Ex hat sich getrennt

Zitat von Vajana:

und die kleine Kinderseele beschädigen, klar.... why not... man lebt ja auch nur einmal.

war das nicht die ebenso egobezogene Mutter, die die Beziehung gesprengt hat?

Du bist Sozialpädagoge?

Ich fass es nicht.

Verstehst du nicht, dass du den Kreislauf durchbrechen musst?

Wenn du teils im Heim aufgewachsen bist, dann erklärt das natürlich vieles. Deine Sehnsucht nach Liebe, deine Unterwürfigkeit, was du alles mit dir hast machen lassen, wie wenig oder eigentlich gar keine Grenzen du gesetzt hast.

Nicht AUS Liebe, sondern UM geliebt zu werden.

Das ist hart. Wirklich hart. Und ich empfehle dir, das alles mal therapeutisch aufzuarbeiten. Deine Kindheit, dein Verlust, deine tiefe Sehnsucht.

Nur, jetzt geht es eben nicht mehr nur um dich.

Du bist dabei deiner Tochter die gleichen Schädigungen, die selbe Zukunft, mit zu geben.

Eltern können sich trennen.

Aber Eltern, die es nicht gebacken bekommen, danach miteinander klar zu kommen und sich wie erwachsene zu verhalten, Verantwortung zu übernehmen und sich an zweite Stelle zu setzen, dem hilflosen Kind zuliebe, dass sind Eltern deiner Sozialfälle. Dass sind Eltern, wie du sie hattest, dass sind Eltern, die sich schuldig machen.

Entweder verliert deine Tochter dich oder sie verliert ihre Mutter. Oder sogar beide.
Wieso tust du ihr das an?

Freunde kannst du finden. Eltern verlierst du.

Willst du, dass deine Tochter endet wie deine Zöglinge?
Willst du, dass deine Tochter in 20 Jahren in einer ähnlichen Beziehung festhängt, wie du jetzt?
Willst du dein Leben als Zukunft für deine Tochter oder schlimmer?

Du kannst aus Berlin nicht adäquat für sie sorgen.

Du kannst über 600km einem Kleinkind keine Sicherheit, keine Stabilität vermitteln.

DAS GEHT NICHT.

Du kannst auch eine 5jährige nicht alleine ins Flugzeug setzen, wenn die Mutter das nicht will.

Du kannst auch nicht zulassen, dass sie eines Tages ihre Mutter Tod in der Wanne findet.

Oder die Mutter sie verletzt.

Um mal ganz konkret zu werden.

Du musst hier sein. Du musst Verantwortung übernehmen.
Du musst sch. nochmal Vater sein.

Ey, sch. auf Freunde, sch. auf Dorf, sch. auf Hobbies.

Wenn die Mutter deines Kindes psychisch dekompensiert, mit Suizid droht, und deine Tochter nur noch weint, dann geht es nicht um dich. Dann musst du einfach als letzter in der Konstellation die Eier haben die Kontrolle zu behalten und erstmal alles sortieren. Und zwar nicht irgendwelche Kühlschränke einräumen, sondern Sorge tragen, dass deiner Tochter nichts passiert. Und nicht ans andere Ende von Deutschland flüchten oder dich besaufen.

Zitat von 123ABC:

Hast Du eigenen Kinder ? Kinder vergessen leider schnell , wenn der nächste Tag lockt mit neuen Erlebnissen und die Sonne lacht Du erkennst gut , ...

Entschuldige, das ist absoluter Blödsinn.

Kinder vergessen vielleicht vordergründig.
Aber es setzt sich in der Seele fest. Sie fangen an sich anzupassen, sie entwickeln krankmachende Glaubenssätze und Muster, sie fangen an sich schuldig und nicht liebenswert zu fühlen. Sie verlieren die Fähigkeit an sich zu glauben, Bindungen einzugehen, zu vertrauen, Bedürfnisse anzusprechen, Grenzen zu setzen. Sie entwickeln Störungen, psychosomatische Beschwerden, Krankheitsbilder. Sie verlieren Ressourcen und Regulierungsstrategien. Stattdessen fangen sie an mit unpassenden Gefühlen zu reagieren. Unkontrollierbare Wut, Rückzug, Selbstverletzung, Verletzung von anderen, Aggressionen, Sprach- und Entwicklungsstörungen, Schwierigkeiten beim Lernen, und und und.

Alles Dinge, die sie bis ins Erwachsenenalter mitnehmen und die häufig Jahrzehntelange Therapie brauchen, um das aufzuarbeiten.

Das sind Traumata, die ein Kind vielleicht vergisst, aber immer verinnerlicht.

Zitat von paul258:

Im Grunde ist es eigentlich doch ganz einfach. Entweder der TE geht zum Jugendamt/Polizei und berichtet von den mehrfach angedrohten Suizid Aussagen ...

Nein. Es ist nicht einfach. Einfach ist der Feige weg.

Der nicht einfache Weg wäre:

Ich suche mir eine Wohnung um die Ecke der Kindsmutter.
Ich biete somit dem Kind die Möglichkeit beide Elternteile in der Nähe zu haben, jederzeit sehen zu können ohne aus dem Umfeld gerissen zu werden oder zerrissen zu werden.

Ich arbeite mit Jugendamt und/oder Mediatoren an der Beziehung zur Kindsmutter. Nicht im Sinne einer romantischen Beziehung, sondern auf der Elternebene. So dass beide es aushalten gleichzeitig zur Einschulung und Theateraufführungen der Tochter zu gehen.

Ich lasse ansonsten die Mutter in Ruhe, bin nicht übergriffig und gebe ihr die Möglichkeit zu heilen.

Und damit das alles klappt, sortiere ich mein eigenes Leben. Ich akzeptiere, dass das Zeit braucht. Dass ich selbst Zeit brauche zum Heilen. Ich suche mir Hilfe, beim Hausarzt, einem Therapeuten, etc. Ich fange an täglich Sport zu machen, was der Psyche hilft. Ich melde mich bei einem XY Club an um neue Leute kennenzulernen und fahre regelmäßig zu Veranstaltungen nach Leverkusen und Köln und ab und zu nach Berlin. Ich baue die Freundschaft zu dem Freund aus, der mich spontan bei sich wohnen ließ, lade meine Kollegen auf ein B. ein und akzeptiere, dass sich Freundschaften nicht über Nacht, aber auch auf dem Land gut aufbauen lassen mit entsprechendem Einsatz.

Irgendwann lerne ich dann die alleinerziehende Mutter einer Freundin meiner Tochter kennen und verliebe mich wieder. Und da ich gelernt habe Verantwortung zu übernehmen und für mich zu sorgen läuft auch die Beziehung besser und wir bekommen einen gemeinsamen Sohn. Den die Mädels vergöttern. Meine Ex ist immer noch immer wieder labil, daher ist meine Tochter öfter bei mir und findet hier die Sicherheit, die sie braucht. Mittlerweile denke ich nur noch selten an Berlin, aber meine Tochter plant dort zu studieren.

Ist das einfach? NEIN. Das ist verdammt schwierig. Aber nicht so schwierig, als das, was der Tochter grade droht. Und es ist möglich. Mit Einsatz, mit Verantwortung und mit Geduld und Zeit.

Glücklich wird man nicht über Nacht. Auch nicht in Berlin. Unglücklich hingegen schon.

Glücklich bleibt man nicht ohne Einsatz. Unglücklich jedoch schon. Wie eine Klette klebt es sich an die Seele und kann das ganze Leben beeinflussen.