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Ex-Mann nach Affäre mit meiner bester Freundin zusammen

K
Liebe Alle!

Mittlerweile ist es bereits ein gutes Jahr her seitdem ich Bescheid weiß. Nichts habe ich geahnt, weil ich leider blind vertraut habe oder mit meinen drei Kindern (6, 9 und 12 Jahre) und Berufstätigkeit, Haushalt, usw. den Kopf mit anderen Dinge voll hatte oder vielleicht nie im Traum daran gedacht hätte, dass (mir) so etwas passieren kann.

Meine beste Freundin kenne ich schon seit dem Kindergarten. Ich weiß/wusste alles über sie und sie alles über mich. Wir kennen/kannten uns wirklich gut! Meine ganze Kindheit und Jugendzeit haben wir miteinander verbracht, sind zusammen feiern gewesen und haben in dieser Zeit auch unsere Partner und zukünftigen Väter unserer Kinder kennengelernt und so auch zu viert viel Zeit zusammen verbracht. Gemeinsame Urlaube, gegenseitige Trauzeugen auf unseren Hochzeiten und Taufpaten der Kinder. wir haben einfach alles zusammen gemacht und sind in sämtlichen Lebensabschnitten seit unserer Kindheit gemeinsam durchs Leben gegangen. Bei sämtlichen Anlässen war meine Freundin mit dabei, bei den Taufen und Geburtstagen meiner Kinder. Sie war einfach ein Teil meiner Familie. Sie ist so ziemlich bei jeder Erinnerung in meinem Leben irgendwie beteiligt, weil sie einfach immer da war.

Mein Ex-Mann und ich waren 17 Jahre lang ein Paar. Wir hatten natürlich richtig gute und schöne Zeiten und manchmal schwierige Phasen. Mit drei Kindern, Alltag und Arbeit gibt es oft Phasen, in denen wenig Zeit füreinander bleibt und der Alltag einkehrt. Immer wieder habe ich versucht, gemeinsame Paarzeiten zu finden. Leider sind sie in den letzten Jahren immer weniger geworden, da mein Mann mit seiner „Arbeit“ sehr eingedeckt war und ich ihm als „brave/naive“ Ehefrau natürlich stets den Rücken freigehalten habe. Er sollte sich ja beruflich nach seiner Beförderung verwirklichen können, weil ich wusste, wie wichtig ihm das war. Seit der Geburt des dritten Kindes ist mir aufgefallen, dass er sich immer mehr in die Arbeit stürzte, die Kinder ihm eigentlich mehr und mehr nervten und ohnehin nichts recht machen konnten, was ich auf seinen angeblichen Stress in der Arbeit zurückführte. Somit hatte ich im Nachhinein sogar oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn darauf anredete, weil er wieder einmal kein einziges Fußballspiel seines Sohnes in der ganzen Fußballsaison oder ein einziges Abendessen in der Woche mit seinen Kindern oder ein Dabeisein beim wichtigen Konzert der Tochter geschafft hatte. Eigentlich habe ich ihn sogar immer in Schutz genommen, wenn Freunde mich darauf anredeten, dass er keine Zeit für die Familie und Freunde (zumindest hatte er sie offensichtlich zumindest für eine ganz besondere Freundin) hatte. Hin und wieder habe ich ihn gebeten, auch Zeit mit den Kindern zu verbringen, weil sie ohnehin so schnell groß werden und dann Flügel bekommen. Er hat mir stets versichert, dass er die vielen Überstunden nicht für sich, sondern nur für unsere Familie macht, um uns ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Somit hatte ich wieder ein schlechtes Gewissen und einfach alles (Kinder, Haushalt, Freizeitbeschäftigungen der Kinder und Arbeit), wie immer, allein geregelt, um ihn den Rücken freizuhalten. Im Nachhinein betrachtet, hat er mich ziemlich allein mit den Kindern, Familienleben, usw. gelassen und ich hatte oft das Gefühl, nicht alles unter einen Hut zu bringen, allem gerecht zu werden. Er hat mir in dieser Zeit oft auch das Gefühl gegeben, dass ich einfach „härter arbeiten müsste“. Andere Männer müssen auch nicht an Geburtstagen der Kinder da sein, bei Fußballspielen teilnehmen, usw… Nur ich als Mutter schaffe das nicht allein! Das Problem ist nicht er, sondern ich! Ich mach das alles nur für euch! Also strenge dich einfach ein bisschen mehr an! Das habe ich getan! Ich habe mich sehr angestrengt, ihm zu gefallen, mich nie gehen zu lassen, habe „mich und den Haushalt in Schuss gehalten“ und immer geschaut, dass alles gut passt. Gereicht hat es leider nie! Immer war es zu unordentlich bei uns mit dem Kinderspielzeug, meine neue Frisur nicht in Ordnung, meine Kleidung zu einfärbig, zu bunt, oder was weiß ich…. Eigentlich konnte ich, im Nachhinein gesehen, nichts richtig machen. Im Oktober 2023 war es so weit. Mein Ex-Mann offenbarte mir, dass er für kurze Zeit eine Freundin hatte und diese sogar eine gute Bekannte, wie er sie so schön nannte, von mir gewesen ist. Es ist aber schon lange vorbei, nur er hatte mit dem schlechten Gewissen nicht mehr leben können. Ich solle doch bitte bleiben und nicht alles aufs Spiel setzen! Wir kriegen das schon hin!

