Hey ihr in der Runde!
Was ihr schreibt, ist echt wunderbar! Ich lese alles, gern auch mehrmals und lasse es wirken. Weil ich mich auch in meine Kollegin verschossen habe.
Sie und ich - wir beide sind jeweils in einer (vielleicht unglücklichen) Beziehung gebunden. Mir war es von Anfang an klar, dass wir nicht in eine gemeinsame Beziehung gehen werden. Und trotzdem habe ich tiefe Gefühle für sie entwickelt. Wir haben sehr viel im Büro miteinander gelacht, geredet, uns intensiv ausgetauscht und Ratschläge gegeben. Irgendwann haben wir geflirtet. Sie liebt es zu flirten und zieht dabei auch die Aufmerksamkeit vieler Kollegen auf sich. Ich habe das alles sehr genossen und es tat mir gut. Wir waren schöne drei Berufsjahre.
Vor etwa 5 Monaten musste ich ihr aber gestehen, dass ich mehr empfinde und ich eigentlich die Distanz nun brauche, um wieder klar zu werden. Wir hatten daraufhin sehr intensive Wochen, wir sprachen viel über uns. Aber, es stand immer eine klare Absage für die gemeinsame Beziehung im Raum. Das war immer irgendwie eine Enttäuschung, weil es eine persönliche Absage an mich war. Während dessen ich mich am Anfang eher zurück gezogen hatten, hat sich das Blatt nun gedreht. Jetzt hält sie sich zurück. Nun muss ich das erdulden, was sie vorher aushalten musste, nämlich die Stille und die Distanz.
Ich bin nun über das Gröbste hinweg - ganz ehrlich. Doch in den letzten Monaten war alles dabei. Lachen, Heulen, Streiten, Verkrampfen, Eifersucht ... Die Lage hat sich beruhigt. Ich kann nun mit ihr reden, ohne dass die Welt zu Grunde geht. Wir haben sogar wieder einmal zusammen gelacht. Jedoch ist die Kommunikation wie fest gefroren: Kein Chatten, keine Anrufe und keine gemeinsamen Ausflüge oder Mittagessen mehr.
Aber... Der gesamte Umgang ist diszipliniert und angespannt. Die Leichtigkeit ist verflogen und auch wenn ich nun in ihre Augen schaue, dann finde ich kein verliebtes Leuchten mehr. Es ist eben zu Ende. Ich vermisse diese Leichtigkeit, die Aufmerksamkeiten, ja einfach ihr Lachen - und irgendwie einfach mein Lachen. Seitdem trage ich einen grauen Schleier um mich.
Ja, es gibt ein kollegiales Leben nach einer privaten Nähe im Büro. Nein, es wird nicht mehr wie es war. Und alles dauert einfach ewig und tut immer irgendwie weh.
Trotzdem: Es geht immer weiter! Und irgendwann haben wir uns mit der Situation gänzlich arrangiert und können wieder auf neue Menschen und Situationen zu gehen. Daran glaube ich und finde viel Bestätigung in Euren Texten. Ein großen Dank an Euch!
05.06.2018 10:21 •
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