Ich melde mich auch mal wieder, vielleicht liest ja jemand noch mit. Ich möchte mir aber vor allem mal wieder alles von der Seele schreiben, da ich sonst mit niemanden darüber reden kann.
Es ist ja mittlerweile schon einige Zeit vergangen, seit der Trennung, seit unserem letzten Gespräch. Er hat sich auf meine letzte Nachricht nicht mehr gemeldet, und es tat höllisch weh. Ich möchte einfach bis heute nicht einsehen, das alles vorbei ist. Da zurzeit Semesterferien sind bin ich nach Hause gefahren (diesmal ohne ihn, sonst sind wir ja immer zusammen gefahren). Allerdings erinnert mich auch daheim alles an ihn, auch die Heimfahrt alleine war schlimm da ich ja sonst immer mit ihm gefahren bin. Bei allem was ich mache muss ich an ihn denken, sei es aufstehen, kochen, einkaufen, TV schauen, einschlafen, ... ich denke praktisch nur 24/7 an ihn, was er gerade tut, wie es jetzt mit ihm wäre usw. Ich weiß, dass dieses Verhalten ungesund ist, und ich habe versucht es zu ändern, aber es wird eigentlich nur von Tag zu Tag schlimmer. Ich liege nachts wach und weine, weil er nicht da ist. Weil in meinem Leben nichts gut läuft und ich wieder an dem gleichen Punkt wie vor einem Jahr bin. Es macht mich traurig, wenn ich im TV oder auch im realen Leben glückliche Paare sehe. Warum kann ich das nicht haben? Warum werde ich stattdessen wie Dreck behandelt?
Letzte Woche hielt ich es nicht mehr aus und habe nachts bei ihm angerufen auf dem Handy. Also nicht richtig angerufen sonder nur einmal klingeln lassen und dann wieder aufgelegt. Das habe ich zweimal gemacht. Ich weiß nicht, warum... Ich wollte eigentlich mit ihm reden, seine Stimme wieder hören. Dumme Idee, ich weiß.
Am nächsten Tag bekam ich auch eine SMS, warum ich angerufen habe um 3 Uhr nachts, was denn los sei, andere Leute schlafen ja um die Zeit (ich weiß aber zu 100% dass sein Handy IMMER auf lautlos und ohne vibration ist, weswegen er nicht wach wurde, ansonsten hätte ich es gar nicht gemacht). Habe mich entschuldigt und geschrieben, dass ich seine Stimme hören wollte. Keine Antwort.
Vor ein paar Tagen habe ich ihm nachts erneut mehrere SMS geschrieben. Ob er mich vermissen würde, wenn ich nicht mehr da wäre. Dass ich ihn vermisse, mein Leben zurzeit alles andere als nach Plan verläuft und ich ihn brauche. Ich Angst habe, dass er mich vergisst. Und ich ihn nicht vergessen kann.
Am nächsten Tag kam dann wieder eine Antwort von ihm, dass er das alles nicht glaube könne, er hofft, dass das nur ein Scherz wäre, er klar und deutlich gesagt hat dass er keine Beziehung mehr möchte und er nachts auf einer Party war und nicht schlecht gestaunt hat, als er das gelesen habe. Meine Antwort darauf war nur, dass ich weiß, dass es eine dumme Idee war, ich aber ihn nicht vergessen kann und ihn brauche. Und es mir jetzt noch schlechter geht, nachdem ich weiß dass er unerwegs war und vielleicht eine andere Frau kennen gelernt hat, mit ihr rumgemacht hat. Warum Sie und nicht ich... Darauf kam nur zurück, dass ich mir nicht solche Gedanken machen soll und er nicht mehr weiß, was er darauf antworten soll. Ihm sei das alles zu krass.
... Wenn ich so überlege, weiß ich, dass mein Verhalten fast schon krankhaft ist. Ich weiß, dass es falsch ist. Aber ich kann nicht anders... Ich weine jeden Abend, weil ich mich alleine fühle. Weil ich zurzeit nicht weiß, was ich tun soll. Alles, wirklich alles läuft seit der Trennung schief. Ich habe teilweise Angst, mir selbst etwas anzutun (SVV oder ähnliches). Noch kann ich mich aber davon abhalten.
