Es zerreißt mich

Oh je. Da wünsche ich dir viel Kraft. Als der Mann mit dem es mir damals so ging (der ein Klon von deinem Typen sein könnte), das damals mit mir so gemacht hat eröffnete er mir beim heiß ersehnten Treffen, dass er sooo starke Gefühle für mich hätte, aber er leider keine Beziehung mit mir führen könnte. Ausgeschlossen. Trotz der Gefühle.
Das hat mich damals fast wahnsinnig gemacht. Ich litt schrecklich.

Mit meinem Mann hatte ich nach 10 Jahren auch mal so eine Phase, wo ich dachte es fühlt sich eher geschwisterlich an. Das verging aber wieder. Heute können wir, wenn wir es beide wollen die Verliebtheitsgefühle jederzeit wieder anknipsen (da reichen Blicke und liebevolle Gesten), und es ist auf intimer Ebene schöner und erfüllender als je zuvor.

Uns haben die Bücher eines britischen Paartherapeuten sehr geholfen, der vor Allem lange Beziehungen analysiert und die Stolpersteine und Fallen - und Chancen. Er schrieb auch, dass viele Paare in langen Beziehungen durch solche Phasen gehen würden.
Entweder die Beziehungen zerbrechen dann, oder, wenn es weitergeht wird alles, auch auf körperlicher Ebene, erfüllender und besser als je zuvor.
Letzteres kann ich nur bestätigen.
Es ist schade, dass viele in der Phase der größten Vertrautheit aufgeben, weil sie die Sache mißintepretieren.

Aber natürlich empfindet das jeder anders, manche brauchen den Hormonrausch der allerersten Phase auch ihr Leben lang, ich kenne mehrere, die nie sesshaft mit jemandem geworden sind, weil ihnen das zu langweilig ist.
Alles ok solange man mit der gewählten Variante glücklich und zufrieden ist.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg für euer Treffen!

Ich grätsche mal kurz rein, bin dann aber auch wieder weg.

Zitat von cien:

Ich glaube ich bin alt genug den Unterschied zu kennen.

Vielleicht... Vermutlich sogar. Aber deine Bewertung der verschiedenen Dinge ist zu hinterfragen. Was ist dir wichtig und WARUM ist das so?

Zitat von cien:

Und von Liebe hab ich nie geredet.

Ist es ja auch nicht. Es ist Begehren. Punkt.

Zitat von cien:

Und die Liebe zu meinem Mann ist auch noch da, aber eher brüderlich. All das was du da schreibst ist da. Es reicht aber nicht für partnerschaftliche Liebe, da fehlt das Verlangen, die körperliche Anziehung und auch die romantischen Gefühle. Das gehört für mich einfach dazu.

Der andere gibt dir einfach etwas anderes und dockt bei dir an anderen Stellen an. Hier ist wieder deine Bewertung relevant: was ist dir wichtiger. Und vor allem: was erzeugt dein Begehren?

Zitat von cien:

Das was mich jetzt unglücklich macht ist die Tatsache daß es dennoch nix wird (aber vielleicht wird's ja doch was ).

Und da ist die Antwort - in Klammern. Deine Hoffnung. Auf und ab, Drama, Freude, Lust und all die Gefühle, die das Butterbrot zum Butterbrot machen. Genau davon hat @Fanta1 gesprochen. Sie bewertet es aber (in meinen Augen) gesünder als du. Woher kommt dein Anspruch, wie Partnerschaftliche Liebe auszusehen hat? Hollywood? Romane? Denk mal drüber nach.

Zudem differenziert der Alltag. Ein Ferrari ist auch so lange begehrenswert, wie man ihn nicht hat. Wenn man ihn kaufen kann, wird er nach einiger Zeit trivial....

Hier geht es nur um deine Bewertung, nicht mehr und nicht weniger. Wenn du für dich ohne zu hinterfragen diesen Hormoncocktail brauchst, dann wirst du dein Leben lang einer Sache hinterherlaufen, die dir deine Energie und somit deine Zeit und dein Leben entzieht. Das was du da willst, ist ein Zustand, der NICHT dauerhaft möglich ist. Da macht uns unser Körper schon einen Strich durch die Rechnung, weil er die Hormonausschüttung reguliert.

Ich möchte das gar nicht verurteilen, mach wie du denkst. Aber zufriedener wirst du damit (auf Dauer) nicht.

@Tin_ volle Zustimmung, genau auf den Punkt gebracht....

Zitat von thegirlnextdoor:

@Tin_ volle Zustimmung, genau auf den Punkt gebracht....

Hab so meine hellen Momente

Zitat von Tin_:

Woher kommt dein Anspruch, wie Partnerschaftliche Liebe auszusehen hat? Hollywood? Romane? Denk mal drüber nach.

Nein, mein Anspruch kommt aus meinem Leben.

Zitat von Tin_:

Sie bewertet es aber (in meinen Augen) gesünder als du.

