Hallo an Alle,
ich weiß, dass ich nicht der Erste bin, der hier um Rat und Hilfe bittet aber dennoch möchte ich gerne alles dafür versuchen und kämpfen. Meine Freundin (31) hat sich vor knapp 6 Wochen von mir (30) getrennt. Wir waren knapp 10 Monate zusammen und hatten wirklich eine sehr schöne Beziehung, mit viel Liebe und vielen schönen Momenten (Ausflügen, kurzen Urlaubstrips, etc.).
Es ist leider so, dass ich in den letzten 2-3 Monaten in unserer Beziehung ihr gegenüber sehr verletzend war. Ich habe Dinge ausgesprochen (sie wäre kitschig bezüglich ihrer Deko, ich könnte auch locker ihren Job machen, manche Outfits würden nicht passen, ich würde ihr vieles vorschreiben, etc.), die ich nie so gemeint habe, aber dennoch gesagt und leider falsch wahrgenommen wurden und ich sie somit gekränkt habe. Das hatte sich bei ihr über die 2-3 Monate angestaut, da sie selbst anderweitig in Stresssituationen geriet (Verhältnis zu den Eltern, Job, Krankheit, etc.) und es dann plötzlich auf einmal in ihr hoch kam. Sie nannte dann als Trennungsgründe, dass ich sie nur runtermachen würde und nicht respektieren würde und ich sie dadurch kaputt gemacht habe (sowohl im Herzen als auch selig). Sie wurde im Leben schon einmal enttäuscht und die Seele kaputt gemacht. Ich bin mir dessen bewusst und möchte mich da in keinsterweise rechtfertigen - ich habe es ausgesprochen und muss mit den Konsequenzen leben und es tut mir so unendlich leid. Ich würde nicht behaupten, dass die Beziehung eine toxische war (auch nicht in den letzen 2-3 Monaten), dafür sprechen auch sehr viele Merkmale dagegen. Sie könnte es eventuell anders beurteilen, da sie verletzt ist und es aus ihrer Sicht sieht. Ich weiß es aber nicht.
Einige Tage nach der Trennung hatten wir noch einmal telefoniert. Sie wollte schnellstmöglich ihre Sachen aus der Wohnung holen. Sie ist auch am Tag der Trennung zu ihren Eltern gezogen. Sie macht mich dafür verantwortlich, dass sie nun im Leben gescheitert sei. Ich habe ihr am Telefonat mehrfach gesagt, wie sehr es mir leid tut und dass es nichts mit ihr und ihrer Persönlichkeit zu tun hatte. Es war meine eigene Unzufriedenheit und Unsicherheit mit mir selbst. Ich war selbst sehr nachdenklich und habe vieles in mich reingefressen. Sie meinte nur, dass es jetzt zu spät ist und man sich es hätte vorher überlegen sollen, bevor man einen kränkt und heruntermacht.
Es ist nun so, dass ich mir ca. 2 Wochen nach der Trennung professionelle Hilfe gesucht habe bei einem Psychologen. Es hat sich herausgestellt, dass ich mich in eine Depression verfallen habe und in dieser seit einigen Monaten gefangen war. Ich wollte es erst nicht wahrhaben und habe immer gedacht, dass mir sowas nie passieren könnte. Ich habe mich weiterhin behandeln lassen und habe noch regelmäßig Sitzungen. Ich habe ihm auch alles von der Beziehung erzählt und wieso es zur Trennung der letzten Beziehung kam. Der Psychologe hat leider (wie ich es schon fast innerlich gespürt habe) eine Art der Depression festgestellt, dass diese es leider ausgelöst hat, dass ich meine Unzufriedenheit, Unsicherheit und Ängste und alle negativen Erfahrungen auf meine nahstehendste Person (meine Exfreundin) projiziert habe. Dinge, mit denen ich mir selbst nicht im Reinen war, habe ich auf sie übertragen und kritisiert, obwohl ich dass nie so gemeint habe. Ich habe Dinge schlecht gemacht, die mir vor meiner Depression völlig nebensächlich waren. Ich kann verstehen, dass sie dadurch alle Gefühle verloren hat für mich und dadurch verletzt ist. Ich wurde leider zu einem schlechten und ekelhaften Menschen. Ich war früher nie so. Ich war voller Lebensfreude, mich hat nie etwas aus der Ruhe gebracht und mich auch nichts an jemanden gestört. Ich war vor ihr auch in einer Beziehung (knapp 5 Jahre) und die Trennung verlief für beide relativ gut. Ohne Hass, Streit oder sonst irgendwas. Ich bin mit meiner älteren Beziehung bis heute noch befreundet und wir verstehen uns und quatschen ab und zu, wenn wir uns mal zufällig sehen. Auch ihre Eltern halten heute noch große Stücke von mir, da ich immer liebenswert und zuverlässig war und boten mir an, dass die Tür immer offen ist, sofern ich mal ein Problem habe.
Ich bin immer noch in der Therapie aber fühle mich schon viel weiter und habe die Lebensfreude weitestgehend wieder. Natürlich lässt sich eine Depression nicht von heute auf morgen abstellen aber man braucht Geduld und vielleicht werde ich auch Medikamente nehmen müssen, aber dann ist es halt so.
Ich hatte zu meiner Exfreundin, um die es hier geht, kaum noch Kontakt. Nur, wenn es um etwas Organisatorisches geht. Ich möchte sie so gerne zurück, weil ich sie immer noch aus dem tiefsten Herzen liebe. Ich weiß, dass es schwer ist, da sie paar Tage nach der Trennung hasserfüllt mir gegenüber war und meinte, ich muss das akzeptieren und sie wäre reifer als ich und mein Verhalten war kindisch und es würde nie wieder funktionieren. Von meiner Depression weiß sie aktuell noch nichts. Ich würde gerne wieder Kontakt aufnehmen und weiß nicht, wie ich es anstellen und auf sie zugehen soll. Ich will bei ihr keinen Mitleid erzeugen wegen der Depression. Sie war damals selber in einer schwierigen Depression, genauso wie ihr Papa, somit weiß sie, dass es kein einfaches Thema ist. Aber vielleicht würde sie mich dann besser verstehen, wieso ich so ein böser und schlechter Mensch war. Deshalb bitte ich um euren Rat, was ich machen kann, um sie wieder für mich zurück zu gewinnen. Ich weiß, dass meine Chancen nicht die größten sind und wenn ein Mensch verletzt wurde, ist es schwer, diesen Menschen wieder für sich zu gewinnen. Aber sie hatte mich damals auch aus tiefstem Herzen geliebt und wollten eine gemeinsame Zukunft aufbauen. UND. es gibt auch Millionen Menschen auf der Welt, die eine 2. Chance bekommen haben und wieder glücklich sind.
Ich danke euch vorab für eure Unterstützung.
Liebe Grüße
Maxi_
29.08.2023 16:14 •
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