Hallo an alle
Ich versuche mal die Geschichte meines Ex-Freundes und mir zusammenzufassen:
(Sind 22 und 24) - getrennt sind wir seit genau einer Woche
Kennengelernt haben wir uns vor 2 Jahren, er hatte keinen perspektivreichen aber sehr zeitlich einnehmenden Job (wichtig für die Story), er hatte ein wie ich damals dachte sehr gutes Herz. Ganz anders als das, was ich davor hatte: wollte Streitigkeiten immer sofort klären, haben viele Dinge unternommen, konnte bei ihm ganz Ich selbst ein, gleichzeitig auch mein bester Freund, hat mir immer zugehört, hat viel körperliche Nähe und Liebe gesucht und gezeigt. Allerdings, das wird mir jetzt erst richtig klar, hatte er kaum Zeit für uns, er hätte dafür kämpfen können mehr frei zu bekommen aber seine Priorität war die Arbeit. Ich habe mich ihm sehe angepasst und war oft enttäuscht, da wir nur einen Tag die Woche einen freien Tag zusammen verbringen konnten. Aber ich habe es hingenommen und dachte er kommt ja trotzdem jedes Mal zu mir an seinen freien Tagen. Aus diesem Frust heraus (bin psychisch vorbelastet) hatte sich das leider entwickelt, dass ich im Streit toxisch wurde: ich war beleidigend und irgendwo handgreiflich (habe ihn nicht geschlagen oder sowas aber geschubst etc.) wofür ich mich heute sehr schäme. Ich habe schnell gemerkt wie schlimm, dass von mir ist und eine Therapie angefangen für mich und vor allem für uns. Er hatte sehr viel Verständnis und ich weiß, dass ich aber damit viel kaputt gemacht habe, aber ich habe das Problem an die Hand genommen um dran zu arbeiten.
Was ich aber für ihn getan habe: mich immer angepasst, Zeit gefunden, dafür gesorgt dass ihm an nichts fehlt: Essen, Liebe, Aufmerksamkeiten, Termine erledigt etc. (vielleicht hab ich ihn auch ein bisschen zu viel bemuttert).
Was er mir gegeben hat: eine Leichtigkeit, Freude, Liebe, Fürsorge wenn er bei mir war, ich konnte ich sein, sehr viel finanzielle Unterstützung
In den Lockdown-Zeiten hat er dann zwei mal jeweils für 2 Monate bei mir gewohnt und dadurch dachte ich wow er hat sich mal Zeit für mich genommen aber jetzt denke ich naja er konnte sowieso in der Zeit nicht arbeiten, also keine Schwierigkeit oder Aufopferung für ihn. Oft hatte ich das Gefühl in der Beziehung, dass ich mich mehr Aufopfern würde, wenn es hart auf hart kommt als er.
Ich wollte immer, dass er den Job kündigt und etwas mit einer Zukunft macht also eine Ausbildung etc. beginnt. So habe ich gesucht, geschrieben, gemacht. Seine Eigeninitiative kommt mir jetzt im Nachhinein betrachtet eher gering vor. Ich habe für ihn Bewerbungen geschrieben und Zack Anfang diesen Jahres hat es dann geklappt mit der Ausbildung. Habe ihn hingefahren zu den Gesprächen - mehrere hundert Kilometer - immer und immer wieder. Er ist für die Ausbildung 400 km weggezogen im März und wir haben uns zusammengesetzt und uns geschworen, dass wir die Zeit überstehen / endlich macht er etwas vernünftiges und er war mir dankbar, dass ich ihm das mit ermöglicht hatte. Kurz vor Ausbildungsbeginn hatten wir eine wunderschöne Reise nach Paris, deren Errinerungen mir tief und schmerzhaft in den Knochen sitzen. Jetzt geht es nur noch um unsere Zukunft hieß es. Dazu muss ich sagen er hat sehr oft über das Thema heiraten und Kinder gesprochen, meinte sogar immer bis zuletzt (!) er würde sich gar freuen sollten wir jetzt schon Kinder bekommen. Aber er war insgesamt ein Mann der großen Worte, habe mir oft gedacht seine Worte und Taten stimmen nicht immer überein, er hat oft viel versprochen und nicht