@rose na gut, ich zieh es aber mal net so in die Länge:
Wir haben uns zufälligerweise auf twitter kennengelernt. Zufälligerweise, da weder ich noch sie auf der Suche nach Freunden, Beziehungen oder sonst was waren. Und twitter war damals noch recht jung und nicht jeder Dubbel hats genutzt. Ist heut noch so. Ich sag immer so gern:wer twitter nutzt ist Intelligent, alle anderen nutzen assbook - Der Grund ist simpel: net so viele Buchstaben und man muss schon relativ überlegen was man schreibt, was bei assbook ja offen ist. Ausserdem ist twitter irgendwie dadurch auch schneller zu lesen und auch witziger. Will Niemanden jetzt persönlich beleidigen, aber es ist meiner Meinung nach nun mal so. Mittlerweile haben viele ja au nur twitter um Promis zu stalken. Aber des ist ein andres Thema. Also zurück zur Geschichte: Sie hatte ein technisches Problem und GENAU DAS hatte ich ein paar Stunden vorher auch. Sie war also bei twitterHilfe mit genau der gleichen Frage angemeldet. Also hab ich sie angeschrieben und wir machten aus, uns zu informieren was da herauskommt. Daraufhin haben wir uns öfters mal hinher getweeted. Mir gefiel ihr schwäbischer Humor, ihr scheinbar meiner auch. So wurden wir Follower und mehr. Wir hatten immer mehr Kontakt und irgendwann war twitter einfach zu klein für eine Unterhaltung. So gingen wir in private Chats über. Und dort waren wir uns au net unsymphatisch. Irgendwann mitten in der Nacht - wir haben uns glaub meist auch nur Nachts unterhalten, gab ich mir dann nen Ruck und sagte: Hey, gib mir mal Deine Nummer, ich ruf Dich jetzt mal an! Sie war erst zögerlich, rückte sie dann aber raus. Ich rief an und sie legte erstmal wieder auf. Ok. Nochmal. Ich rief an und sagte Hallo?! Es dauerte ne Weile dann antwortete sie mir ruhig, zögerlich und dann symphatisch lachend. Das war der Beginn. Von nun an wurde zwar au noch geschrieben, aber telefoniert dafür umso öfters. Dies Begann im Mai2010. Über alles mögliche haben wir uns ausgetauscht und unsymphatisch waren wir uns au net. Wir hatten beide nie wirklich einen Partner oder ne Beziehung oder gar ne Liebe gesucht, aber irgendwie ist es dann dazu gekommen. Aus Telefonieren wurde skypen. So viel, dass mer tatsächlich Tagelang vor der Webcam verbracht haben. Es ging soweit dass die Webcam gar net mehr ausgeschaltet wurde und auch nachts lief. Wir sahen uns also Nachts beim Schlafen zu. Dann, ich denke es war Juli/August rum, entschlossen wir uns, uns zu versprechen. In so fern, dass wir ausmachten keinerlei Beziehungen einzugehen, solange wir uns nicht persönlich mal getroffen haben. Das verzögerte sich allerdings. Vor allem durch ihren Umzug in eine eigene kleine Wohnung in Uni-Nähe zum studieren. Wir sahen uns nun ständig und irgendwann machte es bei mir Knall. Meine Gefühle musste ich dann erst einmal ordnen aber zu ihrem Geburtstag im Oktober fasste ich dann all meinen Mut zusammen. Ich schickte ihr in die Wohnung ihrer Eltern, wo sie zu dem Zeitpunkt war, ein paar kleine Geschenke, einen Blumenstrauss und einen kleinen Liebesbrief. Allerdings ohne Namen, sollte ja keiner wissen. Sie wusste natürlich von wem dieser war und als sie mich dann Abends anrief konnte sie bereits beim abnehmen des Hörers vor Tränen gar nicht sprechen. Dies war für mich das Zeichen, dass ich das Richtige getan hab. Es dauerte dann nicht lang und dann bekam ich ein Paket. Völlig überrascht öffnete ich dies. Darin ein Kissen von ihr, ein T-Shirt von ihr getränkt in Parfum und dazu auch noch dieses Parfum, damit der Duft nicht so schnell verfliegen kann. Dazu ein langer Brief. Der war spannend geschrieben und war eine tolle Reise durch ihr bisheriges und jetziges Leben. Er ging immer mehr auf den Höhepunkt zu welcher war:Ich liebe Dich! Wahnsinn! So was tolles hatte ich noch nie zuvor erlebt. Diese tolle Frau, welche mir schon vorher den Kopf verdrehte, drehte ihn mir mit diesem Liebesbeweis fast ab. Nun gab es echt kein zurück mehr. Wir mussten uns treffen, schnell. Ein Problem wurde zudem auch ihre Uni-Kellerwohnung, wo das Internet so schnell war, dass ich zum skypen mit Tetrisblöcken sprechen musste. Also Planung: wie wäre es wir treffen uns im Urlaub, auf neutralem Gebiet?! War ne Möglichkeit, aber was ist wenn man sich doch persönlich nicht so symphatisch ist. Dazu kam das Geldproblem und die Uni. Also entschlossen wir recht kurzfristig, ich nehm mir ne Woche frei und komm ne Woche zu ihr runter. Gesagt, getan. Tickets gebucht. Sogar ICE, selbstverständlich. Und los ging es. Es war dann doch sehr aufregend, denn genau an dem 6.12.2010 fing es an in Deutschland zu schneien...und zwar komplett