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Ewige Geliebte

G
Ich habe mich gestern von meiner langjährigen Affäre getrennt. Bzw getrennt kann man es nicht wirklich nennen. Getrennt habe ich mich schon viele Male vorher, aber es nie durchhalten können. Wir kennen uns seit ca 12 Jahren. haben uns durch die Arbeit kennengelernt, waren wie verrückt verliebt. verstanden uns ohne Worte. Es hat einfach alles so gut gepasst. bis auf das er verheiratet mit zwei Kindern war. Ich habe quasi auch schon alles durch, was man über typisches Geliebtendasein schreiben kann. Ich erwarte auch nicht, dass Jemand das wirklich versteht, warum man sich so lange Zeit selber aufgibt, und an etwas glaubt, was nie Wirklichkeit wird. Denn er wollte sich natürlich nie trennen, aber für paar schöne Stunden war ich immer gut genug.
Langer Rede kurzer Sinn, wir hatten jahrelang immer mal wieder Kontakt, er arbeitet viel im Ausland, also waren die Treffen rar, irgendwann ging auch ich beruflich ins Ausland, fand einen neuen Mann, es funktionierte nicht. Mit meinem Geliebten blieb der Kontakt weiter bestehen. ich weiss auch nicht warum, wir verstanden uns einfach immer noch so gut als Freunde. Neulich haben wir uns getroffen. Danach ist mir so wirklich klar geworden, ich betrüge mich immer noch selber, noch Jahre danach. Worauf warte ich? Warum kann ich nicht akzeptieren, dass es nie wirklich klappen wird? Warum sehe ich nicht seine Schattenseiten, dass er ein notorischer Fremdgeher ist? Warum habe ich kein Selbstwertgefühl? Es hat endlich klick gemacht. Habe ihn blockiert und zum ersten Mal im Leben das Gefühl, dass ich auch nicht mehr schreiben und ihn kontaktieren werde. Trotzdem bleibt ein Gefühl der Leere und des Versagens. Trotzdem fühle ich mich immer noch als die Verliererin in diesem Spiel. Dabei müsste ich doch glücklich sein, endlich dieser Affäre zu entfliehen, die mich über Jahre kaputtgemacht hat. Wann werde ich endlich von diesem Gedankenkarusell frei sein?
Ich kann nicht nachvollziehen, wie ich mich so sehr selber vergessen konnte. Kann ich irgendwann aussteigen und aufhören an die Vergangenheit zu denken?

18.11.2019 15:28 • #1


Mairenn
Zitat von GreenGirl:
Es hat endlich klick gemacht.


Ich gratuliere Dir zu Deinem Klick!
Du hast nicht versagt - Erleuchtung ist so ne Sache, manche erfahren es früher und die meisten etwas später. Das Entscheidende ist, dass man es überhaupt bekommt.
Also ... halte schön an dem Klick und ziehe es durch.

Ab sofort stehst Du nicht mehr zur Verfügung, egal auf welchem Wege. Ab sofort ist Dein Leben Dir mehr Wert und Du bist Dir selbst mehr wert, als man es Dir bis jetzt zugesprochen hat.
Du bist der Star und der Hauptdarsteller in Deinem Leben! Punkt.
Die Rolle einer Nebenfrau ist doch sch-e-i-ß-e.!

Alles Gute

18.11.2019 15:36 • x 3 #2


A


Ewige Geliebte

x 3


S
Liebe TE

Zitat:
waren wie verrückt verliebt. verstanden uns ohne Worte. Es hat einfach alles so gut gepasst. bis auf das er verheiratet mit zwei Kindern war.


Das ist aber ein grosses bis auf

Zitat:
Warum sehe ich nicht seine Schattenseiten, dass er ein notorischer Fremdgeher ist? Warum habe ich kein Selbstwertgefühl? Es hat endlich klick gemacht. Habe ihn blockiert und zum ersten Mal im Leben das Gefühl, dass ich auch nicht mehr schreiben und ihn kontaktieren werde.


Herzliche Gratulation zu deiner Entscheidung. Richtig so. Du stellst auch die richtigen Fragen. Ich denke, damit hast du einen grossen Schritt in Richtung Heilung getan - das ist kein Versagen, sondern ein Gewinn. Durch den Kontaktabbruch gewinnst du nur, vor allem wieder dich selbst. Und du bist die Person, auf die du am meisten Acht geben musst. Den die Beziehung mit dir selbst - die ist für immer.

