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Ex-Partner hat schon kurz nach der Beziehung eine Neue

S
Hallo,

möchte hier gerne meine Geschichte erzählen und hoffe, dass ich vielleicht Gleichgesinnte treffe.
Mein Partner hat mich vor 10 Wochen nach einer 10jährigen Beziehung verlassen. Die Trennung kam völlig überraschend für mich, da er mir davor nie gesagt hat, dass er unglücklich in unserer Beziehung ist.
Dementsprechend hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Nachmittags waren wir noch mit meiner Familie essen und nur 4 Stunden später am Abend erzählt er mir, dass er vor 2 Wochen eine andere Frau geküsst hat und mich deshalb verlassen wird.
Nun ist er wohl mit dieser anderen Frau zusammen. Ich weiß es nicht genau, aber es deutet einiges darauf hin. Die Tatsche, dass er nach so langer Zeit einfach so so schnell gehen und sich auf eine andere Frau einlassen konnte, verletzt mich unglaublich. Gleichzeitig rase ich vor Wut und Eifersucht.
Ich werde meinen Partner demnächst sehen müssen, da wir momentan noch eine gemeinsame Wohnung haben (in der ich lebe, er ist ausgezogen), die wir mit allem was dazugehört auflösen müssen. Ich weiß nicht, wie ich dieses Treffen schaffen soll und wie ich dabei mit ihm umgehen soll. Habe Angst davor, mir anhören zu müssen wie glücklich er in seiner neuen Beziehung ist. Das würde ich glaub nicht ertragen.
Gibt es jemanden, der schon etwas Ähnliches erlebt hat? Wie seid ihr damit umgegangen?

Viele Grüße an alle

Jane

07.06.2015 01:32 • #1


S
Hallo Jane
Auch ich wurde nach acht jähriger Beziehung wegen eines anderen verlassen - ich kann deine Gefühle daher gut nachvollziehen.
Mittlerweile liegt das Ganze über ein Jahr zurück und vieles hat sich in der Zwischenzeit verändert, aber anfänglich tat es sehr weh.
Dass dein Partner dir davon erzählt wie gut es ihm geht glaube ich nicht - das wäre wirklich taktlos. Die Frage nach dem Umgang kannst wohl nur du dir beantworten. Der Fokus sollte auf das wesentliche gelegt werden - aber das ist halt gar nicht so einfach, da Gefühle im Spiel sind. Auf jeden Fall würde ich klare Vereinbarungen bezüglich des weiteren Vorgehens treffen: Wann, wer, wo etc. und mich ausserhalb dieser Treffen auch nicht bei ihm melden ( die oft angespochene Kontaktspeere ). Wie gut dir das alles gelingt und was noch alles kommt wird sich zeigen, aber glaube mir - es wird wieder besser werden. In kleinen Schritten werden sich die Dinge ändern. Schau auf dich und nimm dir was du brauchst. Jetzt bist du dir am wichtigsten...
Ich wünsche dir ganz viel Kraft
Sam73

07.06.2015 07:23 • #2


A


Ex-Partner hat schon kurz nach der Beziehung eine Neue

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S
Hallo Sam,

vielen Dank für deine Antwort und deine lieben Worte. Das tut wirlich gut!
Mich würde interessieren, wie lange du gebraucht hast, um loszulassen? Und ist deine Ex immer noch mit diesem Mann zusammen?
Hab das Gefühl, dass ich das Ganze viel besser wegstecken könnte, wenn da nicht bereits die Andere im Spiel wäre. Male mir ständig aus, was die zwei zusammen machen, wie glücklich sie sind, dass es ihm mit ihr jetzt viel besser geht, und und und.
Das macht mich echt wahnsinnig. Ich versuche die Gedanken zwar immer zu stoppen, aber schaff es einfach nicht. Am Wochenende ist es besonders schlimm, weil ich weiß, dass sie sich nur dann sehen können.
Ein anderes Mal bin ich wieder davon überzeugt, dass er irgendwann aufwacht. Rede mir dann ein, dass er 10 Jahre auch nicht einfach so von jetzt auf gleich wegstecken kann. Versuche mich dann zu beherrschen, weil ich weiß, dass ich nicht ewig darauf hoffen kann, dass er zurückkommt und dass ich besser nach vorn schauen und mich um mein eigenes Leben kümmern sollte. Es sind seit unserer Trennung nun ja schon 10 Wochen vergangen und es gibt bisher keine Anzeichen, dass er sein Entscheidung bereut. Aber das ist alles so leicht gesagt. Hab das Gefühl, ich weiß, was eigentlich richtig wäre, aber krieg es einfach nicht umgesetzt.

