Liebes Forum,
Ich habe lange überlegt, ob ich hier überhaupt etwas schreiben soll. Aber nun ist der Punkt gekommen, an dem ich Hilfe von euch brauche.
Meine Ex Freundin (23) hat sich vor 4 Monaten von mir (23) getrennt. Dem gingen zwei brutale Wochen voraus, in denen sie mich zu einer offenen Beziehung überreden wollte. Da ich nicht einlenken wollte, beendete sie die Beziehung schließlich über WhatsApp (wir wohnten seit 4 Jahren zusammen), als ich kurz in der Stadt war. Ich sei schuld an ihren psychischen Krankheiten (Depressionen, Angststörungen, Therapie Anfang 2019 eigenständig abgebrochen, frühkindlicher Missbrauch durch Vater, Vater früh gestorben, Mutter bis heute stark distanziert). Sie hätte sich bereits seit einem Jahr von mir distanziert. Sie müsse nun ihr Leben in den Griff bekommen, das ginge nicht mit mir. Gleichzeitig exmatrikulierte sie sich aus ihrem dritten Studiengang.
Gleich am Abend der Trennung fuhr sie zu einem Freund, den sie ein halbes Jahr vorher in einer psychiatrischen Tagesklinik kennengelernt hatte, um zu schauen wie sie sich fühle. Am nächsten Tag erzählte sie mir freudig, da sei nichts gewesen, fuhr aber in den darauffolgenden 4 Wochen täglich zu ihm, blieb meistens über 48h. Nach einer Woche fing sie an mit ihm zu schlafen. Sie sagte mir, sie liebe ihn nicht und es sei nur körperlich. Zu ihm: er ist psychisch krank, Alk. und nimmt fast täglich Dro. und Oxycodon.
Währenddessen füttere ich ihre Katzen und vegetierte in der gemeinsamen Wohnung vor mich hin. Ich suchte immer das Gespräch, wenn sie mal auftauchte und half hier aktiv bei der Studiengangsuche. Sie nahm die Hilfe freudig an, blieb ansonsten jedoch komplett kalt. Im Juli sollte ich eigentlich mein staatsexamen schreiben. Ich beantragte die Verschiebung und kündigte die Wohnung.
Bereits in der dritten Woche wagte ich mich an Tinder und fing an mit einem Mädel zu schreiben und traf mich mit ihr. Dies bekam meine ex mit und legte mir ein Brief auf den Schreibtisch mit dem Inhalt, sie würde mich noch lieben, sei einfach nur verletzt und brauche eine Pause. Ich flehte sie sofort an, mir eine Chance zu geben, was natürlich verneint wurde.
Nach Ablauf der 4. Woche setzte ich sie dann kurzerhand - juristisch rechtmäßig - auf die Straße. Ansonsten wäre ich durchgedreht. Sie war faktisch eh nur noch bei ihrem Typen.
Sie gab ohne mit der Wimpern zu zucken ihre beiden Katzen weg, fand auch sofort eine Wohnung und teilte mir mit, es ginge ihr nun super, jetzt könne ihr Leben losgehen. Sie habe auch schon Pläne für die Zukunft und müsse sich jetzt nur auf sich konzentrieren.
Ich schaffte es endlich mich aufzuraffen, überlebte die letzten 2 Monate in der alten Wohnung halbwegs und zog endlich um. Den Kontakt zu ihr stellte ich ein. Ich hatte es endlich geschafft! Ich hatte sie vergessen, mir ging es super in der neuen Wohnung und ich lernte ein neues Mädel kennen.
Dass es mir besser ging, teilte ich meiner Ex mit, da ich auch noch Sachen von ihr hatte, die ich ihr zurückgeben wollte. Sie schrieb mir, ich sei ein A., ihr mitzuteilen, dass es mir besser ginge, worauf ich nicht reagierte. Schließlich kam der 2. Klopper nach dem Briefchen vom Schreibtisch: sie schrieb, die könne nicht schlafen, schafft nichts, hätte keine Motivation zu irgendwas und keinen Spaß an etwas. Und sie hätte es ernst gemeint, mit mir wieder zusammenkommen zu wollen. Ich sei der einzige, mit dem sie reden könne.
Ich Idiot hab sie sofort zu mir in die neue Wohnung eingeladen. Ihr meinen Weg aus der Trauer erläutert. Ihr meine Negativen Gedanken ihr gegenüber nach der Trennung mitgeteilt. Sie nahm zwar keine Küsse an, sie kam jedoch an den drei darauffolgenden Tagen wieder vorbei und es ging ihr sichtlich besser. Sie übernachtete sogar einmal bei mir
Danach hörte ich 2 Tage nichts von ihr. Ich fragte sie, was los sei. Sie meinte, es passe zwischen uns einfach nicht. Sie hätte Angst vor mir, sei tief verletzt und es wäre besser, wenn wir uns nicht mehr sehen würden. Ihr ginge es ohne mich viel besser. Und sie könne es nicht lassen, sich mit ihrem Typen zu treffen.
Das hat alles resettet. Seit drei Wochen vegetiere ich nun in der neuen Wohnung vor mich hin und schaffe rein gar nichts.
Gestern habe ich sie nochmal angerufen. Sie war wieder kühl, meinte, sie wolle ihre Fortschritte nicht riskieren und ihr ginge es ohne mich viel besser. Ohne mich würde sie nicht mehr gesund. Und sie würde sich wieder in den Studiengang (den 2. von 3) einschreiben, den sie vor ein paar Jahren aus Desinteresse abgebrochen hat. Sie gab mir die Tipps, die ich ihr drei Wochen vorher gegeben hatte und tat so, als wäre dies das Selbstverständlichste der Welt.
Meine Frage nun Was sollte das? Wollte sie mich nochmal fertig machen? Soll ich ihr glauben, dass es ihr nun schlagartig besser geht? Das meinte sie nach dem Rauswurf im Mai auch. Meine Freunde und nun auch ich vermuten stark, dass sie Borderline hat. Diese Vermutung hat sie in den letzten Monaten selber teilweise eingeräumt, in anderen Momenten wurde mir diese Vermutung zum Vorwurf gemacht. Dabei sprach sie häufig von einem Abwechseln von Liebe und Hass, hat mich in den letzten Jahren immer wieder betrogen und belogen.
Auf die Frage, ob sie mich noch liebt, kommt nur weiß ich nicht.
Tut mir Leid, dass es so lang geworden ist, dabei fehlen noch so viele Details
Liebe Grüße
Despo999
15.07.2019 00:13 •
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