Nach einer Woche Schockstarre ist mir erst das Ausmaß der ganzen Geschichte klar geworden. Mein Mann hatte mehr als 4 Jahre eine Affäre / Liebesbeziehung mit meiner besten Freundin. Begonnen hat es ein Jahr nach der Geburt unseres 3. Kindes, als ich gerade abgestillt hatte und meine Berufstätigkeit wieder aufgenommen hatte. Das war natürlich ein leichtes Spiel. Ich habe gerade wieder angefangen zu arbeiten nach dem dritten Kind, war übermüdet und bemüht, dass die Figur und alles wieder dort sitzt, wo es sitzen soll, ich Zeit für die Kinder finde, mich in der Arbeit aber wieder zurechtzufinde, usw. meine Freundin als kinderloser, sorgenfreier, durchtrainierter und ausgeschlafener anziehend Vamp neben mir. Mehr braucht man dazu nicht sagen… Vier Jahre lang haben sie sich heimlich getroffen, wöchentlich, oft auch mehrmals wöchentlich, nach genauen zeitlichen Absprachen, oft auch Gelegenheiten, wie die Geburtstagsfeiern unserer Kinder, Besuch bei der besten Freundin, also mir, mit Abstechern bei deren Ehemann, wurden genutzt, gemeinsame Urlaube mit den Kindern der beiden Familien, usw. Sie haben so viele Grenzen überschritten. Sie haben tagtäglich lange Nachrichten über mich, meine Kinder, unser Leben geschrieben über heimliche Kanäle (Mail-Adressen, „Fremdgeh-Apps“, usw). In vielen Nachrichten ist es um mich und meine „Unzulänglichkeiten“ gegangen und darüber, wie viel besser meine vermeintlich beste Freundin das alles machen würde. Natürlich war es einfach für sie, mit dem Insiderwissen von mir, unsere vertraulichen Gespräche unter Freundinnen, wo wir uns oft über den Alltag, unsere „Probleme“, Ängste und Wünsche ausgetauscht haben, gegen mich zu verwenden. Es wurde sehr viel im Vertrauen Erzähltes gegen mich verwendet, gelogen, gegen mich gearbeitet.“ Heute hat sie schon wieder gesagt, dass… Also bei mir wäre es nicht so, denn ich würde verstehen, wenn.“. Das hat schon ziemlich weg getan. Und ich wurde oft als schlechte Freundin und Ehefrau hingestellt. Aber wahrscheinlich war das auch die einzige Rechtfertigung für die beiden, das zu tun. Immerhin war ICH schuld an der Sache und sie hatten sich das ja quasi nicht ausgesucht! Ich war quasi das gemeinsame Feindbild, das einfach nichts richtig machen konnte!

