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Eure Zeilen zu lesen, hilft schon ein wenig

Jens93
Guten Morgen zusammen,

...und jetzt den eigenen Schmerz zu beschreiben, wir werden sehen. Viele Stunden habe ich versucht, aus den Worten meiner 'Leidensgenossen' eine neue Sichtweise, Hilfestellungen und Bestätigung zu erfahren. Neben dem Dank vorab an Alle, möchte ich Ruwen (?) für seinen besonderen Eintrag, glaube aus August, danken. Da steckt neben der Arbeit auch ganz viel Gefühl drin. Aber ich vermute, zu diesem Zeitpunkt war er weiter als ich es jetzt bin.
M./46 Jahre jung, nach fast 16 Jahren von seiner Freundin verlassen. Für mich von einem auf den anderen Tag, für sie natürlich nicht, das ist mir bewusst. Bedingt durch die länge der Beziehung, ist es schwierig hier in meinem ersten Post alles zu erklären. Aber das macht nichts, ich habe ja wohl in nächster Zeit nicht so viel vor.
Stand jetzt, sie 38, ist erstmal in ihr Kinderzimmer bei den Eltern gezogen. Das ist jetzt 6 Tage her, der besagte Tag der Wahrheit war vor 14 Tagen. Nach einem 'ich muss mit dir reden', hat sie erstmal alle Dinge die ihr an mir nicht gefallen, sehr übertrieben und auch fasch, raus gehauen. Mir war sehr schnell klar, das ist nicht der eigentliche Grund. Ihre Frage, ob ich das überhaupt noch als Liebe sehe, oder ob es nicht nur noch Gewohnheit sei, brachte mich auf den richtigen Weg. Ich sagte, hier geht es doch um eine 3. Person, was sie bestätigte. Ein Arbeitskollege aus dem Büro, seit 10 Jahren - und vor 2-3 Monaten hat sich die Situation irgendwie geändert. Da ging es los mit ersten sms, Telefonaten nach der Arbeit, gemeinsame Mittagspausen. Mehr aber wohl nicht, das würde auch nicht zu ihr passen. Grundehrlich, bis vor kurzen wusste ich nicht, dass sie lügen kann und diesen Vertrauensbruch nebenher laufen lassen könnte. An Tag X brach für mich die komplette Welt zusammen, sie dachte mir wäre auch langweilig. Im Nachhinein denke ich, das war ihr Wunsch damit es einfacher wird. Ich habe ihr gesagt, dass sie für mich Alles ist, warum sie nicht vorher den Mund aufgemacht hat, man gibt doch einer so langen Beziehung eine Chance. Naja, Reden war nie ihr Ding, wenn es um Gefühle ging.
Nach vielen Tränen, Fragen nach ihren Gefühlen für ihn etc., hat sie ihn am nächsten Tag angerufen und ihm erklärt, sie habe viele Dinge bei uns falsch verstanden und möchte es nicht so wegschmeißen. Am Vortag gab es diese Möglichkeit für sie nicht. Dann folgten vier Tage der Unsicherheit, bis zum 9.9. Ich hatte vorher und besonders an diesem Tag so ein schlechtes Gefühl, bat nach dem Abendessen um einen Spaziergang. Erst kurz über Belangloses gesprochen, um dann zu Fragen wie es ihr geht - Gedanklich.
War das zu Früh?
Sie war sich ihrer nicht sicher, alles noch frisch, so schnell geht das nicht...Habe dann weitergebohrt, an wen sie öfters denke, das sie sich über eine sms von ihm freuen würde...war auch so.

Oh man, ich hoffe ich langweile Euch nicht, aber es kommt einfach so raus.

Die Nacht war dann nicht mein Freund, der Wein schon. Hätte man mir eine Brücke gegeben...
Tag zwei (wir konnten nicht zur Arbeit), wurde viel gesprochen, wie man die Trennung machen wolle usw.
Meine Ruhe hatte auch mich überrascht, kam aber aus der Hilflosigkeit, der Einsicht sie will mich nicht mehr. Auch wenn wir keine Kinder haben, ist/war es nicht leicht hier in unserem kleinen Haus mit großen gemütlichen Garten, sich aus dem Weg zu gehen. Sie hat natürlich nur die nötigsten Klamotten.
Auch wenn sie auf meine Frage vorgestern 'die Wahrscheinlichkeit, dich zurück zubekommen ist gleich null?', sagte dem wären nicht so, nur im Moment halt nicht, habe ich keine Hoffnung.
Wir haben bis vor kurzem eine tolle (ok., es fehlte wohl was) Beziehung gehabt, mit gemeinsamen Unternehmungen, Urlaube auf einsamen Berghütten, lange Radtouren, zu zweit bei uns am Lagerfeuer, viele Freundeskreise. Wir waren ständig auf Achse, da sie immer Hummeln im A. hatte.
Die Frage, hast du es nicht kommen sehen? Nein, alles war wie immer. Im Nachhinein sicher, vielleicht das Handy öfter angesehen und kleine Probleme nicht mit Nachdruck verfolgt. Und da es ja lt. ihrer Aussage keine Treffen neben der Arbeit gab, war es nur in ihrem Kopf.
Ich kürze hier mal ab. Sie hat schon vor längerer Zeit Anlauf genommen, daher ist der Schritt für sie einfacher. Leicht fällt es ihr auch nicht, das merkt man. Für sie ist erstmal klar diesen Weg zu gehen, verschiedene Wohnungen zu beziehen und sagt, sie wisse auch noch nicht wo die Reise hingeht.

