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Es reicht nicht mehr für uns nach 26 Jahren

Dunfeld
Hallo liebe Forenmitglieder,

nach einer Woche des stillen mit lesens habe ich mich dazu entschlossen auch meine Geschichte hier zu erzählen. Eigentlich ist es eine Geschichte die hier schon, zu meinen erstaunen, oft erzählt wurde, aber ich hoffe das ich es durch das Aufschreiben und eventuelle Feedback besser verarbeiten kann. Durch die vielen ähnlichen Fälle habe ich schon sehr viele hilfreiche Tipps und Denkanstöße bekommen, die mir viel Kraft in den dunkelsten Stunden gegeben haben, aber wie gesagt ich will, ich muss es aufschreiben.

Wir haben uns 1994 kennen und lieben gelernt. Sie war 20 und ich war 17. 1998, 2003, 2006 kamen unsere Kinder zur Welt. Keins war geplant, aber alle waren von Anfang an gewollt. Unsere Beziehung war in den ersten 10 Jahren sehr turbulent. Es kam auch zu zwei Trennungen und ich hatte Schwierigkeiten die Verantwortung für meine Familie zu übernehmen. Finanziell hatten wir auch viele Schwierigkeiten, da ich immer der Alleinverdiener war und sie sich um die Kinder gekümmert hat.
2008 zogen wir aus beruflichen Gründen in ein neues Bundesland. Und so mussten wir zum ersten mal auf eigenen Füßen stehen. Also ohne viel Hilfe von der Familie. Es war sehr schwer, aber wir haben es irgendwie geschafft die ganzen Altlasten, die wir durch unsere Sorglosigkeit angehäuft habe, abzutragen.
2012 haben wir geheiratet, aber es war eigentlich nur eine Vernunftentscheidung. Es ging um Versicherung und Steuern. Zu der Zeit habe ich auch angefangen zu spüren das irgendwas nicht stimmt. Meine NF war nie jemand die ihre Gefühle gut zeigen konnte, aber zu der Zeit fing es an das sie sich immer mehr zurückzog, langsam zwar aber stetig. Wir hatten viele Hobbys und Gemeinsamkeiten zusammen, aber irgendwie verloren wir immer mehr. Sie suchte sich immer mehr Sachen die mir nicht gefielen. Wir unternahmen auch immer weniger zusammen und unsere gemeinsame Zeit wurde immer weniger. Ich versuchte Anfangs dagegen zu steuern, aber da ich immer öfters eine Abfuhr bekam resignierte ich irgendwann. Der Frust wuchs ohne ausgesprochen zu werden. Dann kamen ihre körperlichen Beschwerden. Sie klagte über starke Rückenschmerzen, ging von Arzt zu Arzt. Aber keiner konnte wirklich was feststellen. Sie wurde auch immer unstetiger in ihren Hobbys. Basteln, Stricken , Häkeln, Fotografie. Wurde immer unzufriedener. Ich habe versucht sie zu unterstützen, Mut zu machen, zu helfen , aber ich drang nicht wirklich durch. Das frustrierte mich immer mehr bis ich irgendwann nur noch genervt reagierte.
2017 fing sie dann eine Wiedereingliederungsmaßnahme an.Sie hatte sich für den Pflegebereich entschieden und ging förmlich darin auf. Ich freute mich für sie. Für uns. Sie war wie ausgewechselt. Strahlte wieder Lebensfreude und Elan aus. Ich dachte mir, dass es endlich alles wieder gut wird. Wir endlich wieder gemeinsam durchstarten. Uns endlich die Träume erfüllen die wir gemeinsam haben. Es auch S. Uel wieder besser zwischen uns läuft. Einfach alles gut wird.
So kam es auch, unsere Ehe kam wieder in Schwung wir arbeiteten hart daran und es fühlte sich schön an. Die Träume wurden ausgebaut und rückten in greifbare nähe.
Aber dann lies es auf einmal nach. Es kam schleichend, es kam ein gewisser Alltag rein und sie zog sich wieder langsam aber stetig von mir zurück.