Ich muss zugeben, dass ich nach dem Lesen dieser Nachrichten für einige Wochen in ein tiefes Loch gefallen bin, ein paar Tage fast nicht aufstehen konnte in der Früh. Dieser Vertrauensbruch, dieses jahrelange Ein- und Ausgehen in unseren vier Wänden, bei jeder Kinderparty dabei sein, auf jedem Familienfoto bei Festen, Ausflügen in der ersten Reihe neben mir stehen und mir ins Gesicht grinsen…, mir sämtliche Erinnerungen an die Kindheit unserer Kinder mit ihrer Anwesenheit verderben,… dass man so mit mir umgeht, mich so behandelt, dass man meint, ich sei so wenig wert als Frau, Mutter der Kinder und besten Freundin, dass man sich so was rausnimmt, hat mein Vertrauen in andere Menschen ziemlich erschüttert. Das hat schon etwas mit mir als Menschen gemacht… Er, der jeden Tag nach Hause kommt vom gestressten Arbeitstag und so tut als ob alles okay wäre, außer, dass er soooo viel Arbeit hat und Ruhe braucht. Und sie, die zwei Mal die Woche mit mir telefoniert, teilweise sogar, während sie sich gerade mit ihm trifft.

Ich habe dann all meine Kräfte gesammelt und mit mir einen ganz klaren Entschluss gefasst: ich lasse mir von den beiden nicht mein Leben zerstören. Ich entscheide, wie es weitergeht. Ich möchte nicht das sein, was andere aus mir machen, nur weil sie meinen, dass ihnen zusteht anderer Leben zu nehmen und darauf herumzutrampeln. Ich möchte nicht in zehn Jahren noch meine Geschichte erzählen und mich in der Opferrolle suhlen, die beiden heimlich auf Facebook stalken und mich freuen, wenn einmal jemand von den beiden ein peinliches Shirt trägt. So soll mein Leben und das meiner Kinder einfach nicht aussehen. Es war nicht immer leicht, aber ich hatte einen Plan und den habe ich durchgezogen. Es war ein reiner Überlebenskampf für mich. Ich habe mir vorgenommen, trotz allem, nicht in der Opferrolle zu verharren, nach vorne zu schauen für meine Kinder und ihnen Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Wir schaffen das, habe ich ihnen versprochen und, dass das ganze nichts mit ihnen zu tun hat. Ich habe mich bemüht, für unsere Kinder ein gutes Verhältnis zu meinem Ex-Mann zu bewahren. Leicht war das nicht, ich musste schon sehr viel Stolz runterschlucken, aber für die Kinder wird man zur Löwin und ich wollte einfach keinen Rosenkrieg und dass die Kinder in einen Loyalitätskonflikt kommen. Das haben sie einfach nicht verdient! Sie können doch am allerwenigsten dafür! Ich habe beschlossen, dass die Kinder ihr Schuljahr noch in der alten Schule fertigmachen sollen, um sie nicht aus ihrer gewohnten Umgebung rauszureißen und bin noch ein Dreivierteljahr im gemeinsamen Haus geblieben. Schön war das nicht, aber es war gut für die Kinder und, dass sie genau wussten, was passiert. Es hat ihnen Sicherheit und Halt gegeben und sie konnten so langsam in die neue Situation reinwachsen. Erst in den Sommerferien bin ich aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und habe mir eine Wohnung in der Nachbarortschaft meiner Eltern genommen. Ich bin stolz auf meine Kinder und auch auf mich und auf das, was wir in den letzten eineinhalb Jahren geschafft haben. Es trägt mittlerweile Früchte, dass die Kinder ganz gut mit der Situation zurechtkommen, die Trennung und den Umzug annehmen und sich in ihrer neuen Umgebung sehr wohl fühlen. Ich war oft bei der Familienpsychologin mit den Kindern um die Scheidung und diese verworrene Situation (Papa hatte/hat eine Freundin und das war die Tante Saskia, die immer bei uns war und eigentlich Mamas beste Freundin). Wir reden sehr viel und offen über das Thema, ich rede nicht schlecht über meinen Ex-Mann, sage den Kindern aber sehr wohl stets die Wahrheit, wenn sie etwas wissen wollen. Es freut mich, dass es sich für meine Kinder wie eine ganz normale Trennung, wie sie ganz oft in Deutschland jährlich passiert, anfühlt.

