Ewige Geliebte

@GreenGirl Es steht mir überhaupt nicht zu auf irgendeiner Ebene über Dich zu urteilen. Ich möchte auch nicht, dass dieser Eindruck entsteht. Das Leben ist nun einmal sehr kompliziert und hat viele Schattierungen.

Aber ich vermisse wie schon erwähnt eine nachhaltige Form von Reflektion. Dich hat niemand gezwungen Dich 12 Jahre an einen verheirateten Mann zu verschwenden. Das warst ganz allein Du. Auf dieser Basis würde ich getroffene Entscheidungen, Perspektiven und Annahmen hinterfragen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Zitat von GreenGirl:

Ich denke das mir selber verzeihen gelingt auch nur schleppend. Ich neige dazu, mich fertigzumachen für meine Fehler, zu grübeln, wieso und warum ich so dämlich gewesen bin. Aber es ist nun mal so, dass man eben damals so gefühlt, und deswegen auch so gehandelt hat. Und ich kann es auch nicht mehr ändern.

Kenne ich. Ist mir ganz genauso gegangen. Zu akzeptieren, dass man genauso gefühlt und gehandelt hat, gehört auch dazu. Das dauert auch ein wenig. Irgendwann denkst Du dann voller Überzeugung und nicht nur so als Trostpflaster: ja, egal, es ist nicht zu ändern, aber ab jetzt wird alles anders.

Zitat von GreenGirl:

Ich hoffe nur, ich habe keine Rückfälle mehr, wo ich ganz traurig bekunde, wie sehr ich ihn vermisse. Das Krasse daran ist ja auch, ich merke selber, also vom Verstand her: was vermisst du überhaupt, er war doch nie wirklich da für dich? Aber vom Gefühl her fehlt er..

Es war eine der wesentlichsten Erkenntnisse im Aufarbeitungsprozess, zu verstehen, dass mir mein AM als Mann, als er, der er ist, getrost gestohlen bleiben kann, aber das mir das Gefühl von Nähe, Wärme und Liebe total abgeht. Das war der eigentliche, tief sitzende Wunsch in mir, den er mir ja nur zum Teil erfüllen konnte. Aber weil in der Affäre ja alles doppelt und dreifach von irgendwelchen Dingen, z.B. Hormonen, Projektionen und auch durchaus echten (und intensiven) Gefühle überstrahlt wird, bemerkt man die defizitären Aspekte so spät bzw. manchmal eben auch gar nicht.
Ich habe mir im Trennungsprozess immer wieder ins Gedächtnis gerufen, wie ich mich gefühlt habe, wenn er die Tür hinter sich zu zog und ging. Er hat manchmal kurz gezögert, aber er ist jedesmal gegangen. Und das macht man irgendwann einfach nicht mehr, wenn man behauptet, dass man liebt. Dann geht man nicht mehr. So einfach ist das. Ich war nicht mal mehr ein kleines bisschen gefährdet, eine Rückfall zu erleiden, seitdem mir das klar wurde.

Zitat von GreenGirl:

Ich neige auch immer dazu, ihn als den großen Held zu sehen..was er ja überhaupt nicht ist. Und aus diesen ganzen Gedankengängen, die ich mir jahrelang eingehämmert habe sozusagen, muss ich erstmal raus.

Ist auch ganz normal. Ich meine, nach 12 Jahren hast Du ihn wahrscheinlich besser auch von seine Schattenseiten kennenlernen können, als ich nach nur einem Jahr. Aber warte ab: mit der Zeit fallen Dir auch wieder mehr unschöne Situationen mit ihm ein oder Du erinnerst Situation, wo er sich absolut blöd verhalten hat, die Du aber verdrängt hast. Hab Geduld, weil der Heini ist bestimmt vieles, aber mit Sicherheit kein Held.

Zitat von GreenGirl:

Und ich halte mich auch für einen wertvollen Menschen. Ich weiss, ich bin falsch abgebogen und in dieser falschen Entscheidung verharrt. Aber das heisst nicht, dass ich schlecht bin, und ich weiss, auch er hat seine guten Seiten, er ist nicht durch und durch böse. Ich will uns beiden verzeihen sozusagen.

Unbedingt bist Du ein wertvoller Mensch und die wesentliche Frage ist, was Du für Dich aus der Erfahrung machst. Aber das wird sich zeigen. Und Du machst für Dich daraus, was Du für richtig hältst. Damit erfährst Du als sowieso schon wertvoller Mensch einen nochmaligen Wertzuwachs
Joah, ob der Heini gute Seiten hat oder nicht ist momentan völlig Hulle. Das mit dem ihm verzeihen kannst auch später klären und machen. Bleib mal mit Deinen Gedanken immer schön bei Dir. Das ist viel wichtiger. Wertzuwachs und so ... verstehst Du?