Zitat:
Wann werde ich endlich von diesem Gedankenkarusell frei sein?
Ich kann nicht nachvollziehen, wie ich mich so sehr selber vergessen konnte. Kann ich irgendwann aussteigen und aufhören an die Vergangenheit zu denken?

Den ersten Schritt hast du bereits getan. Und nun, einfach bei deiner Entscheidung bleiben. Nach ein paar Wochen fällt es dir schon leichter und nach einiger Zeit wird der Kummer vorbei sein. Arbeite in der Zwischenzeit an deinem Selbstwert, unternehme was mit deinen Freunden und suche dir ein Hobby.

Und ganz wichtig - lass die Finger von vergebenen Männer. Auch du verdienst jemanden, der nur zu dir gehört.

18.11.2019 15:39 • x 1 #3


G
Vielen Dank Euch Ja, dass ich die Finger von vergebenen Männern lasse, dass habe ich auf jeden Fall gelernt...Auch wenn ich nicht mit Absicht diese Affäre geplant bzw zugelassen habe. Ich wollte wirklich nicht einer anderen Frau wissentlich wehtun. bzw bin auch kein Prototyp des männermordenden Biests. Ich denke ich habe einfach sehr wenig Selbstwertgefühl, und das ist mir selber ein Rätsel, da ich eigentlich sehr beruflich erfolgreich und auch nicht hässlich bin..
Schlimm ist auch jedes Mal, dass ich an ihn denke, und dann das Gefühl habe, dass er ein guter Mann ist, und nur MICH nicht haben wollte..weil ich so oder so bin..eben nicht genug. Und es ist immer noch schwierig zu wissen, dass ich ihn nie wiedersehen werde, denn er war Teil meines Lebens für eine lange Zeit. Irgendwo in mir ist auch so eine blöde Hoffnung, dass er sich meldet und alles bedauert (auch wenn ich weiss, dass das Irrsinn ist)..
Es ist auch so gewesen, dass ich ihm zum Ende eine ganz böse, aber reflektierte und ruhige (nicht wütende) Nachricht geschickt habe, und ihn dann geblockt habe. Und im Anschluss hatte ich direkt schlechtes Gewissen. Aber das brauche ich im Grunde doch nur mir gegenüber zu haben!

18.11.2019 15:53 • x 3 #4


S
Beziehungen sind immer ein anderes Thema. Ich war immer ganz schön krass unterwegs, bis ich anfangs 20 mit der Realität konfrontiert wurde - toxische Beziehung, Abhängigkeit, Selbstwertgefühl am Ar.. Und es hat lange gedauert, bis ich mich wieder eingesammelt habe. Und noch länger, bis ich mich auf einen Mann einlassen konnte.

Was ich damit sagen will, alles ist machbar. Du musst dich mit dir selbst beschäftigen und herausfinden, wo das Problem liegt. Meistens ist es die Kindheit. Lerne deine Grenzen kennen und verteidige sie wie eine Löwin. Wenn du dich selbst nicht lieben kannst, wer soll es dann?

Du bist genug und sogar noch mehr. Er ist nicht genug, weil er ein Lügner und Betrüger ist.

18.11.2019 16:01 • x 2 #5


W
Zitat von GreenGirl:
Ich wollte wirklich nicht einer anderen Frau wissentlich wehtun.


Das glaube ich Dir sogar. Mir wäre die andere Frau zB egal, ich will MEINETWEGEN keinen Mann der nicht frei ist. Weil ich mir einen gute, starken Charakter an meiner Seite wünsche. Und da ist wie ne Schranke. Vergebene Männer, die ach so unglücklich daheim sind, sind für mich sowas von unattraktiv.

Zitat von GreenGirl:
Schlimm ist auch jedes Mal, dass ich an ihn denke, und dann das Gefühl habe, dass er ein guter Mann ist, und nur MICH nicht haben wollte..weil ich so oder so bin..eben nicht genug.


Der Gedanke, dass Du so einen Mann nicht willst, ist Dir fremd?