Und obwohl ich einen Plan habe und mir vornehme, nicht in dieser Situation zu verharren, leicht ist es das leider immer noch nicht. Ich bin dankbar, dass ich mit 37 Jahren noch jung bin und überhaupt erfahren durfte, was da los war. Es hätte auch anders sein können und mein Mann verlässt mich ohne Grund und meine Freundin sitzt weiterhin neben mir, tröstet mich und lacht sich jedoch insgeheim ins Fäustchen. Oder ich hätte erst in 15 Jahren davon erfahren - wäre ich dennoch gegangen? Ich bin dankbar, dass meine Kinder in ihrer neuen Umgebung angekommen sind und sich wohlfühlen und dass wir alle gesund sind. Was wünscht man sich mehr? Ich könnte einfach dankbar sein, zufrieden sein und nach vorne schauen und den beiden keine Aufmerksamkeit zu schenken. Und trotzdem denke ich jeden Tag zumindest einmal daran.

Gestern 14:19 • x 41 #1


K

Gestern 14:34 • x 7 #2


A


Ex-Mann nach Affäre mit meiner bester Freundin zusammen

x 3


T
Es ist schrecklich was du erlebt hast. Es tut mir sehr leid für dich. Du hast leider gleich zwei wichtige Menschen verloren.
Ich finde dich wahnsinnig stark, wie du das alle gemanagt hast und auch noch machst. Hut ab.
Worte für die beiden haben ich nicht wirklich. Nach dem was sie dir angetan haben verdienen sie sich gegenseitig.
Du bist noch jung, irgendwann triffst du jemanden, der es genauso ehrlich meint wie du. Bitte Gib die Hoffnung nicht auf.
Denk an deine Kinder. Die kann dir niemand nehmen.
Fühl dich ganz fest gedrückt. Alles Liebe.

Gestern 14:36 • x 8 #3


K
@Kathi87

Hi Kathi,

lange Geschichte und krasse Nummer. Klar hier sitzt der Schmerz tief und schmerzt vermutlich auch zweifach.
Allerdings denke ich, dass du alles richtig gemacht hast bzw. auch richtig machst.

Loslassen ist ein passiver Prozess, du kannst dich nicht aktiv darauf konzentrieren.
Lebe und fühle deine Gefühle, egal welche es sind und schiebe sie aber auch in Phasen aktiv von dir.
Du kannst an der Situation nichts ändern, wenn du pausenlos daran denkst.

Wichtig ist, dass du deinen Fortschritt nicht vom außen abhängig machst.
Sprich du solltest nicht an die beiden denken und dann schauen, was das in der auslöst.

Alles Gute dir!

Gestern 14:38 • x 5 #4


K
Hallo Kathi,
Willkommen im Forum.

Hut ab
Selten mit solch einem Respekt einen Beitrag gelesen! Du scheinst eine unfassbar starke, sortierte und straighte Frau zu sein und zusätzlich eine liebevolle und aufopfernde Mama!

Mach weiter so! Und nach dem Du Dein Leben neu sortiert und aufgebaut hast….hast Du jetzt (erst) die Zeit, die Du bisher nicht hattest, um auch zu verarbeiten was die beiden Menschen da angerichtet haben.

Daher nur einen Ratschlag: schreib dir alles von der Seele und gib dir Zeit.

Viele Grüße
Kerstin

Gestern 14:48 • x 9 #5


Wirdschon
@Kathi87 erstmal willkommen hier.
Ich persönlich möchte erstmal meinen Hut ziehen.
Du hast Dich und Deine Kinder geschützt, Du hast sie gestärkt und aufgefangen. Jetzt ist das in die Wege geleitet und nun versuchst Du zu heilen.

Der doppelte Verrat muss unglaublich schmerzhaft sein und sicherlich hat es eine Menge in Dir zerstört.
Jedoch bin ich mir sicher in Dir liegt eine unglaubliche Stärke und diese ist untergraben worden von jahrelanger kleinmacherei.

Zitat von Kathi87:
Aber den Beiden wünsche ich einfach nur, dass sie sich einmal im Leben selbst begegnen.

Ich denke, das haben sie schon. Aber ob das stimmt, wird die Zeit zeigen.


Zitat von Kathi87:
trotzdem denke ich jeden Tag zumindest einmal daran.

