Zitat von Lottielotti: Ich höre mich schrecklich verwirrt an, ich weiß. Aber ich falle und fallen in ein tiefes Loch und frage mich, ob es nicht manchmal zu kämpfen lohnt. Es gibt schließlich auch Paare, wo betrogen wurde und dann bleibt man mithilfe von Therapie doch zusammen....
Hey du,
lass dich mal ganz lieb in den Arm nehmen.
Ja, es gibt schlimme Vorkommnisse, nach denen Paare doch wieder zueinander finden.
Den Unterschied zum Betrug sehe ich folgendermaßen: der betrügende Partner entscheidet sich nicht gegen seinen Partner. Er entscheidet sich, seinem Partner wirklich schlimmes anzutun, und tritt die Partnerschaft mit Füßen, aber er möchte sie an sich behalten. Sonst könnte er ja auch weiterziehen.
Dein Partner hat sich ENTSCHIEDEN, Schluss zu machen, hat sich entschieden, dich nicht mehr als Partnerin zu wollen.
Kennst du Mrs. Maisel?
Da gibt es so eine tolle Szene: Ihr Ehemann ist auch Knall auf Fall und ohne große Erklärungen ausgezogen. Ein paar Wochen später steht er vor ihrer Tür, und meint: er sei bereit, es noch einmal zu versuchen. Sie sagt Nein, er fragt Warum. Sie: Weil du gegangen bist.
Wenn es ihm nicht ernst war mit der Trennung, warum hat er sie dann ausgesprochen? Wie kann er es wagen, dich durch so eine Hölle zu schicken, und dir dann zu erzählen: Mal schauen, wer weiß...
Was müsste denn passieren, dass DU wirklich wieder vertrauen fassen könntest? Dass DU wieder mit einem guten, sicheren Gefühl in diese Beziehung zurückkehren könntest?
Zitat von Lottielotti: Gestern gab es dann einen Streit, weil ich ziemlich emotional reagiert habe auf eine Aussage von ihm. Er meinte dann, dass ist genau der Grund der Trennung und wurde wieder sehr kalt.
Wie bitte?
Er nimmt sich raus, sich bei dir auszuheulen, dich als seelischen Mülleimer zu missbrauchen, dir Hoffnungen zu machen und dir dann noch vor den Latz zu knallen, dass du Schuld an der Trennung warst?
Schau, es geht dir offensichtlich überhaupt nicht gut. Es wird schwierig genug sein, die Trennung zu verarbeiten, ohne noch diese doofe Achterbahnfahrt. Steh für dich ein, verbitte dir das ausheulen.
Ich meine ganz ehrlich: Wenn er auch nur einen Funken der Empathie hätte, die er gerade von dir so vehement einfordert, würde er sich doch denken können, oder zumindest jetzt irgendwann merken, wie sehr er dich mit der aktuellen Situation belastet.
Ich war auch lange in der Situation, wo mein Exmann nicht klar die Trennung ausgesprochen hatte, aber alle seine Taten darauf hingedeutet haben, aber er immer wieder Dinge gesagt hat, die man als könnte schon wieder werden interpretieren konnte.
Ich habe tatsächlich 2 Dinge gemacht: eine 3monatige Kontaktsperre verhängt, und ihm gesagt: Auf Basis dessen, was die letzten Monate passiert ist, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich ans Abschließen zu machen. Eine Weile wird meine Türe noch offen sein, aber irgenwann ist ein Point of no Return überschritten Guess what? Er hat den Point of no Returt verstreichen lassen. Überraschung.
Ich denke, Loslassen begint mit der Entscheidung, loslassen zu wollen.
Lass dich nicht mehr emotional involvieren, sag ihm, eine Weile kann er sich noch melden, wenn er seinen Kram klar hat, aber in absehbarer Zeit wirst du abgeschlossen haben.
Mach dir selber einen Termin zum Möbel abholen in z.B. 3 Monaten. Wenn bis dahin nichts tragfähiges gekommen ist (das geseiere das du beschreibst ist nicht tragfähig), dann erklärst du das zu deinem Point of no Returt.