Es tut so weh!

W
Wann hört es auf weh zu tun? Wann siegt mein Verstand über mein Herz? Der Verstand sagt mir schon seit einigen Wochen, dass meine Beziehung (falls man das überhaupt so nennen kann) nicht gut für mich ist, aber ich bin leider immer noch total verliebt. Ich kann nicht mit ihm, aber auch nicht ohne ihn (oder doch?). Ich bin total zerissen und habe nicht den Mut diese leidvolle Beziehung zu beenden - und er auch nicht. :'( Scheußliches Gefühl. Ich weiß, dass mir keiner helfen kann - entscheiden muss ich selbst, aber ich muss meine Gedanken mal irgendwo ablassen. Ich weiß nicht mal, ob ich hier richtig bin, doch schon der Name Trennungsschmerzen trifft voll zu.
Liebe Grüße an alle Liebesleidenden, Wilma

30.12.2002 13:19 • #1


S
Liebe Wilma,
du hast sehr wenig darüber geschrieben, warum eure Beziehung eigentlich keine wirkliche ist und worin der eigentliche Leidensdruck liegt.
Ich kann es bloß so gut nachvollziehen, weil es mir sehr sehr lange auch so ging. Nicht mit ihm und nicht ohne ihn - genau so habe ich auch gefühlt. Aber wenn man leidet, ist irgendetwas nicht richtig.
Ich hoffe, nun den Absprung entgültig zu schaffen.
Schreib dir alles hier von der Seele - ich habe auch schon viele liebe Antworten bekommen.
Die Entscheidung musst du allerdings tatsächlich allein treffen.
Herzliche Grüße
Su

30.12.2002 18:34 • #2


A


Es tut so weh!

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E
Hallo Su,
warum es eigentlich bei uns nicht so läuft? Gute Frage! Nach meinem Empfinden liegt es daran, dass er sich nicht für und nicht gegen mich entscheiden kann. In der Hinsicht geht es ihm fast wie mir. Ich kann mich schon für ihn entscheiden. Er lebt (angeblich?) in Trennung von seiner Frau und schafft (angeblich?) den Auszug aus der ehelichen Wohnung nicht wegen der Kinder. Die zwei liebt er abgöttisch und nimmt dafür in Kauf, ihnen eine Lebenslüge zu präsentieren. Er sagt immer er braucht Zeit, doch er weiß nicht wie lange diese Zeitspanne noch sein wird. Er zieht es vor nach außen einen auf heile Familie zu machen - wobei ich nicht sagen kann, dass er unser Verhältnis vor der Außenwelt verbirgt. Ich habe leider immer noch einen Funken Hoffnung, dass er sich auch real von seiner Frau trennt und voll zu mir bekennt, denn jedesmal wenn ich sage, dass ich nicht mehr so weiter machen will und kann, kommt er angerannt und fleht mich an, ihm noch Zeit zu lassen. Ach, es ist zu kompliziert, um die ganze Geschichte hier zu veröffentlichen. Ich wünsche dir für dich, dass du den Absprung schaffst (oder schon geschafft hast?) und für mich, dass ich es bald auch schaffen kann - doch ich liebe ihn. Solange meine Gefühle im Spiel sind bin ich leider wahnsinnig leidens- und hoffnungsfähig.
Ich wünsche dir ALLES GUTE!!!
Liebe Grüße, Wilma

