Ex hat mich Emotional Abhängig gemacht

Hallo ich bin neu auf dieser Seite und erzähl euch mal meine Geschichte.
Ich war knapp 3 Jahre mit meiner Ex in einer Beziehung die dieses Jahr Mitte Januar geendet ist. Wir sind nach knapp 1,5 Jahren zusammen in eine andere Stadt gezogen die 30km von unseren Elternhäuser und meinem Freundeskreis entfernt ist und zu dieser Zeit ist auch mein Vater an Krebs verstorben. Es war Corona Zeit und als es hieß sie Diskotheken machen wieder auf wollte sie direkt feiern gehen und mir war da nicht so zu mute, da ich nicht direkt in große Menschenmengen gehen wollte. Sie ist dann mit einer Freundin zum feiern und kam irgendwann am morgen besoffen nach Hause. Das machte sie dann immer wieder, oft kam sie gar nicht heim und ich hab keine Nachricht bekommen wusste nicht wo sie steckte. Sie hat auch einige Monate davor angefangen Antideppresiva zu nehmen, weil sie psychische Krankheiten hat und sollte normal gar keinen Alk. trinken was ich ihr aber auch immer gesagt habe. Nun dann haben wir uns eine Katze besorgt (mein 1. Haustier im Leben). Und nun war ich gegangen.
Mein Vater verloren, in einer anderen Stadt wo ich niemanden kenne, ein Haustier und eine Freundin die sich nicht unter Kontrolle halten kann. Nach einem Jahr im Kreis drehen und viel Streitigkeiten durften wir notgedrungen die Wohnung verlassen da jedes Zimmer am schimmeln war. Wir sind zu ihren Eltern gezogen (die haben im Haus noch eine separate Wohnung). Und nun ging es weiter sie unternimmt nichts mit mir ist nur Freundinnen besuchen und schläft jedes Wochenende bei einer anderen Freundin, vernachlässigt das ganze Jahr ihre Ausbildung (wird gemobbt und ist im Jahr 2022 vielleicht 50% abwesend gewesen). Mir hat das alles so gereicht aber konnte nicht Schluss machen ich war fix und fertig. S. mit ihr war sowieso fast nie, vielleicht einmal im Monat und ich hab ihr auch immer gesagt wir sind wie Mitbewohner aber sie hatte für alles immer Ausreden parat. Ich dachte jedes mal ändert sich was an der Beziehung und an Silvester meint sie will Abstand. Ich hab meine Sachen gepackt bin zu meiner Mutter gezogen und am 1.1. meldet sie sich und sagt das sich jetzt alles ändern wird und wir neu anfangen können. Ich habe ihr sofort gesagt da wird sich nichts ändern was soll sich denn auf 1 Tag geändert haben. Ich nahm sie 3 Tage später wieder zurück und zog wieder ein. Die Woche darauf hatte ich spätschicht und sie hat wie immer einen auf krank gemacht und war zu Hause. Ich komm nach der Arbeit nach Hause sie hat den ganzen Tag nichts gemacht was mich gestört hat weil sie ja zu Hause ist. Dann war Freitag ich hatte früher Feierabend und sie sagt dann zu mir sie geht zu einer Freundin, ich war sauer aber hab es akzeptiert und gefragt ob sie auch wieder nach Hause kommt und sie bejate das. Um 0 Uhr schreibt sie mir sie schläft dort und ich hab ihr gesagt nein sie soll nach Hause weil sie das jedes mal macht und wir verbringen keine Zeit zusammen. Sie meinte ihre Freundin hat beziehungsstress und schickt mir ein „Beweisfotos“ ich habe ihr gesagt sie soll sich lieber mal um ihre eigene Beziehung kümmern und wenn sie nicht nach Hause kommt bin ich morgen weg. Am nächsten Morgen schreibt sie mir gegen Mittag sie wartet noch bis die Freundin aufwacht. 3h später schreib ich ihr keine Antwort dann hab ich.m angefangen Sturm zu klingeln. Ihre feundin schrieb mir auf insta das sie schläft und ich sie in Ruhe lassen soll. 2h später schrieb ich wieder keine Antwort. Um 19 Uhr packte ich meine Sachen und dann kamen ihre Eltern fragten mich was die Taschen da machen und ich sagte ich ziehe aus. Ihr Vater: versteh ich vollkommen das geht nicht sie was sie da betreibt.
Ich bin raus und hab an dem Tag keine Antwort von ihr bekommen. Am nächsten Tag bin ich hin um Sachen zu holen, sie war da sehr kalt und distanziert und ich fragte ob sie noch was dazu zu sagen hat. Sie hatte keine Erklärung und ich bin weg.
Ich war erleichtert das es endlich vorbei war.
1 Monat nachdem es vorbei ist seh ich auf insta eine Story mit einem Mann beim spazieren gehen. Ab diesem Tag bin ich im Loch ich fühle mich nur noch belogen und betrogen. Ich habe alle Kontaktdaten von ihr gelöscht auch ihr insta, ihre Reaktion war sie hat mich blockiert
Ich habe vorletzte Woche ihrem Vater schreiben müssen da wir von der alten Wohnung die Nebenkostenabrechnung und Kaution bekommen haben. Er sagte mir das sie mich entblockt hat. Ich hab mich dann nicht bei ihr gemeldet und einfach das Geld überwiesen.
Letzten Montag meldet sie sich hat sich für die Überweisung bedankt und sich entschuldigt das sie mich blockiert hat war eine kurzzschlussreaktion sagte sie. Ich habe gesagt hey kein Problem
Danach fragte sie wie es mir geht ob es was neues gibt und sie den Kontakt zu mir vermisst. Ich habe darauf gesagt ob das ihr Ernst ist nachdem sie diese Story mit dem neuen auf insta hatte und sie meinte nur das ist nur ein Freund. Daraufhin hab ich ihr gesagt mach was du willst alles gut. Sie alles klar. 2min später die Katze vermisst dich voll (ich habe sehr geweint als ich mich von der Katze verabschiedet habe) daraufhin habe ich nicht mehr geantwortet
Mir geht es die ganze Zeit ziemlich schlecht und ertrage dieses Gefühl nicht mehr wie sehr sie mich hintergangen und ausgenutzt hat