Zitat von Jara:

Die wahre Erfüllung stelle ich mir jetzt auch irgendwie anders vor

Dazu müsstest du erst einmal jemanden bringen, der die wahre Erfüllung gefunden hat.

Mein Weg war nie die Suche nach der wahren Erfüllung, mein Weg war und ist die Erhaltung meiner Freiheit.

Zitat von Schnickschnack:

@GreenGirl Es steht mir überhaupt nicht zu auf irgendeiner Ebene über Dich zu urteilen. Ich möchte auch nicht, dass dieser Eindruck entsteht. Das Leben ist nun einmal sehr kompliziert und hat viele Schattierungen.

Aber ich vermisse wie schon erwähnt eine nachhaltige Form von Reflektion. Dich hat niemand gezwungen Dich 12 Jahre an einen verheirateten Mann zu verschwenden. Das warst ganz allein Du. Auf dieser Basis würde ich getroffene Entscheidungen, Perspektiven und Annahmen hinterfragen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Ich habe auch nie behauptet, dass ich zu irgendetwas gezwungen wurde. Wie schon öfters erwähnt, hinterfrage ich gerade, warum ich das getan bzw zugelassen habe. Wenn ich könnte, würde ich auch anders handeln, bzw auch mal nachdenken, und nicht nur meinen Gefühlen folgen.
Dass ich ihm auch Vorwürfe mache, ist denke ich auch normal. Wir waren ja auch beide dran beteiligt, ich liess es zu, und er machte es, weil er es konnte. Aber ich kann auch nicht die Verantwortung für die ganze Welt auf meine Schultern nehmen. Das was ich kann, tue ich bereits.

Zitat von Schnickschnack:

Aber ich vermisse wie schon erwähnt eine nachhaltige Form von Reflektion. Dich hat niemand gezwungen Dich 12 Jahre an einen verheirateten Mann zu verschwenden. Das warst ganz allein Du. Auf dieser Basis würde ich getroffene Entscheidungen, Perspektiven und Annahmen hinterfragen.

Ja. das ist komplett richtig. Nur kann man erst dann damit anfangen, wenn man nicht mehr wie der Frosch im hohen Gras sitzt. Und ich befürchte, dass das noch etwas dauern wird. Es geht hier doch erst einmal darum, GreenGirl soweit zu helfen, dass schreckliche Abende und schlimme Gedankenkarusselle erträglicher werden und sie dann ganz von allein anfängt, den Rasenmäher rauszuholen und das Gras zu mähen, was den Blick auf das von Dir Angesprochene verhindert. Man kann nicht alles auf einmal ...

Zitat von JetztGöttin:

Man kann nicht alles auf einmal ...

Absolut. vielleicht wollte ich auch nur eine Perspektive aufzeigen. Auf jeden Fall ist das Forum für sie da. Hauptsache sie wird nicht rückfällig.

Zitat von GreenGirl:

Ich habe auch nie behauptet, dass ich zu irgendetwas gezwungen wurde. Wie schon öfters erwähnt, hinterfrage ich gerade, warum ich das getan bzw zugelassen habe. Wenn ich könnte, würde ich auch anders handeln, bzw auch mal nachdenken, und nicht nur meinen Gefühlen folgen.
Dass ich ihm auch Vorwürfe mache, ist denke ich auch normal. Wir waren ja auch beide dran beteiligt, ich liess es zu, und er machte es, weil er es konnte. Aber ich kann auch nicht die Verantwortung für die ganze Welt auf meine Schultern nehmen. Das was ich kann, tue ich bereits.

Kein Stress. Es ist alles soweit ganz normal bei Dir.
Ich bin jetzt fast ein Jahr vom AM getrennt und selbst heute habe ich immer noch Flashbacks, Anfälle von Traurigkeit etc. Es dauert eben und jeder hat sein eigenes Timing und auch seine ganz eigenen Baustellen, die beackert werden sollten. Also immer mit der Ruhe. Dinge nachhaltig zu ändern, braucht Zeit. Ich lese ja z.B. auch überhaupt nicht heraus, dass Du Dich dem nicht stellen willst, nur weisst Du, dazu braucht man auch viel Kraft und wenn ich mich erinnere, wie ich mich nach einem Monat Trennung gefühlt habe, dann hätte ich ja vielleicht viel schaffen können, aber mit Sicherheit hätte ich eins nicht gekonnt, mich gefühlt noch mehr zu zerfleischen und zu zerstören. Ich brauchte erst wieder eine gewisse Stabilität und Zuversicht, dass mein Leben nicht vorbei ist und ich nicht der Lappen bin, für den ich mich halte und nachdem ich mich fühle. Und nachdem ich mich langsam besser fühlte, habe ich mich schrittweise mit den Dingen beschäftige und beschäftige mich noch immer damit. Und dabei geht es mir sehr gut.