Nun, vielleicht hilft Dir mein Notfallprogramm.
Wenn mir das Kopfkino keine Ruhe gegeben hat, hab ich meinen eigenen Film gedreht. Um sie aus meinem Hirn zu entfernen, hab ich die Protagonisten mit Katapulten aus meinem Kopf geworfen, wilde Tiere auf sie gehetzt, mit Stacheldrahtpeitschen verfolgt etc.
Diese bildlichen Vorstellungen wurden immer grotesker, zu Comics und waren dann so skurril, dass es mich zum Lachen brachte.

Oder Du konditionierst Dich selber, in dem Du ein festes Gummiband ums Handgelenk legst und es schnippst, wenn Du dran denkst.

Und ansonsten gilt, was keiner erstmal glauben und lesen will:
Zeit und Geduld (Mistdingens)

Ich lass Dir Zuversicht da und eine Umarmung

Gestern 14:51 • x 11 #6


GarstigeGräte
Liebe @Kathi87,

was für eine üble Geschichte!

Aus eigener ähnlicher (nicht ganz so dramatischer) Erfahrung kann ich bestens nachvollziehen, wie tief dich dieser Verrat von gleich zwei Menschen, denen du vertraut hast, getroffen hat. Fühl dich bitte gedrückt, wenn du magst.

Was mir auffällt, ist dass du sehr viel tust, um deinen Kindern die Trennung zu erleichtern. Aber was tust du konkret für dich, um mit der Situation klar zu kommen?
Hast du dir je Zeit genommen, bewusst zu trauern und zu verarbeiten, anstatt nur zu funktionieren und alles zusammen zu halten? Bekommst du psychologische Unterstützung neben der Familienpsychologin, um deine eigenen Gefühle zu verarbeiten?

Mir hat professionelle Unterstützung damals sehr geholfen, um meine Geschichte verarbeiten und weitesgehend loslassen zu können. Ich war lange Zeit so voller Hass auf meine ehemalige Freundin, dass ich dachte, ich würde daran ersticken.
Erst als ich gelernt habe, mehr bei mir zu bleiben, anstatt die Beweggründe oder Gedanken meiner Freundin verstehen zu wollen, wurde es langsam besser.
Manchmal kommt zwar auch heute noch die Wut hoch, wenn ich daran denke, aber im Großen und Ganzen ist die Geschichte verdaut.
Mir hat es geholfen, zu verstehen, dass sie im Grunde nur ein ganz armes Würstchen, voll von Missgunst und Selbstzweifeln ist, dass sie es nötig hatte, so unsere Freundschaft zu verraten. Das alles hatte nichts mit mir zu tun. Mehr muss man auch nicht wissen.

Du bist stark und du schaffst das. Vergiss aber bitte nicht, auch die schwache Seite zuzulassen, damit du verarbeiten kannst.
Du musst nicht immer funktionieren. Ich weiß, mit drei Kindern ist es nicht immer leicht oder machbar, sich die Zeit, die man für sich benötigt, zu nehmen. Manchmal reichen schon kleine Auszeiten.
Auf jeden Fall würde ich dir empfehlen, dir ebenfalls therapeutische Hilfe nur für dich zu suchen, falls noch nicht geschehen.

Gestern 15:00 • x 14 #7


Y
Zitat von Kathi87:
Aber den Beiden wünsche ich einfach nur, dass sie sich einmal im Leben selbst begegnen.

Sie sind sich selbst begegnet. Langfristig können solche Menschen sich doch gar nicht glücklich machen, denn die Egozentrik und auch mögliche Narzissmus springt einen ja gradezu an.

Deine Freundin hat sich ja bereits maximal an deinen Ex angepasst. Glücklich wird sie so nicht werden. Dein Ex, der dich jahrelang gegaslighted hat, wird Störungen haben, die ihn per se bindungsunfähig machen. Richtig glücklich wird er auch nicht werden.

Ich kann dir nur ans Herz legen das Ganze therapeutisch aufzuarbeiten. Und das fängt ja bereits da an, als du innerhalb der Ehe klein gemacht wurdest, allein gelassen wurdest, gedemütigt und wie gesagt gegaslighted. Also zu einem Zeitpunkt, wo du noch nichts von der Affäre wusstest war dennoch bereits klar, dass du schlecht behandelt wirst. Es ist denke ich wichtig aufzuarbeiten, wie dir das passieren konnte, welche Mechanismen da bereits angesprungen sind und welche Muster du vielleicht auch die Jahre vorher bereits gelebt und übersehen hast.