Ich seh das ja genauso. Ihr missversteht nur wie ich das Gefühl in meiner Ehe bewerte und wie ich die Gefühle für den neuen bewerte. Aber das ist auch egal. Ich war oft unglücklich in meiner Ehe, sehr oft. Obwohl es rein von der Harmonie und dem Vertrauensverhältnis 100% gepasst hat aber eben nur auf geistiger Ebene.
Ob das bei dem neuen auch so wäre. Keine Ahnung.
Mir geht es nicht um überschwengliche verliebtheitsgefühle. Das vergeht, völlig normal.
Trotzdem sollte Begehren vorhanden bleiben. Nicht hollywoodmäßig, nicht Kitschromanmäßig, aber da.

Zitat von Tin_:

Wenn du für dich ohne zu hinterfragen diesen Hormoncocktail brauchst

Brauche ich im übrigen ganz und gar nicht.
Sonst wäre ich nicht 14 Jahre mit ein und dem selben Mann zusammen gewesen ohne irgend ein Interesse an anderen Männern.

Zitat von thegirlnextdoor:

Mit meinem Mann hatte ich nach 10 Jahren auch mal so eine Phase, wo ich dachte es fühlt sich eher geschwisterlich an. Das verging aber wieder. Heute können wir, wenn wir es beide wollen die Verliebtheitsgefühle jederzeit wieder anknipsen (da reichen Blicke und liebevolle Gesten), und es ist auf intimer Ebene schöner und erfüllender als je zuvor

Das Versuche ich bereits seit mehreren Jahren. Es ist schön daß das bei dir geklappt hat. Ihr wieder zueinander gefunden habt.
Aber bei meinem Mann und mir wird das leider nichts mehr. Unabhängig von dem neuen. Ich bin viel zu lang bei ihm geblieben und hab es weiter probiert. Das ist einfach falsch. Ich nehme ihm ja dadurch auch die Chance jemanden zu finden die ihn so liebt wie er es verdient.

OK. Wollte nur ein paar Gedanken einbringen. Aber deine Reaktion (ohne es böse zu meinen) zeigt mir, dass es überflüssig war.

Alles Gute dir.

Es ist nicht einfach, die Gründe deines Handelns zu verstehen. Gut - eine Ehe, die 100 % nur auf geistiger Ebene passt und die Liebe zu einem Mann, der nicht erreichbar ist, geben verwickelte Motive. Die Konsequenz deines Handelns ist unüblich.

Zitat von ElGatoRojo:

Es ist nicht einfach, die Gründe deines Handelns zu verstehen.

Das Grundproblem ist in meinen Augen, dass sie die Gründe IHRES Handelns nicht hinterfragt. Es hört beim: ich möchte das so für mich auf. Kann man machen, aber da ist mit so einer Antwort für sich selbst auch alles erschlagen und gerechtfertigt.
Ich bin eher der Typ, der weiter in Breite und Tiefe fragt. Das wollte ich eigentlich bei ihr anregen.

Zitat von ElGatoRojo:

Die Konsequenz deines Handelns ist unüblich.

Inwiefern?

Zitat von Tin_:

Wollte nur ein paar Gedanken einbringen.

Danke dir dafür. Und es war nicht überflüssig.
Ich mach mir da auch schon länger meine Gedanken. Und werde nochmal drüber nachdenken.
Ich denke nicht das es so ist dass ich nur den Hormonrausch will. Da hier aber einige davon ausgehen, wer weiß.

Zitat von Tin_:

Das wollte ich eigentlich bei ihr anregen.

Rein rational hört sich das erst einmal unvorteilhaft an - bestehende Ehe verlassen für einen Traum.Jetzt kann man sich viel in Küchenspychologie ergehen. Fazit ist offenbar, dass sie nur die Ahnung einer Affäre benötigte, um sich von ihrem Mann zu trennen, während andere für den Cut eine richtig körperliche Affäre brauchen

Zitat von Tin_:

dass sie die Gründe IHRES Handelns nicht hinterfragt.

Inwiefern hinterfrage ich nicht? Woher weißt du wie weit ich tiefer und breiter hinterfrage?

Zitat von cien:

Inwiefern?

Auf den ersten Blick hast du nicht nur die Taube auf dem Dach nicht erlangt, sondern auch noch den Spatz in der Hand fliegen lassen.

Zitat von cien:

Inwiefern hinterfrage ich nicht? Woher weißt du wie weit ich tiefer und breiter hinterfrage?

Ich weiss es nicht. Eine Vermutung, basierend auf deiner Antwort. Zudem hast du Fragen meinerseits ausgelassen. Wobei es gar nicht wichtig ist, ob du mir darauf eine Antwort gibst. Viel wichtiger ist, ob du dir die Antworten gegeben hast und sie wahrhaftig sind.

Zitat von ElGatoRojo:

Rein rational hört sich das erst einmal unvorteilhaft an - bestehende Ehe verlassen für einen Traum

Das stimmt so nicht.
Ich habe meinen Mann verlassen weil die Ehe für mich keinerlei Sinn mehr machte und das eigentlich schon sehr sehr lange. ER war nur der Tropfen den es brauchte um meinen Mann endlich zu verlassen.
Das ER nun unerreichbar ist, war nicht absehbar. Bzw. Kann ja noch was werden. Sonst würde er mich jetzt nicht doch treffen wollen.