Ex mit ADHS fremd gegangen, wirklich Ende für immer?

Zitat von Nekolein:

Ich finde es sehr schön mal die Sicht eines Betroffenen zu hören. Ich wollte auch nie das ADHS als Sündenbock nutzen, aber das es ...

Bei ihm sollte definitiv auf die Co-Begleitstörungen geschaut werden, denn normal ist es mEn nicht dass es immer schlimmer wird.

Ich war lange in Verhaltenstherapie werde wohl wieder eine machen, weil ich es brauche, weil es mir gut tut, weil auch meine Kinder davon profitieren.

Mein Partner und ich sind schwer verpeilt. Vergessen Termine, verschludern Schlüssel, Geldbeutel, Unterlagen, haben Schwierigkeiten mit Geld der Haushaltsführung (wir räumen zwar regelmäßig auf, schaffen es aber nicht Ordung zu halten). Neigen zur Impulsivität.
Uns sind sehr viele Dinge nicht so wichtig wie anderen.

Hilfreich ist eine feste Struktur inkl Arbeit, frühem Aufstehen und Haushaltsplan. Ebenfalls viel Verständnis wenn wir zB an freien Tagen bis Nachmittags in Schlafsachen rumrennen. Mein Partner ist wesentlich nervöser als ich es bin, dafür bin ich die Trantüte.

Auch wenn es jetzt zu Fingerzeigen kommen könnte - wir haben dieselbe private Hausärztin und sind Canna..bispatienten.
Als chronische Schmerzpatienten kamen wie zu ihr und nach sehr langer Aufklärung über dieses Medikament verschrieb sie uns individuell zugeschnittenes Canna..bis, welches nicht nur gegen die Schmerzen hilft, sondern dafür sorgt dass wir den Alltag besser meistern können.

Zitat von Alittlebitsad:

Bei ihm sollte definitiv auf die Co-Begleitstörungen geschaut werden, denn normal ist es mEn nicht dass es immer schlimmer wird. Ich war lange in Verhaltenstherapie werde wohl wieder eine machen, weil ich es brauche, weil es mir gut tut, weil auch meine Kinder davon profitieren. Mein Partner und ich sind schwer ...

Leider hat er diese Einsicht noch nicht eine Therapie zu machen oder gar Medikamente (in welcher Form auch immer) zu nehmen. Er sagt sogar selber, dass er keine Lust hat sich damit zu beschäftigen, weil ihm das zu viel Arbeit ist.... Er hat noch nichtmal gegoogelt was ADHS eigentlich wirklich bedeutet beschuldigt andere nur, dass sie es nciht verstehen würden. Wie auch, wenn er es selber nicht mal weiß?!

Die Beschreibung kommt mir irgendwie sehr bekannt vor, aber vieles davon stört mich halt echt gar nicht, irgendwie finde ich es süß spannend. Manchmal denke ich sogar selber dass ich viele der Symptome selber zeige ^^

Ich finde es sehr beeindruckend, dass ihr euch dennoch so einen stabilen, routinierten Alltag aufgebaut habt es zu funktionieren scheint. Könntest du dir vorstellen ein Leben ohne diese Struktur zu führen? Er sagte mir so ein paar Tagen erst, dass er sich dieses Chaos wünscht, aber das kann ich beim besten Willen irgendwie nicht glauben, das muss doch ungemein kräftzährend sein einen wahnsinnig machen immer kurz vorm Abgrund zu stehen oder ist das tatsächlich für ADHSler normal und ich kann das deswegen nur nicht nachvollziehen? (zur Ergänzung er ist 26 hat die Diagnose erst seit einer Woche, aber der Verdacht war schon sehr lange im Raum)

Zitat von Nekolein:

Leider hat er diese Einsicht noch nicht eine Therapie zu machen oder gar Medikamente (in welcher Form auch immer) zu nehmen. Er sagt sogar selber, ...