Zitat von JetztGöttin:

Kein Stress. Es ist alles soweit ganz normal bei Dir.
Ich bin jetzt fast ein Jahr vom AM getrennt und selbst heute habe ich immer noch Flashbacks, Anfälle von Traurigkeit etc. Es dauert eben und jeder hat sein eigenes Timing und auch seine ganz eigenen Baustellen, die beackert werden sollten. Also immer mit der Ruhe. Dinge nachhaltig zu ändern, braucht Zeit. Ich lese ja z.B. auch überhaupt nicht heraus, dass Du Dich dem nicht stellen willst, nur weisst Du, dazu braucht man auch viel Kraft und wenn ich mich erinnere, wie ich mich nach einem Monat Trennung gefühlt habe, dann hätte ich ja vielleicht viel schaffen können, aber mit Sicherheit hätte ich eins nicht gekonnt, mich gefühlt noch mehr zu zerfleischen und zu zerstören. Ich brauchte erst wieder eine gewisse Stabilität und Zuversicht, dass mein Leben nicht vorbei ist und ich nicht der Lappen bin, für den ich mich halte und nachdem ich mich fühle. Und nachdem ich mich langsam besser fühlte, habe ich mich schrittweise mit den Dingen beschäftige und beschäftige mich noch immer damit. Und dabei geht es mir sehr gut.

Soweit will ich auch mal kommen. Ich frage mich oft, warum es für mich so wahnsinnig schwierig ist, während er nur noch genervt reagieren würde - es ist ja alles schon 1000 mal gesagt..wahrscheinlich, weil ich echte Gefühle und Hoffnungen hatte, und er eben nicht. Das macht mich traurig...und es ist ja erst einen Monat her, seit wir praktisch den Kontakt abgebrochen haben. Es tut weh, wie gekonnt er damit umgeht, und wie am Boden ich zum Teil bin. Ich will nicht schwach sein. Und ich weiss, daraus zu kommen liegt nur an mir. Ich hänge eben an Menschen, bin sehr loyal zu meinen Freunden. Denke das ich deswegen auch so schlecht loslassen kann..weil eben auch ich sag mal 'böse' Menschen, immer wieder eine Chance bei mir hatten. Ich kann nicht Jemand abweisen, der noch in meinem Herzen ist, und das ist er zum Teil noch. Auch wenn die Vernunft sagt: spinnst du total?

Zitat von Angi2:

Dazu müsstest du erst einmal jemanden bringen, der die wahre Erfüllung gefunden hat.

Mein Weg war nie die Suche nach der wahren Erfüllung, mein Weg war und ist die Erhaltung meiner Freiheit.

Weil du überzeugt bist, dass es die wahre Erfüllung sowieso nicht gibt, oder was ist dein Beweggrund, so zu handeln?

Zitat von GreenGirl:

Soweit will ich auch mal kommen. Ich frage mich oft, warum es für mich so wahnsinnig schwierig ist, während er nur noch genervt reagieren würde - es ist ja alles schon 1000 mal gesagt..wahrscheinlich, weil ich echte Gefühle und Hoffnungen hatte, und er eben nicht.

Deine Schlussfolgerung halte ich für sehr wahrscheinlich.

Zitat von GreenGirl:

Das macht mich traurig...und es ist ja erst einen Monat her, seit wir praktisch den Kontakt abgebrochen haben. Es tut weh, wie gekonnt er damit umgeht, und wie am Boden ich zum Teil bin.

Du weißt nicht wirklich, ob er gut mit der Situation klar kommt. Du schließt das lediglich daraus, dass er sich nicht bei Dir rührt. Und letztlich ist es total und völlig egal, was er denkt. Er ist nicht bei Dir und Punkt.