Denn in erster Linie gilt es, dass du dir wieder vertrauen kannst. Dass du hinschaust, wo du deiner Intuition und deinen Grenzen nicht gerecht wurdest. Wenn du lernst dir wieder zu vertrauen, wirst du auch wieder anderen Menschen vertrauen können. Weil du dir sicher sein kannst, dass du auf dich aufpassen wirst.

Du hast dich die letzten Monate gut um deine Kinder gekümmert. Das finde ich großartig, es war aber vielleicht auch eine Schutzstrategie und jetzt kommt langsam der Zeitpunkt, wo deine ganzen Verletzungen an die Oberfläche kommen und hochdrängen. Es geht jetzt darum, langsam zu schauen, was du eigentlich brauchst. Angefangen bei Therapie, Pflege von Hobbies oder auch mal einer Kur, bei der es nur um dich geht. Und einen Raum zu finden, in dem deine Gefühle, Wut und Trauer, hochkommen dürfen, wo sie sich nicht verstecken müssen, sondern beachtet werden. Wo es nur um dich gehen darf.

Gestern 15:01 • x 11 #8


Heavydreamy
Zitat von Kathi87:
Er, der jeden Tag nach Hause kommt vom gestressten Arbeitstag und so tut als ob alles okay wäre, außer, dass er soooo viel Arbeit hat und Ruhe braucht. Und sie, die zwei Mal die Woche mit mir telefoniert, teilweise sogar, während sie sich gerade mit ihm trifft.

Hallo Kathi,

deine Geschichte ist erstmal richtig gut geschrieben und man merkt, wieviel Herzblut da dabei ist. Man merkt, wie sehr du verletzt bist. Erstmal von deinem Exmann und dann noch von deiner besten Freundin. Oh wow, wie tief muss die Verletzung sein!


Zitat von Kathi87:
Es war nicht immer leicht, aber ich hatte einen Plan und den habe ich durchgezogen. Es war ein reiner Überlebenskampf für mich. Ich habe mir vorgenommen, trotz allem, nicht in der Opferrolle zu verharren, nach vorne zu schauen für meine Kinder und ihnen Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Wir schaffen das, habe ich ihnen versprochen und, dass das ganze nichts mit ihnen zu tun hat. Ich habe mich bemüht, für unsere Kinder ein gutes Verhältnis zu meinem Ex-Mann zu bewahren. Leicht war das nicht, ich musste schon sehr viel Stolz runterschlucken, aber für die Kinder wird man zur Löwin und ich wollte einfach keinen Rosenkrieg und dass die Kinder in einen Loyalitätskonflikt kommen

Das hier: MEGA! Du bist deinen Weg gegangen, für dich und auch für deine Kinder erstmal, die ja an wichtigster Stelle waren und sind. Du hast gezeigt, dass du dich trotz der ganzen Schaizze nicht unterkriegen lässt. Dafür ein grosses Kompliment an dich!


Zitat von Kathi87:
Trotzdem ist da diese Verletztheit, diese Leere in mir. Ich habe das Gefühl, ich bin ein anderer Mensch geworden und mir fehlt einfach diese Leichtigkeit im Leben. Der Schmerz sitzt sehr tief und ich lasse auch keine neuen Menschen in mein Leben.

Und jetzt hier:
Hier bist DU dran. Jetzt heisst es, dich um dich selber zu kümmern. Deine Kinder sind soweit gut versorgt, es läuft.

Jetzt ist es Zeit, dich um dich zu kümmern.

Diese ganz schlimme Verletzung ist auch sicherlich, wie ein Trauma.

Hast du denn noch andere, gute Freunde, vielleicht auch einen guten Kumpel (denke mit einer Frau als Freundin hast du die Schnauze erstmal voll)?
Mit dem du reden kannst, Tränen laufen lassen kannst? Mit reden und Tränen laufen lassen ist man auf einem guten Weg, es zu verarbeiten. Seh ich so.

Gestern 15:10 • x 8 #9


MissLilly
Zitat von Kathi87:
Aber den Beiden wünsche ich einfach nur, dass sie sich einmal im Leben selbst begegnen.


