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Ex mit narzisstischen Zügen?

H
Hallo, auch ich muss leider meine Geschichte mal loswerden. Ich komme gerade aus einer dreijährigen Beziehung mit einem recht problematischen Mann. Ich (25) lernte ihn (33) vor 7 Jahren über gemeinsame Bekannte kennen. Jahre später kamen wir zusammen, die Kennenlernzeit war eine der schönsten Episoden meines Lebens, ich fühlte mich angenommen, geliebt und angekommen. Wir zogen dann auch sehr schnell zusammen in seine Wohnung. Was folgte waren drei Jahre voller Up's und Down's. Ich kann es noch immer nicht richtig verstehen. Er zeigte mir seine Liebe mit Frühstück am Bett, Komplimenten, Bewunderung und auch Unterstützung (z.B. Autoputzen, etc.).
Bei letzterem fängt das Problem schon an. Er begann mir irgendwann vorzuwerfen, ich würde ihm nicht die gleiche Liebe entgegenbringen (was nicht stimmt, selbst unsere Familien merkten, das ich immer darauf bedacht war, dass es ihm gut geht). Er wog diese Hilfsdienste finanziell auf. Wo wir gleich beim zweiten Knackpunkt wären - er war Langzeit-Arbeitsloser, versprach oft sich Arbeit zu suchen, schaffte es aber nie. Ich hatte oft Mitleid und wollte ihm helfen und ihn verstehen ...
Letztendlich zahlte ich unsere Lebenshaltung (von meinem damaligen Ausbildungsgehalt) und er fand das ok, da er mir ja bei gewissen Gelegenheiten Gefälligkeiten und Hilfe erwies. In manchen Momenten aber fand er sich selbst schrecklich und sagte mir, ich hätte jemand besseres verdient, er will sich nicht von mir aushalten lassen etc. Auf diese Einsicht folgten aber nur Ausreden (wegen Corona mache es keinen Sinn sich zu bewerben) aber nie Taten. Meine Familie fand es natürlich nicht toll, dass er mich (fast 10 Jahre jünger, aber nach Studium und Ausbildung recht gut verdienend) in finanzieller Hinsicht so ausnahm. Sie sprachen ihn ein, zwei Mal darauf an . bis er nur noch sehr ungern zu meiner Familie fuhr und ich meine Familie in Bezug auf ihn anlog, damit sich alle wieder besser verstehen (dumm - i know). Jedenfalls verbot mir mein Ex den Kontakt zu Freunden, Familie etc. nicht, schaffte es aber, mir ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn ich dort war und schaffte es, dass ich nicht mehr ehrlich über unsere Beziehung mit anderen sprechen konnte/durfte. (Zitat: Das ist illoyal) Allgemein redete er mir meine Leute schlecht, erfand Dinge, die andere über mich gesagt haben oder verkehrte sie so ins Negative, dass ich ihm kurzzeitig manchmal sogar glaubte, dass es auf der Welt nur ihn gibt, der es gut mit mir meint. Unsere Streits waren teils heftig, er war sehr eifersüchtig, weil er Minderwertigkeitsgefühle wegen seiner Arbeitslosigkeit hatte (die er aber nur allerseltenst zugab). Er kontrollierte meine Suchanfragen im Internet oder meinen Standort wenn ich auf Arbeit war. Jeder andere Mann - egal wer - war eine potentielle Gefahr. Dabei wusste er, dass ich niemals fremdgehen würde. Als ich immer unzufriedener während der letzten Monate wurde und auch finanziell nicht mehr permanent zurückstecken wollte, spitzte sich die Situation zu. Er wurde handgreiflich, trank viel und nachdem er mir im Rausch eine Ohrfeige verpasst hatte, trennte ich mich (allerdings erst 3 Wochen danach, da ich ihm zuerst nochmal verzeihen wollte und auch an seiner Familie recht hing). Außerdem war es ja zwischendrin auch immer sehr schön, er konnte auch so lieb sein
Jedenfalls habe ich mich bei der letzten Stichelei /Beleidigung (das kam oft vor: Dich mag keiner/ Du bist unzuverlässig/ Du brauchst eine Therapie/ Du bist zu dumm für . / Deine Familie ist xy) kurzentschlossen getrennt.
Seine Familie hat er so beeinflusst, dass er jetzt bemitleidet wird und das Opfer spielt. Ich wäre ja nur auf Geld aus, habe ihn ausgenutzt etc.
Könnte es sein, dass ich es mit einem Narzissten zu tun hatte?

Lg danke für eure Meinung dazu!

23.08.2021 13:42 • #1


VictoriaSiempre
Zitat von Helfersyndrom:
Könnte es sein, dass ich es mit einem Narzissten zu tun hatte?

