Guten Morgen zusammen,
...und jetzt den eigenen Schmerz zu beschreiben, wir werden sehen. Viele Stunden habe ich versucht, aus den Worten meiner 'Leidensgenossen' eine neue Sichtweise, Hilfestellungen und Bestätigung zu erfahren. Neben dem Dank vorab an Alle, möchte ich Ruwen (?) für seinen besonderen Eintrag, glaube aus August, danken. Da steckt neben der Arbeit auch ganz viel Gefühl drin. Aber ich vermute, zu diesem Zeitpunkt war er weiter als ich es jetzt bin.
M./46 Jahre jung, nach fast 16 Jahren von seiner Freundin verlassen. Für mich von einem auf den anderen Tag, für sie natürlich nicht, das ist mir bewusst. Bedingt durch die länge der Beziehung, ist es schwierig hier in meinem ersten Post alles zu erklären. Aber das macht nichts, ich habe ja wohl in nächster Zeit nicht so viel vor.
Stand jetzt, sie 38, ist erstmal in ihr Kinderzimmer bei den Eltern gezogen. Das ist jetzt 6 Tage her, der besagte Tag der Wahrheit war vor 14 Tagen. Nach einem 'ich muss mit dir reden', hat sie erstmal alle Dinge die ihr an mir nicht gefallen, sehr übertrieben und auch fasch, raus gehauen. Mir war sehr schnell klar, das ist nicht der eigentliche Grund. Ihre Frage, ob ich das überhaupt noch als Liebe sehe, oder ob es nicht nur noch Gewohnheit sei, brachte mich auf den richtigen Weg. Ich sagte, hier geht es doch um eine 3. Person, was sie bestätigte. Ein Arbeitskollege aus dem Büro, seit 10 Jahren - und vor 2-3 Monaten hat sich die Situation irgendwie geändert. Da ging es los mit ersten sms, Telefonaten nach der Arbeit, gemeinsame Mittagspausen. Mehr aber wohl nicht, das würde auch nicht zu ihr passen. Grundehrlich, bis vor kurzen wusste ich nicht, dass sie lügen kann und diesen Vertrauensbruch nebenher laufen lassen könnte. An Tag X brach für mich die komplette Welt zusammen, sie dachte mir wäre auch langweilig. Im Nachhinein denke ich, das war ihr Wunsch damit es einfacher wird. Ich habe ihr gesagt, dass sie für mich Alles ist, warum sie nicht vorher den Mund aufgemacht hat, man gibt doch einer so langen Beziehung eine Chance. Naja, Reden war nie ihr Ding, wenn es um Gefühle ging.
Nach vielen Tränen, Fragen nach ihren Gefühlen für ihn etc., hat sie ihn am nächsten Tag angerufen und ihm erklärt, sie habe viele Dinge bei uns falsch verstanden und möchte es nicht so wegschmeißen. Am Vortag gab es diese Möglichkeit für sie nicht. Dann folgten vier Tage der Unsicherheit, bis zum 9.9. Ich hatte vorher und besonders an diesem Tag so ein schlechtes Gefühl, bat nach dem Abendessen um einen Spaziergang. Erst kurz über Belangloses gesprochen, um dann zu Fragen wie es ihr geht - Gedanklich.
War das zu Früh?
Sie war sich ihrer nicht sicher, alles noch frisch, so schnell geht das nicht...Habe dann weitergebohrt, an wen sie öfters denke, das sie sich über eine sms von ihm freuen würde...war auch so.
Oh man, ich hoffe ich langweile Euch nicht, aber es kommt einfach so raus.
Die Nacht war dann nicht mein Freund, der Wein schon. Hätte man mir eine Brücke gegeben...
Tag zwei (wir konnten nicht zur Arbeit), wurde viel gesprochen, wie man die Trennung machen wolle usw.
Meine Ruhe hatte auch mich überrascht, kam aber aus der Hilflosigkeit, der Einsicht sie will mich nicht mehr. Auch wenn wir keine Kinder haben, ist/war es nicht leicht hier in unserem kleinen Haus mit großen gemütlichen Garten, sich aus dem Weg zu gehen. Sie hat natürlich nur die nötigsten Klamotten.
Auch wenn sie auf meine Frage vorgestern 'die Wahrscheinlichkeit, dich zurück zubekommen ist gleich null?', sagte dem wären nicht so, nur im Moment halt nicht, habe ich keine Hoffnung.
Wir haben bis vor kurzem eine tolle (ok., es fehlte wohl was) Beziehung gehabt, mit gemeinsamen Unternehmungen, Urlaube auf einsamen Berghütten, lange Radtouren, zu zweit bei uns am Lagerfeuer, viele Freundeskreise. Wir waren ständig auf Achse, da sie immer Hummeln im A. hatte.
Die Frage, hast du es nicht kommen sehen? Nein, alles war wie immer. Im Nachhinein sicher, vielleicht das Handy öfter angesehen und kleine Probleme nicht mit Nachdruck verfolgt. Und da es ja lt. ihrer Aussage keine Treffen neben der Arbeit gab, war es nur in ihrem Kopf.
Ich kürze hier mal ab. Sie hat schon vor längerer Zeit Anlauf genommen, daher ist der Schritt für sie einfacher. Leicht fällt es ihr auch nicht, das merkt man. Für sie ist erstmal klar diesen Weg zu gehen, verschiedene Wohnungen zu beziehen und sagt, sie wisse auch noch nicht wo die Reise hingeht.
Ich fühle nur diese Große Leere, möchte sie einfach nur zurück. Alle Freunde und die Familie waren auch wie vor den Kopf gestoßen, verstanden es nicht - so ohne Streit, immer gemeinsam.
Dank Eurer Erfahrungen und lieben Worte, gibt es schon einige lichte Momente in meinem Kopf, die mich verstehen lassen, was mir hilft, was mir schadet. Loslassen können (sehr schwer), Kontaktsperre (nur 3 Km, ihre Sachen sind noch hier), Umräumen/Sachen einpacken (habe ich gestern schon gemacht), ach so viele gute Anregungen...Stecke aber wohl noch in einer so tiefen Trauer, mit so wenig Hoffnung auf Rückkehr, dass ich noch nicht die nötige Konsequenz entwickeln kann.
Ich werde weiter berichten und auch erklären, vielleicht auch Anderen helfen.
Ich bin Froh, dieses Forum gefunden zu haben. Aber doch (naiv) Überrascht, wie viele wir sind, wie sich die Probleme und Schmerzen gleichen.
Danke im Voraus und wir werden wieder stark sein!
Liebe Grüße,j.
20.09.2015 07:35 •
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