Vor knapp 2 Wochen hat mir meine NochFrau, nach langem nachbohren, gestanden, dass sie sich in einen Arbeitskollegen verliebt hat und dadurch festgestellt hat ihre Liebe zu mir einfach nicht mehr reichen würde den Weg gemeinsam fortzusetzen. Seltsamerweise habe ich in dem Moment nichts gespürt weder Wut, Schmerz oder Enttäuschung. Ich fragte sie wie lange sie so schon empfindet und warum sie nichts gesagt hat. Sie sagte mir, dass sie sich vor 5 Monaten verliebt hätte und der andere auch nicht abgeneigt ist. Sie sagte auch, dass sie nicht wusste wie sie es mir sagen soll und mich nicht verletzen wollte. Ich habe sie dann gefragt, ob sie mich mit ihm betrogen hat. Das hat sie verneint, es waren nur viele Gespräche, gelegentliche Verabredungen. Aber dabei hat sie gemerkt,das sie sich immer mehr zu ihm hingezogen gefühlt hat. Ich glaube ihr das. Selbst wenn es eine Lüge ist wäre es jetzt egal.

Der Schmerz kam mit Verzögerung. 48 Stunden später war ich am Boden zerstört und bin es jetzt noch. Es schwappt in Wellen über mich. Mal stark mal weniger stark, aber jedes mal zerreißt es mich ein Stück mehr. Mal bin ich guten Mutes es einfach so wegzustecken, nur um dann wieder in ein tiefes Loch zu fallen. Durch die ganzen Beiträge hier weiß ich was ich machen muss, es hilft, aber manchmal bin ich so gelähmt vor Schmerz und Enttäschung, dass ich mich einfach nicht mehr bewegen kann. Dann liege ich auf unserer Couch und wünsche mir das mein Herz einfach mit dem schlagen aufhören soll. Zur Zeit kann ich mir einfach nicht vorstellen wie ich mir meine Zukunft ausmalen soll. Mein ganzes Leben habe ich auf eine gemeinsame Zukunft ausgerichtet. Ein Luftschloss das jetzt geplatzt ist. Das sage ich ihr aber nicht. Ich bettel nicht und weine nicht vor ihr. Das bin ich mir selbst schuldig.

Jetzt, beim schreiben dieser Zeilen, frage ich mich ob wir jemals so ein gutes Team waren wie wir immer dachten. Haben wir vielleicht alles nur gemacht damit die Kinder ein sicheres und liebevolles zuhause haben? Wäre es unweigerlich auf den jetzigen Zustand hingelaufen? Ich weiß es nicht und werde es auch niemals herausfinden. Ich muss es schaffen diese Fragen zu vergessen.

Ich hoffe das meine Geschichte einigermaßen verständlich ist und danke jedem der bis hierhin durchgehalten hat.

13.07.2020 11:29 • x 3 #1


S
Tut mir leid.Willkommen hier im Forum.
Lese dich ruhig weiter hier durch...es hilft zu sehen,das andere in der gleichen Situation waren.
Ich finde es sehr gut das du nicht bettelst und vor ihr weinst.
Ja,das bist du dir schuldig.Du kannst in den Spiegel sehen....ob sie das auch kann?
Egal wie weh es im Moment auch tut,
Konzentriere dich aufs Überleben.
Was anderes hat wohl keiner hier gemacht.

13.07.2020 11:50 • x 1 #2


A


Es reicht nicht mehr für uns nach 26 Jahren

x 3


Dunfeld
Danke für deine Antwort Shira.

