisen ? Will man sich selbst nicht etwas beweisen, weil man nicht wirklich an sich glaubt? Ist es nicht so? Wenn man wirklich über etwas steht , braucht man es doch nicht ….ein Beweis.

Zitat von BlueWoman45:

Ja, das kann sein.

Wenn Du etwas über Dich beweisen willst, bist Du vom Gegenteil bereits überzeugt …
Ist es nicht so? Bist Du der Frage mal nachgegangen, warum Du Dir was beweisen willst?

Zitat von Acht:

Frank Urbanioks Sicht- und Herangehensweisen

Interessanter Tipp - werde ich mir mal anschauen.

Zitat von Nostraventjo:

warum ich jetzt wieder an Angst und Depression leide obwohl so lange getrennt und kaum Kontakt?

Das Thema dürfte sein, dass eben doch noch sporadischer Kontakt besteht und darum immer noch die (auf diesen Menschen konditionierte) Gefahrensituation besteht. Kommen dann noch Gefühle von Ohnmacht, Hilflosigkeit und/oder Ausgeliefertsein im Sinne von Hilflosigkeit (egal was ich mache, es ist falsch) dazu, ist das der ideale Nährboden für Angst und Depression.

Selbstverständlich hat es wahrscheinlich auch damit zu tun, dass sich auf Dauer bereits die HPA-Achse verstellt hat und es entsprechende Zeit braucht, damit sich das neuroendokrinologisch wieder einpendelt.