Ich fühle nur diese Große Leere, möchte sie einfach nur zurück. Alle Freunde und die Familie waren auch wie vor den Kopf gestoßen, verstanden es nicht - so ohne Streit, immer gemeinsam.

Dank Eurer Erfahrungen und lieben Worte, gibt es schon einige lichte Momente in meinem Kopf, die mich verstehen lassen, was mir hilft, was mir schadet. Loslassen können (sehr schwer), Kontaktsperre (nur 3 Km, ihre Sachen sind noch hier), Umräumen/Sachen einpacken (habe ich gestern schon gemacht), ach so viele gute Anregungen...Stecke aber wohl noch in einer so tiefen Trauer, mit so wenig Hoffnung auf Rückkehr, dass ich noch nicht die nötige Konsequenz entwickeln kann.

Ich werde weiter berichten und auch erklären, vielleicht auch Anderen helfen.

Ich bin Froh, dieses Forum gefunden zu haben. Aber doch (naiv) Überrascht, wie viele wir sind, wie sich die Probleme und Schmerzen gleichen.

Danke im Voraus und wir werden wieder stark sein!

Liebe Grüße,j.

20.09.2015 07:35 • #1


G
Das tut mir sehr leid für Dich.
Mich hat auch erstaunt, dass so viele leiden.

Doch mich hat das bestärkt hier zu schreiben und durch das Leid 'zügiger' als es ohne dieses Forum der Fall wäre, zu gehen.

20.09.2015 07:49 • #2


A


Eure Zeilen zu lesen, hilft schon ein wenig

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J
.. Du bist schon (noch) so stark ... und wirst vielen hier helfen können

Mein Freund war anfangs das B., bis ich mich von Kollegen im Supermarkt ertappt fühlte und das Sixer ins Regal zurückschob.

Anschließend wurde ich MENSCHENSCHEU - ICH!, der das nie war.

Als ich das merkte, mein Tag-/Nachtrhytmus sich änderte, Domian mien bester Freud wurde, von da an suchte ich mir ein (weiteres) EHRENAMT.

Guten Morgen Jens93 und herzlich Willkommen hier im Forum.

Liebe Grüße sendet Dir
Tempi

20.09.2015 07:51 • #3


J
streiche: Rhytmus
setze: Rhythmus

DOMIAN (WDR irgendwie 2-3 Uhr nachts) wurde plötzlich mein bester Freund, ich las seine Bücher, hörte/sah seine Sendungen.

Wie gesagt/geschrieben, Ehrenämter halfen/helfen mir u.a.

20.09.2015 08:00 • #4


WOMEN
Guten Morgen Jens93,
ich war, bin in der selben Situation W/47 nach 12 Jahren sagte meiner zu mir, es ist wohl besser wir gehen getrennte Wege. Immer eine harmonische Beziehungen gehabt mit kleine Hoch und Tiefs. Mir ging es wie dir, ich konnte nicht mehr richtig denken, aber glaube mir es wird besser. Ich versuchte Ihm auch zurück zu bekommen aber es war zwecklos. Die was die Beziehung beenden, haben das schon lange im Kopf. Du bist hier aber gut aufgehoben, schreibe weiter das hilft sehr den du merkst Du bist nicht der einzige den so etwas passiert.
Ganz liebe Grüße WOMEN

20.09.2015 08:05 • #5


Jens93
Guten Morgen liebe Leute,

danke für Eure Unterstützung. In der Tat ist man hier gut aufgehoben. Und es bestärkt einen, diese Zeit
nur mit Hilfe von Gleichdenkenden zu meistern. Ich habe mir vorgenommen, in kleinen Schritten die Zukunft anzugehen. Jetzt in Aktionismus zu verfallen, wäre doch wie eine Radikal-Diät, bleibt der Erfolg?

