Hallo zusammen,
Seit längerem lese ich mich hier Durch, um mir Anregungen und Ablenkung zu geben. Aber ich schaffe es nicht, darüber hinweg zu kommen. Deshalb hier meine Geschichte.
Mein Mann und ich sind seit 24 Jahren verheiratet und haben drei Kinder. Davon sind zwei bereits erwachsen.
Unser jüngstes Kind ist elf und unsere Probleme haben vor circa sechs Jahren angefangen. Damals bin ich in eine Depression gefallen. Keine Ahnung warum aber ich habe mich auf einmal sehr traurig gefühlt antriebslos überfordert. Ich hatte es damals mit meinem Mann besprochen und habe ihm gesagt, dass ich glaube, dass ich in eine Depression falle aber er hat es nur als Phase abgestempelt. Mit der Zeit wurde ich immer Antriebsloser und hatte teilweise nicht mal die Motivation aus dem Bett aufzustehen, um den Haushalt zu führen oder für meine Familie das Mittagessen zu kochen. Das hat mich natürlich noch deprimiert gemacht, da ich nichts verstanden habe, warum ich nicht so funktioniere wie vorher, ich muss dazu sagen, dass mein drittes Kind sehr auf mich fixiert war und mir nicht von der Seite gewichen ist und auch alles nur mit mir machen wollte zum Beispiel Windel wechseln, Flasche geben ins Bett bringen und so weiter. Zu dem Zeitpunkt kamen schon die ersten richtigen Streitereien mit meinem Mann da ich immer wieder wollte, dass er mich in der Sache unterstützt und mir ein paar Dinge abnimmt, wie zum Beispiel das zu Bett bringen. Aber immer wenn mein Sohn meinte, er möchte nicht von Papa sondern von Mama️️ ins Bett gebracht werden war das für ihn okay und ich musste wieder Alles machen. Ich habe generell in der Zeit nicht viel Unterstützung seinerseits bekommen, auch als die anderen zwei bereits in der Pubertät waren und eine stärkere Hand gebraucht hätten. Natürlich hat unser S. sehr darunter gelitten teilweise hatten wir gar keinen. Wir haben auch nicht mehr viel miteinander geredet, da ich mich nicht verstanden gefühlt habe und nicht ernst genug genommen. wir haben uns immer mehr auseinander gelebt jeder hat sein eigenes Leben gehabt und wenn es Streit gab, habe ich mir nicht mal die Mühe gemacht, ihm zu erklären, weil er es eh nicht verstanden hat. Ich habe aber irgendwann gesagt, dass wir so nicht weitermachen können und habe mit ihm eine Ehe Beratung begonnen, weil ich dachte, wenn eine neutrale Person dabei ist, könnte man besser kommunizieren und erklären, was der andere vom anderen möchte. Insgesamt waren wir bei zwei verschiedenen Beratungsstellen und ich habe zusätzlich eine Psychotherapie für mich alleine begonnen. Die gemeinsamen Beratungen haben nicht wirklich was gebracht, da mein Mann nicht aktiv mitgearbeitet hat, da er immer nur das gesagt hat was man hören wollte und das war ja nicht Sinn der Sache. Naja, letztes Jahr ist mein Mann dann für eine Woche in seine Heimat geflogen, um die Familie zu besuchen. Ich habe mit den Kindern zu Hause den ganz normalen Alltag bewältigt, aber in der einen Woche haben wir kaum miteinander telefoniert. Als er nach der Woche wieder gekommen ist, hab ich schon direkt am Anfang gemerkt, dass er komisch ist sehr distanziert hat Wert auf sein Äußeres gelegt hat sein Handy versteckt. Ist oft alleine rausgegangen. Also hatte ich da schon eine Vermutung und habe ihn damit kontrolliert, dass ich vermute, dass er jemanden kennen gelernt hat dort. Aber er hat es abgestritten und gemeint, ich wäre verrückt also habe ich mich in sein Facebook Account angemeldet und konnte seine Nachrichten mitverfolgen. Somit hatte ich den Beweis, dass er mit einer anderen Frau schreibt und Kontakt hat. Ich habe erst mal abgewartet, um zu gucken, ob er von selbst etwas sagt bis an dem Abend, als ich die Nachricht mit gelesen habe, wo er dieser Frau schreibt, dass er mir endlich sagen wollte, dass die beiden miteinander geschlafen haben. Ich habe ihn direkt damit konfrontiert und ihm gezeigt, dass ich das gelesen habe Aber er war nicht mal geschockt darüber, dass ich das weiß, sondern mehr erleichtert . ich war so am Boden zerstört, so enttäuscht und so wütend. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass er mir so etwas antun würde. Die Monate danach habe ich versucht, ihm das zu verzeihen. Das hört sich jetzt blöd an, aber ich konnte ihn nicht verlassen. Wir haben in der Zeit viel geredet und auch wieder tiefe, innige Gespräche geführt. Ich hatte das Gefühl, dass ich diesen Schock brauchte, um aus meinem Loch zu entkommen. Er hat den Kontakt zu ihr abgebrochen und wir haben versucht, unsere Beziehung zu retten. Es war eigentlich alles wieder gut. Wir hatten sogar wieder wunderbaren S., aber ungefähr drei Monate danach wollte er plötzlich wieder in seine Heimat reisen. Natürlich hab ich sofort gedacht, dass er nur dorthin will, um seine Affäre zu sehen. Ob es so war, weiß ich bis heute nicht. Ich habe insgesamt acht Monate versucht, unsere Ehe zu retten. Ich war wieder wie früher, wo noch alles gut war. Ich hab mich geöffnet. Ich hab ihm meine Liebe gezeigt ich hab fast alles für ihn getan, damit er bei mir bleibt aber in diesen acht Monaten ist er insgesamt fünf mal für kurze Trips in seiner Heimat geflogen, ich habe es nie toleriert, aber er hat es auch einfach getan ohne Rücksicht auf meine Gefühle. Er hat von unserem gesparten Geld fast alles genommen. Wofür weiß ich bis heute nicht. Im Nachhinein denke ich, wie blöd ich gewesen bin, dass ich all seine Lügen geglaubt habe und das alles toleriert habe Nur damit er bei mir bleibt und ich ihn nicht verliere. Jetzt ist er seit vier Monaten in eine kleine Wohnung gezogen und ich rede mit meinen Kindern alleine. Ich vermeide viel Kontakt zu ihm zu haben nur so viel wie nötig aber jetzt hat sich das Blatt gewendet, jetzt ist er derjenige , der mich ständig anruft Nachrichten schreibt, dass er mich vermisst und immer noch Gefühle für mich hat. Natürlich macht mir das immer wieder Hoffnung aber wenn ich dann versuche mit ihm vernünftig zu reden kommen immer wieder Vorwürfe, dass ich ihn in all den Jahren nicht gut behandelt habe, ihn ignoriert habe ihn S. verweigert, habe es keine Intimität zwischen uns gab. Er gibt mir sogar die Schuld daran, dass er mich betrogen hat, aufgrund dessen, dass ich ihn so behandelt habe. Ich habe versucht ihm zu erklären, dass ich das gar nicht mit Absicht getan habe, sondern ich einfach versucht habe, aus meinem Loch zu kommen. Ist das nachvollziehbar? Oder denkt ihr, dass es eine Ausrede meinerseits ist?
Momentan habe ich das Gefühl, dass ich sein mentaler Fuß abdreht bin, weil er mir ständig Nachrichten schickt, wo er rein schreibt, dass er in den letzten sieben Jahren sehr gelitten hat unter mir, weil ich ihm nicht das geben konnte was er wollte wir viel gestritten haben und so weiter. Aufgrund dessen ist es teilweise wirklich so, dass ich mir die Schuld an unserer Trennung gebe, dass es soweit gekommen ist. Meine Therapeutin sagt, dass es seine Entscheidung war, mich zu betrügen und seine Entscheidung war es so zu beenden. Mittlerweile weiß ich auch, dass ich ohne ihn besser dran bin. Meiner Seele geht es besser und meinen Kindern auch. Aber ich komme einfach nicht von ihm los. Ich vermisse ihn jeden Tag und ich wünschte, dass alles wär nie passiert. Vor drei Tagen bin ich auf dem Nachhauseweg an einem Café vorbeigefahren und habe ihn dort sitzen sehen mit dieser besagten Affäre. Ich bin angehalten und habe ihn zur Rede gestellt und gefragt, was sie hier machen würde. Darauf meinte er nur, dass er sie eingeladen hätte um ein bisschen Zeit mit ihm zu verbringen Seitdem spielen meine Gefühle noch mehr Achterbahn als sie es sowieso schon tun. Warum bin ich so eifersüchtig? Wir sind doch schon getrennt. Er kann ja eigentlich tun was er möchte aber es tut so weh. Ich versuche mit dem Schmerz umzugehen und mich abzulenken aber ich kann nur daran denken, dass ich ihn eigentlich zurück will , ich weiß, es ist jetzt sehr viel gewesen und vielleicht auch etwas durcheinander. Aber ich hoffe, dass ihr eure Gedanken mit mir teilt. Danke
15.05.2024 08:41 •
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