eingehalten. Dazu kam, dass er mich innerhalb unserer Beziehung mehrmals angelogen hat, es waren Kleinigkeiten aber es hat mich verletzt. Habe ihm das allerdings verziehen. Unsere Streitigkeiten wurden wieder etwas mehr: die Fernbeziehung, wir haben uns nur am Wochenende sehen können (Kaserne), das Vertrauen war angeknackst und ab und zu kam meine toxische Art zu streiten durch, was ich bis heute bereue. Niemand hat es verdient beleidigt zu werden auf diese Art, auch wenn es psychisch bedingt ist. Aber ich habe hart an mir gearbeitet, Verhaltensweisen gar abgelegt und gezeigt ich will kämpfen und mich ändern. Auch er hat bis zuletzt gesagt er will unbedingt kämpfen. Dann fing es an, sein Handy war immer öfter aus oder im Nicht-Stören Modus als ich ihn anrufen wollte, er hat mehr auf sein Äußeres geachtet, neue Kleidung gekauft, neue Interessen an den Tag gelegt und vor allem war da dieses Bauchgefühl von mir. Es kam heraus, dass er wieder gelogen hat und mir Chats mit einem
(ich will so jemanden nicht Frau nennen) Mädchen von der Ausbildung verheimlicht hat, mir der er jeden Abend dort immer in einer Freundesgruppe Zeit verbringt. Er wollte mir dann weis machen, sie sei nur eine Freundin und ich würde ihn einengen. Seit einem Monat habe ich es geahnt, Handy durchsucht, in seine Privatsphäre eingegriffen (ja macht man nicht) und ihn angebettelt mir endlich die Wahrheit zu sagen aber er sagte nur ich soll nicht in seine Privatsphäre eingreifen und er fühle sich total eingeengt da wäre auch nicht. Sie wusste übrigens auch, dass wir zusammen sind schließlich hatte er mit UNS als Profilbild mit ihr geschrieben, jeder dort wusste er hat eine Freundin, umso schlimmer das ganze .
So ging es den ganzen Mai, ich habe versucht ihm zu glauben, er hat es immer wieder geschworen und war auch ganz normal und liebevoll zu mir. Wir haben weiterhin Dinge unternommen, er sprach weiterhin von einer Zukunft und, dass wir das jetzt auch gemeinsam schaffen. Ich aber hatte das Misstrauen weiterhin. Letzte Woche ist er dann am Wochenende wieder zu mir gekommen (die ganze Woche haben wir normal telefoniert etc.) und hat dann mit mir Schluss gemacht. Er hat am Tag davor (!) noch gesagt wie sehr er sich auf das Wochenende freue, was ich total krank finde! Er sagte wir versuchen eine kaputte Beziehung wiederzubeleben und er habe keine Kraft mehr. Als ich ihn dann fragte, ob es was mit ihr zu tun habe hat er das erste mal ausgesprochen was ich schon dachte: Ja, ich habe seit ein paar Tagen Interesse an ihr und habe gestern mit ihr über unsere Beziehung gesprochen.
Mir wurde der Boden nochmals unter den Füßen weggerissen, ich hatte die Hoffnung die wären tatsächlich Freunde gewesen, habe ihm alle Freiheiten gegeben, an mir gearbeitet und wollte immer kämpfen. Ich habe mich wortwörtlich für ihn aufgeopfert (das werde ich nie wieder für jemanden tun ich weiß es war zu viel)
Dass er erst seit einigen Tagen Interesse entwickelt hat glaube ich ihm natürlich nicht, jetzt passt jedes Puzzleteil zusammen, warum er sie verheimlicht hat, warum er sich geändert hat. Beim Schluss machen war er hastig, wollte bloß keine Fragen mehr beantworten, hat sich weder für die Zeit mit mir bedankt noch ein Wort über die 2 Jahre die wir hatten verloren . er ist einfach gegangen, eiskalt, hat gesagt wir reden noch morgen haben wir natürlich nicht .
Im Endeffekt hat er mich also für jemand anderen verlassen und abgesehen davon ist es der Typ Frau den er sonst immer belächelt hat, das komplette Gegenteil von mir.
