Hallo!
Ich habe schon etliches versucht, komme aber in meiner jetzigen Situation nicht weiter. Ich versuche es recht kurz zu halten.
Ich habe mich von meinem Freund getrennt, es war vielleicht aus einer Art über Reaktion heraus.
Wir hatten ein gemeinsames Haus und Leben.
Die Vorgeschichte:
Ich habe ihn recht jung, also mit 15 kennen gelernt, er war nicht mein erster Freund, aber meine richtig große Liebe.
Ich konnte immer zu ihm aufsehen, er hat mich aus meiner damaligen Situation zu Hause, aufgefangen und mir Halt gegeben.
Anfangs waren wir sehr viel bei mir, es gab dann aber zwischen Ihm und meinen Eltern einen heftigen Streit, seitdem hatte und wollte er den Kontakt zu ihnen nicht mehr. Das blieb auch so, keine Besuche, keine Feierlichkeiten.
Wir sind äußerst notdürftig in den Keller eingezogen (Haus war noch nicht ganz fertig).
Aus dieser Notdurft wurden dann zwischenzeitlich Jahre. Er legte immer sehr viel Wert auf hochwertiges, weshalb es dann halt etwas länger gedauert hat. Ich habe das so hingenommen und bin auch selbst der Meinung, man muss am Anfang halt mal reinbeißen.
Zusätzlich hat er gleichzeitig ein Projekt begonnen, und war dadurch auch wirklich jeden freien Tag oder freie Minute eingespannt, Zeit für gemeinsame Unternehmungen etc. ist kaum geblieben.
Zurück auf den damaligen Zustand beim Einzug, wir waren glücklich, hatten nicht viel, außer uns und ich hatte das Gefühl, dass es passt. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich erniedrigende Entdeckungen machen musste, kein Fremdgehen, aber absolut nicht meine Welt!.
Äußerst gekränkt, habe ich das ganze vorerst mich behalten. Schlussendlich konnte ich es nicht mehr und habe ihn damit konfrontiert, er stritt alles ab und ein heftiger Streit begann, er beschimpfte mich als Fette Sau.
Er wollte grundsätzlich schon immer, dass ich abnehme, da ich immer recht dick war, er hatte mich mit 80 kg kennen gelernt und ich hatte weiter zugenommen.
Ich wollte selbst schon immer die überschüssigen Kilos loswerden und das Leben einer dünnen begehrenswerten Frau führen, ich stellte es mir viel schöner vor, viel einfacher.
Ich begab mich auf eine Art Ernährungsumstellung, ich hatte kein konkretes Ziel, wollte nur dünn sein, ich dachte damit würde alles besser, damit würde ich begehrenswerter und die Probleme wären weg. Anfangs war das auch wohl wirklich der Fall, es ging mir und ihm viel besser, ich fühlte mich besser und bekam eine andre Art von Aufmerksamkeit von ihm.
Dies ging eine Zeitlang gut, dann ist es gekippt, ich habe meine Diät immer strenger genommen, hab jeden Tag exzessiv Sport gemacht, hatte dadurch schon gesundheitliche Einschränkungen, habe mich aber nicht abhalten lassen und es immer weitergetrieben, ich konnte meinen Alltag nur mehr eingeschränkt bewältigen, tat es aber dennoch.
Bei einem Streit mit ihm, ist es dann zu Handgreiflichkeiten gekommen, ich habe mir dabei ordentlich weh getan.
Außerdem wurde mir eine Essstörung diagnostiziert.
Meine Eltern machten sich große Sorgen, sagten ich muss ausziehen, die Beziehung beenden, bin nicht glücklich und deshalb die Essensgeschichte etc.
Er konfrontierte mich auch mit meiner Esstörung, ließ mich aber irgendwie alleine mit dem Thema und tat es einfach ab, dass ich mehr essen muss und basta, was ich mit dem Mist überhaupt erreichen will. es gab auch Zeiten, wo er es recht normal versuchte, aber ich habe nicht gehört. Er meinte auch, sollte ich in eine Klinik kommen und so eine Schande über ihn bereiten, er kommt mich niemals besuchen, meine Sachen finde ich dann vor der Tür und er würde mich abmelden. Ich denke, dass hätte er nicht getan, wollte mir aber irgendwie Druck machen, da er sich wohl nicht mehr anders zu helfen wusste.