30.12.2002 23:20 • #3


E
Liebe Wilma,
ich kann dich gut verstehen. Sehr gut, denn ich bin ich fast der gleichen Situation. Ich liebe auch einen verheirateten Mann und das seit über einem Jahr. ER sagt, dass ich seine große LIebe bin und seine Ehe schon lange nur noch eine Interessensgemeinschaft ist. Man muss ihm zugute halten, dass er schon zweimal die Koffer gepackt hat und sie verlassen hat. Beim zweiten Mal schien es auch endgültig zu sein, doch dann kamen berufliche Umstände (man hat ihn erpresst, zurück zu ihr oder Job weg), so dass er mich doch wieder verlassen hat. Seit einigen MOnaten hält er mich nun hin, dass die nächste Trennung nun endgültig sei etc. Mein Kopf sagt mir,d Ar. es nicht klappt, mein Herz, dass ich ohne ihn nicht leben kann. Ist naütrlich quatsch, weil wir alle ohne irgendjemanden leben können. Wie lange dauert es denn bei euch schon und wieviel Zeit will er haben? Zwei Kinder sind echt ein Problem und ich kenne viele Fälle, bei denen man lieber eine lieblose Beziehung in Kauf genommen hat als seine Kinder zu verlassen (oft drohen Frauen auch damit, ihm die Kinder dann vorzuhalten). WEiß sie denn von euch? und duldet das?
Dir Ratschläge zu geben im Sinne von: er trennt sich nie oder das Gegenteil, wäre sicher falsch, weil jeder Mensch anders ist. Du musst auf dich hören. Irgendwann wird der richtige Zeitpunkt kommen, an dem du weißt, was zu tun ist. Bis es soweit ist, kann ich dir nur den Tipp geben, dein Leben zu leben, nicht zu warten. GEh aus, treff dich mit Freunden, fahre in Urlaub, zeige deine Selbständigkeit, sage nicht Treffen ab nur auf die wage Hoffnung, dass er an diesem Abend Zeit für dich hat. Und vielleicht verliert er nach einer Weile den Platz in deinem Herzen. Genauso wichtig ist aber auch, mit anderen darüber zu reden. Hier im Forum oder imChat oder auch per E-Mail, falls du meinst, deinen Freunden damit auf die Nerven zu gehen. Wir können uns auch gerne mailen, da wir in einer ähnlichen Lage sind, wenn du willst.
Ich wünsche dir jedenfalls alles LIebe und dass du Silvester heil überstehst, das ist bestimmt auch ein besch... Tag für dich.
Heike

31.12.2002 00:19 • #4


W
Hallo Murmelita,

danke für deine Antwort. Silvester habe ich relativ gut überstanden - ich war bei meiner Schwester (mein Schatz hat mit seiner Familie gefeiert).
Klar ist es nicht leicht sich zu trennen wenn man Kinder hat. Doch eine Beziehung aufrecht zu erhalten nur wegen der Kinder? Ich habe selbst zwei Mädchen und mich im Mai von meinem Mann getrennt - ich weiß also, dass es nicht leicht ist. Doch mein Schatz redet nur von Trennung und kann nicht ausziehen, weil er dann die Kinder verliert. So ein Schwachsinn!! Weihnachten, Silvester und sogar den Neujahrstag hat er mit seiner Familie (inkl. Frau) verbracht. Für mich war an diesen Tagen nicht einmal Platz für eine Tasse Kaffee!!! Seine Frau weiß von uns - spätestens seit dem Zeitpunkt, an dem ich eine Liebeserklärung in seinen Briefkasten einwarf. Ich habe den Umschlag absichtlich nicht zugeklebt, weil ich wußte, dass seine Frau diese dann lesen wird. Aber auch diese Aktion hat nichts in meine Richtung bewirkt.
Heute morgen konnte er sich dann für mich Zeit herausschinden. Bei einer Tasse Kaffee und nach seiner Auskunft, dass er immer noch keine Lebensentscheidung getroffen hat, habe ich dann einen Schlußstrich(?) gezogen. Ich sagte ihm, dass er sich immer noch für seine Familie entscheidet und dass da auch seine Frau noch eine Rolle spiele. Für mich ist da nicht genügend Platz. Ich will neben ihm stehen und nicht hinter ihm - nicht immer Rang 2! Das einzige was er sagte war, dass das nichts mit seiner Frau zu tun hätte, aber es wahr halt schon immer so, dass man Weihnachten und Silvester zusammen feierte. Na klasse!!! Ich habe auch jahrelang Weihnachten und Silvester mit meinem Ehemann verbracht - logo - aber diese Zeiten sind vorbei. Das einzige Fest, das mein Mann und ich noch gemeinsam mit den Kindern begehen ist deren Geburtstag.