18.11.2019 16:03 • x 3 #6


G
Klar hatte ich schon mal diesen Gedanken, dass ich so einen Mann nicht will! Sogar oft! Aber ich habe ihn von Anfang an verklärt gesehen... Als den Supermann, der er nicht ist... Ich habe an ihn geglaubt und ihn bewundert wegen vieler Eigenschaften.. Und die Charakterlosigkeit ausgeblendet, so irre sich das für Außenstehende und auch mich selber anhört... Aber er war sozusagen mein Guru.. Ich habe mich immer zuerst selber bestraft und den Fehler bei mir gesucht... Ich habe mein Selbstbewusstsein voellig verkommen lassen, wenn es um ihn ging..

18.11.2019 19:12 • x 1 #7


G
Im Grunde fühle ich mich jeden Tag stärker, und kann nicht begreifen, wie ich 12 Jahre lang (mit Unterbrechungen) einem Typen nachheulen konnte, und von ihm abhängig sein konnte, der mich NIE wirklich wollte. DAS ist, was ich am meisten bedaure!
Das ist auch das, was ich mir irgendwie verzeihen muss, und was mir sehr schwerfällt. Mir selbst verzeihen, dass ich so ein Hornochse war...Es ging ihm immer nur um das Eine, nichts weiter. Da kann er noch soviel Süssholz raspeln und mir sagen, wieviel ich ihm bedeutet habe...im Endeffekt war es nichts. Warum brauchte ich für diese Erkenntnis so unendlich viel Zeit? Und wieviel Selbstachtung habe ich verloren? Aber ich denke es bringt nichts mehr, sich selber zu kasteien..es ist wie es ist, ich muss nur nach vorne schauen und jetzt endlich die starke Frau sein, die ich bin! Ich hoffe, ich kann anderen Geliebten helfen, indem ich sage: Seid euch was wert! Ein Mann, der euch lieben würde, würde euch nicht am ausgestreckten Arm verhungern lassen. So einfach ist das!

19.11.2019 09:30 • x 4 #8


B
Zitat von GreenGirl:
Im Grunde fühle ich mich jeden Tag stärker, und kann nicht begreifen, wie ich 12 Jahre lang (mit Unterbrechungen) einem Typen nachheulen konnte, und von ihm abhängig sein konnte, der mich NIE wirklich wollte. DAS ist, was ich am meisten bedaure!


Das sind die inneren Fallstricke, die systemimmanenten Muster, die Dich in dieser Rolle verharren lassen. Ich bin nicht mehr wert als das, ich bin nur die Geliebte, aber nicht die Frau, für die der Mann sich entscheidet. Im Gegenzug zur eigenen Abwertung wird der Mann verklärt. Keiner ist so wie er, keiner passt so gut für mich wie dieser.
Und sich hinterher anzuschauen und den Kopf zu schütteln über diese selbstschädigende Strategie, tut nochmals weh. Wenn Du es jetzt unbegreiflich findest, so hast Du jedenfalls schon ein wenig innere Distanz dazu aufgebaut.
Der Typ musste erst Mal eine finden, die 12 Jahre lang für ihn da war, obwohl sie immer nur die zweite Wahl war.

Zitat von GreenGirl:
Das ist auch das, was ich mir irgendwie verzeihen muss, und was mir sehr schwerfällt. Mir selbst verzeihen, dass ich so ein Hornochse war.

Sich selbst zu verzeihen, sich anzunehmen, ist oft weitaus schwieriger als Anderen zu verzeihen. Du hast Dir Jahre lang selbst weh getan für ein paar schöne Stunden, für süße Worte, die Dir mehr bedeuteten als seine Taten. Das ist das, was man dann macht, wenn man in einer Beziehung nichts zu melden hat und in der unterlegenen Position ist. Die Worte werden hoch stilisiert, weil man sich an etwas fest halten will und sonst nichts da ist. Taten waren keine da, außer der, dass Du jede Menge Zeit für Dich hattest, weil er familiär eingebunden war. Also war das auch keine Tat, die er für Dich tat. Er hat kategorisch Verrat betrieben und hätte - wenn er fair gewesen wäre - die Sache beenden müssen, anstatt eine Frau 12 Jahre lang in der Warteschleife zu halten. Das wäre eine gute Tat gewesen, wenn er Deine Schwäche nicht ausgenützt hätte und Dir gesagt hätte: Du, hör mal, ich kann Dir nicht mehr bieten, daher müssen wir das beenden, denn Du verschleuderst Deine Zeit mit mir und das ist nicht richtig, wenn ich die Affäre weiter führe.