Wozu brauchst Du eine Diagnose, die hier im Forum seriös sowieso niemand stellen kann? Reicht es nicht, dass er ein egoistisches, schmarotzendes, arbeitsscheues @rschloch ist und zu Gewalttätigkeit neigt?

Herzlichen Glückwunsch, dass Du den Absprung geschafft hast, bleib dabei!

23.08.2021 15:12 • x 16 #2


A


Ex mit narzisstischen Zügen?

x 3


Luto
Zitat von Helfersyndrom:
Wir zogen dann auch sehr schnell zusammen in seine Wohnung.

wer bezahlte die vorher und danach?
habt Ihr nie über Geld geredet?

Zitat von Helfersyndrom:
Letztendlich zahlte ich unsere Lebenshaltung (von meinem damaligen Ausbildungsgehalt) und er fand das ok,

und Du fandest das auch Ok?

Er war faul und schmarotzte, ok, das kann man im Zweifelsfall noch mitmachen, aber dann wurde er negativ, eifersüchtig, aggressiv, und fing auch an zu trinken ... Hast Du ihn da ernsthaft noch geliebt, und warum?

23.08.2021 15:34 • #3


H
@Luto: Die Wohnung haben wir geteilt. Was ich gemeint habe, Lebensmittel, Freizeit, Tanken, Geschenke etc. habe alles ich bezahlt.

Geliebt hab ich ihn schon, bis zum Schluss. Aber die Vernunft war stärker. Er hatte eine Art, dass man ihm schwer böse sein konnte und eher ich mir Schuld gegeben hab, wenn was war. Kann es gar nicht beschreiben. Er verhielt sich unfair, danach weinte er und ich hab ihm verziehen, weil er mir leid tat und ich seine liebevolle Seite ja auch kannte ...

23.08.2021 16:50 • #4


I
Schrecklich wie ähnlich viele Geschichten hier sind. Auch ohne offizielle Diagnose darfst du mindestens von einem ziemlich gestörten Verhalten und einem kaputten Ego ausgehen.

Natürlich bist du Schuld. Nur du allein. In seiner verzerrten Wahrnehmung. Schau dich nur mal hier im Forum um. Alles sehr ähnlich.

DU bist nicht Schuld! Und wenn, dann maximal zu 50%.

Versuche recht bald in die Heilung zu kommen. Kein leichter Weg bis dahin. Habe Geduld mit dir und suche dir Hilfe im Außen - zum Beispiel YouTube und mindestens eine sehr gute Freundin.

Ich drücke dich!

23.08.2021 17:24 • x 2 #5


Gorch_Fock
Ganz schön krank. Bitte setz Dich mit toxischen Verhalten auseinander.

23.08.2021 17:33 • x 2 #6


H
Hallo, ich habe in letzter Zeit viel über die Beziehung nachgedacht und denke, es wäre unfair jemanden als Laie als Narzisst zu betiteln. Fakt bleibt, dass er sich nicht korrelt verhalten hat, die angedeutete Ohrfeige (auch wenn sie nur leicht war) hat mir die Augen geöffnet, dass das nicht die Art Beziehung ist, die ich führen will. Ich habe mit dem Verarbeiten begonnen (natürlich laaaaange noch nicht fertig). Mein Ex hat in der ersten Zeit nach der Trennung oft angerufen und mich angefleht, zurückzukehren. Ich bin darauf nicht eingegangen. Dann hatten wir einige Wochen Funkstille. Letzte Woche rief er an, zunächst wegen belangloser Sachen (er hat noch Dinge von mir in seiner Ehng gefunden). Dann rief er nochmal an und erklärte mir, dass er mich vermissen würde und er viel nachgedacht habe; er könne seine Fehler jetzt sehen und ich könne jederzeit zu ihm zurück, er wolle einen Neuanfang. Er habe Bewerbungen geschrieben und hatte jetzt auch ein Vorstellungsgespräch. Er sagte er wolle ein Guter sein und sich mit mir ein Leben aufbauen. Sein Selbstbewusstsein habe unter seiner Arbeitslosigkeit gelitten und er habe oft Angst gehabt, ich würde ihn wegen eines Mannes verlassen, der beruflich erfolgreicher ist. Er sei deswegen auch eifersüchtig gewesen und auch das Trinken hing mit seiner Situation zusammen, dass er unzufrieden mit sich selber war. Lange Rede kurzer Sinn: Er will mich zurück, er will jetzt auch arbeiten, weil er gemerkt hat, dass er selber darunter gelitten hat. Puuuuh, weiß nicht was ich davon halten soll, denn er hatte 3 Jahre Zeit etwas zu ändern.
Nun ja, er sagte auch, er hsbe nie gedacht dass ich wegen des Arbeits-Themas gehen könnte, denn ansonsten hätten wir uns ja immer gut verstanden (das stimmt auch, Humor war derselbe und auch sonst waren viele Dinge schön).
Er meinte beim Auflegen : Bitte denk nocheinmal über alles nach!