Achja sie 24 ich 28 Jahre

Zitat von Steeeef:

1 Monat nachdem es vorbei ist seh ich auf insta eine Story mit einem Mann beim spazieren gehen. Ab diesem Tag bin ich im Loch ich fühle mich nur noch belogen und betrogen.

Warum? Mit der Trennung kann sie wieder auf Beutefang gehen, du genau so. Das ist an sich nicht verwerflich, zudem spricht aus deiner Erzählung für mich relativ viel dafür, dass die Story genau diesen Effekt haben sollte. Du bist wahrscheinlich etwas zu gut damit klargekommen, dass ihr getrennt seid, und dieses Ich weiß, dass du meine Story schaust, also sieh her, ich schaue mich um und bin begehrt! reibt dir plakativ unter die Nase, dass sie unabhängig sein kann. In Wahrheit lief vieles in der Beziehung doch nur durch dich oder mit dir, denkst du ernsthaft, das ändert sich jetzt? Im Gegenteil, theoretisch, auch wenn es jetzt sehr schlecht zu sehen sein dürfte, hat sie dir mit ihrem Verhalten (Ob Betrug im Spiel war ist nicht gesichert, das spricht mal prophylaktisch für sie) den Abschied ermöglicht und erleichtert. Das jetzt sind die Nachwehen vergehender und vergangener Gefühle. Traurig, schmerzhaft, aber keine Abhängigkeit - Gib ihr diesen Credit nicht.

Sh.it happens! Wichtig ist nur, dass man ihn sich nicht wieder mit dem Krönchen auf die Scheitelplatte packt!

Zitat von Steeeef:

Hallo ich bin neu auf dieser Seite und erzähl euch mal meine Geschichte. Ich war knapp 3 Jahre mit meiner Ex in einer Beziehung die dieses Jahr Mitte Januar geendet ist. Wir sind nach knapp 1,5 Jahren zusammen in eine andere Stadt gezogen die 30km von unseren Elternhäuser und meinem Freundeskreis entfernt ist und zu ...

Erstmal herzlich Willkommen und es tut mir sehr leid, dass du diese Erfahrung machen musstest und es dir momentan sehr schlecht geht.
Ich kann dir nur ans Herz legen, dass du sämtlichen Kontakt zu ihr einschränkst, einfach um dich selbst wieder zu finden und das ganze in Ruhe verarbeiten kannst.
Jeder Kontakt wird dich wieder an den Start schicken, egal wie er stattfindet (und sei es nur eine kurze Nachricht wegen deiner geliebten Katze..)