Viele Grüße
Jane

07.06.2015 07:57 • #3


G
Hallo Jane!

Fühl dich mal gedrückt, ich kann sehr gut nachempfinden, wie es dir im Moment geht. Mein Partner hat sich auch von heute auf morgen nach 10 Jahren Beziehung verabschiedet wegen einer anderen, nächste Woche werden es 5 Monate.

Ich hab mir bei den letzten Treffen mit ihm immer vorgestellt, dass ich einen Banktermin habe. Es ging ja auch nur noch um organisatorisches. Dass die äußere Hülle der Mensch war, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte, war bei mir nicht sooo schwer zu ertragen - er hat sich wirklich unmöglich benommen, sodass ich mir immer vorgestellt habe, dass irgendetwas anderes von ihm Besitz ergriffen hat.

Was mir nur schon bei den ersten Treffen aufgefallen ist, war, dass ich eine gewisse emotionale Distanz gespürt habe. Diese Art des Beendens von heute auf morgen, bei der man so tief fällt und unglaublich hart landet, und dann zusätzlich noch die Tatsache, dass er sich ja in den Armen einer Anderen trösten lässt und man selbst ganz alleine dasteht - das und das ganze drumherum war so unglaublich verletzend. Ich habe sehr früh eine Art Schutzwall um mich gebaut, da mein Exemplar eines von der taktloseren Gattung war. Aber auch genau dieses Verhalten hat mir geholfen, mich auf mein eigenes Leben und das Leben danach zu konzentrieren.

Und du darfst auch wütend sein. Eifersüchtig war ich am Anfang auch und es hat auch etwas gedauert, bis ich das abstellen konnte. Irgendwann hat es einfach klick gemacht und ich habe seine Entscheidung akzeptieren können. Glaub mir, es wird besser!

07.06.2015 08:14 • #4


F
Hallo Jane,

oh mein Gott, fühl Dich erst mal gedrückt. Nach dieser Zeit von heute auf morgen verlassen zu werden ist brutal. Und man bleibt zurück mit so vielen offenen Fragen. Hast Du in der letzten Zeit gar nichts gemerkt (fühl mal in Dich hinein...)? Bei mir war's von heute auf morgen von Wolke 7 direkt in den Abgrund, im Nachhinein (bei sind es jetzt 6 Wochen) weiß ich, mir hätte manches auffallen müssen, wollte es aber vielleicht nicht sehen.

Komm' erst einmal wieder zu Dir, werde stabil. Muss die Wohnung so schnell aufgelöst werden? Gebt Euch doch beide mal ein wenig Abstand (vielleicht ist es bei ihm ja nur ein Strohfeuer und manchmal kommt die Ernüchterung recht schnell). Und wenn nicht, dann hast Du Zeit, wieder zu Dir selbst zu finden. Die Eifersuchts- und Verlassenheitsgefühle sind vollkommen normal, geh' durch, das wird besser - versprochen!

07.06.2015 08:36 • #5


Hamster75
@Schaf
Mach Dir keine Hoffnungen, denn es gibt keine.
Als ich die Affäre (Liebe) meiner Ex zu ihrem jetzigen Neuen aufgedeckt habe, hat sie mir gesagt, dass sie nur mich liebe. Die darauffolgenden Wochen waren der Horror. Das Vertrauen ist weg und es kommt auch nie mehr wieder. Sie hat sich dann endgültig von mir getrennt, weil es einfach keine Liebe mehr war.