Und nun sitze ich da und grüble. Ich liebe ihn schon noch, aber ich bezweifle, dass sich jemand so schnell ändern kann. Oder? Weiteres Problem: Meine Familie, Freunde, Kollegen - ALLE - haben mitbekommen, wie mies er sich verhalten hat. Einen Neuanfang würde mein Umfeld nicht akzeptieren. Und wenn es dann nochmal schiefgeht stehe ich ganz alleine da.

Wie ist die Situation einzuschätzen? Bin dankbar für jede objektive Einschätzung, denn ich habe meine Fähigkeit klar zu sehen wohl eingebüßt!

05.09.2021 11:43 • #7


H
Ach ja, seine Familie hasst mich nun vermutlich auch, weil sie mitbekommen haben, dass er sehr gelitten hat unter der Trennung, viel geweint hat, etc.

05.09.2021 11:47 • #8


D
Liebe Helfersyndrom,

da gibt es nichts schön zu reden, bei deinen Erzählungen stellt es einem die Warnlampen nur so auf. (Übrigens har jeder Mensch auch gute Seiten und gute Eigenschaften an sich, selbst ein Krimineller im Gefängnis, und trotzdem ist er kriminell, verurteilt und eingesperrt. Seine positiven Seiten also nicht überbewerten)

So einen Mann tut sich keine normal-gesunde Frau freiwillig an. Nimm deine Beine in die Hand und geh. Brich den Kontakt auf allen Kanälen ab. Und höre bitte auf unrealistisch zu hoffen.

Ja, deine Fähigkeiten, deine gesunde Wahrnehmung ist / sind gerade sehr vernebelt. Daher die klare Antwort. N E I N. So einen Typen lässt man nicht freiwillig in sein Leben. Das ist Murks und Drama gleichzeitig.

Ich hoffe, meine klaren, sehr deutlichen Worte helfen dir weiter.

05.09.2021 20:34 • x 2 #9


H
@DieDirekte Hallooo Du hast mir mit deinen Worten damals schon sehr weitergeholfen, hatte eine zeitlang eine sehr gute und stabile Phase. Leider komme ich trotzdem einfach nicht über diese Beziehung hinweg und ich schwanke immer wieder, .... ich liebe ihn noch immer und vermisse ihn auch noch ... Ich überlege evtl. eine Therapie anzufangen, da es sich ja glaube ich gegenseitig bedingt, wenn man an einen Narzissten gerät. Ich habe jetzt viel über das Thema gelesen und denke mittlerweile, das ich an dieser toxischen Beziehungsdynamik nicht ganz unschuldig bin bzw. etwas ausstrahle, das solche Männer anzieht. Leider traue ich meiner Wahrnehmung auch jetzt nach fast 5 Monaten noch nicht - und vor allem jetzt zu den Feiertagen wünsche ich mir diese Beziehung (obwohl ich es eigtl realistisch gesehen nicht wollen darf) wieder zurück. :/

26.12.2021 19:21 • x 1 #10


D
Liebes Helfersyndrom,

die Weihnachtsfeiertage sind für viele Menschen sehr emotional - und können daher auch stark triggern, also gar nicht so ungewöhnlich, dass sich dein altes Gefühl wieder etwas meldet, wieder etwas aufwacht.

Es gilt bitte weiterhin Kontaktsperre. Keine Bilder oder alte Erinnerungen ansehen, das kann zu sehr aufwühlen.
Sich lieber etwas ablenken, mit etwas, was gut tut und Freude macht. In die Ruhe und Entspannung kommen. Den Kopf frei bekommen.

Ansonsten ist es doch schon ein großer echter Schritt von dir, dass du viel gelesen und dich informiert hast. Dass du dich selbst hinterfragst, versuchst deine eigenen Anteile selbst zu sehen / zu erkennen. Das ist klasse!

Bitte weiter so! Schritt für Schritt! Auf YouTube gibt es viel kostenlosen Input zu diesem Thema.

Oder du informierst dich wegen einer Therapie. Damit immer mehr gesunde Anteile / Bausteine in dein Leben kommen, auf die du dich gesund, normal und entspannt verlassen kannst.

Ich wünsche wir wirklich alles Liebe und Gute für das neue Jahr. Und gute Fort-Schritte (im wahrsten Sinn des Wortes!) für 2022!

