Hallo zusammen.
Nach einem Aus gilt aus meiner Sicht für beide Partner, sich erstmal um die eigenen Belange zu kümmern, auch wenn man etwas vermisst. Ob Ex-Partner dann wieder zurückkommen, ist wohl von Fall zu Fall verschieden. Es kann durch wirkliche Liebe geschehen, oder man erinnert sich an eine tolle Person aus seiner Vergangenheit (vielleicht lässt sich da was aufbauen), aber es gibt auch die, welche sich lange nach einer kurzen Beziehung melden, um mal zu testen, was so geht. Ein Blick kann sich lohnen, denn im Grunde würde ich sagen, erkennt man relativ schnell, ob es dem Gegenüber ernst ist oder nicht.
Eine Chance für eine neue Beziehung mit dem Ex-Partner hängt ganz von dem Grund ab, der zum Aus geführt hat. War es Gewalt; war es Streit; hat es einfach nicht gepasst; war ein Dritter im Spiel; war die Liebe da, aber von einer Seite wurde die Beziehung vernachlässigt… es gibt wohl viele Gründe. Außerdem spielen die eigenen Gefühle dann noch eine Rolle, will man den Partner, mit dem man Schluss gemacht hat überhaupt noch haben. Gab es schöne Momente und nicht so schöne Momente, hat man viel gemeinsam durchgemacht, viele schöne Erinnerungen und Erlebnisse, also Potential, war es eine langfristige ernsthafte Beziehung (eine lange Beziehung vergisst niemand so schnell), dann besteht in meinen Augen schon Potential. – Außer bei Betrug, Gewalt oder totaler Unterschiedlichkeit. Es gab Frauen, die haben sich von mir wegen einem anderen getrennt (eine nach 7 Monaten und eine andere nach über 3 Jahren) und wollten im Nachhinein doch zurück zu mir, aber das geht für mich gar nicht.
Gerade ist die Situation anders herum. Also ja, ich zähle mich nun erstmals auch zu den „Ex-Partner zurückhaben Wollern“. Bei mir ist die Einsicht bereits da, dafür habe ich mir seit Ende der Beziehung (sie hielt 2 Jahre 2 Monate) ganze 8 ½ Monate Zeit genommen, bevor ich mich bei ihr gemeldet habe, - erstmal mit einem kurzen Brief gestern. Ok, ich wusste schon vorher, dass ich diese eine oder keine will, aber ich war noch nicht so weit und wollte mich erst vollends selbst finden/ordnen, damit ich nicht in das Verhalten zurückfalle, wie ich nicht bin, denn ich zähle mich zu den liebevollen und großherzigen Männern.
Bei mir war es so, dass ich sie wegen meinem nebenberuflichen Studium teils vernachlässigt habe und aus Angst, durch Prüfungen zu fallen und das Studium dadurch in die Länge zu ziehen und noch weniger Zeit für sie zu haben, entstand Stress und Uneinsichtigkeit und glaub mir, ich bereue nichts so sehr wie diese Uneinsichtigkeit/ Sturheit, dass ich nicht richtig bewusst gemerkt habe, dass ich sie verletze bzw. kaum was unternommen habe, als sie es ansprach. Sie hat Schluss gemacht, - trotz ziemlich großer Liebe zu mir - und wahrscheinlich auch, damit ich mal wirklich drüber nachdenke, was falsch gelaufen ist, wie stark sie um mich gekämpft hat, ich sie verletzt habe und dann, vielleicht, von mir aus zu ihr komme. Bei mir ist diese Erkenntnis nun da, spät, aber ich bin froh drum und sehe es positiv, man lernt enorm daraus. Das Studium ist ebenfalls rum und Sport mache ich zum Ausgleich/ Abschalten wieder regelmäßig.
Sollte sie einen anderen haben, würde ich sie trotzdem wiederhaben wollen, weil diese Frau so liebevoll und klasse ist und was bedeutet schon diese kurze Zeit von ein paar Monaten frei im Vergleich zum Rest des Lebens mit dem neuen alten Partner. Sie ist nicht mein Besitz und frei in ihrer Entscheidung. Zumindest will ich eine mögliche Chance nutzen um mich zu entschuldigen und – wie ihr so schön sagtet – eine Wunde zu schließen und auch Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen. Das bin ich ihr wegen der schönen Zeit mit ihr einfach schuldig.
Zurück zum eigentlichen Thema: Wichtig ist, dass der Partner, der nicht souverän gehandelt hat, die „freie“ Zeit genutzt hat, um an sich selbst zu arbeiten (und nicht nur verspricht oder vor hat es zu tun) und alles ins Reine zu bringen, was ihn davon abhielt, sich voll und ganz auf diese Beziehung mit ihren Höhen und Tiefen einzulassen. Wenn das Verhalten in der Beziehung und der Grund, welcher zum Aus geführt hat, reflektiert worden sind und man sich klar ist über die eigenen Ziele. Will man nach dieser Phase am Ende immer noch seinen Ex-Partner zurück, dann denke ich, kann daraus sogar etwas Tieferes werden als zuvor. – Und ja, man hofft natürlich auch darauf, dass einem diese Chance vom Gegenüber dazu gegeben wird, denn es gehören schließlich immer zwei dazu. Auch wenn es langsam gestartet werden sollte, damit der/die Umschwärmte sich von der Veränderung überzeugen kann. Nachlaufen oder bedrängen halte ich für gänzlich falsche Mittel.
Grüße
01.06.2014 15:07 •
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