Unsere Beziehung dauert jetzt knapp ein Jahr. Manchmal frage ich mich, warum seine Frau das alles mitmacht. Aber vielleicht ist sie genauso blöd wie ich und hofft durch aussitzen ihn zurückzugewinnen. Vielleicht will sie sich ja auch gar nicht trennen? Vielleicht duldet sie seine Affären aber auch, um das Familienbild nach außen aufrecht zu erhalten? Ich habe keine Ahnung und ihre Beweggründe sind mir auch egal. Mich würden seine Gründe interessieren. Warum trägt er das Familienbild immer noch nach außen?
Nachdem ich ihm meine Entscheidung mitteilte gab ich ihm noch mit auf den Weg, dass ich ihn nach wie vor liebe und dass er sich gerne wieder bei mir melden kann, wenn er eine eigene Wohnung bezogen hat und dann feststellt, dass ich ihm fehle. Aber nur dann!!! Antworten von ihm bekam ich keine bzw. was soll ich dazu sagen? ist das deine Entscheidung? Ich kann dazu jetzt nichts sagen, denn damit habe ich heute nicht gerechnet. Ich muss erst darüber nachdenken und das dauert eine Zeit. Haha, bis er sich Gedanken über sein Leben macht und Entscheidungen trifft bin ich schon Oma (ih, bin ich gehässig heute morgen ). Bin mal gespannt wie/ob das weiter geht; auf jeden Fall geht es mir heute morgen nicht schlechter als gestern abend.

Danke fürs Zuhören.

Liebe Grüße, Wilma

02.01.2003 10:44 • #5


E
Hallo Wilma,

vielleicht kann ich dir ein paar Beweggründe darlegen,warum dein Schatz das Familienbild nach außen hin aufrecht erhält.
Mein Mann verhält sich ähnlich und das nun schon seit 3 Jahren. Ich bin seine Frau, wir haben zwei kleine Kinder, über 1 Jahr hat er mir gar nicht von seiner Freundin gesagt. Dann ein Geständnis mit den Worten ich habe eine Freundin und ich habe mich für sie entschieden . Danach hat er aber weiterhin bei uns gewohnt und weiter Familie gespielt. Bis ich ausgezogen bin und unser Umfeld aufgeklärt habe.
Erst dann hat er reagiert und ist mit seiner Freundin zusammengezogen. Wir sind aber weiterhin an einigen Wochenenden auf seinen Wunsch hin als Familie aufgetreten, haben Ausflüge gemacht etc. Dann hat er seine Freundin nach einem weiteren halben Jahr verlassen, aber weiterhin engen Kontakt mit ihr und mir gehalten.
MEIN Mann kann sich nicht entscheiden, er liebt seine Kinder über alles. Mehr als seine Freundin, das hat er mehrmals auch ihr gegenüber geäußert. ABer er ist nicht stark genug, die Konsequenzen zu ziehen. Mit allen Folgen. Er hat Angst die Kinder zu verlieren, das Vertraute aufzugeben, eine neues leben zu wagen. Er ist zu unentschlossen,will beides Familie und Freundin. Und so leiden wir alle drei: er , sie , ich.
Er ist zu egozentrisch und auf sich selbst bezogen. Andererseits will er keinen verletzen und windet sich zwischen uns. Ich und er finden keine gemeinsame Lösung. Sein Vorstellung Familie und Freundin zu kombinieren, kann ich nicht akzeptieren. Er kann aber nicht mit dem Gedanken leben, seine Kinder nur an den Wochenenden bzw. nach Vereinbarung zu sehen. ER kann aber auch nicht von seiner Freundin lassen. Auch ich frage mich immer warum? Warum macht er das. Warum ertrage ich das? Warum spielt sie das auch mit?
Ich denke wir kommen nur zu einer Lösung wenn eine endgültige und klare Entscheidung von einem von uns dreien gefallen ist. Und davor haben wir alle Angst.

Ganz liebe Grüße

Chiara

02.01.2003 11:43 • #6


W
Hallo Chiara,

diese Antwort könnte doch glatt von der Ehefrau meines Schatzes kommen!!!
Was sind denn deine Beweggründe das ganze mitzumachen? Hoffst du noch auf ein Happy End für dich und deinen Mann? Die Hoffnungen, dass er sich vielleicht doch mal zu meinen Gunsten entscheidet, habe ich leider immer noch und das waren auch die Gründe warum ich nicht schon früher den Schlußstrich gezogen habe. Doch genau diese Hoffnungen haben mich auch immer so fertig gemacht. Ich habe darauf keine Lust mehr. Ich will in dieser Geschichte nicht psychisch auf der Strecke bleiben. Mir ist schon klar, dass er nie eine Entscheidung treffen würde - wozu auch, er hat schließlich alles was er braucht. Sein Bett zu Hause, seine Kids wann immer er sie sehen will und eine Geliebte! Entscheiden müssen entweder ich oder seine Frau. Meine Entscheidung kann nur der Schlußstrich sein und die Entscheidung seiner Frau? Er würde sich nur dann für mich entscheiden, wenn seine Frau ihn rausschmeißt. Das ist mein Gefühl. Ich will aber nicht, dass er zu mir kommt weil seine Frau ihn rausgeschmissen hat, sondern weil er mich will (also selbst entscheidet). Auf alles andere verzichte ich lieber.