Die Liebe ist zu Ende. Je früher Du Dir das eingestehst, desto kürzer ist Dein Leiden, aber nicht weniger heftig.
Mach Dir auch keine Hoffnungen, dass die neue Beziehung in die Brüche geht. Man sagt oft, dass solche Beziehungen keine gute Basis haben und daher irgendwann mal auseinander gehen. Aber willst Du wirklich evtl. Jahre warten? Du wirst Dich dann nicht positiv verändern und ziemlich sicher will Dich Dein Ex dann auch nicht zurück haben. Du bist bei ihr nicht mehr die Nr. 2, falls es nicht klappt. Du bist bei ihm raus. So hart es klingt, so ist es aber.

07.06.2015 08:56 • #6


S
Hallo Jane
Denke auch heute, nach über einem Jahr, noch oft an sie oder das was wir hatten. Trotzdem glaube ich, dass ich mittlerweile losgelassen habe. Wann genau das passiert ist, kann ich dir nicht sagen. Ich habe wie du sehr lange gehofft, dass sie bereut alles aufgegeben zu haben - getan hat sie das nicht, oder zumindest weiss ich nichts davon.
Irgendwann ändert sich die Sichtweise. Man spürt die Veränderung und realisiert, dass ein anknüpfen an Altem nicht mehr möglich ist - wie auch, nachdem man alleine durch all die traurigen Stunden und die Gedanken voller unbeantworteter Hoffnung gegangen ist.
Jane, wenn du möchtest dann hoffe - achte aber darauf, dass du auch immer wieder zu dir selber und zur Realität zurückfindest. Gib dir die Zeit die du brauchst um loszulassen. Schrittweise wird es dir gelingen.
Die Kontaktspeere würde ich nach Möglichkeit aufrecht erhalten - sie hilft um loszulassen. Gefühl und Verstand sind in dieser Zeit schwer miteinander vereinbar - versuche beidem Beachtung zu schenken und gehe liebevoll mit dir um.
Du schaffst das

07.06.2015 09:42 • #7


S
Hallo alle zusammen,

vielen Dank für eure Antworten! Es tut wirklich gut, sich austauschen zu können und gibt mir das Gefühl, mit dem was in meinem Leben passiert, nicht so alleine dazustehen.

Lieber Gast 1223456, wie geht es dir denn inzwischen nach 5 Monaten Trennung? Bist du schon fast drüber weg? Es hört sich zumindest so an, als ob du auf einem sehr guten Weg bist.
Deine Idee mit dem Banktermin gefällt mir. Warum gab es denn zwischen dir und deinem Ex noch Treffen? War das notwendig? ich überlege mir nämlich die ganze Zeit, ob unsere weiteren Angelegenheiten nicht vielleicht auch schriftlich oder am Telefon zu klären wären. Hab meinen Ex jetzt seit 7 Wochen nicht mehr gesehen (dazwischen gab es nur 2 Telefonate) und habe Angst, dass mich ein Treffen total umhauen bzw. zurückwerfen würde. Wie gesagt: Weiß nicht, wie ich mit ihm umgehen und was ich mit ihm reden soll.

Vergangene Woche haben wir unsere Wohnung gekündigt. Er hatte dafür per SMS ein Treffen vorgeschlagen. Das hat mich sehr verwirrt. Denn ich gehe davon aus, dass ich, wenn ich bereits in einer neuen, glücklichen Beziehung bin, den Kontakt zur Ex auf das absolute Minimum beschränken möchte. Wie seht ihr das? Hab auch keine Idee, wie er sich dieses Treffen vorgestellt hat...
Da ich in Urlaub gefahren bin, mussten wir die Kündigung dann so oder so am Telefon absprechen. Dabei war ich betont freundlich und sachlich. Als er dann noch anfangen wollte zu plaudern, habe ich ihm höflich geantwortet und das Gespräch dann schnell beendet. Komisch war auch, dass er sich selbst noch gar nicht um eine neue Wohnung gekümmert hatte. Als er erfahren hat, dass ich bereits eine habe und in den Urlaub fahre, war er hörbar irritiert. Befürchte aber, dass das nur sein gekränkter Stolz war... Denn bis vor 6 Wochen hab ich noch wie ne Löwin um ihn gekämpft.