Zur Zeit macht sie nicht den Eindruck ob sie das alles wirklich belastet. Sie wirkt sehr befreit und sicher.
Wenn wir uns unterhalten bemerke ich auch kaum ein Bedauern oder großen Mitleid für meine Lage.
Auf der anderen Seite telefoniert, textet oder lässt sonst wie durchblicken was da zwischen den beiden läuft.
Das lässt das Kopfkino aber auch nicht weniger laufen und die Schmerzen versiegen.

13.07.2020 12:41 • #3


M
Hallo Dunfield,
puh, schlimme Situation. Ihr wohnt noch zusammen? Habt Ihr die Möglichkeit Euch räumlich zu trennen? Das würde Dir gut tun, Du könntest Dich auf Dich konzentrieren und wirst nicht jedes Mal, wenn sie am Handy spielt, traurig und verletzt. Bei mir war das der Startpunkt, der Verarbeitung, auch wenn es ein langer, sehr schmerzhafter Weg ist. Momentan scheint sie emtional total unerreichbar zu sein, Du kannst nichts machen, ausser Dich konsequent zu distanzieren und Dich um Dich selbst zu kümmern. Erst die akuten Schmerzen des Liebeskummers durchzustehen und Dich dann neu zu orientieren - schauen, was Du willst und brauchst und wohin Du Dich entwickeln möchtest - nicht nur in einer Beziehung, sondern wirklich für mehrere Aspekte Deines Lebens - Freizeit, Beruf, etc. Nimm es erstmal als Chance Dein Leben neu auszurichten, Dich zu hinterfragen, was Dich wirklich glücklich macht und die Gedanken an sie langsam abzustellen. Es ist sehr schmerzhaft und schwierig, aber ich verspreche Dir, es wird besser, es braucht viel Zeit und auch was Du daraus machst.

13.07.2020 13:33 • x 2 #4


Dunfeld
Danke für deine Antwort Minchi.

Aber zu meiner Schande muss ich sagen, dass ich mich wohl falsch ausgedrückt habe. Sie lässt nichts durchblicken, textet nichts, und telefoniert auch nicht in meiner Gegenwart.
Es tut mir sehr leid für die Verwirrung.

Aber ich kann dir sagen, dass wir noch zusammen wohnen. Es ist nicht einfach in einer großen Stadt eben schnell was zu finden. Wir haben abgemacht dass die Mädels bei ihr bleiben und mein Sohn und ich zusammen eine Wohnung nehmen. Finanziell wird es trotzdem zu sehr großen Einschränkungen kommen. Ich weiß auch gar nicht was da genau alles auf mich zu kommt. Eigentlich wollte ich mir heute ein Termin für Beratungsgespräch bei einem Anwalt machen, aber ich habe nicht übers Herz gebracht da anzurufen.

13.07.2020 13:52 • #5


Dunfeld
Natürlich habe ich es doch gemacht.
Natürlich habe ich ihr vorhin nochmal gesagt wie ich mich fühle. Wie sehr es mich schmerzt und verletzt ich bin. Aber geweint habe ich nicht. Es war schwer, aber geweint habe ich nicht. Sie hat mir gesagt, dass ihr alles schrecklich leid tue und sie auch nicht will das ich mich so schlecht fühle, aber ändern kann sie es nicht. Es ist halt nichts mehr da außer Freundschaft.
Es tut weh und ich weiß das es noch so bleibt bis ich hier ausziehen kann, aber dafür muss erstmal ne Wohnung her. Ich werde jetzt versuchen ihr kaum noch über den Weg zu laufen. Ich werde ab morgen auch das Home Office einstellen und zurück ins Büro gehen. Das ist gut da wir jetzt unterschiedliche Schichten haben. Sie geht morgens aus dem Haus und ich bin bis 23:00 Uhr im Büro. Vielleicht hilft das schon mal ein bisschen.