Das Leben ist so kurz!! Gruß Wilma

02.01.2003 18:56 • #7


E
Hallo Wilma,

ich sehe es letztendlich genauso wie du. In unserer Beziehung war sogar ich es, die ihn dann verlassen hat. Er ist daraufhin auch mit seiner Freundin zusammengezogen - um sie dann wiederum nach weiteren 6 Monaten wieder zurückzuschicken. Warum ich das ganze mitgemacht habe bzw mitspiele. Ich habe immer gehofft, und er hat mir immer wieder Anlaß zur Hoffnung gegeben.
Der entscheidende Punkt aber ist, dass ich ihn noch liebe und für mich und für unsere Kinder eine Versöhnung gewünscht und versucht habe. Ich kann mich nicht so einfach zurückziehen und jeden Kontakt mit ihm vermeiden. Ich habe es anfangs versucht und das hat in ziemlichen Machtkämpfen geendet. Unsere Kinder (jetzt 2 und 4) waren und sind einfach zu klein um selbst zu entscheiden oder um sie einfach an die Tür zu stellen.
Was sollte ich deiner Meinung nach machen. AUch ich kann nur negativ entscheiden und einen schlußstrich ziehen. Ich wollte einfach um unsere Liebe kämpfen. Jetzt nach 2 Jahren werde ich aufgeben. Seine Freundin hat dann über 3 Jahre auf ihn gewartete und sämtliche Demütigungen erlebt (ebenso ich). Ihr war es egal, dass ich es war, die die Trennung vollzogen hat.

Du schreibst, dass du ihn nicht willst, wenn seine Frau ihn rauswirfft. Aber wenn du dir gegenüber ehrlich bist, hoffst du doch genau darauf oder?! Entschuldige, wenn ich etwas zynisch klinge, aber die Schuld liegt beim Mann. Eigentlich müßte beide, Ehefrau und Geliebte, ihn verlassen. Denn er gibt doch beiden Seiten immer wieder Anlaß zur Hoffnung.

Ich habe auch immer darauf gehofft, dass seine Freundin so viel Stolz hätte und zumindest nach seinem Schlußstrich die Konsequenzen ziehen würde. Ihre Hartnäckigkeit hat sie zum Erfolg gebracht. Und nach einem Jahr Kampf ist wirklich nicht mehr viel von unserer Liebe übriggeblieben.

Liebe Grüße - und ich bin nicht die Ehefrau deines Schatzes

Chiara

04.01.2003 02:03 • #8


W
Hallo Chiara,

bei deinem letzten Satz mußte ich wirklich lachen - ich ging auch nicht davon aus, dass du die Ehefrau meines Schatzes bist ;D.
Ja du hast Recht. Natürlich habe ich immer gehofft, dass sie ihn rauswirft und er sich dann voll mir zuwendet - aber mit dem Kopf betrachtet wäre das ja dann nicht seine wirkliche Entscheidung sondern er würde damit wieder den für ihn bequemsten Weg gehen. Das ist für mich auch so typisch Mann: immer den einfachsten Weg gehen, nur keine Entscheidungen treffen die dann vielleicht falsch sein könnten.

Im Moment hänge ich gerade ziemlich durch. Am Donnerstag abend war er nochmals hier - warum, konnte er mir nicht eindeutig sagen. Das Ende vom Besuch war, dass er erst einmal selbst klären muss was er will (welch schnelle Einsicht ;D ). Ich bat ihn nochmals darum mich aber so lange in Ruhe zu lassen. Er will sich jetzt nächstes Wochenende melden und mir seine endgültige Entscheidung mitteilen. Lach!! Aber so lange würde er es nicht aushalten ohne wenigstens meine Stimme hören zu können (hört, hört). Ich habe dann gesagt, dass ich mich bei ihm melden würde wenn ich soweit bin - und jetzt sitze ich hier, unfähig an etwas anderes als an ihn zu denken und kann mich auch zu keiner Tätigkeit aufraffen. Das Wetter passt natürlich auch noch optimal zu meiner Stimmung. :'( :'(

Ich kann mich gerade selber nicht leiden.