Als ich dann eine Therapie begann bezüglich der Essenssache, meinte die Therapeutin, dass mein Umfeld Gift wäre und ich eine Trennung in Erwägung ziehen sollte. Da ich in dieser Zeit extrem der Esstörung unterlegen war, keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, den Druck des gesamten Umfeldes nicht mehr aushielt, (seit 6 Monaten ging es ziemlich extrem darum) Therapie, Arbeit, Familie, Freunde etc. alle meinten, ich sollte unbedingt weg, hab ich dann eines Tages eine Kurzschlussreaktion gehabt, ich habe angefangen zu packen. Ich war wie in einem Rausch und wollte zu diesem Zeitpunkt wirklich nur mehr weg, warum kann ich überhaupt nicht mehr sagen, aber es war so, vielleicht aus der Störung heraus, ich war wirklich kurz vor dem endgültigen Crash, vielleicht habe ich auf die falschen Leute gehört, vielleicht aus Angst.
Ich bin jetzt vorerst zu Hause eingezogen, in mein altes Kinderzimmer sozusagen, da aus finanziellen Gründen nichts anderes möglich war.
Als mir dann klar wurde, was ich getan habe 2 Wochen später, war es zu spät, ich wollte unbedingt zu ihm zurück, er wollte mich nicht mehr, meinte, dass er mich nicht mehr ertragen kann, er hat mir ein schönes Leben geboten und ich wusste damit nicht umzugehen, habe mit meinem Verhalten alles kaputt gemacht, warum kann ich nicht so wie eine normale Frau sein? Warum muss ich immer dick oder zu dünn oder mir meine Probleme ständig selber schaffen meinte er.
Naja, seit meinem Auszug bin ich nur mehr am Essen, es ist so, als ob ich diese Leere die dadurch entstanden ist, mit etwas füllen will, in meinem Fall ist es essen. Ich habe mich schon zig mal versucht abzulenken etc. .funktioniert nicht wirklich.
Ich verstehe nicht, wie man von einer Magersucht in eine Fettsucht fallen kann? Ich bin wieder kurz vorm Explodieren, wiege wieder 75 kg, es ist einfach nur schrecklich. Auch hier hatte er Recht, er hatte irgendwie immer Recht.
Ich habe sämtliche Dinge bereits unternommen, um von Ihm doch noch eine Chance zu bekommen, aber bei der letzten Aussprache hat er mir nur gesagt, dass er froh ist, mich los zu sein, dass ich ausgezogen bin und das ich jetzt mit der Konsequenz leben muss, er muss es schließlich ja auch, er lässt keine Fehler zu und wenn ich erst jetzt merke, dass es einer war, tut es ihm leid für mich. Außerdem ist ihm das Bild nach Außen hin sehr wichtig, was würden die Nachbarn sagen?
Warum war ich so dumm und habe mein Leben durchtrieben? Ich hätte nie gehen sollen, dass hätten wir vielleicht hinbekommen.
Jetzt hocke ich nur noch zu Hause rum, fühle mich gefrustet, esse und esse und werde immer dicker, fetter und hässlicher.. dass ist wie eine Spirale. ich kann es mir nicht verzeihen, dass ich all diese Fehler gemacht habe, ich hätte es nur anders machen müssen, nur daran denken, wie gerne ich ihn habe, war aber so festgefahren, ich hasse mich dafür!
Ich denke, würde ich wieder zurückkönnen, würde ich das mit dem Gewicht sofort wieder im Griff haben, ich hatte ein perfektes Leben.
Er ist wirklich eine Art Mensch, bei dem es kein Zurück mehr gibt, da ich ihn blamiert bzw. bloßgestellt habe. Ich bin mir sicher wohl den größten Fehler im Leben gemacht zu haben und meine Chance vertan.
11.02.2019 13:19 •
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