Hallo,
um etwas Mut zu machen, dass eine Trennung auch etwas anders verlaufen kann, hier meine Kurzgeschichte: Meine Frau unterbreitete mir im Oktober letzten Jahres, dass sie sich trennen will. Ich war geschockt und konnte es nicht glauben. Wut, Trauer, Verzweiflung… alles habe ich durchlebt. Die Gründe waren für mich nicht ganz nachzuvollziehen. Sie will alleine Entscheidungen treffen, soll das Ehe-und Familienleben (Haushalt, Kinder) schon alles sein? Ich hatte in der Zeit davor eigentlich nur bemerkt, dass sie manchmal ein bisschen gereizt oder nachdenklich war. Ich dachte nur, es liegt daran, dass sie über längere Zeit schon krankgeschrieben war. Wie gesagt, ich wurde überrascht. Im Dezember kam die Gelegenheit für mich, in ihr Handy zu schauen. Nicht nett von mir, aber ich hatte grosses Misstrauen, dass da mehr sein muss. Mein Misstrauen wurde bestätigt, sie hatte einen anderen, schrieb ihn per Handy, kennengelernt in einer Disco und traf ihn zweimal. Sie schrieben sich zwar schon intime Sachen, aber ich konnte lesen, dass sie noch nicht im Bett miteinander waren oder ähnliches. Letztlich, nach 4 vergeblichen Versönungs-Anläufen von mir, ist mir der Kragen geplatzt und ich habe ihr gesagt, sie müsse jetzt ausziehen, ich will und muss einen Schlussstrich ziehen, um mich wieder um mich selbst kümmern zu können. Ich habe konkrete Aktivitäten unternommen, um die Trennung einzuleiten. Vorher war es von ihrer Seite nichts Halbes und nichts Ganzes. Planungen waren da, aber keine konkreten Schritte. Das hat ihr anscheinend die Augen geöffnet und sie ist zusammengebrochen und sagte mir, dass sie mich eigentlich noch sehr liebt, aber Angst hatte, dass wir keine Zukunft miteinander haben könnten, auf Grund unserer Probleme und dass wir diese eventuell nicht lösen können. Gefolgt sind dann stunden, tage und wochenlange Gespräche, wie wir das alles aufbereiten und lösen können. Es gibt noch viel zu tun, aber wir sind wieder zusammen und es ist noch schöner, als es jemals war. Wir haben viele Fehler eingesehen und können jetzt dran arbeiten, dass das nie wieder passiert. Ich selbst habe vieles in unserer Ehe einfach nur hingenommen, für selbstverständlich gehalten usw. Ohne diesen Schlag ins Gesicht würde ich mein Leben noch immer verpennen…
Es ist vielleicht nicht die Erfolgsgeschichte, die hier manche lesen wollen, aber ich bin froh über diese zweite Chance und meine Frau auch.
Liebe Grüße
18.01.2013 15:12 •
x 2 #3