Ihr Lieben,
9 Monate ist es nun her, dass mich Liebeskummer der allerschlimmsten Sorte hier in dieses Forum führte. Ich habe alle Phasen durchgemacht. Verzweiflung und tagelange Handlungsunfähigkeit, in denen ich mein Bett nur verlassen habe, um aufs Klo zu gehen. Hoffnung und der unbeirrte Willen, den Ex zurück zu bekommen. Egal wie. Alles versucht, alles nichts genützt. Wut, auf den Ex, dass er mich so behandelt hat und auf mich, dass ich mich so habe behandeln lassen.
Ich habe sechs Monate lang an nichts anderes als an diesen Mann denken können. Er war in Gedanken in jeder Sekunde bei mir. In jeder. Nichts hat geholfen. Es war wie ein grauer Schleier, der monatelang und an jedem Tag über mir lag.
Nach 6 Monaten wurde es langsam besser. Ich fuhr mit einer Freundin in den Urlaub, fand wieder Freude am Leben und habe mich langsam zurück gekämpft. Ewig mit meinen besten Freunden geredet, die es irgendwann kaum noch hören konnten aber trotzdem immer für mich da waren. Habe mich körperlich verändert, wieder mehr auf mich geachtet, mich mehr gepflegt, in den schlimmsten Zeiten habe ich Unmengen an neuen Klamotten gekauft. Bekam Komplimente, wie gut ich aussehen würde. (ist früher nie passiert) Habe mein Selbstbewusstsein damit aufgemotzt und fühle mich heute so attraktiv wie noch nie in meinem Leben. Er war in Gedanken aber immer noch bei mir. Denn ich wusste von Anfang an, dass ich ihn im Sommer beruflich wieder sehen muss. Wir haben keinen Kontakt mehr aber ich habe in den letzten Monaten quasi die Wochen gezählt bis zu dem Tag, an dem ich ihm wieder gegenüber stehen muss. Ich hatte riesige Angst davor, dem nicht gewachsen zu sein.
Nächste Woche ist es nun so weit. Und es ist mir egal. Ich habe vor kurzem einen Mann kennengelernt und bin gerade dabei, mich in ihn zu verlieben. Ich weiß noch nicht, wohin das führt, dazu ist es zu früh. Wir hatten gerade erst unser erstes Date. Aber es fühlt sich toll an.
Ich möchte euch damit Mut machen! In der Zeit, in der es mir am schlechtesten ging und ich am liebsten gar nicht mehr aufstehen oder aus dem Haus gehen wollte, haben mir solche Geschichten am meisten geholfen.
Es war ein harter Weg, den ich so schnell nicht nochmal gehen möchte. Aber der doofe Klischeespruch stimmt: Die Zeit heilt alle Wunden! Und irgendwann wacht man auf und merkt: Man lebt wieder!
02.08.2015 11:18 •
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