Nach fünf Monaten ohne meinen Ex möchte ich ihn immer noch zurück, auch wenn er nun höchstwahrscheinlich eine Neue hat. Aber von vorne (oder zumindest fast, denn wir hatten vorletztes Jahr schon mal so eine ähnliche Situation, in der wir nach drei Monaten einen Neuanfang hatten), ich versuche, nur das Nötigste zu erzählen, denn sonst wird es zu lang: Mein Exfreund ist ein sehr dominanter (vom Verhalten her), starker Mann, der immer gerne im Mittelpunkt steht, sehr charmant sein kann, sehr beliebt ist und immer auch ein Frauenheld war, der sehr gerne flirtet und seinen Marktwert testet. Er kommt überhaupt nicht damit zurecht, dass er älter wird (58) und tut alles, um noch so jung wie möglich zu wirken, so umgibt er sich auch gerne mit jüngeren, sein bester Freund z. B. ist 20 Jahre jünger als er. Er neigt dazu, zu lügen wenn es ansonsten unbequem für ihn werden könnte. Lange Zeit nach dem Neuanfang hat er sich unheimlich bemüht, mir alles offen zu legen,ehrlich zu sein und mir keinen Grund zum Misstrauen zu geben, da er in der Vergangenheit etliches verheimlicht hat. Er machte Pläne für die Zukunft, wir wollten in Urlaub fahren, ich habe ihm trotz der Vergangenheit vertraut, auch wenn ich immer irgendwie Angst hatte, dass sich alles nochmal wiederholt und er wieder den Kontakt abbricht. Verabredungen wurden immer sehr spontan getroffen, immer dann, wenn er gerade Zeit hatte, nur die Sonntage waren für uns geblockt. Wir haben uns in der Regel einmal abends und über Nacht in der Woche gesehen eventuell noch von Freitag auf Samstag, den Samstag tagsüber dann nicht und dann von Samstag bis Montag morgens, hatten also nicht unheimlich viel Zeit miteinander.
In den letzten Wochen wurde diese Zeit immer weniger, er sagte, er müsse viel arbeiten (selbstständig), er bräuchte Zeit für sich etc. Hinzu kam ein weniger liebevolles Verhalten mir gegenüber (weniger Umarmungen und Küsse), wobei er von sich aus sagte, dass er schlecht drauf sei, dies aber nichts mit uns zu tun hätte (es gab wirklich einige Komponenten in seinem Leben, die ihm zu der Zeit Probleme bereiteten und er neigt zu Depressionen, so dass ich ihm glaubte und nicht auf ein Gespräch gedrängt habe). Insgesamt gab es immer mehr kleine Unstimmigkeiten, Heimlichkeiten, alles nur schwer zu fassen. Das feste Buchen des Urlaubs wurde immer wieder wegen immer anderer Ausreden verschoben, wir hatten kaum noch S.
Andererseits hatten wir durchaus noch superschöne gemeinsame Tage, die wir beide genossen haben und wo er noch bezüglich zukünftiger Unternehmungen geplant hat. Plötzlich war er auch wieder häufiger auf facebook aktiv (während unserer Treffen bekam er teilweise zig Benachrichtigungen hintereinander, was er mir allerdings halbwegs logisch erklärt hat, wobei ich das heute auch nicht mehr glaube), hatte neue, weibliche Chatpartner (habe ich mitbekommen, als er mir was auf seinem Handy in facebook gezeigt hat) und ich bekam Angst, dass er wieder in alte Verhaltensmuster verfallen würde. In dieser Grundstimmung (ich hatte ihn nicht darauf angesprochen, es waren ja alles nur diffuse Ängste aufgrund Erfahrungen in der Vergangenheit und habe mich bemüht, weiterhin fröhlich zu genießen, wenn wir zusammen waren, aber zu verheimlichen war diese Stimmung wahrscheinlich auch nicht ganz) kam es zu einer Situation, in der ich ihn ruhig gefragt habe, warum er mir nicht bescheid gesagt hat. Daraufhin ging er gleich in die Luft, machte eine Szene in der Öffentlichkeit, obwohl ich wirklich nicht rumgeschrien oder so habe und sich das Ganze als Missverständnis herausstellte. Nachmittags sagte er dann die Verabredung für abends ab, meinte, er wüsste nicht, ob das mit uns noch Sinn macht, weil wir zu unterschiedlich wären.
Seitdem hatten wir nur noch telefonischen Kontakt und zufällige Treffen. Er hat nie richtig Schluss gemacht, immer gesagt, er müsse noch nachdenken, und wir würden reden, wenn es ihm besser ginge (er sagte, er müsse wieder Psychopharmaka nehmen, weiß aber nicht, ob das stimmt). Bei einem Telefonat fiel dann der Satz: Darum habe ich ja auch Schluss gemacht. Ich fiel aus allen Wolken, denn das hatte er nicht.
Jedenfalls kam es nie zu einem Gespräch, er hat mich zwischenzeitlich ignoriert, bei zufälligen Treffen war er nett, und es schien auch noch eine gewisse Anziehung dazusein.
In den letzten Wochen wurde es dann etwas anders, er wirkte mehr freundschaftlich. Schließlich bekam ich nach Weihnachten eine app, dass er mir keine Hoffnungen machen wolle.
Ich hatte da schon die Vermutung, dass er eine Neue hat und nun scheint es tatsächlich so zu sein. Genau weiß ich es noch nicht, aber es gibt da etwas, was die Vermutung nahelegt.
Für mich ist da noch mal wie ein Fall in ein schwarzes Loch, denn zwischendurch gab es Anzeichen, dass er vielleicht doch wieder zu einer Annährung bereit wäre, er wirkte an einem Tag sogar wieder etwas verliebt.
Ich weiß, ich muss mit ihm abschließen, aber es fällt mir so unheimlich schwer, da ich ihn trotz allem noch liebe. Es scheint so, als wenn er mich die ganze Zeit hingehalten hätte und nun, wo er wahrscheinlich eine andere hat, ist er immer noch nicht zu dem Gespräch bereit, wovon er auch immer gesprochen hat. Er sieht einfach keine Notwendigkeit mehr dafür und lässt mich mit gebrochenem Herzen und ohne schlüssige Begründung für das Aus damals zurück.
06.01.2018 09:11 •
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