Liebe Frühling, es war für mich wirklich nicht leicht, den Schritt mit der Wohnungskündigung zu gehen. aber ich lebe jetzt bereits seit über 2 Monaten allein hier in der Wohnung, in der alles an die gemeinsame Zeit erinnert und das macht mich wirklich wahnsinnig. Ich fühle mich hier total verloren. Bin ständig unterwegs, nur, um nicht hier sein zu müssen. Ich muss hier raus und woanders weitermachen.
Wie geht es dir denn nach 6 Wochen? Findest du allmählich ins Leben zurück?
Ich denke, dass es schon kleine Anzeichen gab. Hatten uns schon ein Stück weit auseinandergelebt. Hab ich aber auf den Alltag geschoben und darauf gehofft, dass es wieder besser wird. Ich war in der letzten Zeit auch viel krank und deshalb sicherlich auch nicht so wach, wie es hätte sein sollen.

Lieber Hamster, ich weiß, dass du unter 'm Strich wahrscheinlich Recht hast. Wenn es nur nicht so schwer wäre, was man weiß auch umzusetzen... Aber das kennst du ja wahrscheinlich selbst.


Ich drücke euch alle zurück!

Jane

07.06.2015 09:47 • #8


S
Lieber Sam,

danke für deine aufrichtigen und aufbauenden Worte. Das gibt Hoffnung und Kraft, irgendwann selbst auch ein Stück weiter zu kommen.

Ich weiß, dass ich nach vorne schauen muss und dass es mir erst dann besser gehen wird, wenn ich lerne loszulassen. Nur liegen da Gefühl und Verstand - so wie du selbst sagst - eben oft weit auseinander.
Ich merke auch, dass ich mit mir selbst zunehmend ungeduldig umgehe. Der Gedanke, dass ich nach 10 Wochen und allem, was vorgefallen ist, schon weiter sein sollte, kommt immer wieder auf. Baue aber auf die Zeit.
Werde versuchen, den Kontakt weiterhin auf das Nötigste zu begrenzen, da ich merke, dass es mir nicht gut tut. Nur die geringste Kontaktaufnahme, wirft mich momentan noch aus der Bahn. Bei seiner letzten SMS habe ich jedes Wort mehrmals hin- und hergedreht, es hinterfragt und versucht, irgendwelche Absichten zu deuten. Leider wird nicht jeder Kontakt zu vermeiden sein, da einfach noch ein paar gemeinsame Dinge zu regeln sind. Werde versuchen, dabei auf mich zu achten und das Ganze so souverän wie möglich hinter mich zu bringen, ohne noch mehr von meiner Selbstachtung zu verlieren. Mitte August, wenn ich die gemeinsame Wohnung verlassen habe und mich in meiner neuen Wohnung einrichten kann, wird mir sicher auch vieles leichter fallen.

Viele Grüße und nochmals danke
Jane

07.06.2015 12:04 • #9


S
Hallo Jane
Insbesondere die grossen Ereignisse wie dein Umzug im August helfen beim loslassen. Bald wirst du dir Gedanken darüber machen, wie du die neue Wohnung einrichten wirst und du wirst dich darauf freuen den neuen Abschnitt zu beginnen.
Bei uns war es damals so, dass meine Freundin noch für eine Zeit in der gemeinsamen Wohnung blieb - ich hätte das wohl nicht gekonnt. Die Auflösung, Reinigung und sogar Teile des Umzugs gingen wir gemeinsam an - das war damals eine schwierige Zeit für mich. Als Team haben wir immer so gut funktioniert - sogar noch bei der gemeinsamen Wohnungsauflösung. Obwohl zwischen meinem Auszug und dieser Zeit rund vier Monate gelegen haben, stand ich bei Ihrem Anblick gefühlsmässig am gleichen Abgrund, wie an jenem Tag, als mir bewusst wurde, dass es mit unserer Beziehung zu Ende war. Schön war jedoch zu merken, dass ich mich davon schneller erholt habe - der Schmerz hielt weniger lang in dieser intensität an als dies bei der Trennung noch der Fall war.
Ich glaube diese Ohnmacht oder Erkenntnis, unseren Gefühlen ausgeliefert zu sein ist bei einer Trennung sehr schwer - hier hilft wirklich nur Zeit und all das Gute, dass man für sich selber tun kann...