Tja, lieber TE, so ganz stimmt der Titel Deines Threads nicht: Nicht sie hat Dich abhängig gemacht, sondern DU hast DICH abhängig machen lassen.
Sie ist nicht nur Täterin und Du bist ein eigenständiger Mann, der selbstverantwortlich handeln kann.
Sie ist mit Dir Schlitten gefahren und ich möchte lieber nicht wissen, wo und wie sie die Nächte außerhalb Eurer Wohnung verbracht hat. Sie ist hochgradig labil,. stellt Ihr Vergnügen weit über Pflichterfüllung und verhält sich sehr unfair gegenüber dem treudoofen Partner daheim.

Ja, Du kannst froh sein, dass Du sie los bist. Klar, ist trotz der Einsicht, Deine Verfassung im Keller. Immerhin hast Du eine Trennung erlebt und das stellt Dich vor neue Tatsachen und Herausforderungen.Es dauert, bis Du Dich da rein gefunden hast und Dich emotional von ihr gelöst hast.

Es gibt nur ein Mittel, das die Ablösung ermöglicht: Völliger Kontaktabbruch und sie auch nicht auf social media stalken, denn das alles wirft Dich wieder zurück. Der Drang dazu ist oft immens, gibst Du ihm nach, tut es Dir alles andere als gut und das merkst Du dann selbst.
Dass sie mit einem Neuen rummacht, passt ins Bild. Wahrscheinlich ist der schon länger in ihrem Orbit und ich sagte ja schon, wer weiß, was sie während Euerer Beziehung gerieben hat.

Du warst in der schwächeren, untergeordneten Position und außer ein paar beleidigten Worten warst Du der stille Dulder. Und da Du keine Grenzen gesetzt hast, hast sie ihre immer weiter ausgedehnt. Vermutlich hat sie Borderline-Züge, aber ihr Verhalten ist ihrem Alter nicht angemessen. Sie ist 24 und keine 14 mehr und es fehlt ihr an Reife und Verantwortungsbewusstsein.

Das aber ist nicht Deine Baustelle. Deine Baustelle ist die viel zu große Nachgiebigkeit und das zu geringe Selbstbewusstsein. Du warst sie ein Schwamm, den sie immer mehr ausdrückte.
Du solltest erstens Deine Ansprüche an eine Beziehung und auch eine Partnerin überdenken. So eine instabile Persönlichkeit macht Dir nur Dein Leben schwer und passt nicht zu Deiner Lebensführung - zum Glück für Dich.
Und zweitens solltest Du Dein Selbstwertgefühl stärken, so dass Du auch Grenzen setzen kannst und Entscheidungen treffen kannst, in Deinem Interesse. Aber Du hast Dir ganz schön auf der Nase rumtanzen lassen.

Da liegt einiges vor Dir. Wenn Du es nicht angehst, wirst Du wieder bei einer ähnlich gearteten Frau landen, solange bist Du begreifst, dass Du nicht nur Opfer, sondern auch Täter bist, da Du gegen Dich selbst handelst.

Wenn möglich, leg Dir eine Katze zu - das könnte Dir zumindest in der ersten Zeit durchaus helfen. Und dann denke mal über Dich nach, nicht über sie, denn die Frau ist unbrauchbar und wie gesagt, nicht lebenstüchtig.

Wieso denkst du, du bist emotional abhängig? Du hast doch klar Grenzen gezogen und gehst nicht mehr auf ihr Kasperletheater ein...