13.07.2020 19:17 • #6


Gorch_Fock
Dun, sich jetzt in die Arbeit zu flüchten, bringt auch nichts. Versuch mal den Stress abzubauen, statt aufzubauen. Dafür massgeblich ist Sport. Was machst Du sportlich? Hier musst Du ansetzen.
Wenn eine Frau verliebt ist, kannst Du dir jede Aktivität des Kämpfen sparen. Und auch sämtliche Beziehungsgespräche einstellen. Sie will das neue Leben, dann muss sie es jetzt alleine bzw. mit ihrem Next planen (was ganz schön mutig ist, Frauen mit 3 Kindern sind im Regelfall nicht erste Wahl für Affairenmänner). Das einzige was Du jetzt noch machen kannst ist eine Kontaktsperre light. Sprich keine Gespräche mehr ausser es geht um Kinder / Orga-Themen. Nur so kann in ihr ggf. noch mal ein Vermissen aufflammen. Aber hier bräuchte es schon sehr viel Disziplin und das ist in der jetzigen Wohnform auch kaum möglich. Vielmehr wirst Du in nächster Zeit auch die typischen Fehler machen: Das Aufdrängen von Gesprächen im Wohnzimmer, Appelle an Sie, Versuche sie vom Affairenmann weg zu bekommen, Drohungen, Wut. Alles halt absolut kontraproduktiv.
Was Du jetzt machen kannst? Ganz wichtig ist für Dich die anwaltliche Beratung. Wie so oft wird es zum Schluss nur noch um Geldfragen bei Euch gehen. Mit drei Kindern besteht die Gefahr, dass Dich allein der Kindesunterhalt an den Selbstbehalt drückt (knapp 1000 Euro). Alles andere geht dann für Kinder bzw. Trennungsunterhalt weg. Verdient sie eigenes Geld mittlerweile? Wieviel netto hast Du am Ende des Monats?
Denke auch daran, dass Du dann einen eigenen Haushalt (ggf. mit einem Kind) führen wirst. Aber zeitgleich noch unterhaltspflichtig für 2 Kinder und eine Ehefrau bist. Und für Deinen Sohn natürlich anteilig auch.
Ein Großteil der getrennten Frauen hat übrigens 0,0 Interesse auch nur einen Euro an Unterhalt zu bezahlen. Gerade wenn sie zwei Kinder bei sich hat, wird das noch spannend.
Gibt es eine Eheimmobilie? Eigenheim? Zur Miete? All diese Punkte müssen auch vernünftig geklärt werden. Sehr oft entbrennt auch ein Streit darüber wer in der jetzigen Ehewohnung bleiben darf. Bzw. wie diese überhaupt gehalten werden kann, wenn Du nun selbst eine eigene Wohnung (3 Zimmer wirst Du min. 700-900 Euro je nach Region warm aufbringen müssen) unterhalten musst. Dazu kommt ja sehr oft auch noch ein Fahrzeug, etc.

13.07.2020 20:06 • x 2 #7


Dunfeld
Hallo Gorch,

danke für deine Antwort. Ich mache eigentlich keine Sport, aber ich habe mir überlegt mit dem joggen anzufangen. Es scheint ja einigen ganz gut zu helfen und deswegen werde ich es auch mal ausprobieren. Vielleicht hilft es mir ja auch.
Ich werde auch versuchen die Gespräche und die Kontaktzeit aus ein minimum zu reduzieren. Aber du hast es schon richtig erkannt, wir wohnen in einer 4 1/2 Zimmer Wohnung. Also ausweichen ist schwierig. Sie wohnt jetzt im Wohnzimmer auf der Schlafcouch und ich im Schlafzimmer wo auch mein Pc steht. Heute bin ich zum letzten mal schwach geworden. Ich weiß das es nichts bringt, aber ich konnte einfach nicht anders. Damit ist jetzt aber Schluss.
Die finanzielle Geschichte ist der 2. Punkt der mich fertig macht. Wir haben eine Mietwohnung, also kein Eigenheim oder sonst was. Unser Plan sieht vor das mein Sohn und ich uns eine Wohnung mieten. Mein Sohn ist 21 und macht zur Zeit sein FSJ (freiwilliges soziale Jahr). Dafür bekommt er eine Pauschale von 300Euro. Meine NF verdient ca 200Euro weniger als ich. Unsere beiden Gehälter sind ok zusammen. Für sich allein genommen wird es aber knapp und große Sprünge kann man nicht damit machen. Wir haben beide letztes Jahr neue Arbeitsstellen begonnen da fängt man halt wieder unten an bei der Gehaltsstufe.
Meine mittlere Tochter will nach den Sommerferien auch mit dem FSJ beginnen und die jüngste kommt in die achte Klasse.
Ich muss unbedingt zu einem RA, aber das ist ein heikles Thema da meine NF denkt das ich sie mit dem fertigmachen will. Keine Ahnung wie sie darauf kommt. Ich habe ihr gesagt, dass ich nur ein Beratungsgespräch brauche damit ich weiß was wir machen müssen. Mal gucken was passiert wenn ich bei dem war.