Er ist natürlich noch recht jung und dem Alter ist man selten reflektiert.
Außerdem ruht er sich ja gut und erfolgreich auf Kosten anderer aus, daher hat er noch keinen Grund was zu verändern.
Beeindruckend ist unser Alltag ganz sicher nicht
Diese Routine beizubehalten ist wirklich harte Arbeit es kostet viel Kraft Überwindung. Hätte ich meine Kinder nicht würden sich bei mir garantiert Pizzaschachteln tummeln ich würde nicht aufräumen, sondern regelmäßig entmüllen müssen

Im Chaos zu leben ist tatsächlich der einfachere Weg.
Ich kann da zwar nicht für alle sprechen, aber mich persönlich stört Chaos nicht. Maximal nervt es mich wenn ich unter Zeitdruck wieder irgendwas dringend brauche, was ich an den unmöglichsten Stellen verschlampt habe.

Zitat von Alittlebitsad:

Er ist natürlich noch recht jung und dem Alter ist man selten reflektiert. Außerdem ruht er sich ja gut und erfolgreich auf Kosten anderer aus, daher hat er noch keinen Grund was zu verändern. Beeindruckend ist unser Alltag ganz sicher nicht Diese Routine beizubehalten ist wirklich harte Arbeit es kostet ...

Ja, das ich denke auch dass dieses suchtfördernde Umfeld ein Problem ist, das habe ich schon angesprochen. Er erkennt es natürlich nicht, wobei er mal sagte Ich kann ja sowieso nicht arm werde, ich habe ja ne Familie was ich unglaublich egozentrisch finde, aber gut andere Geschichte. Und seine Familie kann ihn nicht leiden sehen supportet ihn deswegen in seinem unangemessenen Verhalten.... Aber das ist wirklich nicht mein Problem, auch wenn es natürlich sehr in seine Entwicklung/Eigenständigkeit immer mit rein gespielt hat.

Mit Chaos meine ich tatsächlich nicht Unordnung sondern eher diese Instabilität, also arbeitslos sein aber sich 3 Monate zu spät beim Amt melden, nie richtig nen Job haben, keine eigenen finanziellen Mittel, alle paar Wochen was neues anfangen es wieder abbrechen, Essstörung mit Fettleibigkeit was die Gesundheit beeinträchtigt, nie Urlaub machen können oder schöne Dinge planen wie z.B. ins Kino gehen, soziale Isolation (er hat nur 1 Freund bedient sich sonst am Freundeskreis seiner Partnerin), jetzt neuerdings noch eine Medien/Computersucht, emotionale Achterbahn (er hat sich auch schon geritzt etc) usw.
Das klingt halt nicht wirklich wünschenswert. Ich schätze jetzt einfach mal dreist, dass auch ADHSler irgendwie Träume Wünsche haben im Leben oder?

Liebe Nekolein,

ersetze ADHS in dem Titel deines Threads mal mit Durchfall, Blindarmentzündung, Herpes oder oder oder. Fällt dir dann was auf?

Mein Eindruck ist, dass du über ein Störungsbild von ihm versuchst eure Zeit und auch dich zu validieren. Dich musst du gar nicht validieren, wenn du meinst mit dir im Reinen zu sein. Auch wenn das jetzt hart klingt und verstehe mich bitte richtig: Attraktivität auf allen Lebensebenen konnte er nicht vorweisen. Was hat er dir gegeben, dass du DAS ausgeblendet hast? Und warum hast du DAS ausgeblendet? Du liest dich wirklich lieb und aufopfernd und da werde ich stutzig.

Ich gehe davon aus, dass du dich parallel viel mit ADHS im Erwachsenenalter beschäftigst. Hast du schon rausgefunden, dass ca. 80% der Betroffenen eine Komorbidität im Cluster B haben?

Du kannst ihn nicht heilen und ich wünsche dir zutiefst, dass du nicht auf einen Neuanfang hoffst - so lese ich zumindest deinen Titel.

Zitat von Itsmehere:

Liebe Nekolein, ersetze ADHS in dem Titel deines Threads mal mit Durchfall, Blindarmentzündung, Herpes oder oder oder. Fällt dir dann was auf? Mein Eindruck ist, dass du über ein Störungsbild von ihm versuchst eure Zeit und auch dich zu validieren. Dich musst du gar nicht validieren, wenn du meinst mit dir im ...

Witzigerweise ja, auch wenn es wahrscheinlich nicht das ist worauf du hinaus möchtest. Ich fühle es nämlich so das Menschen sich verändern, wenn sie leiden. Auch wenn du wahrscheinlich eher darauf hinaus möchtest, dass die Störung sein Verhalten nicht entschuldigen sollte.