Ich war / bin am Boden zerstört, es ist doch egal wie viele Probleme man in einer Beziehung hat man kann doch einfach normal und respektvoll Schluss machen oder nicht? Es gibt doch nichts was fremdgehen rechtfertigt oder? Ich habe mit Schuldgefühlen zu kämpfen, auch wenn ich weiß es war seine Entscheidung und es ist sein Charakter und nicht meine Schuld.
Aber wie krank ist der Umstand, dass er mir bis zum letzten Tag noch gesagt hat er liebt mich, er will mich um jeden Preis, eine Woche vorher noch geweint hat, weil er Angst hatte ich würde mich vielleicht irgendwann trennen aufgrund der holprigen Zeit. Und hat sogar eine Woche vorher drei Stunden mit einer gemeinsamen Freundin von uns darüber gesprochen, wie sehr er sich wünscht, dass wir das alles hinbekommen und er immer kämpfen wird. Es geht nicht in meinem Kopf wie man sogar 24 Stunden vorher noch ganz anders redet und dann am nächsten Tag Schluss macht.
Wenn ihr euch fragt warum ich ihm hinterhertrauere: er war der erste mit dem ich mich beim S. 10000% wohl fühlen konnte, er hat mir das Gefühl gegeben je natürlicher ich bin, desto schöner bin ich, keine Schminke, keine gemachten Haare nichts einfach pure Natürlichkeit. Durch ihn habe ich auch gelernt mich genau so zu lieben, so wie die Natur mich eben erschaffen hat. Wie hatten unsere Insider, waren auf einer Wellenlänge, haben so viel gelacht, auch nach all der Zeit nachts im Regen wie zwei frisch verliebte auf den Straßen getanzt, waren zusammen einfach verrückt und frei. Wir hatten die selben Interessen und das gleiche Auge für Ästhetik und die kleinen schönen Dinge im Leben. Ich bin euch ehrlich, dass ich so eine Verbindung noch nie zu jemanden gespürt habe.
Dem allem trauere ich sehr hinterher, ich weiß er ist ein undankbares ……. er hat mich betrogen ob emotional oder körperlich ist dann auch egal und hat mich dafür auch noch verlassen. Er hat kein vernünftiges Gespräch geführt und nach dem ich ihm gefühlt ein neues Leben ermöglicht habe, habe ich das doch verdient . nach 2 Jahren gemeinsamer Zeit und all der Unterstützung meinerseits. Mich zerreißt diese Herzlosigkeit, als würde ihn das niemals einholen und er lebt einfach sein Leben glücklich weiter. So schnell kann man jemanden doch nicht vergessen?
Ich habe die irrationale Angst nie wieder so eine Bindung zu jemandem zu verspüren, auch wenn er gelogen hat und das nicht nur einmal, auch wenn er mich am Ende so verarscht hat ich kann es euch nicht erklären. Die kleinen Momente und Erinnerungen zerfressen mich so sehr, dass ich kaum atmen kann. Geschweige denn das Kopfkino was er wohl mit ihr macht .
Ja ich WEISS ich habe jemanden verdient der mich insgesamt mehr schätzt aber durch seine ruhige Art, wenn ich wieder mal eine Panikattacke hatte oder es mir einfach schlecht ging, die schönen glückerfüllten Momente, seine ganze Liebe die er mir geschenkt hat wenn wir zusammen waren und die tollen Worte durch die ich mich hab anscheinend blenden lassen, tut es einfach so extrem weh. Könnt ihr mich verstehen oder klingt das total bescheuert?
Die Beziehung war insgesamt nicht schlecht oder toxisch. Aber wie ihr seht habe ich einfach mehr für ihn getan als andersherum und das Resultat zählt: er hat mich betrogen und liegen gelassen.
Hört es irgendwann auf? Kann es trotzdem sein, dass er bezüglich seiner Gefühle mir gegenüber der Mensch war aber wir beide einfach Fehler gemacht haben?
Gibt es Strategien damit ich meinen Alltag wieder aufnehmen kann? Ich schreibe in einem Jahr mein Staatsexamen und muss mich langsam mal wieder aufrappeln
Liebe Grüße an alle die bis zum Ende gelesen haben!
10.06.2022 20:29 •
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