und VIEL. Die Gefahr bestand dass die 2 Züge die ich nehmen musste ausfallen, ging aber alles gut. Es waren wohl 8-10 Stunden Fahrt. Dann am Abend, es war so 18Uhr nach langer, anstrengender und unerträglich aufregender Fahrt ging die Tür vom ICE auf und...sie stand direkt vor mir! Ein so langer Zug, die Zugnummer und Platznummer gab ich ihr nicht. Aber sie stand direkt vor der richtigen Tür vor mir! Märchenhaft! Wir fielen uns um die Arme, keiner wusste so richtig was er sagen sollte und wir gingen schnell erstmal ins McDonalds am Bahnhof, Abendessen mitnehmen. Ich hatte hunger nach der Fahrt, sie wegen der Uni und essen gehen oder kochen dafür waren wir beide zu erschöpft. Wir mussten dann noch ne knapp 30 Minütige Zug/Busfahrt hinlegen um in ihre Kellerwohnung zu kommen und dann erst setzte Ruhe und Realität ein. Was sollten wir uns eigentlich jetzt erzählen. Es war quasi unser erstes Date. Unser erstes richtiges Treffen. Aber wir wussten doch aber schon alles voneinander. Es war also so, als wenn wir uns schon ewig kannten. Wir aßen dann zusammen auf dem Bett. (sie hatte nur ne sehr kleine Küche und ihr Bett war schön gross und bequem) Dies wurde im späteren Verlauf unseres Lebens ne Tradition. Im Bett essen, toll. Haben wir auch zuletzt in nem Hotel noch so gemacht. Ein wenig Smalltalk und dann einigten wir uns allerdings darauf einfach früh schlafen zu gehen und dafür mehr aus dem Tag danach zu machen. Sie hatte ein schönes grosses Bett und da durfte ich dann mit rein. So viel Vertrauen hatte sie zu mir. Sie nahm ihre Brille ab, wollte schlafen doch ich konnte nicht anders: bevor sie das Licht löschte, rollte ich mich zu ihr hin und schaute ihr tief in die Augen. Diesen Anblick, welchen ich vorher durch ihre Brille nie sehen konnte, war himmlisch. Und dann küsste ich sie. Ich konnte nicht widerstehen. In dem Moment hätte die Welt untergehen können, es wäre uns egal gewesen. Um jetzt nicht sooo sehr ins Detail zu gehen, die Nacht war dann doch ziemlich kurz. Aber die gesamte Woche kam mir vor wie eine Ewigkeit. Dann direkt am Dienstag (dem 2.Tag) entschloss sie, auch aufgrund des Wetters, die Uni blau zu machen und stattdessen mit mir Zeit zu verbringen. Und das haben wir, die ganze Woche. Und es war schön. Die verschneite Landschaft tat ihres dazu bei. Es war Anfang Dezember, kurz vor Weihnachten, und dies zogen wir ein wenig vor. Sie kochte für mich Maultaschen auf 2 verschiedene Arten, was ich vorher noch nie gegessen hatte und schauten uns meinen Lieblingsfilm Its a wonderful Life an. Uns war beiden klar, wenn ich am Montag wieder fahren würde, wäre dies nur ein Abschied auf Zeit. Wir mussten uns unbedingt bald wiedersehen. Doch was an dem Sonntag Abend aus dem Nichts heraus passierte, davon hat sich wohl mein Herz bis zum heutigen Tag nie wieder erholt. Während ich meine Sachen zusammenpackte kam sie zu mir, fiel mir schluchzend um den Hals, und mit Tränen überschüttend bat sie mich nicht fortzugehen. Dieser weitere Liebesbeweis hielt mich fest. Und ich denke noch heute sehnsüchtig an diesem Moment zurück. Diese Frau, deren Humor mich einst fesselte, ihre Stimme mich verzauberte und ihr gesamtes Erscheinungsbild wahnsinnig machte, liebte mich wirklich stark. Ich musste dann dennoch über die Nacht überlegen, musste auch die Dinge bei mir zu Hause klären, hatte das Bahnticket gebucht usw. Es war wohl die unruhigste Nacht meines Lebens bis dahin. Am Montag Morgen entschloss ich mich dann noch zu bleiben. Wir hatten noch 3 weitere wunderschöne Tage zusammen. Dann am Donnerstag musste ich aber dennoch gehen. Es ging nicht anders. Die Dinge in meinem anderen Leben konnte ich nicht einfach so stehen und liegen lassen. Doch ich hätte das Zeichen damals anders deuten sollen. Ich hatte eine Mitfahrgelegenheit gebucht, doch diese sagte kurzfristig wegen heftigem Schnee ab. Also war klar, ich bleib. Dann sagte allerdings eine andere MfG zu. Kurz bevor ich im Bus war, sagte diese auch ab. Dann knapp ne Stunde später aber wieder zu und da fuhr ich dann mit. Wir beide von der Kurzfristigkeit überrannt hatten nicht mal nen wirklichen Abschied, selbst für Tränen war kaum Zeit. So war es dann oft. Unsere Abschiede waren immer viel zu kurz. Daraufhin vergingen fast 7 Wochen bis wir uns persönlich wiedersahen. Dann aber für mehrere Monate am Stück. Aber noch heute bin ich am Verzweifeln, warum ich das Schicksal herausgefordert habe und nicht im Dezember 2010 schon bei ihr geblieben bin. Vielleicht hätte es die Zukunft verändert. Ich weis es nicht, aber ich bin mir so sicher.
11.08.2015 18:21 •
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