Naja ich habe es ausgeblendet, da es sich erst in letzter Zeit so deutlich gezeigt hat vorher alles ganz gut war eigentlich. Wir haben eine schöne Beziehung geführt, natürlich mit ein paar Auf Abs aber die gibt es ja immer. Es hat sich nun eben durch Corona, seine dadurch kommende Depression verschlechtert auch nicht mehr wirklich ins Gute gewandelt. Und ich denke eben, dass meine Reise bei ihm so eine Hilflosigkeit etc ausgelöst hat, dass es so kam wie es eben kam.....

Ich war eigentlich immer guter Hoffnung, dass es wieder wird, weil ich ihn einfach liebte, seine Wärme, Nähe, Intelligenz, Tiefsinnigkeit, Empathie.... aber all das erkenne ich momentan nicht mehr in ihm wieder. Und ich bin einfach so unglaublich verwundert, wie sich ein Mensch in 2-3 Monaten so extrem verändern kann.

Natürlich wünsche ich mir irgendwie wieder mit ihm zusammen zu kommen, aber eben mit dem Mann, der er vor 2 Jahre war ich weiß natürlich auch, dass das nicht geht. Aber niemand sagt dass Liebeskummer sonderlich logisch ist - leider.

Zitat von Nekolein:

Ich fühle es nämlich so das Menschen sich verändern, wenn sie leiden. Auch wenn du wahrscheinlich eher darauf hinaus möchtest, dass die Störung sein Verhalten nicht entschuldigen sollte.

Genau diese Antwort kommt von einem neurotypischem Menschen. So werden wir Normalos mit reflektiertem Hauweg bezeichnet. Neurotypisch habe ich durch meine Geschichte auch erst ins Ohr bekommen. Finde die Bezeichnung passend.

Natürlich verändern sich Menschen in Leidenssituationen, aber eben nicht alle. Die mit den Störungen (sorry für das Stigma) leiden nicht derart bewusst wie wir. Die laufen lieber weg und kreieren sich eine neue Lebenswelt. Das ist deren Problem und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das wissen. Sie können es aber nicht ändern, weil die Ich-Stärke fehlt. Die Kompensation sind dann Dro. jeglicher Art, Süchte jeglicher Art und die Abwertung anderer als Heilmittel.
Das ist bitter. Mit emotionalem Verstand überhaupt nicht begreifbar. Das kann niemand nachempfinden der so ist wie viele hier von uns.

Zitat von Nekolein:

Und ich bin einfach so unglaublich verwundert, wie sich ein Mensch in 2-3 Monaten so extrem verändern kann.

Verstehe ich. Frage ich mich auch. Frage dich mal, warum du es nicht verstehst. Frage dich mal, warum es wirklich weh tut. Geh bitte wirklich in dich und frage dich das.

Zitat von Nekolein:

Auch wenn ich mich frage von was er Urlaub braucht.

von seiner letzten Beziehung

Zitat von Nekolein:

Denn ich denke wirklich, dass er eine Therapie bzw Hilfe in welcher Form auch immer bräuchte um mit seiner Essstörung ins Reine zu kommen, mal Finanzen hinbekommt und einen halbwegs stabilen Stand im Leben wieder zu finden.

Das entscheidest aber nicht du. Er entscheidet für sich, ob gut oder schlecht, seine Brause

Zitat von Nekolein:

Er müsste jetzt halt auch mal lernen

Er muss gar nix.

Du müsstest lernen, zu akzeptieren, das Dich sein Leben null angeht.

Zitat von Itsmehere:

Genau diese Antwort kommt von einem neurotypischem Menschen. So werden wir Normalos mit reflektiertem Hauweg bezeichnet. Neurotypisch habe ich durch ...

Es ist Fakt, dass wir aufgrund diverser Hirnfehlschaltungen anders leiden die Gefahr besteht, dass wir bei Kummer völlig den Boden unter den Füßen verlieren und eher in Süchte abrutschen.
Aber wir leiden nicht weniger und kreieren uns nicht weniger eine neue Welt wie jeder Normale.
Wenn etwas vergeht entsteht halt immer neues.

Die Neigung zu Süchten liegt nicht primär an Störungen, sondern überwiegend am Umfeld.
Wächst ein gestört geborenes Kind in einer liebevollen, stabilen konsequenten Familie auf, ist die Gefahr gering dass es lernt in Substanzmissbrauch Heilung zu finden.
Und auch Warmwechsel ist eher dem Alter geschuldet als der Störung.

