hallo juliane, beyourself und satine.
mich bewegt euer austausch sehr: habe ich doch auch diese art von trennung und schmerz erlebt. ich lebe alleine mit meinem sohn und ich war diejenige, welche von dem vater gegangen bin. dies ist nun schon acht jahre her.
und ab und an kommen noch diese flashbacks. dieser schmerz.
mir kam beim durchlesen ein gedanke: wie kann ich dem menschen vertrauen und mitgefühl entgegenbringen, wenn er mein vertrauen so sehr zerbrochen hat?
juliane:
in mir ist der verdacht gross, dass dein mann kontakt sucht, weil er auch noch gefühle hat. auf einer anderen ebene? weil ihr ihm wichtig seid. auf einer anderen ebene. nicht so sehr mann/frau
sondern eher vater/'zur mutter seines sohnes?
dass für dich der kontakt noch nicht möglich ist, versteht er vielleicht nicht.
doch er möchte für dich und euren sohn dasein - anders halt, als sonst?
dass zu realisieren tut einfach nur mega weh. das reisst den boden unter den füßen weg.
ich hab auch den link angeklickt und ihn durchflogen. und ich spüre dabei: wie kann er das nur! uns so fallenzulassen und sich aber dann wieder um uns sorgen zu wollen! das ist nicht drin!
ich kann deinen schmerz und deine gefühle gut fühlen.
mir hilft und half in solch einer situation aus diesem gefühl auszusteigen.
wegzugehen, einkaufen zu gehen, alltagsaufgaben erledigen. luft schnappen und dann meine grenze zeigen. wie du es getan hast. ihm zu zeigen jetzt geh.
morgen nicht. vielleicht übermorgen, wer weiss.
leben tut manchmal einfach so weh.
satine, wir machen mittlerweile ab und an sachen zu dritt. z.b. gehen ins kino.
oder spielen daheim eine runde memory. doch nicht sehr oft, denn mini wurde wirkich traurig und fragte, wieso das nicht immer so sein kann.
'kann es nicht, denn papa lebt dort und ich da und wir streiten sehr viel, wenn wir beide zusammen wohnen.' war meine antwort.
mir tut es nach all den jahren noch weh, meine eigene unzulänglichkeit zu spüren, dass ich mit dem mann nicht länger zusammen sein kann, ohne dass wir uns gleich in den haaren haben.
obwohl er ein toller, liebevoller und fantastischer vater ist. aber als mein mann? nee, das schaffe ich nicht. dazu bin ich zu schwach. (und das zu fühlen, tut so mega weh.)
als ich papa dann mal zu einem frühstück einlud, weinte mini und meinte: dann streitet ihr wieder.
(papa und ich stritten uns noch nie vor ihm). die trennung war schon vor seiner geburt. ich realisierte, dass ich meinen sohn und mich nicht vor meinen gefühlen beschützen kann, sondern ihm und mir mut geben kann, indem ich über unsere gefühle spreche und diese somit nicht mehr bedrohlich und angsteinflössend sind. diese gefühle durch ein gespräch vielleicht verwandle - loslasse?
beyourself, diese grossen fragezeichen tun sehr weh und ich habe die erfahrung gemacht, dass sie mir eine menge energie ziehen. denn ich kann sie nicht beantworten. ich denke auch du nicht. ich denke auch deine ehemalige partnerin kann sie dir nicht beantworten. ich denke nicht, dass ein mensch dem anderen absichtlich so weh tut, sondern sie so handelt, weil sie in ihrer situation nicht mehr anders kann.
vielleicht ist es schon möglich die fragezeichen so zu verändern, dass man auf diese grosse fragen eine antwort finden kann, die einem energie und auch mut gibt? veränderung
ich danke euch, dafür, dass ich diese gefühle in mir wieder ein stück weiter loslassen durfte. sie wieder ein bisschen verändern durfte, und dieses stück lebensschmerz ein wenig leichter ist.
09.02.2015 12:00 •
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