13.07.2020 22:35 • x 1 #8


A
Zitat von Dunfeld:
Ich muss unbedingt zu einem RA, aber das ist ein heikles Thema da meine NF denkt das ich sie mit dem fertigmachen will.

Wenn, dann macht sie dich finanziell fertig!
Da merkt man, dass sie gerade nicht mit dem Hirn denkt.

14.07.2020 06:32 • #9


Heffalump
Zitat von Dunfeld:
Ich muss unbedingt zu einem RA, aber das ist ein heikles Thema da meine NF denkt das ich sie mit dem fertigmachen will. Keine Ahnung wie sie darauf kommt.

Es geht hier nicht ums fertrig machen, sondern um den ganzen finanziellen Kokolores, der anhängt, wenn man sich trennt, bzw. scheiden lässt.
Was dir zusteht, oder ihr. Die Rentenpunkte, die du verlierst, weil sie nicht lange genug gearbeitet hat.

Da der Sohn schon ü18 ist, bekommt man nur Kindergeld, wenn er in Ausbildung oder studiert.

Und da ihr alle die große Wohnung aufgeben müsst, muss das eben ordentlich geregelt werden.

--
Ihr seit als Paar miteinander erwachsen geworden, habt Euch gemeinsam weiterentwickelt und doch aus den Augen verloren. Passiert leider vielen, Tröst. Jetzt gilt es die Elternebene zu erhalten und weiter zu entwickeln. Die Paarebene ist derzeit einfach auf Eis gelegt. Kann sich erholen, aber rechne nicht damit.

Ums so mehr du ins Handeln kommst, umso weniger zieht es dich in die dunkelsten Abgründe einer Trennung, da ja dein Lebensmodell sich gerade in Luft auflöst.
Als genauso Betroffene, rate ich dir und deiner Gattin, tragt es nicht über die Kinder aus, versucht bei der Trennung normale Erwachsene zu bleiben, nicht zu streiten oder hinter jeder Tat des Anderen den bösen Willen zu unterstellen. Es ist nunmal so in D, das man für die Scheidung einen Anwalt braucht, für die Trennung würde ein Notar ausreichen.
Macht ne Scheidung günstiger, wenn man vorher beim Notar war.