Ich danke euch für die Worte
Sie hat Zwänge, also Gedanken und auch so zb hab ihr gesagt mach die Heizung aus und sie meinte das geht nicht weil sie sonst immer wieder nach schauen muss. Von Borderline war nie die Rede und ich kenn mich da sowieso nicht so damit aus. Sie hat mir recht am Anfang der Beziehung (ich glaub in den ersten 3 Monaten) gesagt hey du ich hab psychische Probleme und Ich weiß nicht ob du damit zurecht kommen wirst. Ich hab mir nichts dabei gedacht weil ich damit noch nie zu tun hatte und dachte mir ja so schlimm wird das nicht sein. Aber wie sich das mit der Zeit entwickelt hat war sehr krass. Sie hat auch ein Alk. Problem sie wollte immer auf jeder Party was trinken egal ob sie alleine war oder wenn ich dabei bin. Ich verurteile das nicht ich trinke auch hin und wieder aber sie kennt dabei nicht ihre Grenzen.
Ihr habt recht ich kann froh sein sie nicht mehr zu haben. Sie ging mit mir respektlos um und mit ihren Eltern auch die sie dann immer wieder angelogen hat. Ich hab ihr da schon gesagt wer bist du geworden anfangs in der Beziehung konntest du nie lügen und jetzt lügt sie bei jeder Sache. Mein Vertrauen war schon lange weg.
Bevor ich sie kennengelernt war ich sehr selbstbewusst ging 4 mal die Woche ins Fitnessstudio und war auch gut trainiert. Durch corona hab ich dann komplett damit aufgehört und mein kreisrunder Haarausfall war sehr stark (momentan nur noch ein paar Fetzen auf dem Kopf) allein das hat sehr stark an meinem Ego gekratzt, dann der plötzliche Tod meines Vaters und die Freundin fängt an ihr Ding zu machen. Das alles hat mich unselbstbewusst gemacht.
Ich habe sie bereits überall gelöscht auch den Chatverlauf vom letzten mal und auf Insta blockiert das ich nicht auf dumme Gedanken komme.

Zum borderline hab ich mich bisschen eingelesen.
Sie handelt immer wie es grad passt. Man fragt sie schauen wir heute einen Film sie sagt ja, dann schreibt die Freundin ob sie feiern will und der Film ist sofort vergessen.
Sie schiebt gern alles auf morgen zb frag ich sie ob sie das Katzenklo sauber machen kann (ich war den ganzen Tag arbeiten, sie nicht) sagt sie mach ich morgen und am nächsten Tag macht sie es trotzdem nicht.
Als wir bei einem Geburtstag von einem Freund von mir waren hat sie mich ja vor allen schlecht gemacht und später hab ich mich darüber aufgeregt als weniger Personen da waren und sie zeigt mir den Mittelfinger. Da hab ich dann gesagt es ist vorbei und bin gegangen, sie ruft kurze Zeit später an und kommt zu mir und wir streiten ganze Zeit bis sie sagt dann bring ich mich halt um wenn ich so eine Belastung für alle bin. Ich war geschockt und hab gesagt sie soll sich mal wieder beruhigen. 3 Monate später ein Volksfest bei uns wir streiten wieder mal und dann sagt sie wieder dann bring ich mich halt um, da hab ich dann gesagt mach doch und das hat sie dann geschockt.
Sie hat viele psycho spiele mit mir abgezogen

Ich weiß ich kann froh sein sie nicht mehr zu haben nur fällt mir das noch etwas schwer und ich hab so viele selbstzweifel. Ich muss wieder Selbstbewusst werden. Ich mache mir auch selber so einen Druck, weil ich dachte das wird die Frau sein mit der ich heiraten werde. Durch die ganzen Taten von mir war mir sowieso bewusst das Ich mir mein Leben so nicht vorstelle. Jetzt muss ich wieder bei Null anfangen.

Zitat von Steeeef:

ch muss wieder Selbstbewusst werden. Ich mache mir auch selber so einen Druck, weil ich dachte das wird die Frau sein mit der ich heiraten werde. Durch die ganzen Taten von mir war mir sowieso bewusst das Ich mir mein Leben so nicht vorstelle. Jetzt muss ich wieder bei Null anfangen.

Du hattest Glück im Unglück, dass sie Dir ihre schlechten Seiten glasklar vor Augen gehalten hat. Ncihts wie weg von dieser Frau. Kann gut sein, dass sie Dich einest Tages wieder anfüttern will und Kontakt aufnimmt. Dann musst Du konsequent sein und gehst nicht darauf ein. Das sind nur Tests ob sie noch Einfluss auf Dich hat.

Ja, tu was für Dein Selbstgefühl. Kreisrunder Haarausfall ist wohl auch ein Symptom für psychischen Stress. Es kam ja sehr viel bei Dir zusammen, was man nicht so leicht durchlebt.
Vielleicht magst Du ja wieder mit Sport anfangen, das wäre schon mal fürs Gemüt gut und ein Gewinn.