07.06.2015 12:57 • #10


S
Hey Sam,

wow, ich bin gerade sprachlos. Frage mich wie du das durchgestanden hast nochmal so viel Zeit mit ihr zu verbringen, obwohl sie dich wegen eines anderen Mannes verlassen hat. In meinem Kopf kreisen jetzt viele Fragen:
War das eine bewusste Entscheidung?
War sie zum Zeitpunkt eures Auszuges aus eurer gemeinsamen Wohnung noch mit diesem Mann zusammen?
Hattest du dir erhofft, dass ihr euch durch die gemeinsam verbrachte Zeit wieder näher kommt?

Ich frage deshalb, weil mir demnächst der Wohnungsbesichtigungstermin mit unserer Hausverwaltung bevorsteht. Den werden wir wohl zusammen machen müssen - und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das packen soll. Ich weiß nicht, wie ich ihm gegenübertreten soll. Mein größtes Problem dabei, ist die andere Frau. Die schwebt für mich wie so ein Gewitterwolke über allem. Normalerweise fragt man einen Menschen, wenn man ihn trifft: Wie geht's dir? Diese Frage zu stellen macht mir eine Riesenangst, weil ich die Antwort befürchte: Ja, ich bin mit ihr zusammen und ja, ich bin glücklich. Wenn ich mir diese Situation vorstelle, habe ich das Gefühl, dass ich das nicht ertragen und vor allem nicht souverän damit umgehen könnte. Zu wissen, der andere Mensch den man noch so sehr liebt und so sehr vermisst, teilt all die Erfahrungen mit einer anderen Person, während man selbst noch trauert und sich unglaublich einsam fühlt.
Aber über was unterhält man sich mit einem Menschen, der einem noch bis vor Kurzem noch so nahe stand, wenn man nicht mal die simple Frage Wie geht's dir? stellen kann?

Wie seid ihr damit umgegangen? Konntet ihr wirklich unbeschwert zusammen in der Wohnung stehen, die Fenster putzen und dabei Small Talk halten?

Du merkst, das interessiert mich wirklich brennend.
Frage mich, woher du die Kraft dazu genommen hast und wie du das verarbeiten konntest?

Hast du heute noch freundschaftlichen Kontakt zu deiner Ex oder habt ihr euch völlig aus den Augen verloren?

Über eine weitere Antwort von dir würde ich mich echt sehr freuen!

07.06.2015 14:08 • #11


S
Hallo Jane
Da wir beide im Mietvertrag erwähnt waren, war mir klar, dass ich bei der Räumung und Reinigung der Wohnung mithelfen würde. Natürlich habe ich gehofft, dass sie bemerkt, wieviel Mühe ich mir dabei gebe und wie sehr ich die Zeit mit ihr genoss. Wir haben zwischen dem putzen viel über vergangenes geredet und waren dabei sehr offen zueinander - ich genoss jede Sekunde und war verliebt wie am ersten Tag.
Sie war zu dieser Zeit bereits fest mit diesem Mann zusammen, mied es aber davon zu erzählen. Ich glaube sie wusste genau, wie sehr mich das treffen würde und dass ich damit nicht hätte umgehen können - ich wusste das auch und deshalb blieb dieses Thema bei aller Offenheit weitestgehend unangesprochen.
Ich glaube man spürt, wieviel Information in einem solchen Fall gut für einem ist und du hast die Möglichkeit dies bis zu einem gewissen Punkt zu kontrollieren und zu steuern - hier entscheidest du.
Ich kann gut nachempfinden, was in dir vorgehen muss. Diese Angst davor zu erfahren, wie gut es dem anderen gehen könnte. Aber wenn dein Partner etwas Feingefühl besitzt und ihm klar ist, wie sehr du unter der Trennung leidest, dann wird er dir nichts davon erzählen und falls doch, gib ihm klar zu verstehen, dass du davon nichts hören willst.
Wie lange werdet ihr euch an diesem anstehendem Termin sehen?
Liebe Grüsse

07.06.2015 15:07 • #12


S
Hey Sam,

Respekt! Das war wirklich sehr tapfer von dir und auch sehr anständig!