Sein Egoismus siegte, er nahm sich beides. Zwei Frauen, toll für ihn und kein Gedanke an schlechtes Gewissen, dass er damit zwei Frauen verraten hat. Seine Ehefrau, die er über Jahre hinterging und Dich, weil er Dich ausgenützt hat.

Zitat von GreenGirl:
Und wieviel Selbstachtung habe ich verloren?

Das ist mit Sicherheit eine Baustelle, eine große, die Du in Angriff nehmen musst. Was heißt hier, verloren? Du hattest schon immer zu wenig Selbstachtung, weil Du sein mieses Spiel dann schon eher durchschaut hättest und gehandelt hättest. Anstatt in ein selbst bestimmtes Leben zu starten, bliebst Du in der Abhängigkeit von seinen Gnaden. Wer sich seines Wertes bewusst ist, der lässt das nicht mit sich machen.
Ansetzen kannst Du hier nur allein. Du hast Dich mit einem Menschen umgeben, der von Deiner Selbstunsicherheit profitiert hat und der sein Ego damit gepusht hat. Du hast es ihm ja auch ermöglicht, anstatt Flagge zu zeigen.
Das ist mit Sicherheit das, womit Du beginnen musst. Zu erkennen, dass Du etwas wert bist. Meist kommt da zu wenig von außen, daher musst Du das selbst in die Hand nehmen und gut zu Dir sein.Das musst Du regelrecht üben, bis Du es selbst glaubst und realisiert hast, dass Du ein toller Mensch bist.
Du hast mit Sicherheit sehr nette und liebevolle Seiten. Suche sie und pflege sie und freu Dich darüber, dass Du bist wie Du bist.
Du hast Fehler gemacht, aber es steht nirgends geschrieben, dass Du sie weiter machen musst!

Zitat von GreenGirl:
Da kann er noch soviel Süssholz raspeln und mir sagen, wieviel ich ihm bedeutet habe...im Endeffekt war es nichts.

Ja, Worte sind für den Müll. Dieser elende Mistkerl, der die Gutgläubigkeit einer verunsicherten Frau ausnützt!
Andererseits, Du hast ihm was bedeutet. Sonst hätte er das nicht 12 Jahre lang durchgezogen. Also, von daher hat er gar nicht so arg gelogen.Und mit Sicherheit wirst Du ihm jetzt auch fehlen. Stell Dir das mal aus seiner Warte vor! Der muss jetzt auch Federn lassen und ist reduziert auf seine freudlose Ehe und die Alltagsbeziehung. Die Sterne, die Du in sein Leben gebracht hast, sind auf einmal fort! Oh je, er sollte Dir eigentlich leid tun. Denn Du hast die besseren Karten. Du hast noch jede Menge Leben vor Dir, Du bist frei und er nicht, Es wird ihm bitter aufstoßen, dass seine Selbstbestätigung von dannen zog.

Zitat von GreenGirl:
Aber ich denke es bringt nichts mehr, sich selber zu kasteien..es ist wie es ist, ich muss nur nach vorne schauen und jetzt endlich die starke Frau sein, die ich bin!

Ja, das ist eine gute Einstellung. Bitte lass Dich von diesem guten Vorsatz nicht mehr abbringen. Pflege Dich, Dein Selbst, nimm es an. Besser, Du hast jetzt eine Entscheidung getroffen als das Theater noch länger mit zu machen. Sieh das Positive. Du hast Dich aus Deinem inneren Gefängnis befreit, das Dich in diesem Drama verharren ließ. Dazu gehört innere Stärke, die man erst mal haben muss.
Du kannst vieles von dem, was Du jetzt als wertlos und umsonst ansiehst, auch in etwas Positives ummünzen. Es ist vieles eine Frage der inneren Sichtweise. Ein Mensch, der sich seines Wertes nicht bewusst ist, neigt immer dazu, das Negative zu sehen und überzubewerten. Das Positive in einer Situation wird nicht gesehen und vor allem nicht gewürdigt.
Ein altmodisches Wort, aber ein wichtiges. Würdige Dein Leben, Deine Erfahrungen und Deine guten Eigenschaften. Du glaubst gar nicht, wie wichtig das für ein gutes Wohlbefinden ist, sich zu akzeptieren.

