Guten Morgen Juliane,
dass dir die Bedeutung der Liebe für dein Kind momentan ein Strohhalm ist, ist schön und wichtig. Ich denke auch öfters, wären meine beiden süßen Mädels nicht, ich hätte schon so manche Male mich total hängen lassen. Ich kenne die Vorstellung, in Tagen und bevorstehenden Pflichten Sinnlosigkeit zu sehen. Aber die Gewissheit, meine beiden Mädels sind bei mir, brauchen mich, das treibt mich auch weiter an. ich kann gegenüber den beiden auch nicht meine belastenden Gefühle (Trauer, Wut, Enttäuschung,..) zum Ausdruck bringen, aber irgendwie geben die beiden mir Kraft und diese rettet mich vor Momenten der Hilflosigkeit. Wenn du Lichtblicke der Normalität einfängst, wie du schreibst, dann lasse sie bewusst für dich zu und öffne dich diesen gegenüber. Letztlich ist das Spüren der Normalität der Impuls, der mich aus Gedankenstrudeln (wieso, weshalb, warum, ?) wieder herauszieht. Gedanken , wie der Vergleich, wie geht´s mir ? Wie geht´s meinem getrennten Partner/in? kommen leider immer wieder auf . Ich versuche sie auch zuzulassen, aber mein Verstand sagt mir auch, dass ich mich von diesen auch bewusst quälen lassen kann. Will ich das ? oder Ist es vielleicht besser, ich tue mir stattdessen was Gutes? Ein Beispiel: Gestern Abend hole ich meine beiden bei ihr ab, weil sie sind diese Woche nach der Arbeit bei mir. Ich treffe auf einen jungen Typ vor ihrer Haustür, denke mir nix dabei, weil mehrere Parteien in dem Haus wohnen. Ich klingel bei ihr, meine beiden Kinder kommen mir entgegen, sind aber einfach in dem Moment quängelich und von der Rolle (ist halt bei Kindern so, kennen wir). Der Typ bleibt hinter mir im Abseits, meine getrennte Frau erklärt ihm freudig und erwartungsvoll in einem kurzen Satz, er möge draußen warten, bis die Situation mit den Kinder Abholen beendet sei. In diesem Moment schossen mir 1000 Gedanken durch den Kopf (so wie, aha, ist das vielleicht schon der Neue? oder was werden die beiden , wenn ich weg bin zusammen erleben?,.....usw.) Hatte gottseidank keine weitere Zeit darüber mir im Moment den Kopf zu zermartern. Habe dann zu hause das normale Abendprogramm mit den Kindern gemacht (Abendbrot, Fernsehen, Vorlesen, Kuscheln,....) Da war ich froh, dass ich von den beiden zur Normalität gezwungen wurde. Später kamen dann nochmal Gedankenanflüge, aber sie waren für mich aushaltbar, und setzten mich emotional nicht mehr so schachmatt wie zu zurückliegenden Zeiten. Soviel hier, wie die Normalität auch einen von der Lethargie abhalten kann. ich wünsche dir , dass du auch von erdrückenden Gedanken und Gefühlen losgerissen wirst und aber diese auch an anderer Stelle rauslassen und loswerden kannst , hier , in Gesprächen mit vertrauten Freunden,... Dir einen Tag mit Lichtstrahlen von Normalität.
04.02.2015 10:26 •
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