@Margerite ja du hast Recht von dieser „Frau“ lass ich mich nicht noch einmal runter machen.
Das stimmt Anfang der Beziehung hatte ich recht volles Haar bis sie mir alle Nerven gekostet hat. Ich habe mich vor 2 Wochen auch wieder im Fitnessstudio angemeldet. Ich denke mit der Zeit wird alles wieder gut Bzw ist es eigentlich schon gut weil sie ja nicht mehr in meinem Leben statt findet. ich danke euch allen für die aufmunternden Worte freut mich wie hier mit einem umgegangen wird

Zitat von Steeeef:

und ich hab so viele selbstzweifel

Selbstzweifel sind generell nichts Schlechtes, denn damit überprüfst Du Dich praktisch auch selbst. Du bist nicht nur Opfer dieser Frau, sondern hast es ihr auch ermöglicht, so mit Dir umzugehen. Aber keine Sorge, dem Nächsten geht es ebenso. Erst der Himmel voller Geigen und dann ist von partnerschaftlichen Verhalten auf einmal nicht mehr viel übrig.
Nur sollten Selbstzweifel nicht dazu führen, dass Du Deine Person generell in Frage stellst. Du hast Fehler gemacht, aber das nimmt Dir Deinen Wert nicht. Nenne es lieber Rückschau statt Selbstzweifel, denn das hört sich schon weniger negativ an. Jeder lebt in einer Beziehung seine Muster und es lohnt sich durchaus sich dahingehend zu überprüfen. Denn schließlich soll ja auch eine Weiterentwicklung stattfinden und das geht nur über eine Überprüfung des eigenen Handelns.

Mir ging es nach einer Trennung die schon viele Jahre zurückliegt, ziemlich schlecht. Er fehlte mir so entsetzlich, aber das geht ja Jedem so. Ich war aber der festen Überzeugung dass er mich einfach abserviert hat, als ich ihm langweilig geworden war und dass ich das unschuldige Opferlamm war. Er der Täter, ich das arme Opfer, das gutgläubig und voller Illusionen an der Beziehung festhielt, die schon längst nichts mehr war und auf wackligen Beinen stand.
Er war ein Bindungsphobiker und ich das passende Gegenstück - die nachsichtige Dulderin, die die Schuld für die verfahrene Lage bei sich suchte. Wenn ich anders wäre, dann ...

Einige Zeit nach der Trennung wurde mir irgendwann bewusst, dass ich mein Verhalten in Beziehungen von meiner Mutter übernommen habe. So was geschieht ganz unbewusst und setzt sich fest. Und ich kam immer wieder in Beziehungen, die rasch in eine Schieflage gerieten. Er oben und ich unten. Das kam nach der ersten Zeit des blauen Himmels mit den Geigen ganz automatisch. Ängste kamen durch, dass ich nicht genügen könnte, dass er abdriften könnte. Und meine Strategie war: Anpassung, Verständnis für ihn (aber nicht für mich), kein Aufbegehren, Feigheit, Angst vor einem Aufstehen und vor Konflikten.

Das merkt ein Partner natürlich und das macht eine Beziehung auch recht schnell langweilig. Er machte was er wollte und ich schaute zu und schob Ängste. Kommt Dir sicher bekannt vor. Das Ende war, dass ich genau das erlebte, wovor ich die größte Angst hatte. Ich wurde verlassen. Das schlimmste, was passieren konnte, war wieder Mal eingetreten.
Irgendwann wurde mir klar, dass da ein gesetzmäßiges Handeln dahinter steht, weil immer ich die Verlassene war und mich selbst in Frage stellte.

Die Erhellung kam nach einem Besuch bei einem Therapeuten, der mir sagte, dass wir genau das nachleben, was wir vorgelebt bekommen. Und wenn man merkt, dass man in einer Art Serie lebt, so muss man das Muster dahinter genauer ansehen.

Ich hatte einfach ein viel zu kleine Selbstwertgefühl und anstatt selbstbewusst aufzutreten, zog ich lieber den Schw anz ein. Mein Partner demolierte dann noch die Reste des Selbstwerts und ich fühlte mich mies, klein und unbedeutend und einfach nicht genügend. Ich war eine Versagerin.
Schrittweise erkannte ich, dass mir viel von dem was ich von mir dachte, schon anerzogen wurde, vor allem von meiner Mutter. Und ich versuchte immer wieder, mir ein gutes Selbstgefühl durch einen Partner zu verschaffen. Er sollte das für mich erledigen, dass ich mich gut und glücklich und angenommen fühlte. Er sollte mich lieben, damit ich glauben konnte, liebenswert zu sein. Er sollte mich achten, damit er meine mangelnde Selbstachtung kompensierte.
Er sollte mich glücklich machen, weil ich das ja aus mir selbst nicht sein konnte. Ich war des Glückes nicht wert.