26.12.2021 20:43 • #11


H
Danke für deine lieben Worte!
Ich hoffe auch, dass das neue Jahr besser wird, zeitgleich hast du Recht - diese Zeit grad macht irgendwie auch sentimental.
Die Kontaktsperre haben wir beide nicht durchgehalten, er hat sich öfter noch bei mir gemeldet und wollte/will mich zurück und ich vermisse ihn und hab ihm auch noch geschrieben, frohe Weihnachten gewünscht etc. Ich hänge noch immer zu sehr nach und denke eigtl jeden Tag an ihn und an die schönen Zeiten die wir hatten. Ich bemühe mich halt dann immer, mir das negative vor Augen zu halten. Aber was mir einfach nicht gelingt (und ich hab mich bemüht wütend auf ihn zu sein, für den Kummer den er mir beschert hat) ... ich kann ihn nicht als bösen Menschen sehen, weil er das trotz seiner Art nicht war/ist. Ich muss aufpassen, dass ich eine Therapie nicht mit dem Ziel beginne, ein Fundament für einen möglichen Neustart schaffen zu wollen. Denn eigentlich muss ja nicht nur ich mich ändern, sondern er auch - und er erkennt das bei sich aber ja nicht, bei ihm bin ich die komplizierte/emotionale und anstrengende ‍️ naja ... schade wenn 2 sich lieben und anziehen, aber miteinander nicht funktionieren können. Seine Situation hat sich übrigens geändert, er arbeitet jetzt, studiert nebenbei und wirkt (schreibt) als wäre er zufrieden mit seinem Leben. Als hätte er alles geändert, was uns 3 J. lang belastet hat

26.12.2021 22:40 • #12


L
Zitat von Helfersyndrom:
Ich hänge noch immer zu sehr nach und denke eigtl jeden Tag an ihn und an die schönen Zeiten die wir hatten. Ich bemühe mich halt dann immer, mir das negative vor Augen zu halten. Aber was mir einfach nicht gelingt (und ich hab mich bemüht wütend auf ihn zu sein, für den Kummer den er mir beschert hat) ... ich kann ihn nicht als bösen Menschen sehen, weil er das trotz seiner Art nicht war/ist.

Ich bin da mittlerweile zwiegespalten, ob man sich immer wieder das Schlechte vor Augen halten muss. Ich hab mich damit regelmäßig retraumatisiert und kam aus der Nummer überhaupt nicht mehr raus.

27.12.2021 13:18 • x 2 #13


L
Zitat von Helfersyndrom:
Ich überlege evtl. eine Therapie anzufangen, da es sich ja glaube ich gegenseitig bedingt, wenn man an einen Narzissten gerät. Ich habe jetzt viel über das Thema gelesen und denke mittlerweile, das ich an dieser toxischen Beziehungsdynamik nicht ganz unschuldig bin bzw. etwas ausstrahle, das solche Männer anzieht. Leider traue ich meiner Wahrnehmung auch jetzt nach fast 5 Monaten noch nicht - und vor allem jetzt zu den Feiertagen wünsche ich mir diese Beziehung (obwohl ich es eigtl realistisch gesehen nicht wollen darf) wieder zurück. :/

Allein der Grund, dass du deiner Wahrnehmung nicht traust, sollte Anlass geben Hilfe in Anspruch zu nehmen. An einen Narzissten geraten kann jeder, aber das nicht loskommen ist schon...besonders.

Ich mache seit einem Jahr eine Therapie, das erste Mal ernsthaft in meinem Leben. Mit 47 . Ich habe viele Jahre damit verbracht, Menschen die mir nicht gut tun, hinterherzulaufen. Habe versucht aus ihnen herauszulieben, was es eigentlich nicht gibt.
Vielleicht ist jemand, der nicht loslassen kann nicht per se toxisch. Aber die Beziehungsdynamik wird es. Ich habe in der Beziehung (und wenn ich ehrlich bin, war das nicht die einzige toxische) Verhaltensweisen an mir beobachtet, die mir im Nachhinein echt Angst gemacht haben.

27.12.2021 13:30 • x 3 #14


H
@LittleOwl Was bei mir definitiv zu der toxischen Dynamik beigetragen hat, war mein Mitleid mit ihm haben und meun unterordnen/ nicht meine Meinung sagen und auch meine Verlustängste und mein übersensibles Rumgeheule, wenn er nen blöden Spruch brachte oder so. Was mich leider ganz kirre macht im Moment, ist, das Gefühl meinen Seelenverwandten verloren zu haben und die Erkenntnis, das eine Beziehung, die eigtl toll hätte sein können, von uns beiden gegen die Wand gefahren wurde. Ich hab das Gefühl, als hätte man mir einen Teil meines Ichs geraubt, als wäre ich unvollständig. Gestern bin uch absichtlich einen Umweg gefahren, nur um an seinem Haus vorbeizukommen ... vollkommen irre

27.12.2021 13:56 • x 1 #15


A


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