Zitat von GreenGirl:
Ein Mann, der euch lieben würde, würde euch nicht am ausgestreckten Arm verhungern lassen. So einfach ist das!

So ist es. Manche Menschen brauche für diese und andere Erkenntnisse halt ein paar Jahre. Aber besser spät als nie!

Der Titel Deines Posts ist falsch. Du bist nicht die ewige Geliebte, Du warst eine langjährige Geliebte, die sich jetzt frei gestrampelt hat.

Begonie-

19.11.2019 11:05 • x 3 #9


G
Zitat von Begonie:

Der Titel Deines Posts ist falsch. Du bist nicht die ewige Geliebte, Du warst eine langjährige Geliebte, die sich jetzt frei gestrampelt hat.

Begonie-


Das denke ich auch, danke für deine Worte, @begonie.
An deinen Worten ist viel Wahres dran und es fühlt sich gut an, sie von Jemand Anderem zu hören und sie zu verinnerlichen. Ich werde auch die Zeit nutzen, um mir endlich was Gutes zu tun, und mich so anzunehmen, wie ich bin, denn ich bin Jemand, der es verdient hat, dass man ihn liebt und nicht versteckt.

Manchmal denke ich, er wird es nicht mal merken, dass ich jetzt weg bin, weil da sicher auch andere Damen sind, die er in der Zwischenzeit beglückt hat...Er war auch einer der Männer, die relativ früh gesagt haben, nee du, ich trenne mich nicht. Er hat mir auch relativ oft (im Nachhinein habe ich das so interpretiert, zu der Zeit aber nicht) zu verstehen gegeben, dass er nur an netten Stunden interessiert ist, dass es für ihn passt, so wie es ist. Ich war diejenige, die sich selber im Gefängnis hielt. Weil ich eben durch diese Treffen, durch diese lieben Emails und Telefonate, immer gedacht habe, es gibt noch Hoffnung.
Er sagte immer: du bist was Besonderes für mich. Da muss ich jetzt drüber lachen..so besonders, dass er in Kauf nahm, wie unendlich traurig ich war...Und ja, er hätte radikaler die ganze Sache beenden müssen, auch wenn ich es nicht wollte, er hätte mir radikal und knallhart wehtun müssen. Aber das hat er nie getan, weil ich ja was Besonderes war..und er mich ja nie verletzen wollte...
Manchmal hab ich es so über, über die ganzen Geliebten und ihre Affären zu lesen, es ist alles doch irgendwie das Gleiche, auch wenn es Ausnahmen geben mag. Aber im Grunde ist es meistens nur eine Illusion für die Frauen. Und jede Geschichte endet ähnlich. Ich würde gerne an die große Liebe glauben, aber diese findet man nicht bei einem Mann, der noch eine andere Frau hat. Wenn, dann muss er sich trennen mit allen Konsequenzen. Und meiner Meinung nach sind auch Ausreden wie: ich kann meine Kinder nicht verlassen (das hat meiner ja auch als Grund angegeben), mit Verlaub totaler *beep*. Ich würde lieber ehrlich leben, als meinen Kindern eine heile Welt vorspielen, die es nicht gibt. Aber dazu hat er sich entschlossen, weil er zwei Welten geniesst, einmal die Ehefrau und die Familie, und einmal das aufregende Leben als Single Mann. Ein Cliche sondergleichen.
Was ich ihm vorwerfe ist, dass er immer gesagt hat: wir können nicht zusammen sein, zumindest JETZT nicht. Das ist mein Aufhänger gewesen.

19.11.2019 11:33 • x 1 #10


A
Hallo GreenGirl, er hat dich benutzt, so wie du ihn wahrscheinlich ebenfalls benutzt hast. Irgendein Loch in deiner Seele wirst du mit den Gedanken an ihn gefüllt haben, sonst hättest du viel früher loslassen können.