Dein Wunsch ist bereits in Erfüllung gegangen, denn genau DAS ist längst passiert

Gestern 15:16 • x 4 #10


K
@Heavydreamy Ja, ich habe glücklicherweise noch andere gute Freunde, mit denen ich darüber reden kann und die im letzten Jahr alles liegen und stehen gelassen haben um mir immer wieder zuzuhören. Trotzdem möchte ich nicht ständig wieder damit anfangen und das Ganze aufwärmen... Für alle anderen dreht sich die Welt normal weiter und ich möchte nicht die sein, die immer wieder damit anfängt und sich im Kreis dreht. Ich will nicht allen zur Last fallen.

Gestern 15:35 • x 6 #11


W
@Kathi87
Zunächst Respekt vor Deiner Haltung.
Die Menschen denen Du vertraut hast, die Du geliebt hast, haben Dich verraten und betrogen Dir hinterrücks das Messer reingerammt
Neben Trauer und Enttäuschung sind da auch Hass und Wut völlig legitime Gefühle.
Doch Du hast anders reagiert als sie erwartet haben.
Du hast Dich nicht von Deinen negativen Gefühlen und Emotionen hin- und herschleudern lassen, Du machst Dich nicht zum Opfer, Du beeinflusst die Situation dort wo es Dir möglich ist und versuchst Dich, bei den Dingen die Du hinnehmen musst, in die bestmögliche Ausgangssituation zu bringen.
Eine enorme Stärke die man bei den Wenigsten in Deiner Situation erlebt.
Du bist auf einem guten Weg.
Dass es Momente gibt in denen es sehr traurig und dunkel in Dir aussieht ist verständlich.
Momentan solltest Du selbst der wichtigste Mensch in Deinem Leben sein.
Denn Du musst funktionieren und für Deine Kinder da sein, ihnen ein positives Vorbild vorleben, trotz der widrigen Umstände, denn ihr Vater tut das nicht.
Durch die gemeinsamen Kinder wirst Du Deinen Exmann nicht ganz aus Deinem Leben streichen können.
Organisatorische Dinge kühl und sachlich klären, Dich nicht zu emotionalen Ausbrüchen hinreißen lassen.
Es wird noch etwas dauern bis die Kinder so groß sind dass ein Kontakt zum Vater gänzlich ohne Dich ablaufen kann.
Er ist jetzt der Vater Deiner Kinder und für Dich der Erzeuger Deiner Kinder.
Das sollte sein neuer Status sein und so solltest Du ihn behandeln.
Die beste Freundin?.
Aus Gründen der Forenetikette erübrigt sich hier jegliche Bemerkung über diese Frau.
Sie hat in Deinem Leben nichts mehr zu suchen, für Hochverrat gibt es keine Amnestie.
Achte auf Dich, Deine Gesundheit, tue Dinge die Dir gut tun, nimm Dir Zeit für Dich, kurzum mach so weiter und lass Dich in keinem Bereich Deines Lebens hängen.
Vorsicht bei ehemals gemeinsamen Freunden.
Jeder braucht jemandem zum reden, gerade in dieser Situation, der Loyalität dieser Menschen solltest Du Dir sicher sein.
Trenne Dich von Blödvolk das Dich runterzieht.
Pflege ein soziales Netzwerk und Umfeld, verbarikadiere Dich nicht.
Diese Zeit wird etwas mit Dir machen, positiv wie negativ.
Es gibt ein Danach und Menschen mit Deinen Eigenschaften werden immer eine gewisse Anziehung auf Andere haben.
Weiterhin viel Kraft, Glück und Erfolg auf Deinem Weg, für Dich und die Kinder.
Ich sehe jetzt nichts was Du falsch gemacht hast außer dass Du Dir Gedanken um Menschen machst die das nicht verdienen.

Gestern 15:37 • x 11 #12


Heavydreamy
Zitat von Kathi87:
Für alle anderen dreht sich die Welt normal weiter und ich möchte nicht die sein, die immer wieder damit anfängt und sich im Kreis dreht. Ich will nicht allen zur Last fallen.

Das kann ich total verstehen. Vielleicht hilft es dir erstmal auch hier mit uns zu schreiben, egal wann, egal wie oft.