Viel Kraft für dich. Alles Liebe, Wilma

04.01.2003 14:59 • #9


E
Hallo Wilma,

tut mir leid, dass es dir schlecht geht. Das Gefühl der Ungewissheit ist mit das schrecklichste. Und wenn auch der Kopf nein sagt, sein Herz und die Gefühle kann man nicht steuern.
Auch reicht der Partner einem/ frau ja immer wieder den kleinen Finger und gibt dadurch Anlaß zur Hoffnung. Gerade diese Hoffnungsschimmer lassen keine emotionale Loslösung vom geliebten Menschen zu. Die Trennung ist eine Seite und das kann man relativ schnell vollziehen. Das Loslassen aber dauert viel viel länger und ist schmerzvoller.
Ich wünsche dir viel Kraft zum Durchhalten.

Wie hast du eigentlich die Trennung von deinem Mann durchlebt und geschafft? War deine neue Liebe der Anlaß zur Trennung oder konntest du durch ihn deinen Mann vergessen? Es würde mich interessieren, natürlich nur wenn du davon erzählen willst. Diese Trennung scheinst du aber relativ schnell überstanden zu haben.

Liebe Grüße und Kopf hoch- auch wenn's nicht einfach ist

Chiara

05.01.2003 13:42 • #10


W
Hallo Chiara,

in der jetzigen Beziehung schaffe ich weder das loslassen noch die endgültige Trennung. Gestern konnte ich meine Finger nicht vom Handy lassen und habe ihn angerufen. Ich musste es einfach tun, auch wenn es nichts gebracht hat.

Die Trennung von meinem Ehemann ging von mir aus. Daher habe ich schon lange vorher Zeit gehabt darüber nachzudenken. Die Trennungsgedanken hatte ich immer mal wieder, aber es ging doch noch weiter. Zum Schluss (Frühsommer 2001) habe ich mich nur noch mies, eingeengt, unverstanden etc. gefühlt. Doch auch zu diesem Zeitpunkt konnte ich mich ihm noch nicht mitteilen. Die Gründe habe ich mir immer bei den Kindern gesucht und bei ihm (er hatte zu dem Zeitpunkt ziemliche Probleme im Job). Wir sind dann auch nochmal zusammen in Urlaub gefahren, doch das war für mich die Hölle. Als wir wieder zuhause waren brach alles aus mir heraus und für meinen Mann eine Welt zusammen. Er tat mir unendlich leid, doch im gleichen Maße war ich erleichtert. Mir ging es dann etwas besser. Im Oktober 2001 habe ich ihm dann mitgeteilt, dass ich mich endgültig trennen wollte, denn ich konnte nicht einfach so neben ihm herleben und dabei noch die Kinder belügen. Bis ich dann für mich und die Kids eine Wohnung hier in der Nähe gefunden habe gingen nochmals 7 Monate ins Land. Wir haben in der Zeit natürlich noch zusammen gelebt und haben versucht das Beste daraus zu machen. Aber wir mußten uns nichts mehr vormachen und auch die Kids wußten schon Bescheid. Das hat das Ganze natürlich auch erleichtert. Die Trennung von ihm viel mir deshalb nicht so schwer, weil keine Gefühle mehr für ihn da waren. Er war wie ein Bruder oder ein guter Kumpel und das reicht leider nicht für eine Beziehung (zumindest mir nicht).
Meine derzeitige Beziehungskrise ;D war nicht der Grund für die Trennung - ihn habe ich erst 4 Monate später kennengelernt. Ich hatte keine neue Liebe und mein Mann damals auch nicht (allerdings kam die Liebe bei ihm rasant schnell wieder). Tja, wir verstehen uns noch ganz gut, können miteinander reden ohne dass böse Worte oder Anschuldigungen fallen und dafür bin ich ihm von ganzem Herzen dankbar. Er hat sich super verhalten. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich an seiner Stelle so reagieren könnte.