Festhalten tut man nur aus Eigennutz (jedenfalls sehe ich das so - das ist meine Erfahrung)

Es geht selten um den Menschen, an dem man so manisch festhält....es geht meistens um ein Defizit in der eigenen Gefühlswelt oder um Defizite im eigenen Leben. (Wenn z. b. ein Ehepartner sich nicht mehr wirklich bemüht, alles als selbstverständlich ansieht, kann eine Affäre - ein offensichtliches Festhalten an einer anderen Person - Wunder wirken)

Du musst nur lernen - zu erkennen, was Wirklichkeit ist, und was Wunschträume sind, dann bekommt alles seinen Platz im Leben und man kann mit offensichtlichem Desinteresse anderer ebenfalls umgehen.

19.11.2019 12:03 • #11


B
Du kannst ihm so viel vorwerfen, wie immer Du willst. Aber Du darfst Deinen Anteil nicht übersehen.
Er hat getan, was er konnte, er war ehrlich, hat Dich geködert mit lieben Worten und Du hast es ihm ermöglicht.

Du hast ihm keine Grenzen gesetzt, sondern Dich abspeisen lassen mit hohlen Phrasen.
Er hat seine Machtposition ausgedehnt, weil kein Regulativ da war und Du nicht gesagt hast: Moment mal, so nicht, für so was bin ich mir zu schade.
Es gibt immer einen, der es tut und einen, der es akzeptiert. Einen, der zuschlägt und einen, der sich schlagen lässt, auch wenn es bei Dir nur in emotionaler Hinsicht war.
Und hinzu kommt, dass Dir offenbar klar war, dass er nicht nur zweigleisig, sondern mehrgleisig gefahren ist. Und Du hast gehofft, Du würdest so einzigartig sein, dass Du eines Tages auch die Einzige für ihn sein würdest. Oh je, was man mit Frauen alles anstellen kann ...

Ich habe eine Bekannte, die mir mal was erzählt hat. Sie war in einem Kreis von Leuten, die sich eben kannten und wo manchmal was zusammen ging, aber alles recht oberflächlich. Sie war verheiratet und ließ sich scheiden. Da fiel ihr dann auf, dass ab da Günter öfters bei ihr im Laden aufkreuzte und ein Gespräch anfing. Eines Tages fasste sich Günter ein Herz und fragte sie nach einem gemeinsamen Kaffee.
Ihre Antwort: Mit verheirateten Männern trinke ich keinen Kaffee.

Das nenne ich konsequent. Sie ließ sich gar nicht erst auf irgendwas ein, sondern setzte ihre Grenzen von Anfang an. Günter zog von dannen. Die Botschaft hatte er kapiert: solange Du Dein Privatleben nicht in Ordnung bringst, hast Du keine Chance bei mir. Und Du brauchst erst wieder zu fragen, wenn Du Dich getrennt hast.

Es dauerte ein wenig, dann ließ sich auch Günter scheiden. Er unternahm einen zweiten Anlauf und fand Gehör. Die beiden sind seit Jahren ein Paar und haben vor einigen Jahren sogar geheiratet. Günter verehrt seine schöne Frau sehr, das merkt man und sie lässt es sich gerne gefallen.
Ein starker Satz, den Du Dir merken musst: Mit verheirateten Männern trinke ich keinen Kaffee .. und auch kein B...

Begonie

19.11.2019 12:07 • x 1 #12


G
Zitat von Angi2:
Hallo GreenGirl, er hat dich benutzt, so wie du ihn wahrscheinlich ebenfalls benutzt hast. Irgendein Loch in deiner Seele wirst du mit den Gedanken an ihn gefüllt haben, sonst hättest du viel früher loslassen können.


Sehr wahr, ich weiss auch, welche Defizite ich mit Ihm füllen wollte. Es verwundert mich nur immer wieder, wie sehr ich ihn verklärt habe, obwohl ich wusste, was für eine Art Mann er ist. Ich hoffe nun, dass ich das Loch in meiner Seele mit mir selber füllen kann, so lange, bis ein Mann kommt, der wirklich zu mir gehört.

19.11.2019 12:20 • #13


G
Zitat von Begonie:
Du kannst ihm so viel vorwerfen, wie immer Du willst. Aber Du darfst Deinen Anteil nicht übersehen. Er hat getan, was er konnte, er war ehrlich, hat Dich geködert mit lieben Worten und Du hast es ihm ermöglicht. Du hast ihm keine Grenzen gesetzt, sondern Dich abspeisen lassen mit hohlen Phrasen. Er hat seine Machtposition ausgedehnt, weil kein Regulativ da war und Du nicht gesagt hast: Moment mal, so nicht, für so was bin ich mir zu schade. Es gibt immer einen, der es tut und einen, der es akzeptiert. Einen, der zuschlägt und einen, ...


