Liebe A100, das tut mir sehr leid, dass Du Dich schon so lange so quälst und alles anhaltend seit der Trennung so hoffnungslos erlebst... Ich wünsche Dir, dass Du Dir professionelle Unterstützung holen kannst. Das ist wirklich ganz wichtig. Vielleicht hast Du es auch schon getan? Dann gib dem ganzen Zeit. Es braucht Zeit, bei dem Thema, das Du beschreibst.
Du übertreibst nicht. Du erlebst Dich abhängig von ihm und das ist eben keine Kleinigkeit... Außerdem hast Du Dir das alles nicht ausgesucht. Die Gründe für all das liegen viel tiefer und es geht darum, dass Du Dich beginnst, mit Dir selbst auseinander zu setzen. Du bist im Moment sehr depressiv und allein das ist ein Zustand, der sehr schwer aushaltbar ist und jeden Tag viel Kraft benötigt. Ich bitte Dich wirklich, kümmer Dich um eine Therapie, mit deren Hilfe Du Dich in Deinem Tempo peu a peu neu aufrichten und neu wahrnehmen lernst. Du bist noch jung. Es geht um Schritte in Deinem Leben, die ganz unabhängig sind von irgendeinem Mann/von einem anderen Menschen. Es geht um Dein Leben. Um Deine Autonomie. Wo möchtest Du mal hin und wie möchtest Du mal leben - unabhängig von irgendeinem anderen Menschen?
Ähnlich jung war ich, als ich aus ähnlichem Grund damals auch so einen Thread aufgemacht hätte, hätte es da schon so ein Forum gegeben . In einer ganz ähnlichen Situation. In ähnlicher Situation habe ich begonnen mich mit mir und den Gründen, die mich in ein so tiefes Loch haben fallen lassen, nur weil eine Person mich verlassen hat, auseinander zu setzen. Keine Trennung der Welt rechtfertigt, dass man das Gefühl hat, der Boden unter den Füßen - der ganze Sinn und Lebensmut - wird mir entzogen, keine Trennung der Welt rechtfertigt, dass ich mich lebensunfähig erlebe.. Darum geht es. Für den Boden unter den Füßen muss wirklich Jeder lernen selbst Verantwortung zu übernehmen. Ich hatte damals auch genau dieses Gefühl und konnte genau das damals auch nicht. Ich konnte noch nicht mal alleine sein.
In der Folge habe ich erst einmal lernen müssen mir soviel Sicherheit in mir Selbst zu verschaffen, dass NIEMAND auf der ganzen Welt durch eine Trennung so einen Zustand in mir auslösen kann. Dafür war ein wirklich netter, zugewandter Mensch, der mich wohltuend begleitet hat, sehr sehr wichtig. Ja und so etwas braucht Zeit. In der Realität gab es damals für mich nicht viele solcher Menschen. Dann ist eben wichtig, in einer Therapie so eine Beziehungserfahrung zu machen. Das Forum ist sicher auch super hilfreich. Aber ich für mich denke nicht, dass es in so einer Situation, in der Du scheinbar derzeit steckst, alleine ausreicht.
Es gibt einen Weg. Und Du wirst ihn finden. In ein paar Jahren wirst Du in dieser schrecklichen Situation von heute sogar etwas Gutes sehen können. Ich weiß, gerade ist das absurd und nicht vorstellbar.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, liebe A100!