hallo ihr lieben,
ja, nordlicht hat recht- man muss auf sein bauchgefühl hören- aber gleichzeitig versuchen, sich in dem kampf nicht selbst zu verlieren. mein bauchgefühl sagte mir die ganze zeit, dass wir zusammengehören und er das nur wieder merken muss, auch wenn mich die meisten hier für bekloppt gehalten haben. aber bis wir letztendlich wieder zusammen waren dauerte es elf monate!!!
wobei ich inzwischen, mit etwas abstand auch sagen muss, dass solche zeiten wichtig sind. weil jeder erstmal zu sich selbst finden muss, eigene erfahrungen sammeln muss (vorallem, wenn der grund der trennung die angst des einen war, etwas verpasst zu haben im leben...). denn erst dann kann man wohl neu anfangen.
ich denke ja jetzt noch manchmal einen moment lang, er muss besonders nett und aufmerksam sein, er hat ja schließlich was wiedergutzumachen, weil er mir so weh getan hat... wie muss das dann sein, wenn man wieder zusammenkommt, bevor die wunden überhaupt angefangen haben, zu verheilen? ich glaube, nach so einer krise kann man nicht nach kurzer zeit sagen alles war ein irrtum, sondern beide müssen sehr genau herausfinden, was die gründe waren, ob die gründe überhaupt so relevant waren oder sich alles nur verselbstständigt hat. man muss neu lernen, zu reden und ganz neu die grenzen abstecken. und ich denke, die verlassene wäre auch in einer sehr schlechten position, denn sie könnte ja keine bedingungen stellen, sondern müsste auch noch dankbar sein, dass er sie aus dem schmerz rettet... ich glaube, das war z.b. etwas, was mich für ihn erst wieder interessant gemacht hat... das fing nämlich wieder an, als ich jemanden kennengelernt hatte, wieder spaß am leben hatte, viel unternommen habe und eben nicht mehr wie ein häufchen elend zuhause saß und auf meinen retter gewartet habe- vielleicht war dann auch einfach der druck weg und die verantwortung, der einzige zu sein, der helfen kann... erst dann konnte er sich freiwillig um mich bemühen- nicht mehr nur aus schlechtem gewissen oder pflichtgefühl... und auch für uns ist es wichtig, dass wir wirklich wieder selbst entscheiden können, ob wir den neuanfang objektiv wirklich wollen- oder ob wir nicht eher vom schmerz und der trauer und der einsamkeit getrieben werden. denn auch das wären schlechte voraussetzungen.
auch wenn sich das jetzt blöd anhört- ich bin ja schließlich schon drüber weg und habe gut reden- aber ich glaube, so eine lange zeit (so schlimm sie auch für mich war und so gerne ich darauf ganz verzichtet hätte...) war wichtig für uns beide...
nur eins noch: kämpfen heißt nicht, den anderen zu nerven- er muss sich genauso erstmal auf sich selbst konzentrieren. und er denkt an einen- auch wenn man keinen kontakt hat. deshalb schadet auch ein (zeitweiser) kontaktabbruch nicht. ich hatte nach meinem auszug für 3 monate den kontakt abgebrochen, weil ich gemerkt habe, es ist für mich besser. und auch danach habe ich monatelang immer nur reagiert, wenn er sich gemeldet hat. ab und zu kamen dann zwar auch mal bemerkungen (auch über eine gemeinsame freundin), ich hätte ihn ja längst vergessen... denn er wollte ja weiter wichtig sein in meinem leben- auch wenn er am anfang sicher nicht über einen neuanfang nachgedacht hat.
14.11.2002 11:31 •
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