Und wie sieht es zur Zeit bei dir aus? Hast du dich jetzt endgültig aus diesem Kreislauf bei euch verabschiedet? Ich hoffe, dass wir alle den richtigen Weg für uns finden.

Danke für dein offenes Ohr und deine Anteilnahme. Tut gut!

Gruß, Wilma

05.01.2003 23:40 • #11


E
Hallo Wilma,

ich hoffe, dir geht's wieder etwas besser.
tja, endgültig aus dem Kreislauf verabschieden kann ich mich nicht. Dazu sind unsere Kinder noch zu klein. D.h. wir, mein Mann und ich gemeinsam, müssen Entscheidungen für die Kinder treffen, miteinander reden, telefonieren usw.
wie ich mich jetzt verhalte weiß ich selbst noch nicht genau. Auf jeden Fall werde ich den Kontakt mit ihm wieder wie vor einem Jahr als er mit ihr zusammengezogen ist, auf ein Minimum beschränken. Damals ist er fast durchgedreht weil er die Kinder nur jedes 2.WE und 1 Nachmittag gesehen hat. In letzter Zeit war er dann wieder öfter bei uns, zum Mittagessen, zum Kaffee, gemeinsame NAchmittage und Ausflüge. Ich versuche aber erneut mich noch mehr emotional von ihm zu lösen. Das Geheimrezept dazu hat mir aber leider noch niemand verraten.

Ich finde es interessant mal die andere Seite, die einer Freundin zu hören. d.h. deine Beweggründe für das Festhalten an der Beziehung zu einem verheirateten Mann, der sich von seiner Frau nicht trennen kann/will zu erfahren. Wobei ich der Meinung bin, die Freundin meines Mannes kann meine Gründe nicht nachvollziehen, da sie keine Kinder hat. Oder lügt mein Mann sowohl mich als auch sie an. Oder warum bleibt sie bei ihm wenn er ihr gesagt hat, dass er seine Kinder mehr liebt als sie. (das hat er öfter zu mir gesagt). Außerdem hat auch er mit uns weiterhin Weihnachten verbracht und auch eine Scheidung kommt für ihn nicht in Frage. Weiß sie das alles nicht oder ignoriert sie das alles? Oder was verspricht er ihr dann.
Wie begründet dein Schatz sein Verhalten oder sprecht ihr nicht darüber. Sind wirklich die Kinder der alleinige Grund, dass er sich nicht von seiner Frau trennt. DAnn ist das doch purer Egoismus nach dem Motto ICH brauche die Kinder täglich und nicht wen brauchen die Kinder. Was hält deinen Schatz zurück, Angst vor finanziellen Problemen?

Es tut mir leid, dass auch du so leidest. Irgendwie kann ich die Geliebte meines Mannes auch verstehen. ABer....

Ich habe erkannt, dass er Weg aus meinem Dilemma nur über mich selbst führt, und das habe ich auf jeden Fall vor. Ich suche ein neues Ziel für mich, bei dem mein Mann nur noch eine Nebenrolle einnehmen wird.