Sollte irgendwie es doch bei dir nicht vorangehen mit der Verarbeitung, wäre vielleicht dann doch eine seelische Beratung ganz gut, notfalls auch eine Gesprächstherapie, um professionell die ganze Sache verarbeiten zu lassen.

Aber jetzt Mal weitersehen. Hier sind ganz viele Menschen, die immer wieder Zeit für dich haben

Gestern 15:43 • x 3 #13


H
@Kathi87

Abgesehen von meinem eigenen Thema letzten Jahres poste ich wirklich nicht viel. Aber dein Thema und was du beschrieben hast, haben mich absolut verstört und schockiert.

Unfassbar, dass es Menschen gibt, die sich bester Freund oder bester Freundin und einem jahrelang ins Gesicht grinsen und hinter dem Rücken sich an den Mann ran machen. Und eben dieser Mann macht das Ganze mit, hintergeht seine Frau und Familie, obwohl die eigene Frau alles für ihn tut.

Es tut mir sehr leid, was du erlebt hast. Sei dir einer Sache bewusst: du bist es wert. Du bist es wert, gemocht und ja auch geliebt zu werden. Du kannst nichts dafür, dass diese beiden Menschen dein Leben bis ins Mark erschüttert haben. Auch ich habe einen Vertrauensbruch erlebt, eigentlich mehrere von einer Person, das ist jedoch nicht mal ansatzweise so heftig wie in deinem Fall. Dennoch war es sehr schlimm und ich wusste erst nicht was ich machen soll.

Ich glaube, ganz wichtig ist Akzeptanz. Wenn du akzeptierst, dass das Ganze nicht deine Schuld ist, sondern dass du von zwei aufrichtig bösen Menschen, die obendrein noch falsch und hinterlistig sind, in allen Bereichen vorgeführt wurdest, ist das der erste Schritt.

Und gleichzeitig ziehe ich meinen Hut vor dir und habe den größten Respekt vor dem, was du gemacht hast. Du hast dich rührend um deine Kinder gekümmert und weiter gemacht. Das ist absolut stark und darauf kannst du stolz sein.

Dass du immer noch jeden Tag daran denkst, ist absolut normal und es wird mit Sicherheit noch eine Zeit lang so sein.

Diese beiden schlechten Menschen haben sich verdient und sie werden sich irgendwann gegenseitig genauso weh tun, wie sie dir wehgetan haben.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und hoffe das du bald wieder Menschen in dein Leben lassen kannst, neu vertrauen kannst und einen Menschen kennen lernst, der es mit dir ernst gut und ehrlich meint.

Bleib stark!

Gestern 15:49 • x 12 #14


GreenTara
Liebe @Kathi87, das ist eine ganz schlimme Geschichte von Verrat und Lüge.
Du hast gehandelt, getan was zu tun war, und deine Kinder geschützt, in der inneren Haltung: Ich lasse die beiden nicht über mich bestimmen, ich bin nicht ihr Opfer. Und du hast recht, die beiden sind ihr eigenes Opfer geworden.
Dir ist es super gelungen, die neuen äußeren Rahmenbedingungen zu gestalten. Das ist eine Leistung, die so schnell nicht getoppt werden kann.
Nun aber darfst du dich dir selber zuwenden, damit deine seelische Verletzung heilen kann, und du einen inneren Abstand zu dieser bitteren Lebenserfahrung gewinnst.
Suche dir Hilfe dafür, und schenke dir selbst eine permanente Zuwendung:
Was kann ich mir Gutes tun?
Mir fallen dazu ein: Intensive Spaziergänge in der Natur, Musik hören, oder selber musizieren, basteln, malen, tanzen, Sport, aufbauende Gedichte und Geschichten lesen, tolle Gerichte kochen,
Farb- und Klang und Aromatherapie,
Und überhaupt therapeutische Körperarbeit.
Aber auch ohne Aktivität sollte dein Innenblick von eigenem Wohlwollen getragen sein. Das kann man üben, indem man verschiedene Perspektiven einnimmt.
Dein Seelenschmerz wird heilen, und du wirst auch neue Menschen kennenlernen. Du hast soviel geleistet, du kriegst dich wieder hin als lebensfroh Mensch.

Gestern 15:57 • x 10 #15


A


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