Gestern habe ich nach einer matschigen, aber guten BMX-Tour durch die Heide, angefangen ihre Sachen (und das sind noch eine Menge) in zwei Räume und in ihre Garage zu bringen. Da ich dieses Haus verlassen werde, verzichte ich mal auf neue Farbe an den Wänden.
Im Kopf habe ich schon viele Möglichkeiten, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Und helfen konnte ich schon immer gut, das Nein-Sagen muss ich aber noch lernen.

Bis später, j.

21.09.2015 07:36 • #6


J
Moin,
mein jetziger Freund fährt auch immer ganz viel Rad. Das wurde bei ihm exzessiv während seiner Scheidung, dass er sogar mal aus den Latschen kippte.. wurde mir berichtet. Ansonsten: Sport, Auspowern macht den Kopf frei.
Für's Nein sagen lernen musste ich auch erst 42 Jahre alt werden. Jetzt übe ich schon 4 Jahre und werde ernster genommen.

Bei Dir habe ich ein richtig gutes Gefühl. Alles Gute wünscht Dir
Tempi

21.09.2015 09:45 • #7


E
Hallo Jens,
hallo allen Helfenden,

ich bin jetzt schon eine kleine Ewigkeit hier durch das Forum gegeistert und habe mir einige Threads durchgelesen.
Es erstaunt wirklich, wie viele Menschen, sage das extra, da es ja beiderlei Geschlecht betrifft, es gibt, die leiden, die eine ähnliche Geschichte haben. Denen es schlecht geht und davon schreiben, dass die Außenstehenden sagen: Sei doch froh, dass es vorbei ist und lass dich nicht so hängen, du nimmst das alles immer viel zu ernst
Als Verlassener, wobei es bei mir etwas verkorkst gelaufen ist, ist das schwer zu akzeptieren. Die ganze Geschichte werd ich vielleicht mal in einen eigenen Thread packen, hier nur kurz so viel.
Warum es bei mir verkorkst war: Meine frühere Freundin und ich waren beide am Ende nicht mehr glücklich, wir haben uns fast nur gestritten, wenn wir uns gesehen haben. Wenn wir uns nicht gestritten haben, saßen wir eher teilnahmslos nebeneinander.
Vor etwas mehr als einem Monat gab es dann den großen Knall, in welchem ich mich hinreißen ließ zu sagen, dass das für mich als gescheitert zu betrachten ist.
Dem war aber nicht so, ich war zwar nicht glücklich, aber die Beziehung schien mir noch zu retten.
Nachdem wir uns geeinigt hatten, am Folgetag nochmal zu reden, blieb es allerdings dabei. So habe ich zwar verlassen, bin aber vom Gefühlschaos her der Verlassene.
Fakt ist aber, dass das, was ich hier lese und in den anderen Threads, mir zeigt, dass es nicht nur mir allein so geht. Und ich gebe dir Recht, es hilft, sehr, weil hier von Leidenden für Leidende geschrieben wird und man sich verstanden fühlt, da die anderen das auch grad durchmachen.
Es gibt diesen Ausspruch Geteiltes Leid ist halbes Leid, das kann ich so nicht bestätigen, aber es ist auf jeden Fall schonmal weniger Leid

21.09.2015 16:22 • x 1 #8


Jens93
Hi Ewok,

ja, hier ist es gut. Nur sollte man sich nicht nur darauf verlassen. Wir müssen den Schmerz reduzieren und auf die Hinterbeine kommen. Also, wenn man soweit ist...Bei mir/uns ist es eigentlich klar, unser Zuhause ist in ein paar Wochen passe. Habe gerade vorhin schon mal den Wohnwagen verkauft, drei Jahre unser
'Haus 2'. So viele schöne Touren, obwohl - angeschafft für die Festivals, man hat ja Ansprüche?!
Neben der Aufgabe von Haus und Garten und der wirklich schönen Zeit, dem Heimathafen, der vielen Unternehmungen immer zu zweit...das Wissen ihrerseits, dieses ohne Kampf aufzugeben...
Wie lange halte ich mich an dem Strohhalm fest, sie denkt auch über uns nach?
Wir werden sehen, morgen ist sie wieder hier.
Habe bei einer gemeinsamen Freundin heute um ein Telefonat gebeten. Sie war unsere gern gesehene
Übernachterin wenn wir feierten. Sie wohnt etwas entfernt. Meine Ex (Schlechte Wortwahl, ich nenne sie N), hat sich ihr wohl anvertraut, nein hat sie. Nur warum werde ich das Gefühl nicht los, sie haben sich abgesprochen, weil ein 'ja gerne toll, nur nicht heute, erst in den nächsten Tagen... kam. Morgen bin ich schlauer, oder aber nicht, was wahrscheinlicher ist.

Danke und Daumen drücken für Alle!

22.09.2015 19:59 • #9


A


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