Absolut. Ich übersehe meinen Anteil auf keinen Fall. Ich weiss ja, dass ich zum größten Teil die Schuld an meiner Misere habe, ich habe es ja mit mir machen lassen. Aber ich war wirklich von ganzem Herzen verliebt, ich liebte ihn und hätte alles für ihn getan. In meinen Augen war er ein toller, bewundernswerter Mann..Die Charakterlosigkeit seines Tuns habe ich völlig ausgeblendet. Warum? Weil ich so sehr wollte, dass meine Wunschvorstellung Wirklichkeit wird.
Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch, vielleicht konnte ich auch nicht akzeptieren, dass ich von Anfang an verloren habe. Bzw war die Anfangsverliebtheit auch zu heftig, ich konnte mich nicht davon trennen, von dem Gedanken, dass alle meine Träume nicht in Erfüllung gehen. Weil wir haben uns grundsätzlich blendend verstanden, haben über alles reden können, hatten den gleichen Humor, die gleichen Leidenschaften, die gleichen Vorstellungen vom Leben. Wir hatten nie Langeweile zusammen. Das alles aufzugeben schien mir unmöglich.
Aber ich will mich auch nicht als Opfer sehen. Ja, ich habe idiotische Sachen getan und nur auf mein blindes Herz gehört..aber ich werde aus diesen Fehlern lernen und in Zukunft immer sagen: mit einem verheirateten Mann trinke ich keinen Kaffee.
Seltsamerweise, ich dachte immer, so eine konsequente Frau bin ich im Grunde - weil meine Eltern mich auch dazu erzogen haben, dass man in einer fremden Ehe nichts zu suchen hat. Aber als ich ihn traf, habe ich komplett mein Gehirn ausgeblendet. Ich kann es im Nachhinein nicht erklären, ich lebte einfach nur für den Augenblick, und für das Glück, dass ich empfand. Bis heute muss ich sagen, dass die Zeit, als ich noch nicht wusste, dass er sich NICHT trennt, die glücklichste in meinem Leben war.

19.11.2019 12:27 • x 1 #14


A
Zitat von Begonie:
Du kannst ihm so viel vorwerfen, wie immer Du willst. Aber Du darfst Deinen Anteil nicht übersehen.
Er hat getan, was er konnte, er war ehrlich, hat Dich geködert mit lieben Worten und Du hast es ihm ermöglicht.

Genau, die TE hat mitgemacht. Sie hätte - als er sich nicht scheiden ließ - sehen müssen, dass seine Gefühle für sie nicht reichen.

Zitat von Begonie:
Du hast ihm keine Grenzen gesetzt, sondern Dich abspeisen lassen mit hohlen Phrasen.
Er hat seine Machtposition ausgedehnt, weil kein Regulativ da war und Du nicht gesagt hast: Moment mal, so nicht, für so was bin ich mir zu schade.

Sie hat sich benutzen lassen für seine Ziele und Pläne - egal wie sie ausgesehen haben.

Zitat von Begonie:
Und hinzu kommt, dass Dir offenbar klar war, dass er nicht nur zweigleisig, sondern mehrgleisig gefahren ist. Und Du hast gehofft, Du würdest so einzigartig sein, dass Du eines Tages auch die Einzige für ihn sein würdest. Oh je, was man mit Frauen alles anstellen kann ...

...das kann man nicht nur mit Frauen machen, das geht auch mit Männern.Hoffnungen haben alle Menschen, egal welchen Geschlechts.

Zitat von Begonie:
Mit verheirateten Männern trinke ich keinen Kaffee.

Das nenne ich konsequent. Sie ließ sich gar nicht erst auf irgendwas ein, sondern setzte ihre Grenzen von Anfang an.

Das sind wahre Worte...ich habe mich stets daran gehalten....verheiratet war für mich immer schon ein no go.
Wer da keine Grenzen kennt, sich selber keine Grenzen steckt, darf sich am Schluss dann nicht wundern, wenn........

19.11.2019 12:32 • #15


A


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