Warst du dir denn bereits vor der Trennung darüber bewusst, dass in eurer Beziehung etwas nicht stimmt?
Habt ihr darüber gesprochen? Es gibt ja den bekannten Satz: In eine gesunde Beziehung kann sich kein Dritter drängen ... oder so. ich glaube schon, dass da was dran ist.

Bei mir fanden solche Gespräche - wie ich oben schon geschrieben hab - leider nicht statt. Er hat nie etwas gesagt oder angedeutet. Selbst wenn ich über die Zukunft gesprochen habe, kam nichts. Sommerurlaub, berufliche Dinge, Heirat. Das habe ich noch gar nicht erwähnt: Wir wollten rund um Ostern standesamtlich heiraten. 1 Woche vorher ist er gegangen. 3 Wochen vorher hat er die andere geküsst.

Entsprechend geschockt und verletzt war ich am Anfang. Dachte, ich befinde mich in einem bösen Traum, aus dem ich nicht mehr aufwache. Durch all dieses nichts sagen - das ich definitiv als Hintergehen und auch eine Art zu Lügen empfinde - trage ich auch ganz viel Wut in mir. Ich hatte Zukunftspläne, denen er nie widersprochen hat (wir waren ja gemeinsam auf dem Standesamt) und dann ist er einfach ohne jede Vorwarnung von jetzt auf gleich gegangen und hat mich mit allem zurückgelassen. Von seiner Kleidung hat er nur das Nötigste mitgenommen. Ich hatte ihn darum gebeten, seine privaten Sachen aus unseren Schränken zu holen. Das ist leider nicht passiert, obwohl er mal hier in der Wohnung war, während ich auf der Arbeit war. Er hätte also genügend Zeit gehabt, die Sachen in Ruhe einzupacken. Letztendlich habe ich die Kleidung in Kartons gepackt, sonst wäre sie noch bis letzte Woche im gemeinsamen Schrank gehangen. Auch die Zahnbürste steckte noch 4 Wochen im Zahnputzbecher, seine Hausschuhe lagen im Wohnzimmer,... Auch all das habe ich in eine Kiste gepackt. Ein Teil seiner Post kommt bis heute noch hierher. Das sind Dinge, die kann ich einfach nicht verstehen. Und das macht es mir auch schwer, ihm völlig ohne Vorwürfe begegnen zu können. Ich denke immer, dass er sich doch schäbig fühlen muss, wenn er längst mit einer neuen Frau zusammen ist und bei der alten hängt noch die Kleidung im Schrank...

Denke nicht, dass ich so vernünftig, großzügig und entgegenkommend sein kann, wie du es warst. Ich bewundere das sehr! Und hoffe, dass ich auch an diesen Punkt komme, an dem ich die Geschichte mit weniger Bitterkeit und Schmerz betrachten kann.

Der Wohnungsbesichtigungstermin (Zeitpunkt, Dauer) steht noch nicht fest. Denke aber, dass er etwas früher kommen wird und wir im Anschluss auch noch einige Dinge klären werden (Aufteilung der Möbel,...).Wie lange das Ganze genau dauern wird, liegt an uns.
3 Wochen nach der Trennung hatten wir hier in der Wohnung einen Handwerkertemin, zu dem er auch gekommen ist. Die Handwerker waren 15 Minuten da, er 4 Stunden. Das hatte damals natürlich große Hoffnungen in mir geweckt, dass er sich doch noch nicht von mir gelöst hat. Am Wochenende darauf hat er dann allerdings die Andere getroffen. Was mir wirklich den letzten Stoß gegeben hat. Dieses Mal werde ich schauen, dass ich das Zusammentreffen eher kurz und sachlich halte. So sehr möchte ich mir nicht nochmal weh tun lassen.

Jetzt hab ich mir wirklich ein bisschen meinen Frust und meine Wut von der Seele geschrieben. Ich hoffe, du kannst damit umgehen und fühlst dich nicht als Seelenmülleimer.
Tut aber wirklich gut, das nicht nur Freunden zu erzählen, sondern in die Tasten zu hauen.