Ich war schon bei der Psychologischen Beratung für Studenten, aber es hat mir nicht wirklich weiter geholfen. Die Psychologin dort hat mir nur geraten, mir Hobbys zu suchen, mir beruflich einen Plan B zu überlegen und nicht traurig zu sein, es wird schon bald wieder ein neuer Freund kommen. Danach war ich genauso schlau wie vorher.
Ich bin am überlegen, mir einen anderen Therapeuten zu suchen (das Gespräch mit der Psychologin war eh nur ein einmaliges Angebot), aber man hört ja immer dass es immer recht lange Wartezeiten gibt, zum Teil 6-12 Monate. Ich bin mir nicht sicher, ob es Sinn machen würde, mich auf die Warteliste setzen zu lassen. Ich meine, ich brauche JETZT Hilfe, nicht erst in einem halben Jahr. Wer weiß, was in einem halben Jahr ist... Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich alleine einfach nicht mehr zurecht komme. Letztes Jahr, als es mir so ging, habe ich ein dreiviertel Jahr gebraucht, bis ich einigermaßen über meinen Ex hinweg war, und das auch nur weil ich umgezogen bin und recht bald meinen neuen Freund kennen gelernt habe. Aber meine Probleme im Moment liegen viel tiefer, ich habe das Gefühl, dass meine schlimme Vergangenheit (Kindheit, Pubertät) mich noch viel zu sehr beschäftigt. Ich glaube schon, dass mir ein Therapeut evtl. helfen könnte, aber wie schon gesagt, die langen Wartezeiten...
Aber nochmal zurück zu meinem (Ex-)Freund... Ich möchte einfach nicht einsehen, dass es wirklich vorbei ist. Ich weiß, dass wir nicht sehr lange zusammen waren, aber er war für mich wirklich meine Bezugsperson. Ich fand ihn von Anfang an toll, ich hatte noch nie so starke Gefühle für einen Menschen. Ich vermisse es, ihn anzuschauen und Schmetterlinge im Bauch zu haben. Ich vermisse sein Lächeln, bei dem ich auch sofort immer lachen musste. Ich vermisse einfach seine Nähe. Egal was ich tue, ich denke an ihn. Ich verstehe bis heute nicht, warum er sich von heute auf morgen getrennt hat. Ich lese mir so oft unsere alten Nachrichten durch, wie er mir sogar am vor der Trennung noch schrieb, dass er mich liebe und mit mir glücklich ist. Sogar, als er schon Schluss gemacht hatte, schrieb er noch, dass er nicht möchte dass alles vorbei ist. Ich verstehe das einfach nicht... Ich habe mich so auf unsere gemeinsame Zeit gefreut. Ich hatte schon so viel geplant. Aber jetzt ist alles vorbei.
Ich kann es mir nur so erklären dass er Angst vor einer Beziehung hatte, da seine Ex ihn ja betrogen hat. Dass er einfach Angst hatte, dass ich das evtl. auch machen würde (totaler Blödsinn). Oder dass er sich eingeengt fühlte. Wir haben ja viel Zeit miteinander verbracht, und ich habe oft gemeckert wenn er mit seinen Kumpels unterwegs war. Dass er einfach mehr Freiheiten wollte... Aber das verstehe ich ja. Ich habe oft gesagt, dass wir darüber reden können. Dass wir das ändern können. Aber stattdessen hat er Schluss gemacht. Er hat mir nicht mal die Chance gegeben, etwas zu ändern. Ich verstehe das nicht.
Ich möchte wieder mit ihm glücklich sein, dass alles wieder so ist wie früher. Ich möchte an unserer Beziehung arbeiten, ich will nicht, dass alles schon vorbei ist. Aber er möchte nicht... Und es tut weh... Weil ich alles kaputt gemacht habe. Weil ich es nicht wert bin, geliebt zu werden.
Danke an alle, die sich den langen Text durchgelesen haben.
03.03.2014 00:47 •
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