Ganz liebe Grüße und bis bald

Chiara

06.01.2003 21:06 • #12


W
Hallo Chiara,

ich weiß natürlich nicht was dein Mann seiner Freundin erzählt, ich für mich habe mittlerweile das Gefühl, dass meine Schatz sowohl mich als auch seine Frau belügt. Natürlich sagt er mir, dass er an den Kids so sehr hängt - mit seiner Frau hätte das nichts zu tun. Natürlich läuft da auch nichts mehr mit ihr - das könnte er gar nicht (ich lach mich gleich tot)! Ist doch klar, was soll er mir auch anderes erzählen, wenn er mich nicht verlieren will? Ob es die Wahrheit ist oder eine Lüge? Das weiß nur er und seine Frau. Keine Ahnung was er seiner Frau über mich erzählt - vielleicht nur, dass ich eine sehr gute Freundin für ihn bin? Vielleicht, dass es dabei nur um S. geht - mit Liebe hat das nichts zu tun? Auch das weiß nur er und seine Frau. Ich habe ihm mal gesagt, er solle sich Gedanken machen, ob er sich wirklich von seiner Frau trennen will oder ob sie es nicht doch besser nochmals miteinander versuchen sollten. Viel geändert hat sich ja zwischen den beiden wohl nicht im letzten Jahr. Da frägt der mich doch glatt was denn dann aus uns werden würde? Mit uns wäre dann natürlich aus habe ich geantwortet und daraufhin meinte er, dass er das aber auf keinen Fall wollte.
Mag schon sein, aber die Trennung scheint er auch auf keinen Fall zu wollen.
Zum Thema Familienweihnacht hat meiner gesagt, dass sie das wegen der Kinder machen würden und außerdem war es halt schon immer so. (je mehr ich darüber nachdenke desto mehr steigt die Wut in mir auf). Ich antwortete nur, dass auch ich jahrelang Weihnachten und Silvester mit meinem Mann verbracht habe - aber irgendwann ist doch mal gut!!
Ich könnte noch den gemeinsamen Heiligen Abend für die Kids verstehen, aber alles andere übersteigt meinen Horizont und erst recht meine Gefühlswelt.
Was meinen außer den Kids (und seiner Frau???) zurückhält: klar Finanzen sind immer ein Thema bei Trennungen, aber weder er noch seine Frau werden ein Fall für die Sozialhilfe. Das größte Problem ist glaube ich seine Wunschvorstellung von einer intakten Familie. Die hatte er als Kind leider nicht erlebt (er wurde hauptsächlich von der Oma großgezogen - die Mutter verstarb zu früh). Jetzt fühlt er sich seinen Kindern gegenüber verpflichtet, eine Familie aufrecht zu erhalten. In meinen Augen präsentiert er seinen Kindern eine Scheinfamilie - also eine einzige Lüge. Hoffentlich rächt sich das nicht einmal.
Mittlerweile denke ich, dann soll er sein Familienbild aufrecht erhalten und leben - doch ich gehöre nicht dazu.

Tja, immerhin habe ich es geschafft ihn heute nicht anzurufen, aber es ist mir brutal schwer gefallen.

So long für heute, Wilma

06.01.2003 21:30 • #13


M
Hallo Chiara,

Ich habe erkannt, dass der Weg aus meinem Dilemma nur über mich selbst führt, und das habe ich auf jeden Fall vor. Ich suche ein neues Ziel für mich, bei den mein Mann nur noch eine Nebenrolle einehemen wird

Das ist ein seher guter Ansatz für das neue Jahr. Ich wünsche Dir viel Kraft dafür.

Liebe Grüsse
Mirja

06.01.2003 21:42 • #14


E
Hallo Wilma,

irgendwie finde ich es erstaunlich, dass du kein Verständnis dafür aufbringen kannst, dass dein Schatz es schwer hat, sich von seiner Familie zu trennen. Du hast ihn doch kennengelernt, wo es diese Famile schon gab und auch wenn er behauptet hat, die Ehe würde schlecht laufen und er würde ewig nichts mehr für seine Frau empfinden, ändert das nichts an der Tasache, dass die beiden schon vieles zusammenerlebt haben und durch ein Bündnis vereint sind. Man kann doch nicht alles einfach so auf den Mond schießen, nur weil jemand Neues ins Leben eingetreten ist und das erwartet. Ich finde auch nicht unbedingt toll von dir, dass du ihm Beweise in die Tasche reingeschmugelt hast - das sind deine Worte, nicht meine, also das ist schon für mich Vertrauensbruch! Zwingen wirdst du ihn nicht können - dass deine Machenschaften nicht funktioniert haben, geschieht dir recht - du kannst aber die Konsequenzen für dich ziehen und eine Entscheidung zu deinem Gunsten treffen. Dieser Mann scheint nicht dazu entschlossen zu sein, ein Leben mit dir einzugehen und du möchtest ihn nicht teilen - dafür habe ich volles Verständnis. Er hat zwar was anderes behauptet, aber jetzt kann er das nicht halten, so soll er sich eine andere Geliebte suchen, denn du bist dir zu schade dafür! Vergiss ihn, es hat keinen Sinn daran festzuhalten, auch wenn er eines Tages sich doch für dich entscheiden wird, das gemeinsame Leben wird dich immer noch nicht zufriedenstellen. Er sitzt gerne zwischen den Stühlen und das haben wir doch nicht gerne, oder?!

07.01.2003 13:34 • #15


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