07.06.2015 16:02 • #13


R
Hallo Jane - Schaf (mir gefallen beide Namen sehr gut )

vergiss seine ganze Maskerade. Dass es ihm jetzt ach so toll geht und er mit seiner Neuen auf einer grünen Aue steht die nie verblüht. Im Augenblick denkt er das vielleicht tatsächlich, aber genauso benebelt wie Du vor den Trümmern eurer Beziehung stehst stolpert er besoffen in die nächste ohne irgendwas verarbeitet zu haben.
Ich bin durch ähnliches Durch wie Du, unsere Trennung ist bereits zwei Jahre her und mir gings anfangs genauso wie Dir jetzt.
Glaube mir, zehn Jahre wird auch er nicht einfach so ausblenden können obwohl es anfangs so aussah. Inzwischen hat sich meine ehemaligen Freundin zwei! mal von Ihrem neuen getrennt. Anfangseuphorie verflogen, sie ein Trauerkloss und mittlerweile denke ich dass es mir besser geht als Ihr. Ich will sie auch nicht mehr zurück. Es ist vorbei weil sie es kaputt gemacht hat und auf der Basis alles Vertrauen weg ist.

Zu Deiner Nachfolgerin kann ich Dir nur folgendes raten : Vergleiche Dich nicht mit Ihr, konzentriere Dich auf Dich und niemand anders! Mache Dir klar, daß Dein Ex derjenige ist, der Euch Drei in diese Situation gebracht hat und daher er für alles verantwortlich ist. Du hast keine Wahl gehabt. Bei mir kam dann so oft Wut auf meine Ex auf oder ich habe mich gefragt warum handelt sie so und habe dann meine eigenen Fehler gesehen. Anstelle von Eifersuchts/Minderwertigkeits oder Sonstwasgefühlen dachte ich am Ende nur, der Typ hat einfach nur eine Chance schamlos ausgenutzt, die er sonst nie im Leben gehabt hatte ':mrgreen:' .

Das ist es auch was mich bei so einem warmen Wechsel so ärgert. Bei allen Beteiligten ist durch die dritte Person so sehr der Blick verstellt, dass keiner die Situation so richtig versteht. Es ist keine ehrliche Trennung weil sie aus dem Affekt heraus passiert und aus dem gleichen Grund auch keine neue Beziehung weil die alte noch alles dominiert.

07.06.2015 16:32 • #14


S
Hallo Rokko,

danke für deine aufmunternden Worte! Trifft es ziemlich genau, wie ich mich fühle. Klar vergleicht man sich mit der Neuen und stellt sich immer wieder die Frage, was an ihr so viel besser und liebenswerter ist als an einem selbst. Vermutlich ist das - genau wie die Wut - in der Situation ganz normal.

Eigentlich sind nicht 3 Personen im Spiel, sondern 4. Die Frau, mit der mein Ex nun vermutlich zusammen ist, kommt selbst aus einer langjährigen Beziehung, so viel ich weiß 8 Jahre. Sie hat ihren Partner erst Ende November/Anfang Dezember im vergangenen Jahr geheiratet - und somit auch ihre Ehe zerstört. (Ich weiß von meinem Ex, dass sie sich von ihrem Mann bereits getrennt hatte, bevor er mich verlassen hat.)

Auch wenn es sehr, sehr weh tut, nach so langer Zeit so schnell wegen einer Anderen weggeworfen zu werden, ist es doch vor allem ein großer Vertrauensmissbrauch.
Ich habe meinen Ex wirklich bedingungslos geliebt und hatte volles Vertrauen in ihn und unsere gemeinsame Zukunft. Nun habe ich natürlich das Gefühl, dass es für mich was ganz Großes und Festes war, für ihn scheinbar nicht. Und natürlich stelle ich mir oft die Frage, wie viel ich und diese langjährige Beziehung ihm wert waren, wenn er mich einfach so schnell austauschen und gegen eine andere ersetzen kann. Das ist hart! Hilft mir aber hoffentlich auf lange Sicht auch dabei, die Sache abzuschließen und wirklich nach Vorne zu blicken.

07.06.2015 17:08 • #15


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