Ohne dass ich Deine Aussage grundsätzlich relativieren möchte - AD(H)S ist, was Lernfähigkeit Emphatie anbelangt, eher im Bereich von Aspergersyndrom oder Autismus (leichte Formen) anzusiedeln.

Wir brauchen zwar länger um mit dem Alltag, unserer Gefühlswelt und den Gefühlen anderer Menschen klar zu kommen, aber wir sind ganz sicher keine Energieparasiten wie Narzissten, Borderliner, Soziopathen etc.
Und im Vergleich zu diesen gestörten Menschen ist es uns nicht egal wenn wir andere Menschen schwer verletzen.

Zitat von Nekolein:

Ja, das ich denke auch dass dieses suchtfördernde Umfeld ein Problem ist, das habe ich schon angesprochen. Er erkennt es natürlich nicht, wobei er ...

Ganz sicher hat sein Umfeld maßgeblich an seiner Entwicklung beigetragen. Und solange er keine Eigenverantwortung übernehmen muss, wird er sich nicht weiter entwickeln.

Ah, Thema Instabilität
Die Jugend meines Partners war durch einen schweren familiären Schicksalsschlag innerhalb eines Augenblicks zerstört und er war gezwungen große Verantwortung zu übernehmen.
Als der größte Schmerz endete und sich alles irgendwie wieder normalisierte, baute er trotzdem Schaize, die ihn nah an den Abgrund brachte. Aber er fokussierte sich ausschließlich auf seine Wünsche bekam zum Glück die Kurve.
Und ich... Ich war ebenfalls gezwungen die Kurve kriegen. Ich war total instabil, schwer depressiv und auf dem Weg in Dro.gensüchte abzurutschen.
Ich habe mich dafür gehasst zu sein wer ich bin hatte das Gefühl meine Kinder wären ohne mich besser dran. Ausschließlich meinen Kiddies zuliebe entschloss ich mich zu einer langen, harten Therapie und arbeitete intensiv mit dem Jugendamt zusammen um eine bessere Mama zu werden.
-Sowohl meinem Freund und mir fällt Regelmäßigkeit nach wie vor schwer. Das spiegelt sich zB in unserem Essverhalten wieder. Wir essen unregelmäßig viel zu häufig ungesund. Während er allerdings normalgewichtig ist, bin ich dick. Das liegt zwar nicht ausschließlich am Essen oder mangelnder Bewegung (ich habe Lipödeme in den unteren Regionen), aber ungesunde Ernährung trägt einen nicht unerheblichen Teil dazu bei.
Und was regelmäßige Arbeit anbelangt - wir geben einfach gerne viel Geld aus. Und unsere gemeinsame Leidenschaft reisen kostet halt viel davon

Zitat von Nekolein:

Wie beurteilt ihr die Situation?

Hallo Nekrolein, ich zähle Mal auf: Binge Eating, ADHS, gewaltfreie Kommunikation...
Was hat das alles damit zu tun, dass er fremd gegangen ist?

Toxisch ist das m.E. noch nicht, eher trendy!

Ihr habt euch getrennt, belass es dabei und lenk dich ab, um darüber hinweg zu kommen,

viel Glück!

Zitat von Alittlebitsad:

Wir brauchen zwar länger um mit dem Alltag, unserer Gefühlswelt und den Gefühlen anderer Menschen klar zu kommen, aber wir sind ganz sicher keine Energieparasiten wie Narzissten, Borderliner, Soziopathen etc.
Und im Vergleich zu diesen gestörten Menschen ist es uns nicht egal wenn wir andere Menschen schwer verletzen.

Hey liebe Alittlebitsad,

danke für deine Worte. Wer ist "wir" in deiner Beschreibung? Ich kann dem nicht folgen. Bitte fühle dich mit meiner Nachfrage nicht angepiext und trete hier bitte nicht für alle AD(H)S auf und stecke vor allem nicht für sie ein.

Jedwedes Krankheitsbild hat und soll zurecht seinen Platz haben. Ich wollte die TE mit meiner Anmerkung lediglich anstupsen, dass sie ihre Hoffnung nicht auf der Rechtfertigung einer Störung aufbaut und sich selbst belügt. Nur das.