14.07.2020 07:12 • x 1 #10


Dunfeld
Danke für deine Worte T4U,

ich war heute morgen sehr aktiv. Aber der Reihe nach.
Gestern habe ich auf der Arbeit Bescheid gesagt, dass ich das Home Office aufgebe und zurück ins Büro komme. Ich habe auch die Karten auf den Tisch gelegt und meinem Teamleiter von der Trennung erzählt. Er hat vollstes Verständniss dafür, dass ich unter diesen Umständen nicht allein zuhause bleiben möchte. So komme ich auch wieder unter Leute und habe etwas Ablenkung.
Dann, heute morgen, habe ich nochmal meine NF auf die finanzielle Lage angesprochen. Natürlich hat sie wieder sehr gereizt auf das Thema reagiert. Aber ich bin völlig sachlich und abgeklärt geblieben und habe mich nicht provozieren lassen. Ich habe ihr erklärt das es für uns beide besser ist wenn wir wissen wie wir das alles in den Griff bekommen ohne das einer auf der Strecke bleibt. Ich habe ihr gesagt, dass ich echte Existenzängste bekomme wenn ich darüber nachdenke. Wir wissen nicht wem was zusteht und wir wissen nicht was man alles beantragen kann. Nach etwas hin und her hat sie es schliesslich eingesehen das es ohne RA halt nicht geht.
Plötzlich hat sie sich für alles entschuldigt, es tut ihr alles so leid wie es gekommen ist und das sie es einfach nicht so wollte, aber ihre Gefühle sind nun mal so. Sie hat auch ein bisschen geweint. Ich habe nicht geweint und ihr gesagt, dass es mir auch leid tue aber es nun kein weg zurück gibt. Ich habe ihr gesagt das alle Fronten zwischen uns geklärt sind und die große finanzielle sch. jetzt kommt. Wir wollen keinen Streit und versuchen uns solange wie möglich mit Respekt zu begegnen.
Dann ist sie zur Arbeit gefahren. Ich bin rüber zu den Mädels und habe sie in den Arm genommen und musste weinen. Es tut mir alles so schrecklich leid.
Als die Mädels dann auch los sind bin ich erstmal joggen gegangen. Unglaubliche 1,8 km geschafft... ich glaube ich bin etwas eingerostet...
Ich habe es danach geschafft bei einem RA anzurufen um einen Termin zu machen. Den habe ich jetzt in 3 Wochen. Bis dahin werde ich mir alles aufschreiben was mir so einfällt. Es ist ein schlimmes Gefühl und irgendwie fühlt es sich so an als ob ich meine NF verraten würde. Aber was muss, das muss.

Zitat:
Als genauso Betroffene, rate ich dir und deiner Gattin, tragt es nicht über die Kinder aus, versucht bei der Trennung normale Erwachsene zu bleiben, nicht zu streiten oder hinter jeder Tat des Anderen den bösen Willen zu unterstellen.


Genau das ist auch meine Priorität. Auch wenn ich manchmal frustig bin und ich ihr alles mögliche an den Kopf werfen könnte, bleibe ich sachlich und versuche nach wie vor das vertrauen aufrecht zuerhalten. Und die Kinder bleiben außen vor. Wir bereden solche Dinge nicht wenn sie das mitbekommen könnten.

14.07.2020 11:00 • x 1 #11


Heffalump
Zitat von Dunfeld:
Es ist ein schlimmes Gefühl und irgendwie fühlt es sich so an als ob ich meine NF verraten würde.

Wenn denn, dann wurdest du ähm verraten - aber das stimmt ja so auch nicht. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, das Beziehungen und Partnerschaften ein individuelles Mindesthaltbarkeitsdatum haben - von daher freut man sich über positiv verlaufendes Weitere.

sie wollte sich sicherlich nicht absichtlich verlieben, aber der Teufel steckt im Detail und manch Ehe hat sich im Detail verloren

14.07.2020 11:09 • x 1 #12


DieSeherin

14.07.2020 12:20 • x 1 #13


Dunfeld
Vielen Dank Seherin.
Ich werde das meinem RA mal fragen. Vielleicht ist das ja auch was für uns da wir uns ja nicht sofort scheiden lassen wollen.

14.07.2020 12:37 • #14


Dunfeld
[/quote].

sie wollte sich sicherlich nicht absichtlich verlieben, aber der Teufel steckt im Detail und manch Ehe hat sich im Detail verloren [/quote]

Das hat sie mir auch gesagt und ich glaube es auch. Wir haben uns irgendwann verloren. So schmerzhaft es auch ist

14.07.2020 12:41 • #15


A


x 4




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