Warum nicht? Niemand kann immer nur stark sein und alles so easy peasy wuppen was sich so in den Weg des Lebens stellt. Wichtig ist, die Momente des Schwachseins genauso zu akzeptieren, wie die starken und damit unproblematischeren Momente. Lehrreicher sind allerdings Erstere.
Ich mag mich mittlerweile auch sehr in meinen schwachen Momenten. Da bin ich auch ich und auf mich zurückgeworfen. Und ich habe gelernt, diesen Momenten mit genauso viel Aufmerksamkeit und Achtsamkeit entgegen zu bringen, wie den tollen und glücklichen. Ich hatte vor Monaten mal ein Gespräch über Gefühle und die Akzeptanz in der Gesellschaft. Wir haben gelernt, dass Glück, Lachen, Zufriedenheit etc absolut positiv belegt ist und jeder strebt danach, diese Gefühle zu erleben. Dagegen sind Traurigkeit, Einsamkeit, Schmerz, etc. schlecht und man lernt nicht richtig damit umzugehen. Deshalb empfinden viele Menschen diese Zustände auch als so katastrophal und lehnen das ab, verdrängen es etc. Wenn wir aber gelernt hätten, dass diese Gefühle genauso zu uns gehören ... also normal sind ... dann könnten wir viel schneller und wahrscheinlich auch bessere Schlüsse aus diesen ebenso wertvollen Gemütszuständen ziehen und uns trotzdem dabei gern haben. (Ich rede hier aber bewusst nicht von Zuständen, die aufgrund von Krankheiten zustande gekommen sind, sondern von dem ganz normalen Auf- und Ab des Lebens)
Schwäche ist kein Makel Gree Mädchen, sondern es ist etwas ganz normales Schwächen zu haben, diese durchaus auch zu zeigen und zu versuchen, das Beste daraus zu machen.



Me Too. AAAAber: Es ist wichtig zu erkennen, bei welchen Menschen es sich lohnt und wer sich daran nur gesund stößt. Es gibt richtig gehende Energiefresser und man muss gut auf sich aufpassen, dass man diese Menschen nicht zu nah an sich ran lässt. Das ist auch wider ein Thema, was in Richtung Achtsamkeit und sich gut um sich kümmern zu tun hat.
Ich habe im vergangenen Jahr kräftig aufgeräumt bei mir. Es sind dabei ein paar Leute, von denen ich dachte, sie wären Freunde über den Jordan gegangen und stell Dir vor, ich denke kaum noch an sie. Manchmal macht man sich auch ganz schön was vor.



Doch physisch kann Du ihn sehr wohl abweisen, sollte er vor Dir stehen. Und das solltest Du auch unbedingt tun. Die Liebe zu ihm kannst Du weiter in Deinem Herzen tragen. Das geht ja auch gar nicht von einem auf dem anderen Tag weg. Sie wird von ganz allein weniger und weniger und irgendwann nur noch eine schöne Erinnerung sein.

Zitat von Jara:

Weil du überzeugt bist, dass es die wahre Erfüllung sowieso nicht gibt, oder was ist dein Beweggrund, so zu handeln?

Kennst du jemand, der die wahre Erfüllung gefunden hat? (und ich meine nicht die Erfüllung für kurze Zeit)
Ich kenne niemanden!
Aber meine Freiheit, die erfüllt mich.

Was soll das überhaupt sein? Erfüllung? Höchst subjektiv mit einem leicht unrealistischem, teils utopischem Charakter. Darüber zu debattieren bringt nun wirklich gar nichts.

Und Freiheit kann auch nicht bedingungslos erfüllend sein. Schon gar nicht, wenn sie absolut ist. Wie soll das denn gehen? Völlig losgelöst von anderen Wirkmechanismen? Ist doch auch quatsch...

Naja, erfüllt, zufrieden, heiter, froh. So meinte ich das.

Und ja, ich kenne etliche Leute, die das sind.

Erfüllt bedeutet nach meinem Verständnis aber etwas ganz anderes als zufrieden, heiter, froh. Nämlich nahezu absolut, im Sinne von mehr geht nicht, man ist frei von Wünschen, im weitesten Sinne glückselig.

Zitat von Schnickschnack:

Was soll das überhaupt sein? Erfüllung?

Und Freiheit ist auch nicht einfach nur erfüllend.

Erfüllung ist z.b. die Befriedigung des Erreichens eines Zieles - z.B. das Erreichen einer befriedigenden Beziehung.

Doch Freiheit kann erfüllend sein.. vor allem in einer Beziehung oder Ehe...ist nur wenigen Menschen beschieden.

Zitat von Jara:

Und ja, ich kenne etliche Leute, die das sind.

kenne ich auch, sind aber nur Momentaufnahmen.....dauerhaft Erfüllung gibt es meiner Meinung nach nicht, jedenfalls nicht im positiven Sinne......negative Voraussagen dagegen erfüllen sich meistens....