Und da merkte ich dann, dass ich ihn benützt hatte, auch wenn das ganz unbewusst geschah. Er sollte mir das geben, was ich mir selbst nicht zugestehen konnte und damit war auch ich eine Täterin und nicht nur ein unschuldiges Opfer. Andere sollen das erledigen, was wir selbst nicht tun können.
Ab da wurde schrittweise vieles besser und wenn mal wieder einer der bösen Kobolde mir einflüstern will, dass ich doch nur eine Versagerin bin, schicke ich ihn weg.

Was Du von Dir hälst und denkst, ist von Dir gesteuert, auch wenn andere den Keim dazu gelegt haben. Du kannst das aber ändern durch Bewusstwerdung.

@Margerite Wow in vielen Sachen sehe ich mich tatsächlich wieder und ich bin auch am überlegen therapeutische Hilfe zu suchen aber da bin ich nie noch unsicher.
Dieses einem immer alles Recht machen macht am Ende nur einen selber kaputt und wird so zurück geworfen und denkt sich bin ich wirklich so schlecht das mich jede immer verlässt. Da hab ich noch sehr viel an mir zu arbeiten das so etwas nie wieder passieren wird.

Zitat von Steeeef:

Dieses einem immer alles Recht machen macht am Ende nur einen selber kaputt und wird so zurück geworfen und denkt sich bin ich wirklich so schlecht das mich jede immer verlässt. Da hab ich noch sehr viel an mir zu arbeiten das so etwas nie wieder passieren wird.

Anpassung um jeden Preis - damit schlägst Du Dich praktisch selbst. Denn Du handelst damit gegen innere Werte und Vorstellungen und das tut keinem gut. Jeder Mensch hat ein inneres Gerüst an dem er sich orientiert. Und partnerschaftliches Verhalten gehört da auch dazu. Es gibt Tugenden wie beiderseitige Zuverlässigkeit und gemeinsame Zeiten für Partner und wenn die Wertvorstellungen wie bei Dir und der Freundin nicht zusammen passen, wird es schwierig.
Denn die innere Stimme sagt: Ihr Verhalten ist nicht in Ordnung. Sie treibt was sie will und ich werde, wenn ich Glück habe, informiert. Sie ist unzuverlässig, bleibt auch mal nachts weg und will feiern gehen - aber ohne mich. Ich bin nur die Randfigur in ihrem Leben.
Aber dann melden sich die Verlustängste: ich will die Beziehung nicht verlieren und daher sage ich nichts oder nicht viel dazu und werde der stille Dulder. Denn damit ecke ich bei ihr nicht an und stelle sie lieber nicht in Frage.

Ängste dominieren über Denen inneren Kompass und Du ist in einem inneren Zwiespalt. Einerseits ein Gefühl der Ohnmacht gegenüber ihr, das aber auch in eine innere Wut umschlagen kann, andererseits das erlernte Verhalten lieber nicht auf Konfrontation zu gehen und Stellung zu beziehen.

Eine therapeutische Begleitung ist oft sinnvoll, auch wenn ein PT Dich nicht ändern kann. Du hast eine Persönlichkeitsstruktur. Aber dennoch ist es erlaubt und sinnvoll, Position zu beziehen und an seinen inneren Werten festzuhalten und dann auch Kritik am Partner zu äußern. Und wenn einem das ncht anerzogen wurde, dann muss man es später lernen. Denn sonst wird man zu einer Art Fußabstreifer, auf dem der Partner rumtrampelt und sich nichts dabei denkt. Und die Rolle sorgt für ein Gefühl der Wertlosigkeit und der Unterordnung und das tut niemandem gut.

Wenn Jemand nicht zu Dir passt, ist es besser zu gehen und sich zu trennen, so schwer es oft auch ist. Aber das wird ja nicht besser oder der Partner gibt sich Mühe sich besser zu verhalten. Aber Du spürst dann auch manchmal dass es Mühe ist. Der Partner passt sich dann nicht aus innerer Überzeugung an, sondern verhält sich meist nur eine Zeitlang partnerschaftlicher um die Beziehung nicht zu gefährden. was aber nicht unbedingt mit einer größeren Zuneigung zu Dir zu tun hat. Es ist ein zweckorientiertes Verhalten, das der Partner an den Tag legt, indem er eine Zeitlang nicht so ausufernd ohne Dich ausgeht.